Fontblog Artikel im Februar 2007

Designkritik: Die Vereinszeichen der 2. Bundeliga

Nachdem sich Achim Schaffrinna im Designtagebuch mit der gestal­te­ri­schen Qualität der Logos der Bundesligavereine ausein­ander gesetzt hat, wirft Ivo nun einen Blick in die 2. Liga: Die Zweite-Fußballbundesliga-Logo-Tabelle. Heißt »zweite Liga« auto­ma­tisch zweite Wahl? Ganz und gar nicht … im Gegenteil: »Das Gesamtniveau ist ein wenig höher, als in der Bundesliga.« lautet das Fazit von Ivo Gabrowitsch. Doch lest und schaut selbst …


The Bonnie Situation, typografisch inszeniert

Quentin Tarantinos Kultfilm Pulp Fiction (1994) beginnt mit einer Schlüsselszene: Die zwei Auftragskiller Jules (Samuel L. Jackson) und Vincent (John Travolta) führen den von Gangsterboss Marsellus Wallace erteilten Auftrag aus, sich an vier seiner ehema­ligen »Geschäftspartner« zu rächen und einen Marsellus gehö­renden Koffer abzu­holen. Nachdem Jules und Vincent zwei Leute (Roger und Brad) erschossen haben, stürmt der dritte aus einem Nebenraum mit vorge­hal­tener Pistole ins Zimmer und schießt die ganze Munition seines Revolvers auf die beiden, ohne sie jedoch zu treffen. Er wird kurzer­hand erschossen. Jules glaubt an ein Wunder, eine gött­liche Intervention, und beschließt, seinen Beruf aufzugeben.

Der Designer Jarratt Moody hat die Szene (Say what again) typo­gra­fisch inter­pre­tiert (Quelle: Ehrensenf):


Intonation
Hochgeladen von sabo-tage

Rubiks Cube erlebt den 5. Frühling

Der Zauberwürfel soll ja hier­zu­lande vor allem nach der letzten Wetten-dass-Sendung wieder an Popularität gewonnen haben: Ein Wettkandidat ordnete das zuvor verstellten Geduldsspiel binnen andert­halb Minuten unter Wasser mit einer Hand. Wem das nicht reicht, der könnte sich der Rubikcubism-Bewegung anschießen, die mit mehreren hundert Rubik-Würfeln Pixelbilder zusam­men­zu­baut. Gefunden bei Technoskop.


Wettbewerb »Schönste Bücher aus aller Welt«

Wie jedes Jahr ermit­telte die Stiftung Buchkunst auch in diesem wieder Februar die »Schönste Bücher aus aller Welt«. Am 16. und 17. tagte die inter­na­tio­nale Jury und wählte aus 545 Titeln aus 33 Ländern ihre Favoriten aus. Zur Vergabe standen die »Goldene Letter«, eine Goldmedaille, zwei Silbermedaillen, fünf Bronzemedaillen und fünf Ehrendiplome.

Die »Goldene Letter« wurde dem Buch »Reiser + Umemoto: Atlas of Novel Tectonics« aus der Princeton Architectural Press, New York, zuer­kannt. Das Buch wurde zuvor bereits sowohl im Wettbewerb in der Schweiz als auch in den USA ausge­zeichnet. Zwei Bronzemedaillen gingen an Bücher aus Deutschland. Bücher aus China, Japan, Kanada, den Niederlanden, Österreich und Tschechien wurden eben­falls ausgezeichnet.

Die fest­liche Verleihung der Medaillen und Urkunden findet am Stand der Stiftung Buchkunst G 600 in Halle 3 am 23. März 2007 um 16:00 Uhr statt. Eine Liste der ausge­zeich­neten Bücher mit Begründung der Jury wie auch die Aufstellung der teil­neh­menden Länder und die Zusammensetzung der Jury findet sich auf der Stiftung-Buchkunst-Seite


Neue Schweizer Banknotenserie ab 2010

Die Zürcher Grafikerin Manuela Pfrunder hat von der Schweizerischen Nationalbank (SNB) den Auftrag zum Entwurf einer neuen Banknotenserie erhalten. Beim Ideenwettbewerb der SNB für die neuen Noten im November 2005 hatte die Zürcherin mit ihrer Darstellung der Schweiz als Reiseland den zweiten Platz belegt. Pfrunders Arbeiten hätten sich als »beson­ders geeignet für die Realisierung erwiesen«, begrün­dete die SNB am Montag ihren Entscheid. Bis Mitte 2008 würden die Entwürfe in gestal­te­ri­scher und tech­ni­scher Hinsicht noch grund­le­gend über­ar­beitet. 2010 sollen sie in Umlauf gebracht werden.

Für Nicht-Schweizer: die aktu­ellen Banknoten sind auf dieser (quälend lang­samen) Internetseite der SNB zu bewundern.

Die Pressemitteilung der SNB zu den neuen Banknoten …

Vorder- und Rückseiten der Entwürfe von Manuel Pfrunder, die frei­lich noch grund­le­gend über­ar­beitet werden.


Desktop-Frühjahrsputz

Ich kenne Computer, da ist der Desktop bis zur Unsichtbarkeit mit Icons übersät … so eine Art Magnetwand, mit den gesam­melten Erinnerungen und To-dos der letzten Monate – die meisten erle­digt. Stephen Coles – Kollege bei FontShop San Francisco, FontBook-Mitautor, Redakteur von Typographica und TYPO-Berlin-2007-Sprecher – hat jetzt auf Flickr eine Möglichkeit aufge­zeigt, wie man – am Mac – den ganzen versteckten Unrat sichtbar macht, um ihn anschlie­ßend in den entspre­chenden Schubladen zu versenken (oder ein Poster davon zu drucken): Apfel A (alles auswählen), Apfel O (alles öffnen), F7 (Expose: alle Fenster) … Stephens Desktop auf Flickr … 


Oscar-reifer iPhone-Werbespot

Während der Live-Übertragung der Oscar-Verleihung vergan­gene Nacht schal­tete Apple einen Teaser-Spot für das iPhone. Dem Anlass ange­messen wurden 30 Telefonszenen aus Oscar-prämierten Filmen zusam­men­ge­schnitten, in denen ebenso viele Leinwandlieblinge das Wort »Hello« in die Muschel sprechen/flüstern/schreien … großes Kino! Rund 40 Millionen TV-Zuschauer haben die Sendung verfolgt. Zum iPhone-Spot »Hello« …


FF Meta Serif ist im Anmarsch

Eben im SpiekerBlog gefunden: »Hier das erste öffent­liche Muster der neuen Antiqua. Gildet alles noch nicht, aber der Gesamteindruck wird so bleiben. Eine kräf­tige Werksatzschrift, die in Strichstärke und Mittellänge auf MetaSans abge­stimmt ist.«