Zwei Fragen zu Designergehältern

Vielleicht über­redet Ihr mich doch noch zu einer Befragung. Zwei Testfragen vorweg:

1. Wie hoch schätzt Du das Nettogehalt eines ange­stellten Designers bei 4690,– € Brutto/Monat?
a) alleinstehend
b) verheiratet

2. Welches Nettogehalt steht Deiner Ansicht nach einem akade­misch ausge­bil­deten Designer (fest ange­stellt) nach 10 Jahren Berufserfahrung zu?


20 Kommentare

  1. Flipagain

    Hallo. Ich finde die zweite Frage ist mit einer Gegenfrage zu beant­worten: Wie gut ist er denn? Ich kenne selbst Menschen, die seit x Jahren in einer Agentur hocken und einfach nicht voran kommen, weil der Ehrgeiz und viel­leicht auch das Talent fehlt. Ich kenne auch Menschen, die 3 Jahre aus dem Studium sind und schon erfolg­reich Art Direktion in einer großen Agentur machen. Ich finde was einem zusteht sollte sich nach der Leistung bemessen, nicht nach den Jahren, die man schon in einer Agentur abge­sessen hat.

  2. blue-skies

    Testfragen = Fangfragen?

    Ich wage es trotzdem mal: 1) durch­schnitt­lich 2.700,00 €, egal ob verhei­ratet oder unver­hei­ratet, DINK voraus­ge­setzt. 2) 2.300,00 € (Agentur, nicht leitend).

    Die Progression ist die Hölle …

  3. Henning Krause

    zu Frage 1. 2.624,02

    Quelle: http://​www​.spiegel​.de/​w​i​r​t​s​c​h​a​f​t​/​0​,​1​5​1​8​,​2​2​3​8​1​1​,​0​0​.​h​tml

    mit diesen Parametern:
    Steuerklasse: 1
    Kirchensteuerpflichtig: ja
    Kirchensteuersatz: 9,0
    Krankenkasse: Pflicht-Versicherung
    Kassensatz (nur gesetz­liche KK): 14,9
    Rentenversicherungspflicht: ja (west)
    Kinderfreibeträge: 0
    Bundesland: Alte BL
    Geburtsjahr: 1975

  4. Jürgen Siebert

    Danke, Henning, den SPIEGEL-Kalkulator kant ich gar nicht.

    Also: Wir streiten in diesem und im vorigen Beitrag über 2624,– € netto, die einem ange­stellten (und viel­leicht auch selbst­stän­digen) Grafiker oder Designer zustehen. Ist das über­trieben viel?

    @ Flipagain: Die Güte eines Designers ist relativ. Wer 10 Jahre im selben Unternehmen arbeitet, wird seine Qualität haben.

  5. Martin

    Also für mich als Berufsanfänger direkt nach dem Studium sind das noch unvor­stell­bare Zahlen – wo ich auch bei meiner Frage wäre, wie ihr das Einstiegsgehalt in dem Beruf einschätzt für einen Berufsanfänger nach dem Studium? Ich bin mit meinem Zufrieden, bin aber neugierig wie so der Stand der Dinge ist.

  6. ok

    2624,– € sind – zumin­dest in meinem selbst­stän­digen, natür­lich subjek­tiven direktem umfeld durchaus ein realis­ti­scher durch­schnitt. bei meinem fest­an­ge­stellten umfeld jedoch absolut unrea­lis­tisch. 1600 netto bei ca. 3 – 5 jahren berufs­er­fah­rung in bekannten agen­turen sind da realis­ti­scher. 1000 € netto bei den klei­neren, sehr bekannten „hippen“ läden…

  7. Henning Krause

    Nein, Jürgen, ich fände das keines­wegs über­trieben viel. Ich vermute aller­dings, dass die Realität doch um einige Hunderter darunter liegt.

    Als alter Medienskeptiker stelle ich mir natür­lich die Frage, wer die Statistiker dafür bezahlt hat, das Zahlenwerk zu erstellen. Oft erschließt sich dadurch schnell – neben der Betrachtung der hand­werk­li­chen Durchführung der Erhebung – wie das Ergebnis zu lesen ist.

    Sollte die Stichprobe für diese Statistik tatsäch­lich <25 gelegen haben, wie im Vorgängerthread geäu­ßert, wären die Zahlen schon dadurch als glattweg beliebig qualifiziert.

    Martin, eben daraus erwächst bei mir weitere Skepsis. Denn Berufsanfänger (beson­ders in Berlin!) liegen wesent­lich unter diesen Zahlen. Um nun also mit einer gerin­geren Anzahl* erfah­rener, leitender Designer die nied­ri­geren Einstiegsgehälter vieler so auszu­glei­chen, dass letzt­lich im Mittel die ange­ge­benen 4.690 Euro dabei heraus­kommen, würde ja voraus­setzen, dass ein leitender Designer mit 20 Jahren Berufserfahrung im Mittel 20.000 Euro im Monat erzielt. Das aller­dings scheint mir doch ein wenig unrea­lis­tisch zu sein und nährt daher meine bereits geäu­ßerte Skepsis.

