Book of war, mortification and love
Unsere Freunde von Underware haben ein Buch gemacht. Mit »gemacht« meine ich nicht nur gestaltet, sondern sie haben es selbst verlegt und verkaufen es auch selbst. Es ist in ihrer Schrift Fakir gesetzt, die in dem Werk wunderbar zur Geltung kommt. Damit nicht genug. Dem Buch liegt eine CD bei, mit der kompletten Schriftfamilie – das sind immerhin 11 Schriftschnitte im Wert von 250 € (in diesem Fall zum persönlichen Ausprobieren gedacht, keine kommerzielle Nutzung). Doch das Bemerkenswerte an diesem Buch: Es wurde mit dem Blut seines Autors gedruckt.
Das Making-of der Druckfarbengewinnung haben Underware in diesem Film festgehalten (ebenfalls auf der CD-ROM enthalten):
Der Titel des Buches ist übrigens: »Book of war, mortification and love« (Buch vom Tod, Kränkung und Liebe). Sein Autor Ruud Linssen stellt Fragen wie »Warum setzen wir uns freiwillig Leid aus?« oder »Warum entscheiden wir und für Familienleben, eine Mönchszelle oder ein blutgetränktes Schlachtfeld?«. Zwei Jahre arbeitete der holländische Schriftsteller und Journalist an dem Werk, das aus Essays über freiwilliges Leiden besteht. Hier kann man mehr erfahren und es bestellen … (Auflage 2000 Exemplare, handnummeriert)
Ruud Linssen: Book of war, mortification and love, 135 x 210 mm, 96 Seiten, Englisch, Leineneinband mit eingebranntem Titel, gedruckt mit dem Blut des Autoren, CD-ROM, ISBN 978-90-76984-09-4, 24,50 €
3 Kommentare
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JanOne
mit blut zu drucken scheint im moment in zu sein
http://www.printmag.com/Article/Blood-Work
Florian Pfeffer
mit blut zu drucken gibt es schon seit vielen jahren – am radikalsten umgesetzt von der künstlerin jenny holzer, die einen aufkleber in einer ausgabe des sz-magazins mit dem blut von bosnischen und deutschen frauen drucken liess:
Artikel im Spiegel
pheinlein
hmm, so’n tabubruch also… Nun wartet Ihr wahrscheinlich auf ein flammendes Plädoyer fürs Blutspenden statt Blutdrucken. Das sollen andere halten. Ich finde dieses Detail eher gesucht als gefunden, irgendwie krampfhaft & bissl pubertär. Das das Buch unbedingt sein musste sehe ich doch schon am Selbstverlag und glaube es, auch ohne dass dafür der Metzger kommen muss. Naja, wenn’s der Körper braucht, soll er‘s kriegen.