Schaulustige – bitte weiter gehen …
Vor 6 Monaten hatte ich eine kleine Sinnkrise (Be Fontblog) und fragte mich: Gibt es auf dieser Site noch Hoffnung auf einen fruchtbaren offenen Diskurs über Design? Auslöser waren orientierungslose Kommentare zur Berlin-Kampagne, die keinen Beitrag zu einer fruchtbaren Diskussion leisteten. Ich kam dann zu dem Fazit: »Das Fontblog bleibt, wie es ist. Mehr Leser ist prima. Heftige Kritik in den Kommentaren auch. Wir sind kein elitärer Club.«
Gestern erinnerte ich mich wieder an den Moment. Ein Daniel, der die sympathische Plakataktion von HD Schellnack nicht verstanden hatte (Kommentar 5), biss sich an den Erwiderungen von HD und Simone fest und wurde beleidigend (Kommentar 14). Der Ball wurde dann noch bis in die Nacht (Kommentar 20) und heute morgen (21) ein paar mal hin und her gespielt und hinterließ frustrierte Opfer.
Ivo, mein wichtigster Fontblog-Berater, hatte den Braten schon früh gerochen und mailte mir gestern gleich nach Erscheinen von Kommentar 5: »Ich wäre übrigens dafür, solche Kommentare generell einfach zu löschen.« Zwei Stunden später schloss ich mich ihm an. Heute Morgen sind wir beide zur gegenteiligen Überzeugung gekommen.
Ein kluger Beitrag von Fabu half da weiter: »Oberflächlich betrachtet könnte man meinen, durch das Löschen von brisanten Inhalten Probleme aus der Welt zu schaffen. In Wahrheit handelt es sich dabei um einen destruktiven Akt und Nährboden für neue Probleme. Zensur sorgt – zu Recht – für eine negative Stimmung innerhalb der Community und lässt aus der ursprünglichen Mücke ganz schnell einen Elefanten werden. Aus diesem Grund werden Themen oder Beiträge im Normalfall nicht gelöscht – mit Ausnahme von böswilligen Provokationen in Form von Spam oder Beiträge mit illegalen und/oder rufschädigenden Inhalten.«
Das unterschreibe ich sofort. Und Fontblog wird auch nie die Kommentarfunktion abschalten (wie langweilig wäre das denn), oder nur Registrierte zum Kommentieren zulassen (hoppla, haben wir nicht schon genug Bürokratie).
So, und jetzt meine Standpauke. Ich wünsche mir, dass die Gemeinde der Fontblog-Leser verirrte Kommentierer wie Daniel auffängt und sozialisiert. Ich empfinde es schlicht als Skandal, das gestern binnen 90 Minuten 250 Leser das kostenlose Poster/Booklet-Paket bei uns bestellt haben … sich aber niemand zu Wort meldet, wenn ein Daniel die Aktion nicht versteht und anschließend die Verursacher beleidigt. Schaut Euch bitte mal diesen Therad an: HD, Ivo, Simone und ich – also die Mitwirkenden – reißen sich 7 Beine aus, um einem (branchenfremden) Troll zu verklickern, was der Reiz der Aktion sein könnte. Und 250 Neugierige schauen zu, ohne den Mund aufzumachen und vielleicht mal in einem Satz zu erklären, warum sie selbst »Twenty-Five Designer And One Toy« für eine spannende Sache halten – zumindest interessant genug, dass sie es nach Hause schicken lassen. Ähem … ich weiß, dass Ihr alle viel zu tun habt, aber eine Responsequote von 2 % (= 5 Stimmen) hätte mich schon glücklich gemacht.
Und von Daniel möchte ich gerne mal wissen, wer er ist und was er beruflich macht – sonst reden wir weiterhin aneinander vorbei.
Ach so, ich wollte die Headline noch ergänzen: … oder helfen!
45 Kommentare
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jamie oliver
Das ist sicher eine löbliche Sache, wenn man Kommentare nicht löschen will. Und hier auch ganz klar die Regeln auf fontblog durchgibt.
Denn das Internet ist ja kein regelloser Raum. Foren haben ja ganz klare Regelungen, die sie bedingt durch das Registieren dann auch Umsetzen können.
Beim Fontblog sind wir bei Jürgen zu Hause. Und auch wenn sein Haus offen ist, gelten doch SEINE Regeln. Das darf man respektieren oder auch nicht – dann aber woanders hin gehen.
Was die soziale Kontrolle angeht, habe ich aber bedenken. Nicht jeder Leser liest alle Kommentare. Trolle ignoriert man nämlich gerne. Trotzdem wäre vielleicht mehr Zivilcourage auch im Internet angebracht.
