Volkssport Design: Fontblog berichtet live (2)
Mitveranstalter Florian A. Schmidt bereitet das Publikum auf das Thema des Symposiums vor
Eröffnet wird das Symposium vom Mitveranstalter Florian A. Schmidt, freischaffender Kommunikationsdesigner und Autor, der in Berlin lebt und arbeitet. In seiner Diplomarbeit, befasste sich Schmidt mit dem Verschwimmen der Grenzen zwischen Amateur und Profi in der Gestaltung. Den Schwerpunkt seiner Untersuchungen bildet die Integration von Web 2.0 Strategien in den Designprozess.
Seine persönliche Prognose: »Niederes Design« bricht weg. Ein Großteil der Designaufgaben erfordert Fähigkeiten (Kommunikation, dauerhafte Betreuung, Beratung, …), die durch die Amateurbewegung nicht berührt werden. Er beendet seine Präsentation mit dem Märchen vom Hasen und dem Igel. Der Hase (Profi) lässt sich unnötigerweise vom Igel (Amateur) provizieren und begibt sich in einen Wettbewerb mnit ihm. Mit viel List und weiteren Igeln gelingt es diesem, den Hasen auszutricksen. Schmidts Fazit: Professionelle Designer müssen sich nicht mit den Amateuren vergleichen.
Bastian Unterberg über Jovoto: »Von 10.000 angemeldeten Usern sind ›nur‹ 3500 als Designer aktiv. Jovoto ist leider ein Invitation-only-Modell«. Warum leider?
Fontblog berichtete mehrmals über Jovoto-Projekte: Frank-Walter Steinmeier tappt in Crowdsourcing-Falle, Crowdsourcing vs Designbüro: Ein Interview, und Gratulation an Würzburg: Provinz auf Weltniveau.
Michael Kubens, von designenlassen.de. Das Amateurdesign-Portal startete am 2. November 2008. Es war ursprünglich eine fixe Idee von Kommunikationsdesignern, Vorbild war 99 Designs. Reaktionen auf designenlassen.de: »Youporn für Mediengestalter«, aber auch Lob von Auftraggebern, zum Beispiel den Entwicklungslotsen »Eine professionelles Designbüro hätte uns für diese kleine Aufgabe nicht mal die Tür geöffnet.« (verhaltener Applaus beim Publikum)
Im Gegensatz zu Jovoto legt der selbstbewusste Kubens interessante Zahlen offen: 98.217 Designs wurden seit der Gründung hoch geladen, 149.541 € Preisgelder wurden ausgeschüttet, 3467 registrierte Designer werkeln auf designenlassen.de und bis heute wurden 853 Projekte ausgeschrieben.
Torsten Stapelkamp: »Erst Design schafft Bedeutung – Crowdsourcing ist dafür nicht geeignet«
Torsten Stapelkamp, Dipl.-Designer und Professor für Kommunikationsdesign an der FH Hof, spricht Klartext. Wer auf designenlassen.de mitmache, erledige einen Designjob für durchschnittlich 347 €. Weil dabei zig Mitbewerber um jeden Auftrag pitchen, entstünde zudem ein volkswirtschaftlicher Schaden von rund 12.000 € (großer Applaus). »In meiner Familie nennt man die Nutznießer solcher Geschäfte Schmarotzer oder fieser Möpp.« Den Nutzen von Crowdsourcing-Portalen hätten alleine die Betreiber und die Auftraggeber, die Designer seien die Verlierer.
Die Fachanwältin für Urheber- und Medienrecht Sabine Zentek widmet sich den urheberrechtlichen Fragen des Designs
Sabine Zentek, Fachanwältin für Urheber- und Medienrecht und Leiterin von Fidius – Faire Designwettbewerbe e.V. fordert Fairness bei kommerziellen Designwettbewerben. Als Horsd’œuvre zerpflückt sie erst mal die Geschäftsbedingungen von designenlassen.de. Ihrer Ansicht nach bewege sich das Portal rechtlich auf wackligen Beinen, da sich mit guten Anwälten eine Menge Nachforderungen für verletzte Nutzungs- und Urheberrechte von den Auftraggebern einklagen ließen – bei Verwendung eines Wettbewerbsiegers. Anschließend erläutert Sie die ethischen Richtlinien von Fidius für faire Designwettbewerbe, die den meisten Fontblog-Lesern bekannt sind.
