100 Beste Edition: Band 6 ist da!

Heute erscheint Band 6 der von FontShop ins Leben geru­fenen 100 Beste Schriften Edition: ITC Officina OT (Bestellseite für Neuabonnenten, Bestellseite für Einzelkauf).

Zwei Motive bewegten Erik Spiekermann 1988 dazu, der International Typeface Corporation (ITC) eine neue Schrift vorzu­schlagen: erstens hatte er die glatten, ›hübschen‹ Schriften satt, die von allen Herstellern auf den Markt kamen und zwei­tens fehlte eine moderne Korrespondenzschrift für Laserdrucker. Sein Konzept sah vor, die Schriften Letter Gothic und Courier als Vorbilder zu nehmen, und daraus etwas neues zu schaffen. Dabei reprä­sen­tierte die Letter Gothic die schmal­lau­fende seri­fen­lose Version, Courier die breit­lau­fende Antiqua.
Für die ersten Skizzen zur ITC Correspondence (dama­liger Arbeitstitel) schielte Spiekermann mit einem Auge auf die Letter Gothic, mit dem anderen auf seine Post-Schrift, der späteren FF Meta. Just van Rossum, der damals bei MetaDesign ein Praktikum absol­vierte, digi­ta­li­sierte Spiekermanns Zeichnungen und gene­rierte eine Familie mit 4 Schnitten. Anschließend gene­rierten sie Daraus die Slab-Serif. Im Sommer 1990 erschienen ITC Officina Sans und Serif bei ITC.

Das Paket für die 100 Beste Edition enthält prak­tisch die Originalfassung, 4 Schnitte Sans und 4 Schnitte Serif … selbst­ver­ständ­lich im modernen OpenType-Format. Darin enthalten die damals von Spiekermann als Standard-Ziffern gedachten, ange­deu­teten Mediäval-Figuren, die kurz vor Veröffentlichung – ohne dass er gefragt wurde – gegen gleich breite Versalziffern ausge­tauscht wurden. Die geraden Schnitte enthalten darüber sogar echte Kapitälchen. Wie bereits in den Volumes zuvor sind die Schnitte unter­ein­ander stil­ver­knüpft, so dass sie in Office-Programmen per Stilbefehl anzu­steuern sind.

Das neben abge­bil­deten Futura-Schriftmuster zeigt in der oberen Hälfte den Nachbau einer histo­ri­schen Probe, die Erik Spiekermann für einen Beitrag in PAGE 3/1991 in die Kamera hielt (Foto: Hans Werner Holzwarth): frühe Zeichen der ITC-Correspondence (Officina-Arbeitstitel), mit den ange­deu­teten Mediävalziffern, die dann bei der Erstveröffentlichung raus­flogen – sehr zum Ärger des Schriftschöpfers. Heute sind sie wieder drin, in der ITC Officina OT der 100 Beste Schriften Edition. Im unteren Teil des A4-PDF sind alle Schnitte im Detail aufge­führt und deren wich­tigste Figuren.

Das FontShop-Ranking 100 Beste Schriften aller Zeiten (erst­mals ange­kün­digt am 12. Januar und veröf­fent­licht am 24. Januar) basiert auf dem Urteil einer inter­na­tio­nalen Jury und dem Votum der FontShop-Kunden, genauer: den Verkaufszahlen der letzten Jahre. Anfang Januar stellten wir uns die Frage, wie man aus dem Ranking ein brauch­bares und bezahl­bares Schriftprodukt entwi­ckeln könne. Die Idee einer mehr­bän­digen Edition entstand. Ihr Ankündigung wurde begrüßt, die Fontblog-Leser waren betei­ligt am Feinschliff der Schriftauswahl.
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Wichtig für neue Freunde der 100 Beste Schriften Edition: Auch die CD 6 Officina OT gibt es als Einzelausgabe und als vergüns­tigte Abo-Ausgabe. Letztere hat große Vorteile für Sammler:
(1) sie erhalten die Folge-Bände automatisch
(2) zahlen erst nach Erhalt der Lieferung
(3) 178,– € Abopreis pro Band (statt 199,– €)
(4) das Abo ist jeder­zeit per Anruf oder E-Mail kündbar

(alle Preise zzgl. MwSt. und Versand). Zur Officina-OT-Bestellseite …


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