Ein guter Zeitpunkt vielleicht auch auf Fontblog einige Regeln aufzustellen (auch wenn das öde ist). Denn wir wissen ja, Regeln braucht man erst dann wenn’s brennt. Vielleicht wollen wir ein paar Regeln sammeln wir wir uns den Ausstausch im Fontblog vorstellen?
Jussi
Ich finde die Aktion toll.
Das Booklet war nicht ganz nach meinem Geschmack (was natürlich in keinster weise tragisch ist). Selbst wenn es zu dem Zeitpunkt noch Exemplare gegeben hätte, hätte ich mir keins schicken lassen. Normalerweise ist es aber wohl so, dass Leute Amok laufen, sobald es etwas umsonst gibt. Messepersonal wird das sicherlich bestätigen können. Also nicht alle, die sich Booklet und/oder Plakat schicken lassen haben, werden sich danach in irgendeiner Form für damit verknüpfte Diskussionen interessieren … oder irgendjemanden oder -etwas gegen irgendjemanden anderen verteidigen.
Eine Frage habe ich zu der Aktion: Gab es von Anfang an auch einen PDF-Download? Das fände ich gut, denn dann kann man vorher sehen, ob es einem gefällt – und im negativen Fall die gedruckten Exemplare denen überlassen, bei denen sie »in guten Händen« sind. Wäre doch sonst schade drum.
Zu den Kommentaren: Auch wenn’s schwer fällt: Trolle sind zum ignorieren da (nicht zum löschen). Wenn man sie ignoriert, verlieren sie die Lust am provozieren. Und wenn doch mehr hinter ihrem Beitrag steckte, versuchen sie sich dann ja eventuell in umgänglicherer Form erneut in die Diskussion einzubringen.
Dominik
Hmmm… jetz les ich hier schon was weiß ich wie lange mit und hab noch nie ein Kommentar verfasst, aber irgendwann ist wohl immer das erste mal. Und gerade hier bietet es sich ja an.
Ich gehöre auch zu den Leuten die sich das Booklet samt Poster nach Hause schicken lassen wollten (und hab vielleicht sogar noch rechtzeitig geschrieben), und habe auch danach die Diskussion zwischen Daniel und HD, Ivo und Simone beobachted.
Vor diesem neuen Blog Eintrag dachte ich mir die ganze Zeit… lasst es doch gut sein.
Wenn Daniel es nicht verstehen will, soll er es lassen.
Wenn er sich selbst durch absoluten Mangel an Diskussionskultur ausschließen will, bitte.
Wenn er sich hinter der Anonymität des Internets verstecken muss, ist es nicht nötig ihn zu beachten.
Wenn er nicht weiß das es, wie ich finde, unmöglich ist mit jeder seiner Arbeiten eine neue Krone der Designgeschichte zu schaffen, hat er keine Ahnung vom Tagesgeschäft und kann nicht wissen wie wichtg solche Spassprojekte sind. (Auch wenn diese Erkenntniss etwas depremierend sein mag ;))
Don’t feed the Trolls.
Throw in a red fish.
Diese Meinung hatte ich auch noch nach dem Lesen dieses Blogeintrags… allerdings muss ich jetzt, nachdem ich etwas darüber nachgedacht habe meine Meinung revidieren.
Ja mit Trollen zu reden ist anstrengend, und man kann meist das ganze auch einer Parkuhr erzählen. Die wenigsten werden durch eine vernünftige Diskussion ihre Fehler einsehen (so sie überhaupt vernünftig diskutieren).
Aber ich muss Jürgen recht geben das Resignation vielleicht zu einfach ist. Und es vielleicht tatsächlich auch etwas mehr Netzcourage bedarf.
Daher einmal der Grund wieso ich mir das Booklet gerne schicken lasse und mich sogar darauf freue das Poster aufzuhängen :
Ich habe jeden Tag mit extrem starren Corporate Design Guidlines zu kämpfen in deren Rahmen ich trotzdem etwas ausgefallenes schönes schaffen will, oft gegen den Widerstand von Produktmanagern die jede Seite einer Broschüre von oben bist unten in 7,5pt mit wissenschaftlichen Belegen füllen möchten.
Ideen werden verworfen weil sie zu verpielt sind, zu kreativ (ja, tatsächlich schon gehört), zu ausgefallen (auch das… leider). Und manchmal stimmt das auch, da ausgefallenes nicht zu jeder Marke passt.
Also bemüht man sich in dem gegebenen Rahmen etwas Schönes zu machen.
