Underware waren’s
Vor drei Monaten rätselten wir hier im Fontblog, wer wohl die Verursacher des neuen Daimler-Logos sind: Daimler – Namensänderung beschlossen und umgesetzt. Das Signet wurde von den Lesern immerhin als »komplett neu gezeichnet« identifiziert und überaus positiv bewertet. Nun wurde bekannt, wer es entwickelt hat: unsere Freunde von Underware, in Kooperation mit Schindler Parent Identity.
Auf ihrer Internetseite erzählen Underware mehr über den Entstehungsprozess: Drei Designbüros kämpften um den Etat des Daimler-Corporate-Redesigns, eins davon Schindler Parent. Diese wiederum luden mehrere internationale Schriftentwerfer ein. Aus einem Dutzend Vorschlägen wählte Daimler den Underware-Vorschlag.
Abbildung: Bas Jacobs (Underware) und Mitarbeiter von Schindler Parent diskutieren verschiedene Daimler-Logo-Entwürfe (© Underware).
11 Kommentare
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Florian
Na, das habe ich aber anders in Erinnerung! Hast Du beim zehnten Kommentar aufgehört zu lesen – oder blendest Du die miesepetrigen Trolle einfach aus? :-)
»von oben zusammengedrückt« – »könnte das D nicht ein tick näher an das A ran?« – »der Kopf des R […] überdimensioniert. […] Der vorige Schriftzug hatte mehr Klasse« – »vernünftige proportionen, was man vom daimler-schriftzug nicht behaupten kann« – »verdickten, klobigen Bastard […] verhunzten Details« – »keinen Charakter, sieht protzig und klobig aus. So nach 0815-Anwaltskanzlei […] alte Wortmarke […] meilenweit besser.« – »Kein grosser Wurf, kein Mut zum Provozieren, behäbig« – »adäquat […] zum traurigen Mittelmass«
Lediglich Charly (#23) hatte den richtigen Riecher: »die dolly sc kommt in die nähe«.
Phillip
Ich liebe die Jungs von Underware ja, aber das D könnte wirklich noch einen Ticken näher ans A und der Kopf vom R ist tatsächlich etwas überdimensioniert. Bas Jacobs rockt trotzdem.
Jürgen
Genau so war’s ;-) Danke für die Relativierung.
Trotzdem: gemessen an dem sonst üblichen Aufbrausen, wenn ich mal ein neues Logo vorstelle, wurde Daimler ziemlich gnädig und konstruktiv bewertet.
thomas
was auch daran liegen kann, das daimler noch einen restarsch in der hose hat im vergleich zu vielen firmen, die völlig einknicken und sich alles aufschwatzen lassen.
Benjamin
Was eigentlich nicht zu übersehen und auch von einigen vermutet wurde, hat sich also bewahrheitet. Ein klassisches Underware-Design – d.h. feinste Qualität, mooi gezeichnet, sympathisch kommunizierend, grossartig ausgeführt. Ob es dem Auftraggeber entspricht, ist eine ganz andere Frage, die jemand anderes beurteilen muss. Dass es rein grafisch einen ganz anderen ›Daimler‹ vermittelt, hat mich am eigenen Leib überrascht als ich neulich am Protsdamer Platz an einem der neuen Firmenschilder vorbeispazierte. Plötzlich nämlich geradezu Nähe zu diesen schönen Buchstaben empfand, so sehr mir ihr semantischer Sinn widerstrebte.
thomas
aber schaut euch doch bitte mal die alternativen auf dem bild oben an. da wird ja eine ganz breite range an entwürfen diskutiert. von klassisch, ornamental bis zu modern. da wäre ich gerne dabei gewesen, als die sachen im einzelen begründet wurden. für so einen großen konzern macht man ja nicht alle tage einen schriftzug.
martin
„… das daimler noch einen restarsch in der hose hat …“
den anderen teil wohl mit den eigenen minen weggefetzt? ich bin ein wenig enttäuscht von den netten underware-jungs, genauso wie ich kurt weidemann nicht verstand, als er letztens von seinen kriegserlebnissen erzählte und danach von seiner zusammenarbeit mit daimler.
Bert Vanderveen
„…aber schaut euch doch bitte mal die alternativen auf dem bild oben an. da wird ja eine ganz breite range an entwürfen diskutiert…“
Come on, the picture just shows phase one of a logo-design: trying out the fonts you have around to establish the look and feel — just a starting point. At least, that’s how I do it ; )
Benjamin
Martins Kommentar finde ich – wie gewohnt – geeignet, die alte Frage nach der gesellschaftlichen Verantwortung des Kommunikationsdesigners zu stellen. Schöne Verpackung für einen Konzern wie Daimler, der (sorry wenn hier jetzt genaue Belege fehlen und evtl. Ungenauigkeiten auftauchen) u.a. groß im Rüstungsgeschäft ist?
Aber was soll man machen? Underware müssen auch ihre Miete bezahlen und Familien ernähren, und gut verdient haben sie vermutlich – schliesslich erwähnen sie selbst, dass Daimler 20 Mio. $ an Ford für den Namen ›Daimler‹ bezahlte.
CHR15
genau, benjamin, irgendeiner muss es ja machen, nicht wahr? sei es wegen der familie, der miete oder der kapitulation vor komplexität historischer (oder auch globalisierter) verknüpfungen.
mit sicherheit immer ein sehr schwieriges und schwerwiegendes thema mit vielen doppelten böden (auch für mich oft genug ein dilemma). aber: die scheinargumentation wirtschaftlicher abhängigkeit trifft bei oben angesprochenen und deren dunstkreisen wirklich nicht zu.
und, rein formal:war über den abstand von D zu A wirklich mehr als verwundert. doch scheinbar wurde dies inzwischen noch optimiert.
daimler.de
eigenartige website, ganz nach manier eines industriezulieferers wie bosch, luk oder getrag.