Stille Örtchen, malerisch gestaltet

Stille Örtchen müssen über­haupt nicht abstoßen gestaltet sein, erst recht nicht an der Autobahn (wo es eher laute Örtchen sind). Das Stuttgarter Büro Uebele hat gerade, in Zusammenarbeit mit dem Architekturbüro Gruppe Omp, eine Serie von 8 WC-Anlagen auf Autobahnparkplätzen in Niedersachsen fertig­ge­stellt. Die grafisch gestal­teten Fassaden zeigen Landschaften, aber nicht im Stile einer Fototapete sondern einer Karte aus dem Schulatlas: Jede Höhenschicht hat eine andere Farbe. So entstehen orts­be­zo­gene Grafiken, die an jedem Örtchen einen grafi­schen Anklang des jewei­ligen Standorts liefern.

Oker, Drachenberg oder Schunter, Orte in Deutschland, die hundert­tau­sende Autofahrer links liegen lassen und vergessen … obwohl sie dort ein Geschäft erle­digt haben (Fotos: Christian Richters)

Eine weitere (gewünschter) Nebeneffekt der bunt gestal­teten Fassade: Farbliche Verschönerungen durch das Publikum sollen von diesem als weit­ge­hend über­flüssig erachtet werden. Des weiteren fällt auf, dass Sitz-WCs sind nicht mehr nach Geschlechtern getrennt werden und Männer das Pissoir verwenden sollen, was bei Ansturm, zum Beispiel durch eine Buspause, einer besseren Auslastung dient. Die Serie von neuge­stal­teten Toilettenanlagen soll übri­gens fort­ge­setzt werden. Aktuell arbeitet Büro Uebele an weiteren Standorten.


6 Kommentare

  1. Felix

    Das finde ich sehr nett umge­setzt, aber mich erin­nert das eher an frak­tale Kunst.
    http://​www​.wackerart​.de/​G​r​a​p​h​i​c​s​/​f​r​a​c​t​a​l​7​.​jpg

    Die Karte 3 erin­nert dann schon sehr viel deut­li­cher an die geome­tri­sche Darstellung. Dort viel­leicht noch etwas Sättigung und der Bezug wäre sehr viel schneller gefunden.

    Aber im Großen und Ganzen ist es besser als alles was sonst an der Autobahn steht. :)

  2. Simon Wehr

    Hm. Müsste ich mal in echt sehen.
    Ich mag aller­dings diese Aicher-Icons gar nicht. Gerade das Bild für »Frauentoilette« empfinde ich als nicht zeitgerecht.

    Mir erscheint die Fassade recht gut vor Graffiti geschützt ,-)

  3. Sascha Geisler

    Ich dachte als erstes: »Ist das der stili­sierte Boden einer Autobahntoilette? Hm … was könnte der große Fleck dort gewesen sein?« Zum Glück hat mich der Text über den wahren Hintergrund aufge­klärt. Aber wer erklärt es den Gästen an der Autobahn?

  4. claudia probst

    Die Idee ist toll, erin­nert mich an Jed Martin in „Karte und Gebiet“ von Michel Houellebecq

  5. Mirko Däumler

    Grandiose Idee, den AbOrt als Ort geogra­fisch ins Bewusstsein zu rücken. Die Farbigkeit und Abstraktion gefällt mir sehr, ist aber mögli­cher­weise tatsäch­lich ein wenig übers Ziel hinaus.

  6. maggie sottero bernadette gold

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