Und das mache ich im übrigen verdammt gerne, ich liebe meinen Job und freue mich (fast ;)) jeden Tag aufs Büro.
Aber gerade weil das Gestalten jeden Tag von Einschränkungen geprägt ist, liebe ich solche Spassprojekte. Einfach mal drauflos spielen, einfach mal machen was einem gerade einfällt mit dem was man gerade in die Hand gedrückt bekommt. Und ich gebe HD recht das man in dem Gekrakel durchaus die Handschrift von Gestaltern entdecken kann, wenn man deren sonstige Arbeiten kennt. Ich kenne allerdings wirklich nicht alle die mitwirken durften, aber auch das macht nichts, denn…
…selbst wenn nicht habe ich beim durchblättern der PDF allein durch die entstandenen Formen wieder neue Ideen bekommen. Es ist ein Stück Inspiration, gerade dadurch das es so gegenstandslos ist. Es ist einfach schön anzusehen und auf sich wirken zu lassen… wie Wolken guggen, nur eckiger ;).
Und zu guter letzt gefällt es mir tatsächlich auch aus ästhetischen Aspekten. Ich mag minimalistische Gestaltung ohne zuviele Schnörkel.
Vielleicht verstehst du, lieber Daniel, jetzt besser warum es Leute gibt die nicht verbissen darauf schielen wie perfekt, innovativ, genial ein Werk ist, sondern auch einfach mal 5min ihren gedankelosen Spass mit ein bisschen Gekritzel haben wollen.
merscho
kann mich den Vorrednern nur anschließen.
In Trollfallen sollte man einfach nicht mehr reinstolpern.
Jürgen
Zu Deiner Frage, Jussi: Ich war für die gleichzeitige Veröffentlichung von Print und PDF, weil es genau den Vorteil hat, den Du beschreibst … erst mal gucken, dann bestellen. Für HD ist die Drucksache das alleinige Produkt, was ich auch verstehe. Also haben wir einen Kompromiss gefunden: erst Print, 120 Minuten später PDFs zum Download.
Andrzej
Ich habe Hochachtung, wie ihr um das hehre Gut Streitkultur hier im Netz ringt….
Aber bitte, keinen Regelkatalog. So gibt man seine eigene Verantwortlichkeit Stück für Stück ab, indem man sich dann „nur“ noch an Regeln halten muss.
Unser Beruf lebt, wie ich finde, auch von der Transzendenz. Und dazu gehören auch Minderheits-Meinungen, Irrwege und Dinge, die man vielleicht nur ablehnen kann. Ich finde es gut, das alles sichtbar zu machen und quasi zu dokumentieren. Und jedem so die Möglichkeit zu geben an diesem Ringen zu wachsen.
Weiter so!!!
Simon Wehr
Ich finde das immer sehr schwierig, denn ich weiß oft nicht so recht, wie man am Besten reagiert. Und schriftliche Kommunikation ist oft so missverständlich, da Tonfall und Mimik nicht mitreden können. Gerade spontane Reaktionen sind da sehr gefährlich. Bin hier ja selber mal in die Falle getappt …
Deshalb halte ich jetzt manchmal lieber einfach die Klappe.
Die Kunst ist wohl, zu wissen wann, gell?
HD Schellnack
Ich lösche die Sachen bei mir aus einem besonderen Grund, Jürgen.
Es gab vor einigen Jahren bei Slanted einen Vorfall, wo ein Troll meinen Namen angenommen hat und im Privatleben einer Studentin ziemliches Chaos anrichtete, ganz zu schweigen von meinem Ruf an der Akademie, bei Studenten usw. Das war eine recht heftige Sache, und seit dem ist meine Antipathie gegen Leute, die in Unterhose vorm Laptop sitzen und Dinge schreiben, die sie so im echten Leben nie vom Stapel lassen würden, extrem hoch. So Leute haben schlechtes Karma, echt.
Ein anderer Bekannter hat seinen Laptop konfisziert bekommen, weil jemand unter seinem Namen in einem Forum nicht jugendfreie Bilder an Forenmitglieder verschickte.
Ich bin da also inzwischen etwas humorlos geworden und hab da eine gewisse Toleranzgrenze eingebaut. Ich antworte zunächst auch anonymen Postern meist – wenn auch schon stets unfreundlicher als Menschen, die eindeutig «echt» sind, weil ich deren Mut sofort respektiere und sie auch als reale Menschen wahrnehmen, die ich anders behandele als eine anonyme Alias-Cypher – sobald ich merke, dass die Person im Grunde aber keinen Diskurs führt, sondern nur Sophisterei betreibt und fast berechenbar nach den klassischen Troll-Behaviour-Regeln operiert, kommt der Killswitch. Das spart Zeit und Nerven – vor allen auch bei den Lesern, die so einen hohlen Streit nur kurz lustig finden – auf Dauer nervt’s eher.