    *Es müssen weniger leitende Angestellte sein, sonst wäre die Idee der Hierarchie ja auf den Kopf gestellt … :-)

  8. Christian

    Einkünfte von selbst­stän­digen Designern nach dem Berufsstart ( 100T €: 1%

    Quelle: BDG-Umfrage vom April 2009

  9. Christian

    Einkünfte von selbst­stän­digen Designern nach dem Berufsstart (bis 5 Jahre)
    Teilnehmer: 630 Designer|innen

    Jahreseinkommen bis5T €: 5%
    Jahreseinkommen 5–9T €: 12%
    Jahreseinkommen 9T–14T €: 13%
    Jahreseinkommmen 14–25T €: 31%
    Jahreseinkommmen 26–50T €: 26%
    Jahreseinkommen 51–75T €: 7%
    Jahreseinkommen 76–100T €: 1,5%
    Jahreseinkommen > 100T €: 1%

    Quelle: BDG-Umfrage vom April 2009

  10. Benjamin Mueller

    Meine Erfahrungen aus dem Bekanntenkreis sind 1800-2000,— € netto Einstiegsgehalt / 2500,— € netto halte ich bei ca. 5y ange­bracht / 2700-3000,— € netto bei ca. 10y.

    Die brut­to/­netto-Geschichte ist sowieso ziem­li­cher Schwachsinn für Vergleiche. Kirchensteuer, Soli, Status und Gedönse sind für Mittelwerte zu weiche Faktoren!

  11. julia

    @Benjamin Mueller: meiner Erfahrung nach entspre­chen Deine Zahlen leider eher einem Bruttogehalt …

  12. Felix

    Ich kann diese Zahlen auch nicht bestä­tigen. Im Osten fängt man eher mit 1500 Brutto an und stei­gert sich später auf etwa 2000.

    Natürlich gibt es manchmal auch etwas mehr. Aber die Regel ist das leider nicht.

  13. rob

    Im Westen (Düsseldorf) sind es meis­tens jeweils 500-800 € mehr. Trotzdem fällt der Stundenlohn ernüch­ternd aus, die bran­chen­üb­liche Vertragsklausel „evt. anfal­lende Mehrarbeit ist mit Gehalt abge­golten“ berück­sich­tigt. Eigentlich sollte man gemeinsam konse­quent sowas nicht mehr unter­schreiben. Sonst kommen die Personaler mit dem Standardargument „alle haben den Vertrag so unter­schrieben und man muß gerecht bleiben“…in Hochphasen kratzt man da schnell mal die Mindestlohngrenzen anderer Branchen und das trotz Studiums und Abi.

  14. Henning Krause

    Ich habe jetzt bei der Quelle, also bei statista, nachgelesen:

    1. Tatsächlich ist die Stichprobe bei Grafikern und Designern kleiner 25, wieviel kleiner ist dabei unbe­kannt. Damit appro­xi­miert die Aussagekraft dieser Zahl gegen Null, sie wäre aller­dings auch schon bei 25 Teilnehmern nur sehr gering.

    2. Es geht in der Untersuchung von statista ganz offen­sich­lich um Angestelltenverhältnisse. Dies ist, sofern Jürgen die WELT korrekt zitiert hat, dann schon unter­wegs verschwur­belt worden. Bruttogehälter und die Einnahmen Selbstständiger wären auch über­haupt nicht vergleichbar.

    Wer selber lesen möchte:

    de.statista.com/statistik/daten/studie/74517/umfrage/monatliches-gehalt-nach-berufsgruppen-in-2008-%28platz-1-30%29/

    Ober werden einem in der Balkengrafik zwar die Zahlen vorent­halten, doch unten in der Textwüste findet man alles, was man braucht, vor allem die Worte „Durchschnittliches monat­li­ches Bruttogehalt“ und die Sternchen-Einschränkung zur kleinen Stichprobe. :)

  15. Jürgen Siebert

    Danke, Henning, für die Recherchen.

  16. cd-rw

    @henning ja da hab ichs auch raus­ge­lesen, hätts gleich verlinken können

  17. gast

    nach meinen erfah­rungen ist ein gehalt von 1800- 2200 brutto, (als berufs­ein­steiger, nach studium, agentur) realistisch.

  18. leser

    Einsteiger können nach studium/agentur in München 2400-2600 brotto bekommen (aller­dings keine „hippe“agentur)

  19. Bert Vanderveen

    In my career as a desi­gner I never was employed, so this is uncharted terri­tory for me. That being said, during a quarter of a century my yearly income (before taxes) has varied between € 4050 (in the early eighties) to € 122K (the early noughties). The last three years I have been on a kind of extended sabba­tical, so that’s a nega­tive income situation : ).

    My answers to the questions:

    € 4690 (in the Netherlands) would be about € 2800-2900 in net income for a single person. A married one could take home a bit more if his/her partner has no income — some­thing like 250 to 350 extra.

    IMO An expe­ri­enced desi­gner ought to take home some­thing in the region of € 3500 net.

  20. zapp

    @Benjamin Mueller: Kann da jemand Brutto und Netto nicht unterscheiden?

    Im Übrigen sind eben gerade Netto-Vergleiche sinn­frei, weil die indi­vi­du­ellen Parameter so unter­schied­lich sind …

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