Diskussion
Von links nach rechts: Diskussionsleiter Prof. Dr. Herbert Grüner, Michael Kubens, Bastian Unterberg, Sabine Zentek und Torsten Stapelkamp
13 Kommentare
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smyts
Sehr cooler & informativer Beitrag – dranbleiben! :)
salvo
Danke für die tolle Live-Berichterstattung! Super! :)
Christian
ja, vielen dank. wichtiges Thema und längst fällige Diskussion.
Anonym
Wie kommt Stapelkamp auf 12.000€?
Ohne nähere Erläuterung, die er doch bestimmt gegeben hat, klingt das erstmal wie die Milchmädchenrechnungen, die die Musikindustrie in Bezug auf Tauschbörsen auch immer anstellt:
„Jeder designenlassen-Auftraggeber wäre ohne die Plattform mit Freuden bei Metadesign vorbeimarschiert und hätte zehntausende von Euro liegenlassen.“
Bitte sag mir, daß das nicht so eine billige Rechnung war.
Abgesehen davon verstehen ohnehin die wenigsten Leute etwas von (Volks)wirtschaft: Wenn ein Designer für einen Hungerlohn arbeitet (arbeiten muß? warum eigentlich?), dann entsteht zunächst einmal nicht unbedingt ein Schaden. Denn der Auftraggeber hat das Geld, das dem Designer entgangen ist, gespart. Positives Ergebnis nicht in der Bilanz des Designers, aber dafür in der des Auftraggebers.
Jaja, der Designer ist der Gute, der Auftraggeber der Böse. Leider sind solche Betrachtungen stets hochkritisch, daher halten sich die Wirtschaftswissenschaften in der Regel raus, wenns darum geht, Menschen einen Wert zuzumessen (der Schritt zum Unwert ist da zu drohend nahe). Und betrachten alle als gleich.
Florian
Die Rechnung von Herrn Stapelkamp ging wie folgt:
Bei aktuell 77 Projekten auf Designenlassen sind insgesamt € 26.749 Preisgeld ausgeschrieben; macht im Schnitt einen Hohn von € 347 pro Projekt.
Setzt man für die Erstellung eines Entwurfs einen Mindestaufwand von 5 Stunden bei einem Minimalstundensatz von € 20 an, kommt man bei durchschnittlich 119 eingereichten Entwürfen pro Projekt auf einen Wert – bzw. eben einen volkswirtschaftlichen Schaden – von € 11.900.
Jürgen Siebert
Danke für die Gedächtnisstütze, Florian.
Torsten Stapelkamp
Ein Hinweis für „4. Anonym“.
Selbstverständlich ist meine Kalkulation eine Milchmädchenrechnung, da ich nur veranschaulichende Zahlen verwendet habe. Diese sollten zeigen, dass bereits bei einer Kalkulation mit zu geringen Werten für Erstellungsaufwand (hier 5 Stunden) und Stundenlohn (hier 20 Euro) ein extrem hoher volkswirtschaftlicher Schaden entsteht.
Eine Rechnung mit realistischen Werten sähe wie folgt aus:
Durchschnittliche Teilnehmerzahl pro Projekt: 119
Durchschnittlicher Umsatz pro Projekt: 347,- Euro
Gewinn nach Abzug aller Kosten: 0,- Euro
Verlust pro Teilnahme: ca. 700,- Euro (10h x 70,- Euro)
Anzahl derer mit Totalverlust: 118 Teilnehmer
Anzahl der ausgewählten Teilnehmer: 1 Teilnehmer
Verlust pro ausgewähltem Projekt: -353,- (10×70 – 347,-) Euro
Bei mehr als 10h entsprechend höher
Aufwand für jeden der 119 beteiligten Kreativen: mind. 10 h
Erforderlicher Stundensatz zur Deckung aller Kosten: 70,- Euro
10 x 70 x 119 = 83300,- Euro
Volkswirtschaftlicher Schaden: ca. 83000,- Euro !!!
