Beck’s »Song Reader«: ein Lettering hebt ab

Es hat immer etwas Magisches, wenn eine Zeichnung die Papierebene verlässt und in den drei­di­men­sio­nalen Raum abhebt. Das entste­hende Objekt verleiht dem Ursprungsbild eine zusätz­liche Glaubwürdigkeit, die es belebt und unsere Sichtweise verän­dert. Diesen Effekt verdeut­licht in anschau­li­cher Weise ein Video, das mit Jessica Hische Umschlaggestaltung (Abbildung unten) für das Notenbuch Song Reader (Amazon Link) des kali­for­ni­schen Musikers Beck spielt. Auf der Suche nach dem Popmusik-Format für das digi­tale Zeitalter veröf­fent­lichte Beck im Dezember sein 12. Album nicht als CD oder Platte, sondern als Buch, genauer: eine Kladde mit groß­zügig bedruckten Notenblättern und nost­al­gi­schen Illustrationen, deren Ästhetik an die fünf­ziger Jahre erin­nert. Die japa­ni­sche Künstlerin und Beck-Fanpage-Betreiberin Ham ließ sich von Hisches Titelgestaltung zu einer faszi­nie­renden Papierschneidearbeit inspi­rieren, die sie im folgenden Video festhielt:

Weil das neue Beck-Werk kein wirk­li­ches Album ist, sondern ein Sammlung von Notenblättern, ergibt sich seine Daseinsberechtigung für die »Konsumenten« alleine aus der Fähigkeit, Noten zu lesen und ein Instrument spielen zu können. Wer über diese Gabe verfügt, der gibt, wer sie nicht hat, der empfängt … zum Beispiel YouTube-Filme mit den Interpretationen der Stücke. Und weil die Beck-Liebhaberin Ham leider kein Instrument spielt, versuchte sie auf ihre Art etwas zu geben, mit Papier, Klebstoff und Schere.

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3 Kommentare

  1. Vroni

    Ich hab jetzt einen neuen Lieblingsfilm, danke Ham.

  2. Vroni

    Yves Peters,
    dieser Satz von Ihnen hat mir dabei beson­ders gut gefallen:

    […] ergibt sich seine Daseinsberechtigung für die »Konsumenten« alleine aus der Fähigkeit, Noten zu lesen und ein Instrument spielen zu können. Wer über diese Gabe verfügt, der gibt, wer sie nicht hat, der empfängt …

    Fein.

  3. andi kissel

    das ist wirk­lich ganz große kunst.

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