TypoJournal Ausgabe 4 ist da
Die neueste Ausgabe des typografischen Fachmagazins von Typografie.info ist soeben erschienen. Ausgabe 4 des TypoJournals beschäftigt sich mit dem Schriftschaffen im deutschsprachigen Raum: Von Gutenbergs Druck mit beweglichen Bleilettern bis zu den jungen talentierten Schriftgestaltern der Gegenwart. Es werden ausgesuchte Schrifthersteller und -gestalter, Museen, Druckereien sowie typografische Organisationen portraitiert, eine Auswahl von aktuellen Arbeiten aus den Designhochschulen fehlt ebenfalls nicht.
Einige Themen aus dem aktuellen Heft:
- Linotype damals und heute: Von der Setzmaschine zum Schriftanbieter
- Die Leser von Morgen: Typografie als Strategie der Leserkonditionierung um 1800
- Über den Stempelschneider Justus Erich Walbaum
- Das Gutenberg-Museum Mainz (Kurzvorstellung)
- Die Schriftsammlung des Museums für Druckkunst Leipzig
- Große Liebe: Das Buchstabenmuseum in Berlin rettet typografische Riesen
- Ungewöhnliche Umlaute: Eine kleine Systematik
- Der Schriftanbieter URW, Wiege der skalierbaren Schrift
- Als die Schrift laufen lernte: Die Kurrent um 1900
- FontShop und die FontFonts
- Schriftanbieter: Eine Übersicht zum deutschen Sprachraum
- Aus der Hochschule: Kurzvorstellungen
- und vieles mehr
Das TypoJournal gibt es zur Lieferung nach Deutschland, Österreich und die Schweiz exklusiv im Online-Shop von fonts.info … Preis: 9,90 € plus Versand.
Ein Kommentar
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koni
Na endlich kenn ich ihn, den Peter Rensch, … und den Max Berger, und den Christian Ewald und den … Hätt’ nicht gedacht, daß ich einmal das Vergnügen haben würde. Vor allem nicht, bei der Lektüre des mit großer Spannung erwarteten Magazins, dessen Vorgänger mich so erfreuten. Doch das Vergnügen verpuffte zunehmend als das Aufzählen von Setzkästen und Umzügen, von Heidelberger Tiegeln und dessen, was damit bedruckt werden konnt, von Berliner Hinterhöfen und Kleinverlagen über neun lange Seiten so gar kein Ende mehr nehmen wollt. Aufgeatmet hab ich erst als der Autor fast ein wenig entäuscht eingestand, „einen Anspruch auf Vollständigkeit“ erhebe dieser Überblick nicht. Na denn, noch einmal davon gekommen, dachte ich mir heimlich um dann mich doch noch einmal zu vergewissern, ob ich denn wirklich richtig wär: „Das Schriftschaffen im deutschsprachigen Raum“. Doch es stand deutlich vorne drauf auf dem Typojournal 4.
Vier weitere Seiten waren auch rasch gefüllt mit der bloßen Aufzählung von „Schriftanbietern“. Nicht weil deren Anzahl eine 4 Seiten füllende wär, sondern weil man wie’s scheint, vier Seiten noch zu füllen hatte.
Gibt es denn wirklich nicht mehr her „Das Schriftschaffen im Deutschsprachigem Raum“?
Doch da: Rettung naht: „URW … die Wiege der skalierbaren Schrift.“ Ein spannendes Thema, dieses Ikarus.
Doch warum nur klingt der ganze Text nach blanker Promotion? Warum erinnert er mich eher an einen Imageprospekt denn an ein seriöses Fachmagazin? Wär nicht grad an der Stelle auch mal ein kritisches Wort vieleicht angebracht z. B. ob des lizenzrechtlich zweifelhaften Gebarens von URW? Wer aber wollte das erwarten von einem Autor Peter Rosenfeld, seines Zeichens Geschäftsführer von URWpp. Wieder 6 vertane Seiten. Doch noch nicht genug der Öffentlichkeitsarbeit für Schriftanbieter. Der Text über Fontshop könnte von Jürgen Siebert stammen: „Auch bei den technischen Möglichkeiten und den Lizenzierungsformen zeigte man sich bei Fontshop und FSI immer kundenfreundlich und nah am Markt.“ Brav.
Nach so viel Reklame brauch ich dann doch was akademisches: „Die Leser von Morgen. Typografie als Strategie der Leserkonditionierung um 1800“.
Wie der Titel liest sich der ganze Artikel. Fürs Erste zuviel für ein schlichtes niederbayrisches Gemüt. Muß ihn ausgeschlafener dann wohl nochmal lesen. Im Moment schwanke ich zwischen „habe nix kapiert“ und „gibt’s denn was zu kapieren?“
Aber dann versöhnt mich das Heft auch wieder ein klein wenig. Etwas zu kurz gekommen aber immerhin einer Erwähnung wert: die Freytag.
Und der Artikel über Walbaum mit dann einer ganz speziellen Pointe: Die wunderschöne Walbaum-Interpretation von … Frantisek Storm.
Und schon bin ich wieder versucht mich zu vergewissern ob ich denn wirklich richtig wär’ … .
Und frag mich nochmal: Gibt es denn wirklich nicht mehr her, das „Schriftschaffen im deutschsparchigen Raum“?
Doch es gibt. Das TYPOJOURNAL 4 leider nicht.