Wer ist die Schöne auf dem IFA-Plakat?
Sie heißt FF Signa Extended und wurde 2001 von Ole Søndergaard entworfen. Ach sooo … sie meinen die junge Dame mit den roten Haaren. Das ist Miss IFA 2006.
Die Internationale Funkausstellung IFA findet vom 1. bis 6. September auf dem Berliner Messegelände statt. Eröffnet wird sie heute mit einem Konzert der norwegischen Band A-ha (Gähn … Anm d. Red.).
Politikregel Nº 1: Hasse deine Gegner!
Nett sein in der Politik ist gefährlich. Kompromisse schaden der eigenen Karriere, Verständnis auch. Du musst austeilen, schwarz-weiß-malen, immer contra sein … deinen politischen Gegner hassen wie die Pest. Das wissen wir Bürger schon lange, und dementsprechend ernst nehmen wir das politische Geschwafel.
Der Berliner CDU-Spitzenkandidat Friedbert Pflüger war noch nicht blutrünstig genug, als er vor 4 Wochen mit dem Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) auf Einladung der Berliner Zeitung an einem Rededuell teilnahm. Er machte den kleinen Fehler, seinem Kontrahenten hier und da recht zu geben. Daraus hat ihm die SPD-Wahlkampfagentur Butter jetzt einen Strick gedreht. Sie kaufte dem Lokalsender TV Berlin die Fernsehaufzeichnung ab und schnitt ein halbes Dutzend Passagen von Pflüger aneinander, so dass dieser den Regierenden unentwegt lobt. So entstand der aktuelle Kinospot der SPD, der seit heute läuft.
Manche mögen das lustig finden, ich empfinde es als hinterhältig: Benzin ins Feuer der Dampfplauderer, eine Bestätigung für Hetzer und Vereinfacher.
Heute abend startet »Polylog«
Es soll einige wenige Menschen in diesem Land geben, die keine Meinung zu Tita von Hardenberg haben (»Polylux«, ARD). Ich zähle mich dazu. Und deshalb sehe ich der Premiere ihres Weblogs Polylog ganz gelassen entgegen. Die Ankündigung gestern Abend bei Harald Schmidt klang vielversprechend. Wenn die Site so gut wird wie ihr Name, dann wird sie die Blogosphäre bereichern.
Cooler Englischkurs … auch zum Downloaden
Gestern bin ich hierauf gestoßen: »Englisch lernen mit The Grooves«. Der Audio-Kurs ist mit einem Sprachlabor oder dem stupiden Vokabelpauken nicht zu vergleichen. The Grooves, das sind der Schauspieler und Sprecher Dieter Brandecker und die Verlegerin Eva Brandecker. Vor zwei Jahren erfanden sie den Pop-Englischkurs auf CD (inzwischen auch zum Downloaden), der Musik und lebendige, urbane Sprache mit Medienpädagogik verbindet.
Mit Grooves (hineinhören im iTunes-Musicstore, downloaden: 13,95 €) lernt man Alltags- und Business-Englisch, Präpositionen und vieles mehr. Typische Fehler, die deutsche Muttersprachler oft machen, sind geschickt ausgewählt und werden glattgebügelt. Drei Beispiele: wenn Deutsche für »auch« das englische »also« verwenden, wäre in 90 Prozent aller Fälle »as well« angesagt … statt »reason« für »Ursache« ist meist »the cause« viel passender … und für »frühzeitig genug« sagt der Brite einfach mal nicht »early enough« sondern »in good time« … endlich sagt einem das mal jemand. Noch so eine Ding: setzt für »bis (spätesten)« niemals »until« ein, sondern »by«: »The work is to be done by Monday!«
The Grooves Vol. 1 bieten in 8 Lektionen einen reichen Fundus an nützlichen Vokabeln und Idioms aus dem Alltags- und Business-Bereich zu verschiedenen Themenkomplexen. Der Lernstoff ist eingefügt in unterhaltsame Dialoge und kleine Storys. Mein Tipp: Ladet Euch zum ersten Anhören das kostenlose CD-Booklet (140 K) bei Audible herunter und lest die Vokabeln mit. Das PDF ist zwar unsauber generiert und eine typografische Katastrophe, weil man statt der (nicht eingebetteten) Akzidenz Grotesk die Ersatzschrift Adobe Sans lesen muss … dafür kostet es nix. Bei Audible ist der Kurs übrigens am billigsten »abzuschießen«: 11,95 € statt 13,95 (iTunes) bzw. 16,90 € (CD).
FontBook-Signierstunde
In den Kommentaren zu meinen FontBook-Reportagen wurde mehrfach der Wunsch nach signierten Exemplaren geäußert. Diesem Wunsch kommen die Herausgeber gerne nach. Wenn die erste Lieferung in der 2. September-Woche bei FontShop in Berlin eintrifft, werden Erik Spiekermann, Mai-Linh Thi Truong und ich eine Signierstunde anberaumen (der Fontblog wird in Wort und Bild berichten).
