Stündlich Aktuelles von der TYPO 2008

Kurzfassungen der Vorträge in der TYPOhall und der TYPOshow, stünd­lich frisch im TYPOblog:
Dokumentation 2008 …

Abbildung: Nach seinem bril­lanten Vortrag signiert Stefan Sagmeister im Foyer des Haus der Kulturen der Welt 230 Bücher (Foto: Alexander Blumhoff)


26 Kommentare

  1. smeidu

    Yep. Stefans Vortrag war wirk­lich sehr sehr gut.
    Ich twit­tere und flickere auch fleißig

  2. Mr.London

    Hey ihr Designgroupies, auch Sagi der Meister kocht nur mit Wasser. Was ist nur mit Design passiert, dass es auch hier Popstars geben muss? Produziert selbst Bücher und lasst keine anderen Werke signieren. HUCK!

  3. Stefan

    Hab letz­tens sein aktu­elles Buch in der Hand gehabt. Die Idee mit dem Lasercut-Cover ist bril­liant – der Inhalt aber eher mau. Schade

  4. Henning

    Da stehn ja nur Frauen am Tisch beim Meister :)

  5. sukisouk

    design­grou­pies halt. männern ist das glück­li­cher­weise zu peinlich ;)

  6. thomas | BFA

    ich mag meine unter­schrift von stefan sagmeister. groupie bei desi­gnern ist quatsch.

  7. Mr.London

    gibts das in anderen berufs­fel­dern auch? dass man sich unter­schriften von vermeint­li­chen groessen holt?

    sagi ist kein kuenstler, er ist ein guter designer!

  8. trial

    und ich mag meine unter­schrift von thomas strunz vom hallen­fuß­ball turnier in münchen anno 1995.

    mal im ernst: sobald ich mir von einem anderen desi­gner eine unter­schrift hole stelle ich mich nahezu als devot hin. es geht hier nicht darum ehrfürchtig aufzu­bli­cken, sondern konse­quent formal und konzep­tio­nell eigene wege zu gehen und paroli zu bieten.

    das muss doch lähmen! man erin­nere sich an die szene in waynes world mit alice cooper: wir sind unwürdig!

  9. Jürgen

    Ja, ja … die Deutschen und der Neid … eine ganz schwie­rige Beziehung?
    Das Signieren des Buches durch den Autor nach seiner Lesung ist keine Erfindung der TYPO. Es ist doch eine tolle Sache, wenn ich dem Autor eines geliebten Buches begegnen, mit ihm einige Worte wech­seln kann und er anschlie­ßend eine Widmung im Buch hinterlässt.

  10. trial

    bevor hier gleich wieder mit pauschal­ur­teilen hantiert wird, viel­leicht ein kurze bemer­kung zum immer wieder gerne disku­tierten „neid“. neid = miss­gunst. ich miss­gönne keinem desi­gner sein erreichtes. ich sehe nur in dem (über)hype mancher desi­gner eine fehl­ein­schät­zung eigener fähig­keiten derer, die himmeln.

  11. Mr.London

    Jaja, die Jürgens und deren schnelle urteile – eine ganz schwie­rige bezie­hung? das signieren nach einer selbst­in­sze­nie­rung ist erfin­dung von elvis, michael und madonna, somit fällt das mit TYPO flach, in der tat.

    Sagmeister bietet uns konzep­tio­nelle stärke, eine einzig­ar­tige formen­sprache, aber leider finde ich allzuoft sein gesicht, seine hand, seinen bauch oder irgend eine welt­be­we­gende weis­heit nebst.

    Fuer mich ist es schlichtweg egois­ti­sches Design. Es gibt so viele Anwendungsgebiete, die diese Art der Gestaltung benö­tigen. Seine Person ist es sicher­lich nicht. Man sollte einfach mal ner ruhigen Minute darüber nach­denken: Man ist Gestalter, weil man Dinge prak­ti­scher, einfa­cher und schlichtweg „schoener“ machen will, sonst muesste es wohl lauten:
    Form follows Ego.

