Wkk 13: Tobien und Ritter

wkk tobien

Vorsicht bei selbst gebas­telten Weihnachtsgeschenken und -grüßen: Meistens bereiten sie den Machern mehr Freude als den Beschenkten. Im vorlie­genden Fall handelt es sich um eine Bastelei auf hohem Niveau, ein profes­sio­nell aufge­zeich­netes Hörspiel. Allein die Gestaltung und die Ausführung sind weniger professionell.

Tobien und Ritter ist unser Lettershop, der auf diesem Gebiet wiederum hoch profes­sio­nell arbeitet. Das Unternehmen wurde 1994 von Ute Tobien (Dipl. Betriebswirt) und Michael Ritter (Dipl. Informatiker) gegründet und erntete schon mehr­fach Auszeichnungen für die Abwicklung ausge­fal­lener Direktmarketing-Kampagnen. Für FontShop versendet Tobien und Ritter zuver­lässig die Drucksachen »fonts« und »FOTOS«.

Ich habe mir das 17-minü­tige Hörspiel, das vom Tobien-und-Ritter-Team einge­spielt wurde, gestern komplett zu Gemüte geführt. Die Kolleginnen und Kollegen verstehen zwar viel von EDV, Logistik und Versand … und sie haben viel Humor … doch für die Inszenierung eines Hörspiels fehlt schlicht die Sprachausbildung. Und so quält sich der Zuhörer durch meist laien­haft abge­le­senen Dialoge, die vor alle doku­men­tieren, das T+R-Mitarbeiter in den südli­chen Regionen der Republik aufge­wachsen sind.

Die grafi­sche Gestaltung passt zum Inhalt. Würde ich diese Kolumne nicht schreiben, hätte die CD nie den Weg in meinen Player gefunden, weil mir schon der grafi­sche Auftritt sagt: Es lohnt sich nicht. Ein endlos langer Erläuterungstext verwei­gert sich – dank zentrierter Ausrichtung – dem Lesen. Ich habe es trotzdem getan und so den unver­bind­li­chen »Wir spenden …«-Passus entdeckt, der gegen § 3 der 10 pein­lichsten Weihnachtsgrußfehler verstößt.

Fazit:
+ gutes Incentive für die eigene Belegschaft; makel­lose CD-Bedruckung
– dröge Gestaltung, zu viel Text, zu viel wir – ganz wenig ihr, Verstoß gegen Regel 3 »spenden und damit angeben«
– 2 Punkte


7 Kommentare

  1. Thorsten Schmidt

    Hey Ihr Mitarbeiter von T+R:

    Wir können alles außer Hochdeutsch!
    The South will rise again! :)

    Grüße
    Thorsten Schmidt, MANNHEIM.

  2. Der Sven

    Polygon-Lasso rulez! : )

  3. Der Sven

    Ich glaube, hiermit verstoße ich gegen keine Regel : ) Wünsche euch allen hier schöne und erhol­same Weihnachtstage und einen guten Start ins neue Jahr!

  4. Ute Tobien

    Sorry, ich – Ute Tobien – bin die einzige aus dem T+R Team, die im Süden aufge­wachsen ist – und ich ich kann auch wirk­lich fast alles – außer Hochdeutsch – das gebe ich ja zu :-) Bislang ist das noch niemandem hier negativ aufge­stoßen – immerhin bin ich schon über 20 Jahre in Berlin! Das Team von T+R hat sehr viel Spaß beim Aufnehmen des Hörspiels gehabt, und es sollte ja gerade für unsere Kunden ein ganz indi­vi­du­elles Geschenk werden – etwas »Selbstbasteltes« eben! Keine Standard-Weihnachtskarte wie sie mir hier zuhauf vorliegen! Und sorry, wir haben nicht geprotzt mit der Spende, sondern wir haben nur unseren guten Kunden (und Herr Siebert gehört ja auch dazu) erklärt, warum es in diesem Jahr keine »rich­tigen« Geschenke gibt, sondern eben nur eine kleine Geste, etwas zum Schmunzeln, eine kleine Aufmerksamkeit eben. Und das »hand­ge­ar­beitet« und hand­un­ter­schrieben von Herrn Ritter und mir!

    Ute Tobien, Tobien und Ritter GmbH

  5. Phillip

    Eine Rechtfertigung ist doch nicht nötig. Herr Siebert hat halt auch mal das Bedürfnis die Sau raus­zu­lassen, nicht persön­lich zu nehmen.

    Nich wahr, Herr Siebert? ;)

  6. Jürgen

    Warum soll – was in der Literatur, beim Film und in der Musik gang und gäbe ist – in der visu­ellen Kommunikation verboten sein? Kritik. Grafikdesign ist eine öffent­liche Disziplin, oft eine eitle dazu … vor allem, wenn es im eigener Auftrag geschieht, wie an Weihnachten.
    Kritik, die persön­lich wird, disqua­li­fi­ziert sich selbst. Es geht schlicht um Sachverhalte, und die habe ich aufge­zählt und bewertet. Den Vorwurf »die Sau raus­zu­lassen« halte ich für unan­ge­messen. Ist auch nicht meine Art.

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