Wer hat die wenigsten …?

Angespornt durch einen Beitrag im Fontblog über den Wettstreit der Fonts mit den meisten Vektor-Ankerpunkten, hat form­schub versucht, mit möglichst wenigen auszu­kommen – ohne Rücksicht auf Schönheit oder opti­mierte Lesbarkeit. »Et voilà: 68 Ankerpunkte für das komplette Versal-Alphabet. ›Frugal‹ scheint mir ein passender Name für die genüg­same Studie. Less points, anybody?«

Ich glaube aller­dings, die form­schub-Methode ist – font­tech­nisch – nicht ganz legal. Buchstaben in Fonts müssen durch eine Umrisslinie defi­niert sein. Das Aufspannen eines Bogens zwischen zwei Kurvenpunkten, um ein U zu erzeugen, funk­tio­niert in Fonts nicht.


18 Kommentare

  1. tom

    @formschub

    Schreib doch mal das Wort BANANE. (-:

  2. Christian

    McDonalds ist entlarvt!
    sonst erin­nert mich der Entwurf stark an die Skia. Vor allem das D und das C

  3. Heinrich

    jürgen, du hast recht, es sind linien und keine objekte, so kann kein font funktionieren.

  4. formschub

    @Jürgen: die von mir im „Meiste-Punkte-Beitrag“ erwähnte Variex von Emigre/Zuzana Licko bestand meiner Erinnerung nach damals (1988) auch nur aus Einzelpfaden. Die unter­schied­li­chen Schnitte waren einfach durch die Strichstärke defi­niert. Oder trügt mich mein Langzeitgedächtnis so sehr? Vielleicht hat jemand die Original 1988er Variex parat und könnte mal nachsehen?

  5. Hans

    Lt. Fontographer Manual aus dem zwan­zigsten Jahrhundert gab es ein Vieh namens »Stroked Font« mit dem das beschrie­bene durchaus so zu reali­sieren war. Mit all den schönen Möglichkeiten zur Modifikation von »Strokes«, wie round caps etc.
    But: You must gene­rate these as Type 3 fonts, since neither True Type nor Type 1 allow stroked characters.

  6. Avvocato

    Wenn ich nicht (wieder) irre, lassen sich selbst bei diesen Rahmenbedingungen noch einige Ankerpunkte einsparen, also etwa bei P, T und S. Objekte wären damit schon entstanden, Schriftzeichen aber wohl kaum.
    Das erin­nert mich an die Phase, in der dank inten­siven Illustratorgebrauchs die Welt in Ankerpunkte und Vektoren zerlegte. Das ist zum Glück vorbei.

  7. Jochen Evertz

    Postscript Type 1 (und Type2 = otf) und Truetype Fonts erfor­dern die Definition von Flächen, also geschlos­sene Kurven.
    Was zwichen den Kurven liegt wird Schwarz.
    Die Pfade selbst haben keine Strichstärke.
    In Postscript selbst ist die Definition einer Strichstärke hingegen möglich- kennt man ja von Freehand und Illustrator.
    In Type 3 Fonts kann man auf das gesamte Postscript Repertoire zurück­greifen, dafür gibt es dann aller­dings keine Bildschirmdarstellung.

    Somit ist ein solcher single Stroke Font in normalen Anwendungen nicht benutzbar. Um eine Fräse oder einen Stiftplotter zu steuern sind Single Stroke Fonts aller­dings durchaus oft die einzige Lösung.

  8. formschub

    @tom: danke. Ich hatte in der ersten Version in der Tat über­sehen, dass A und N gleich aussahen, was aber ohne zusätz­liche Ankerpunkte behoben werden kann, indem das Z zum N umge­ar­beitet wird. Mittagspausen sind zum Fonts entwerfen einfach zu kurz …

  9. Sebastian Nagel

    mühselig… f und t gehen mit noch einem Punkt weniger, dann wird es aber wirk­lich hässlich.
    „Wursti“ wäre wohl ein guter Name…

  10. Nils

    Ist aber auf jeden­fall eine sehr gelunge Pausenbeschäftigung gewesen. Ich find die Idee einfach klasse. Nur schade, dass es diese Schrift wohl nie auf einem Rechner geben wird. Stellt euch nuhr vor es wäre möglich solche Schriften zu entwerfen…

  11. jamie oliver

    jaja. Das Spiel könnte man ewig weiterspielen.

    z.B Die Quersumme aller Ankerpunkte muss von a bis z genau 24 ergeben. Oder die Ankerpunkte der Grossbuchstaben müssen doppel soviele ergeben wie die der Kleinbuchstaben.

    usw und so fort tausende von Mittagspausen lang. Aber nachher wird wieder gearbeitet :-)

  12. Your local glyph dealer

    68 Ankerpunkte… leg ich noch 5 Gratis-Glyphen dazu.

    68 Ankerpunkte

  13. formschub

    Strike! M und W sehen sogar richtig gut aus, die Form erin­nert an Lissajous-Figuren.

  14. A-sager

    Besser als das Wort „Banane“ könnte sogar noch die „Ananas“ oder einfach der Name „Anna“ aussehen!

  15. nicolas

    Schafft es jemand mit noch weniger Ankerpunkte. Der Q von Your local glyph dealer finde ich nicht ganz okay?

  16. Christian Speelmanns

    Überschneidungen darf es auch nicht geben…

  17. Thomas Hühn

    Metafont eilt zu Hilfe. Da geht das so.

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