Laut Spiekerblog ist Erik vom 3. bis 23. September in Berlin … das passt prima. Da Mai-Linh nie Urlaub macht, gehe ich davon aus, dass auch sie am Tag der Erstveröffentlichung am FSI-Schreibtisch sitzen wird. Dann köpfen wir am 11. September eine Flasche Schampus und signieren 100 bis 200 FontBooks, hoffe ich.
Signierte Exemplare gibt es jedoch nur auf Subskriptionsbestellungen bis zum 11. September (jetzt bestellen, wer noch nicht hat) und wenn nach der Bestellung diese Signierwunsch-E-Mail abgesendet wurde.
FontBook-Subskriptionsangebot
Liebe Freunde des FontBooks: FontShop möchte euer geduldiges Warten auf die »Gelbe Bibel« und alle Vorbesteller belohnen. Darum haben wir uns ein Subskriptionsangebot für FontBook-Bestellungen ausgedacht, die bis zum Erstverkaufstag (15. September 2006) bei FontShop eingegangen sein werden.
Statt 99,– € (Netto) wird das FontBook bis zum 15. September nur 91, 41 € (Netto) kosten. Plus 7 % MwSt und plus 7 € Versand (8,12 € inkl MwSt.) macht das alles in allem 105,93 € … also genau der 99-Euro-plus-7-%-MwSt.-ich-drück’-es Dir-in-die-Hand-Preis.
Dieses Angebot gilt rückwirkend für alle bereits eingegangenen FontBook-Vorbestellungen, einschließlich den glücklichen TYPO-2006-Kunden, die genau diesen Preisvorteil bereits genießen. Dieses Angebot gilt nur für Deutschland.
Nächste Folge: Wie man zu einem signierten FontBook kommt (ohne Mehrkosten).
Eine der schönsten Corporate-Schriften
Aral hat soeben seine Mobilitätsstudie 2006 veröffentlicht. Ich habe mir die 36-seitige Broschüre als PDF geladen … nicht um sie zu lesen, sondern um mich an der wunderschönen Aral-Schrift zu ergötzen. Ich liebe diese abgerundeten Typen. Wenn ich bei Aral tanke, verlieren sich meine Blicke regelmäßig in den weißen Headlines (auf hellblauem Grund) der Eigenwerbeplakate.
Die Aral-Schrift ist einzigartig. Und sie hat nichts mehr zu tun mit der alten VAG Rounded oder V.A.G Rundschrift. Leider, leider ist sie nicht zu (ver)kaufen. Es gibt zwar eine ähnliche Schrift mit gleichem Namen bei URW++, aber die Version aus dem richtigen Leben ist eindeutig geschliffener, weniger »klumpig« … und das Antiqua-a hat keine Beule am Kopf. Der/die Entwerfer/in des aktuell eingesetzten Fonts möchte sich bitte zu erkennen geben.
PAGE: »Bruno Steinert geht in Rente.«
Page-Redakteurin Antje Dohman sprach heute Morgen mit Bruno Steinert und erfuhr erste Details zu seinem beruflichen Rückzug (Fontblog berichtete). Sie sei von Anfang an skeptisch gewesen, als die Übernahme von Linotype durch Monotype Imaging bekannt wurde und es in ersten Stellungnahmen hieß »Alles bleibt beim Alten«. Diese Vermutung bestätigte sich heute im Telefon-Interview:
»Bruno Steinert nimmt seinen Hut und das schon zum 1. September. ›Es ist eine rein persönliche Entscheidung und hat nur indirekt mit Monotype zu tun,‹ betonte Steinert aber ausdrücklich im Telefongespräch. Bruno Steinert ist Angestellter der Heidelberg Druckmaschinen AG und wurde deshalb nicht mit an Monotype verkauft. ›Ich habe von Monotype ein sehr attraktives Angebot bekommen, mich aber entschieden, mit fast 61 Jahren und 45 Berufsjahren keinen Neustart mehr zu machen,‹ begründet Bruno Steinert seine Entscheidung. Um nicht alle Türen zuzuschlagen hat er zwar einen Beratervertrag mit Monotype vereinbart, eigentlich aber will er sich komplett aus dem Geschäft zurückziehen. ›Langweilig wird mir bestimmt nicht,‹ ist Bruno Steinert überzeugt. ›Es gibt so vieles, um das ich mich kümmern will – meine Projekte in der dritten Welt zum Beispiel und vor allem auch um meine Gesundheit.‹«
(Foto: Tony de Marco, Quelle: www.fontshop.com/iam)