Unterm Strich freut mich – vor allem für Katharina Mönkemöller,die die beiden Sachen ja bei uns gemacht hat – vor allem die positive Resonanz auf die Sache. Ob das Büchlein nun tiefes Design ist, steht als Frage gar nicht im Raum – ist es absolut nicht… und was ist das schon? Es ist eben ein kleines bißchen Spielerei um die Typo, ein Merci an Jürgen und seine Crew und vielleicht… vielleicht… Anlaß für ein paar Menschen, sich 2009 nach Berlin zu begeben, um die SPACE-Typo zu erleben. Dass es in einer Stunde 150 Leute gab, die ein fast weißes großes Blatt Papier mit ein paar bunten Linien auf ihre Wand kleben wollen, hat uns selbst am allermeisten überrascht (und wahnsinnig gefreut) – man sollte sowas vielleicht öfter machen, jenseits der Briefing-Jobs.
HD Schellnack
Hey Dominik – merci.
Und – es gibt noch Print-Exemplare, allerdings MIT Porto. Noch etwa 50 Exemplare der GUTEN Broschüre (und 250 Fehldrucke mit Textpatzern :-D) und rund 300 Plakate.
Nur bei uns mit Porto.
Ich hoffe, ich komme dazu, das heute zu posten, vielleicht kann Jürgen dass dann ja verlinken.
Ein Poster als PDF ist eben doch irgendwie nicht das gleiche :-D.
microboy
Beiträge zu löschen ist sicher keine Lösung. Auf unsachliche Kommentare wie die von Daniel einzugehen bringt meist aber nur eine uferlose Diskussion die am Ende das Thema kaputt macht. Ich habe gestern lange überlegt ob ich ihm antworte und mich dann dagegen entschlossen. Es fehlten mir die richtigen Worte und es fiel mir auch schwer seine beleidigenden Beiträge ernst zu nehmen. HD hat dann sehr gut reagiert und so kann man das meiner Meinung nach auch stehen lassen.
Jürgen
Als Autor/Moderator des Fontblog habe ich automatisch eine Vorbildfunktion – ich meine jetzt bezogen auf das Sozialverhalten. Das zeigt sich besonders im Umgang mit Konfliktsituationen. Unangenehme Troll-Kommentare sofort löschen ist Wilder Westen (= Totschießen).
Regeln aufstellen scheint mir unnötig, solange es zwischendurch immer wieder mal gelingt, uns einzunorden: Das ist die Aufgabe dieses Beitrags. Im übrigen gelten die Regeln wie im realen Leben: respektvoller Umgang und ein angemessener Ton. Das ist nicht immer ganz einfach. Hin und wieder bedarf es einer gehörigen Portion Selbstbeherrschung, Provokationen möglichst niveauvoll im Keim zu ersticken. Ich liebe Kommentatoren, denen das gelingt. Und lerne von ihnen.
Bruno
Ich habe mir das Poster und Booklet zwar nicht nach Hause schicken lassen, jedoch gerne als PDF heruntergeladen, weil ich wissen wollte, wie das Bild entstanden ist, welche Geschichte und Idee dahintersteckt.
Auf Kommentare wie jene von Daniel würde ich jedoch prinzipiell nicht eingehen. Wenn er sich nicht mit der Geschichte und Idee auseinandersetzen kann, dann soll er am besten auch einfach dazu schweigen.
Ihr habt euch ja schon enorm um Daniel gekümmert, versucht ihm die Idee nochmals zu erklären… ihn aufzufangen und zu sozialisieren. – Genützt hat’s ja wenig. Ich persönlich bin leider zu wenig edler Samariter, um mich um hoffnungslose Fälle kümmern zu können und zu wollen. Ich kümmere mich lieber um Menschen, mit denen man mit einem gewissen Anstand und Verstand diskutieren kann. Und sonst schweige ich dann lieber.