  12. Sebastian Nagel

    Mr. London: Wenn Sagmeister ein Jahr mit sich selbst verbringt, und das kreativ auswertet und die Erfahrungen dann darstellt: da *muss* sein Bauch, sein Gesicht, seine Hand, seine Erkenntnis vorkommen. Sowohl das Verwenden des Ichs in der Gestaltung als auch die Präsentation der Ergebnisse dieses Prozesses sind in der Thematik enthalten: 1 Jahr frei, für *mich*, was hab ich gemacht?

    Das kommt aber soweit ich das sehen kann nicht in seinen anderen Arbeiten, die für Kunden, vor.

    Nichtsdestotrotz bin ich der Meinung, dass die Darstellung dieses freien Jahres quan­ti­tativ (Zahl der Vorträge, Bücher, …) inzwi­schen etwas über­stra­pa­ziert wurde. Wird Zeit für Neues, und wird Neues kommen, da hab ich keine Zweifel daran.

  13. thomas | BFA

    meine unter­schrift ist im neuen notiz­buch, vorne. quasi als ansporn gut zu sein, besser zu werden. ich denke, das geht voll in ordnung.

  14. Simon

    Sagmeister ist ein Meister der Selbstinszenierung, ein guter Designer der vor allem von Studenten bewun­dert wird ansonsten aber maßlos über­schätz wird.

  15. thomas | BFA

    ich denke eher sagmeister ist ein meister bei der findung der einen über­zeu­genden und vor allem einfa­chen lösung. und am ende sieht das so oft so unbe­schwert aus. das muss man erstmal machen. natür­lich ist er im glei­chen maße ein verkäufer. na und? is doch logisch, muss er.

  16. sukisouk

    Ich find Sagmeister doch auch gut, seine Arbeit.
    Nicht legendär aber wohl inter­es­sant und gut.
    Seine Vorträge weniger; da kommt er so messia­nisch rüber,
    das finden so viele Zuhörer wiederum so ansprechend,
    daß sie ihn in den Himmel loben.
    Und schon ist man im Teufelskreis des Fantums.
    Sich darüber lustig zu machen, hat nix mit Neid zu tun,
    eher mit Distanz.

  17. Raketentim

    Ich hätte mir gern den Bauch mit einer Rasierklinge signieren lassen – irgendwas mit einem „o“ in der Mitte wäre da sicher im Sinne von FFF. Und es müsste mit und ohne Fussel vom T-Shirt – egal, welche Farbe – gut aussehen.

  18. Nick Blume-Zander

    Das Signieren der Bücher auf der Frankfurter Buchmesse nimmt messia­ni­sche und orgi­as­ti­sche Auswüchse an. Es ist krass. Auf der Typo ist es wirk­lich very very peaceful.