Um volkswirtschaftlich korrekt zu kalkulieren und um- dem Einwurf von „4. Anonym“ folgend – tatsächlich volkswirtschaftlich den Schaden zu beziffern, ist zu den 83000,- Euro Schaden noch der Energieverbrauch/-verschwendung (Computer, Fahrzeuge, Büroheizung etc.) zu berücksichtigen.
Fazit:
Durch designenlassen.de werden pro Projekt 119 Personen aktiviert, um Zeit, Energie und Ideenpotenzial für einen einzigen „fiesen Möb“ zu vergeuden, der sich ein Logo, ein Corporate oder einen Internetseitenentwurf für durchschnittlich 347,- Euro erschnorren möchte.
Dabei entsteht ein volkswirtschaftlicher Schaden von ca. 83000,- Euro, zuzüglich der Energieverschwendung von 119 Personen/Computern/Fahrzeugen/Büros…
Welcher Kunde möchte Kunde von solch einem „fiesen Möb“ sein?
Wo man in Zukunft nicht mehr einkaufen oder von wem man keine Dienstleistung mehr in Anspruch nehmen sollte, erfährt man bei designenlassen.de. Die Schaden verursachenden Auftraggeber müssen sich ja spätestens im Dialog mit den Kreativen mit Namen und Adresse outen.
Torsten Stapelkamp
siehe auch:
http://jetzt.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/475974/-1
Christian
Sehr netter Beitrag, allein die Frage bleibt:
Wenn wir als Kreative doch alle wissen, wie „böse“ Wettbewerbe, Preistreiberportale etc. sind – warum nutzt man sie dann?
Kein Kreativer wird gezwungen sich dort zu registrieren, kein Kunde genötigt sich ein gutes Design entwerfen zu lassen (das eben Geld kostet)?!
Gutes Design zahlt sich jedoch aus – mittel-/langfristig!
Mich selbst muß ich fragen: Will ich einen Kunden, der nur aus fianziellen Überlegungen ein Design in Auftrag geben will? Sein dahinterstehendes Interesse muss dann sein: Sparen beim Design, damit aber doch Erfolg haben (finanzstarke Kunden). Diese Überlegung ist kurzsichtig und nicht erfolgversprechend.
Also: Tief durchatmen, sich seiner Stärken bewußt werden, diese nutzen und solche Portale einfach nicht beachten. Wenn jdm. ein Logo für 50€ will, soll er doch… Der Nerv und Ärger den man damit hat davor, damit, danach kostet eh viel mehr als die reine Summe!
Sandra
Torsten Stapelkamp: Deine Rechnung setzt voraus, dass der Designer in der Zeit einen Auftrag erledigen könnte, der mit einem bestimmten Stundenlohn bezahlt würde. Was aber, wenn der Designer in Moment keinen Auftrag hat?
Dann klappt deine Rechnung nicht.
Letztlich sind diese Wettbewerbe doch mit Ausschreibungen von Gemeinden oder Architekturwettbewerben vergleichbar. Da kann auch jeder teilnehmen oder es lassen. Es werden die teilnehmen die
a) wissen, dass sie eine gute Gewinnchance haben weil sie tolle Arbeit leisten und in der Vergangenheit auch oft gewonnen haben
b) sowieso in Moment nichts zu tun haben.
Wo ist das Problem?
Torsten Stapelkamp
Christian (09) bring es auf den Punkt:
An den besagten Portalen sollte niemand teilnehmen.
Wer es tut, ist selber schuld.
Aber…
Leider nicht nur schuld an seinem eigenem Dilemma.
Die Vergeudung von Ressourcen bleibt (Material, Arbeitszeit, Energie).
Mit der Teilnahme schadet man nicht nur sich selber.
Die Teilnehmer disqualifizieren sich:
(1) wer teilnimmt, zeigt, unternehmerisch nicht tätig sein, nicht kalkulieren zu können.
