100 Beste Edition: Band 17 ist da!
Heute erscheint Band 17 der von FontShop ins Leben gerufenen 100 Beste Schriften Edition: FF Dax OT (Edition-Bestellseite für Neuabonnenten und Einzelkäufer). Auf der CD befinden sich die 6 meistverkauften und -benutzten Dax-Schnitte (Regular, Bold, Black plus Kursive dazu) im OpenType-Format. Alle Fonts enthalten – über die OpenType-Funktionalität – Kapitälchen, Tabellenziffern, Mediävalziffern und Ligaturen.
Die Geburtsstunde der Textschrift FF Dax liegt im Jahr 1993. Der Wuppertaler Musiker, Komponist, Instrumentenbauer und Designer Hans Reichel sollte eine CD-Booklet gestalten. Er erinnert sich: »›Gestalten‹ ist das falsche Wort … ich musste eine Unmenge von Text auf 12 Miniaturseiten unterbringen«. Reichel griff zur schmal laufenden Futura Condensed. Ergebnis: Die Leserlichkeit des Büchleins war dürftig, denn die Schrift wurde nicht für klein gesetzte Texte sondern Headlines entworfen.
Tage später macht sich Hans Reichel Gedanken über eine lesbare, platzsparende Schrift. Mit einem feinen Filzstift und Tipp-Ex entstehen die ersten Buchstaben einer Schrift, die später FF Dax Condensed heißen wird. Besondere Merkmale: schmal, wenig Kontrast, fehlende Abstriche … typische Merkmale von Headline-Schriften. Doch wenn ein begabter Schriftkünstler wie Hans Reichel (ein Schüler von Günter Gerhard Lange) sich in den Kopf setzt, Dax zur Textschrift zu machen, dann gelingt das auch. Und es gelang tatsächlich.
Der Band »FF Dax OT« der »100 Besten Edition« enthält zum Preis von 199,– € soviel Dax wie möglich und so viel Dax wie nötig, um sehr gut lesbaren Mengenssatz und raffinierte Headlines zu setzen. Das oben als Ausschnitt abgebildete Schriftmuster kann hier als PDF geladen werden. Es zeigt nicht den kompletten Zeichenvorrat der Dax-Schnitte, wohl aber einigy typische Vertreter aus Ziffernsätzen, Pfeilen, Ligaturen, Osteuropa-Zeichen, mathematische Operatoren, Small-Caps und vieles mehr. Einzelbestellung auf dieser Seite. Abonnenten der Edition bekommen sie automatisch zugestellt und zahlen nur 178,– €.
4 Kommentare
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andreas
Mal ne Frage:
Wie lange braucht ein Typograf um ein Schriftschnitt herzustellen? Speziell an der FF Dax, wie sieht da ein Entwicklungsprozess aus?
Florian
Kris Sowersby von KLIM hat ein aufschlussreiches Protokoll über den Entstehungsprozess seiner ›Newzald‹ verfasst: Newzald: From Moleskine to Market, erschienen auf ilovetypography.com. Schritt für Schritt geht er alle Phasen des Schriftentwurfs durch.
Weitere (allgemeine) Einblicke in den Arbeitsprozess ermöglicht Yves Peters von Unzipped mit seiner Serie ›An Introduction to Type Design‹: The Type Designer as Artist, The Type Designer as Craftsman.
Wie lange das Erstellen einer Schrift dauert, lässt sich schlecht verallgemeinern:
Hans Eduard Meier hat 14 Jahre an seiner Syntax gefeilt (und hatte auch 40 Jahre später noch stets die Muße, sich mit Optimierung und Ausbau dieser Familie zu beschäftigen). Der oben erwähnte Sowersby berichtete jüngst auf Typophile.com von der Erstellung einer exklusiven Firmenschrift, die er in etwas mehr als einem Monat bewältigen konnte.
Manche Fonts sind sogar noch schneller fertig, wie Yanone mit seiner Tagesschrift gezeigt hat.
TM
Danke Florian für diesen gut verlinkten Ausflug.
Cl
tim
…london calling gibts jeden ersten Freitag in Berlin…Mit und ohne Designer.lach.