  19. Jürgen

    Jaja, die Jürgens und deren schnelle urteile … 

    Gerne liefere ich die ausführ­liche Fassung zum Thema Neid nach … und erhöhe auf Missgunst. Wie haben das Sujet hier bereits mehr­fach ange­schnitten, beispiels­weise wenn ich etwas über das iPhone geschrieben habe, zum Beispiel die dort einge­setzten Fonts. Als erstes melden sich in den Kommentaren jene, die keins haben, um mal schnell los zu werden, dass das iPhone teuer ist, maßlos über­schätzt und alles nur ein Marketing-Hype sei. Das Anliegen des Originalbeitrags schert die Kommentatoren einen Dreck, an einer Diskussion nah am Thema haben sie sowieso kein Interesse, weil es ihnen nur darum geht ihre eigene Großartigeit vorzu­führen. Abtörner!
    Konkretes Beispiel Sagmeister. Ich schreibe hier, dass es »stünd­lich Aktuelles von der TYPO 2008« zu lesen gibt und bebil­dere diese Meldung mit einem Foto, auf dem Stefan Sagmeister seine Bücher signiert. Gleich der zweite Kommentar begibt sich auf die Metaebene, Stichwörter wie »Designgroupies« und »Popstars« fallen. Andere schlagen in die gleiche Kerbe: »devot«, »unwürdig“ und »pein­lich«. Peinlich ist, wer nicht ertragen kann, dass Sagmeister ein erfolg­rei­ches Buch verfasst hat, das sich 230 Leser signieren lassen. Das nenne ich eine typisch deut­sche Neid-Diskussion, getrieben von Missgunst und ich erhöhe noch­mals: Intoleranz. In den USA sind solche Debatten undenkbar.
    Wie viel mehr Freude macht es dagegen, die Worte von tatsäch­lich betei­ligten zu lesen. Zum Beispiel HD Schellnack: »Ich glaube, ich werde es nie schaffen, mit ihm ein Gespräch anzu­fangen, weil ich zu feige bin und immer befürchte, nur endlose Fan-Lobhudeleien abzu­lassen – selbst wenn ich irgendwie zufällig neben ihm sitze oder wie diesmal zehn Minuten mit ihm am Etch-a-Sketch sitze. Mein Hirn macht nur Bzzzzz. Damit ist Sagmeister offi­ziell der bisher einzige Mensch auf der Welt, der mich sprachlos macht.« Oder von Oliver Schöndorfer: »So musste ich die Gelegenheit nutzen am selben Tag ein Autogramm zu ergat­tern. Ich stellte mich in die recht lange Schlange und wartete so 10 Minuten. … Ich bat ihn etwas in mein Skizzenbuch zu schreiben. Und in der Situation habe ich wieder einmal dahin­ge­plap­pert was mir so einge­fallen ist: … Ja, keine Ahnung was mich da geritten hat, wahr­schein­lich die Euphorie der Stunde. Ich hatte ja endlich auch einen für mich sehr span­nenden Teil an Sagmeister entdeckt. Die drei besten Entscheidungen, die er bisher in seinem Leben getroffen hat, regen mich auf jeden Fall zum Nachdenken an: 1. Das Schreiben eines Tagebuches, 2. Sein kunden­freies Jahr, 3. Die Agentur immer klein zu halten.«
    Merkt Ihr, wie viel mehr Größe es hat, sich einer Herausforderung zu stellen, sie zu erleben … als sie mit Missgunst zu verspotten?

  20. Mr. London

    Wer lesen kann ist klar im Vorteil! Nochmal in einfa­chem Deutsch: DIE ARBEITEN VON HERRN SAGMEISTER SIND GUT! G U T! Deswegen muss man seine Art der Selbstdarstellung noch lange nicht moegen, schon garnicht die Zombies, die weiche Knie bekommen, wenn er den Raum betritt. Und warum muss man schon wieder mit pauschal­ur­teilen aufwarten?

    „In den USA sind solche debatten undenkbar“ Was fuer eine Aussage!? Mein Lieber Scholli!

    Ich habe eine gute Zeit lang in New York gear­beitet und nun hocke ich in London vorm Rechner und es gibt sehr wohl diese „debatten“. Wenn wir Design nicht kritisch beur­teilen, gibt es keinen Fortschritt und wir drehen uns im Kreis – wie so ein mancher in seiner argu­men­ta­tion in den comm­ents hier. Gute ansaetze raus­fil­tern, schlechtes aussor­tieren. Das bringt uns voran. Nicht blindes schlu­cken von jegli­chem zeug, das uns vorge­setzt wird.

    So – ich bin raus.

  21. Jürgen

    Ich versuche das jetzt mal richtig zu lesen:
    Sagmeisters Arbeiten seien gut, dir gefalle jedoch seine Selbstdarstellung nicht. Zwei Absätze weiter heißt es wört­lich: »Wenn wir Design nicht kritisch beur­teilen, gibt es keinen Fortschritt …« Bingo.
    Aber Du willst das ja gar nicht hören …

  22. petran

    ich glaube nicht das es mit neid zu tun hat – auch wenn neid in die betrach­tung rein­spielen mag. das problem ist der alte konflikt zwischen kunst und ange­wannter kunst – zwischen design ist problem­loe­sung im hinter­grund versus kuenstler autho­ren­schaft. sagmeister bedient das alte buer­ger­liche kuenstler genius bild perfekt – als projek­ti­ons­flaeche von frei­heit also. das ist auch ok so. proble­ma­tisch ists dort wo sagmeister den design diskurs in eine rich­tung von hype & fashion, von einzel­ge­nies verschiebt. der kunde tritt bei sagmeister in den hinter­grund – und dieses ist eben im wider­spruch zu einem gross­teil der design-arbeits­ver­haelt­nisse und verstaend­nisse im wirk­li­chen leben. – das scheisse und undien­lich fuer den diskurs zu finden ist doch total ok.