(2) wer teilnimmt, macht sich unglaubwürdig, als Designer andere Unternehmen beraten zu können, wenn er sein eigenes Unternehmen schon nicht im Griff hat
(3) wer teilnimmt, behauptet, Design sei nichts wert
(4) wer teilnimmt, beraubt sich der Beratungskompetenz und suggeriert dem Auftraggeber, Design sei grundsätzlich dann gut, wenn der Kunden sich den billigsten Entwurfslieferanten aussuchen und zudem aus einer hohen Anzahl von Entwürfen geschmäcklerisch auswählen kann (im übertragenen Sinne: nicht der Zahnarzt empfiehlt, sondern der Kunde entscheidet, wo gebohrt wird).
Die Teilnehmer diskreditieren nachhaltig die Designbranche, die nur dann (wie jedes andere Unternehmen auch) existieren kann, wenn sie nicht nur mit Umsätzen, sondern auch mit Gewinnen rechnen kann. Außerdem kann die Designbranche nur dann als Unternehmensberatung ernst genommen werden, wenn sie in der Ausbildung hinsichtlich Buchführung, Marketing und Recht zusätzlich zur Gestaltungskompetenz gut vorbereitet wird und bei der Berufsausübung entsprechend unternehmerisch handelt.
.
Sandra (10)
hat natürlich auch recht.
Wenn sie gerade nichts zu tun hat, kann sie für mich z. B. für 5,- Euro/h mein Auto waschen. Oder – damit die Tätigkeit nicht zu branchenfern ist – mein Auto neu lackieren.
Wo ist das Problem?
Wer gerade keinen Auftrag hat, sollte eben jeden annehmen, der sich gerade anbietet, scheint Sandra zu meinen.
Da ich kein Auto habe, wird Sandra leider auf die 5,- Euro/h verzichten müssen ;-)
Womit sie Zeit hat, für die von ihr akzeptierten Portale wie designenlassen.de.
Es geht aber nicht nur um Selbstausbeutung.
Wer diese Praktiken wünscht, sollte nicht daran gehindert werden.
Jedes Handeln setzt aber auch ein Beurteilen der Folgen für sich und andere voraus.
Es sollte auch bedacht werden, dass durch die Unterstützung der besagten Portale nicht nur die eigenen Ressourcen vergeudet werden, sondern eine massive Vervielfältigung von Vergeudung aktiv unterstützt wird.
Ob man nun die von mir zuvor genannten 12000,- oder die auf Basis eines Stundensatz von 70 Euro/h kalkulierten 83000,- Euro als volkswirtschaftlichen Schaden zu Grunde legt, bleibt der durchschnittlich bei designenlassen.de zu erwirtschaftende maximale Umsatz (nicht Gewinn) von 347,- Euro (Rechnungsgrundlage, siehe ganz oben) unwirtschaftlich gering und der Gesamtschaden aller (nicht nur der direkten Teilnehmer) unverhältnismäßig hoch.
Designer und jeder andere Unternehmer, der langfristig denkt, wird dagegen sein Handeln kalkulieren und bestimmt nicht jede Zeitlücke ohne Auftrag mit Tätigkeiten vergeuden, die nur Verlust an Kapital, Ressourcen und Professionalität zur Folge haben.
Ein nicht unwesentlicher Anteil einer unternehmerischen Tätigkeit ist die Kunden-Akquise. Bei Auftragsengpässen bietet sich dazu die Zeit. Nur dem, wer ständig ohne Gewinnabsicht Aufträge annimmt, fehlt Zeit und Geld für Akquise. Wer mit seinen Umsätzen langfristig seine Ausgaben nicht decken kann, sollte lieber einsehen, aus welchen Gründen auch immer, kein Unternehmen bzw. keine freiberufliche Tätigkeit gewinnbringend führen zu können.
Solch eine bittere Feststellung sollte aber nicht dazu führen, sich den „Luden“ der besagten Portale und den dort wartenden „Freiern“ an den Hals zu werfen, nur weil man nun viel Zeit hat, um als „Design-Bordsteinschwalbe“ tätig zu werden.
