Versandhandelskongress (4): Scheindemonstranten
Eine gute Idee, um Messebesucher auf seinen Stand aufmerksam zu machen, gerade wenn man mit Adressen handelt: Man engagiere eine Handvoll Studenten und gebe ihnen Demo-Schilder der Art »Boykottiert Stand 150, Halle 1« in die Hand. Im aktuellen Fall handelt es sich um die Idee des Unternehmens bedirect GmbH, das zu den Adressen die Bonität der Kunden recherchiert und eine Sperrdatei pflegt (Robinson-Liste).
Heute morgen vor Messebeginn begegne ich den Scheindemonstranten, fix und fertig mit Transparenten gerüstet, wie sie auf dem Weg zur Arbeit mit anderen Passanten einen Fußgängerüberweg überqueren – bei Grün. Eine abbiegende Autofahrerin muss die Gruppe vorschriftsmäßig passieren lassen, bevor sie weiterfahren kann. Sie schüttelt erbost den Kopf, wahrscheinlich innerlich fragend: ›Wie können diese Demonstranten mir schon am frühen Morgen den Weg versperren?‹ (was sie nicht wirklich taten, denn wie gesagt, man überquert zügig die Straße und blockiert sie nicht). Ich bin sehr erschrocken über diese Reaktion. Warum empört sich in einer Demokratie ein Mensch über die bloße Anwesenheit von Demonstranten, die ein Grundrecht wahr nehmen?
2 Kommentare
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Hilde
Wir leben in keiner Demokratie, sondern in einem meudalistischem System.
sum1
warum?
weil “freie fahrt für freie bürger�? das einzige grundrecht ist wofür die deutschen wirklich in großer zahl “auf die straße�? gehen würden. am ehesten durch ein autokorso.
bald sind die meisten demos aber eh nur guerilla marketing.