    ich finde ausserdem das persoen­li­cher neid und grund­saetz­liche kritik kein wider­spruch sein muessen. – man kann doch auf die formen­sprache oder auch auf die maech­tige posi­tion seiner person neidisch sein und ihn trotzdem bloede bzw undien­lich fuer den diskurs finden – oder?

    den verweis auf die USA halte ich auch fuer recht plump. die USA sind gross – und die indi­vi­dua­lis­ti­sche kultur ist dort sehr ausge­praegt… und dennoch gibts dort ne menge leute die sagmeis­ters weg bescheuert finden… so what?

    inter­es­santer finde ich die frage ob die TYPO nicht auch ohne diese stars aufkommen koennte. also anstatt in grosse namen viel­leicht mal mehr in gute fragen und inhalt­liche vorbe­rei­tung inverstieren.

  23. Jürgen

    den verweis auf die USA halte ich auch fuer recht plump. die USA sind gross – und die indi­vi­dua­lis­ti­sche kultur ist dort sehr ausge­praegt… und dennoch gibts dort ne menge leute die sagmeis­ters weg bescheuert finden… so what?

    Dem wider­spreche ich gar nicht. Aber das war auch nicht das Thema. Die Amis sind vorbild­lich darin, im Berufsleben etwas oder jemanden nicht zu mögen, und es/sie oder ihn trotzdem zu respek­tieren. Hier im Lande ist man immer ganz schnell im Urteil. Da wird ein »unan­ge­nehmer« Urheber rasch verteu­felt, und seine Anhänger gleich mit. Warum dieses tota­li­täre Denken, dieser Weltverbesserungsbestreben?
    Zum Glück gibt es Ausnahmen. Zum Beispiel der Kommentar von Etienne Girardet zum Vortrag von Dieter Telfser: »Trotz einiger über­le­gungen und gespräche bin ich noch nicht zu einem klaren bild gekommen, ob da nun ein adler hat sein sollen/dürfen oder nicht – aber dass ich mir über­haupt gedanken darüber machen kann weil diese beiden selt­samen vögel auf der TYPO aufge­treten sind, das ist gut.«

    inter­es­santer finde ich die frage ob die TYPO nicht auch ohne diese stars aufkommen koennte. also anstatt in grosse namen viel­leicht mal mehr in gute fragen und inhalt­liche vorbe­rei­tung inverstieren.

    Wir haben Sagmeister nicht einge­laden, weil er einen Namen hat, sondern weil er von den TYPO-Besuchern gewünscht wird. Und weil er etwas kann, und weil er gut vorbe­reitet ist und auch noch die rich­tigen Fragen stellt. Es kommt noch besser: Stefan ist kein biss­chen arro­gant, sondern freund­lich und hilfs­be­reit … er erläu­tert bis ins letzt Detail, wie er da hinge­kommen ist wo er heute steht. Mit diesem Input kann anschlie­ßend jeder machen was er möchte. Das ist TYPO.

  24. petran

    ist doch schoen wenn das karten­ver­kaufen / mit stars werben zu koennen – und die nach­frage der besu­cher zusam­men­geht – das ist TYPO ; -)
    ps. was war denn das mit den nackten frauen und sagmeister bei euch da drueben im VIP bereich draussen?

  25. Jürgen

    Das war nicht Sagmeister, sondern ein Look-alike. Alison Jackson hat dieses Foto insze­niert. Unbestätigten Gerüchten zufolge soll sie auch ein Foto mit einem Spiekermann-Double geschossen haben, das eine Visitenkarte in Helvetica gestaltet und einen Weidmann-Doppelgänger, der sich auf der Toilette seines Biers entledigt.

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