Es ist eben doch ein Problem!
Natürlich muss jeder Geld verdienen, aber doch nicht um jeden Preis.
Selbst eine temporäre Nutzung von Hartz IV wäre zweckdienlicher, um die dadurch gewonnene Zeit für die Akquise oder zur beruflichen Neuorientierung zu nutzen. Der Schaden an den Finanzen der Gemeinschaft bliebe niedriger als im Falle einer Teilnahme an den besagten Portalen.
Ein Unternehmen zu führen bzw. eine freiberufliche Existenz zu betreiben bedeutet Risiko.
Wer ein Risiko nicht aushält und nicht mindestens 2-3 Monate ohne Umsatz auskommen kann, sollte seine Absicht, unternehmerisch tätig zu werden, entsprechend verschieben.
Die erforderliche Mindestkapitaldecke noch nicht aufbringen zu können ist keine Schande und erst recht kein Anlass, sich unter Wert an Portale zu verkaufen.
Durch die Teilnahme an den besagten Portalen vergeudet man genau die Zeit, die man benötigt, um seine freiberufliche Tätigkeit vorzubereiten (Businessplan erstellen, Akquise betreiben, Reputation aufbauen etc.).
Diese Portale erzeugen eine Spirale der Abhängigkeit, niemals genug Umsatz zu generieren, der zu Gewinn führt, mit dem man freie Zeit bezahlen könnte, um sich von zu viel Abhängigkeit freischwimmen zu können und Akquise für ernst zu nehmende Aufträge zu betreiben.
Anstatt sich an solchen Portalen zu verausgaben sollten Designer an renommierten Designwettbewerben teilnehmen, die von anerkannten Designprofis juriert werden und deren Ausstellungen und Veröffentlichungen im Falle einer Auszeichnung zu neuen Kontakten und so zu neuen Kunden führen könnten.
Die gewonnenen Auszeichnungen wären außerdem Zeichen professionellen Handelns und Beleg hoher Qualität, ließen sich z. B. auf der eigenen Website abbilden und würden den potenziellen Kunden die Suche nach den geeigneten Designern erleichtern.
Die Teilnehmer der besagten Portale haben außer schlechten Finanzbilanzen, vergeudeten Zeit- und Energieressourcen nichts vorzuweisen.
Stefan Griebsch
@ Torsten Stapelkamp
Guter Mann! Sie treffen den Nagel genau auf den Kopf. Wer diesen Mist mitmacht, nimmt sich auf Dauer die eigene Existenzgrundlage. Es gibt immer jemanden, der es billiger macht.
@ Sandra
Wer bei solchen Wettbewerben mitmacht – egal ob er zZ keinen Auftrag hat – der Rechtfertigt solche Dumpingportale wie MyHammer oder Designenlassen nur noch.
Stefan Griebsch
Der moralische Schaden, der dadurch in der Gesellschaft entsteht ist nicht abzusehen. Denn mittlerweile wollen alle nur noch „Billig“
Und um es mit den Worten von John Ruskin zu sagen:
Es gibt kaum etwas auf dieser Welt, das nicht irgend jemand ein wenig schlechter machen und etwas billiger verkaufen könnte, und die Menschen, die sich nur am Preis orientieren, werden die gerechte Beute solcher Machenschaften. Es ist unklug, zu viel zu bezahlen, aber es ist noch schlechter, zu wenig zu bezahlen. Wenn Sie zu viel bezahlen, verlieren Sie etwas Geld, das ist alles. Wenn Sie dagegen zu wenig bezahlen, verlieren Sie manchmal alles, da der gekaufte Gegenstand die ihm
zugedachte Aufgabe nicht erfüllen kann. Das Gesetz der Wirtschaft verbietet es,
für wenig Geld viel Wert zu erhalten. Nehmen Sie das niedrigste Angebot an,
müssen Sie für das Risiko, das Sie eingehen, etwas hinzurechnen. Und wenn Sie das tun, dann haben Sie auch genug Geld, um für etwas Besseres zu bezahlen.