Knetgummi
Mir gefallen die Ergebnisse auch nicht,
aber ich bin ja tolerant
http://www.youtube.com/watch?v=QYlSBvns7tw
philipp
da sich „der daniel“ hier nicht nochmal zu wort gemeldet hat, gehe ich mal davon aus, dass er ein verirrter ist, der hier nur staub aufwirbeln wollte um seine spuren zu hinterlassen. in meinen augen eine reine provokation ohne sinn, verstand und sehr viel frustration.
ich glaube nicht, dass man so etwas unbedingt zensieren sollte, lieber die provokation ins leere laufen lassen, wenn man merkt das jeglicher dialog im sande verläuft.
tuzz
ich kann mir gut vorstellen, dass es noch anderen so ging wie mir:
beitrag gelesen, für interessant befunden, email verschickt, 5 minuten ablenkung vorbei – weiter gearbeitet.
das es dazu eine solche diskussion gab/geben könnte hab ich überhaupt nicht mitbekommen, da ich die beiträge aus meinem RSS reader aufrufe. und wenn da nix neues steht, guck ich auch nicht vorbei.
danke deshalb auch für den augenöffner, jetzt aber schnell weiter arbeiten ;)
Christian
Ich finde, man muss sich nicht auf jede Diskussion einlassen. Iin dem verlinkten Thread wurde m.E. von beiden Seiten mit harten Bandagen argumentiert. Manchmal ist ignorieren doch die beste Lösung… dadurch kühlt sich manches ab.
Yoram
Wenn ich mir die Kommentare durchlese kriege ich leichte Bauchschmerzen. Aus einem einfachen Grund: Anonymität wird eher negativ bewertet. Kurzerhand verweise ich auf einen Artikel bei Telepolis: Zeigt her Eure Namen.
Und belehrungen wie sie Simone schrieb schütten eher Benzin ins Feuer als das sie (mögliche) Trollen den Wind aus den Segeln nehmen. Und meiner Meinung nach war Daniel auch kein Troll — auch wenn ich seine Meinung nicht Teile.
Sammy Amara
hallo jürgen,
ich gehe davon aus, dass die fehlende teilnahme an der diskussion mit »daniel« lediglich darauf zurück zu führen ist, dass man einem solchen menschen eigtl. keine aufmerksamkeit schenken sollte.
hinterm bildschirm ist es ein leichtes »große fresse« zu haben. anonym wird das noch viel leichter. all das nimmt seinen kommentaren doch im vorfeld schon jegliche grundlage…
beste grüße
sammy
Björn
Ich würde gerne mit einem Kommentar auf einen Kommentar geantwortet haben, sehe die Kommentare aber gar nicht, wenn ich die Artikel z.B. in Feedreadern wie Vienna lese.
robertmichael
warum sollte man jemanden von dem gegenteil überzeugen wollen? man kann ihn belehren und erklären das er es ggf. falsch sieht. wenn er aber seinen standpunkt hat, dann sollte man ihn auch lassen. hd hat das ja in erster distanz versucht.
ich habe die diskussion gerade erst gelesen.
Jürgen
@ Björn: Die Kommentare haben eine eigene Feed-Adresse, nämlich
http://feeds.feedburner.com/FontblogKommentare
Flo
Ich wundere mich ehrlich gesagt ein bisschen darüber, das ihr (HD und du) _so_ dünnhäutig reagiert. Wer publiziert, egal wo, der muss halt auch mit harscher Kritik rechnen, jetzt mal völlig außen vor, ob diese berechtigt ist, oder nicht.
Schwierige Kunden erlebt man doch auch regelmäßig (oder geht’s nur mir so?). Wenn ich mir da jeden so zu Herzen nähme, würde ich von einer Kreativblockade in die nächste schlittern.
(Die – ziemlich deutschen btw – „Anfeindungen“ gegen anonyme Blogkommentare halte ich übrigens für grundverkehrt. Ich selbst schreibe seit einigen Jahren fast alle meine Forenpostings und Blogkommentare ebenfalls anonym, weil ich die Aussicht, auch nach Jahrzehnten den Kram irgendwo archiviert zu sehen, extrem erschreckend finde. Sicherlich wirkt der Denkmantel der Anonymität bei einigen als eher unschöner „Enthemmer“, allerdings – und damit lande ich wieder beim dicken Fell – sollte man das verkraften und an sich abperlen lassen können.)
Daniel
Hallo Leute. Wollte mich entschuldigen für meine Threads gestern. War echt nicht okay, vor allem dass ich immer anonym geblieben bin. Aber HD, deshalb kann MIR sowas nicht passieren, dass jemand meinen Namen annimmt, und mir Sachen in den Mund legt, die ich so sicher nie gesagt hätte. Oder?
Jürgen
Der Daniel oben (23.; IP 83.65.53.XXX) ist nicht identisch mit dem Daniel von gestern (IP 84.58.174.XXX)
Anke
Mein erster Gedanke zu der Booklet Aktion war, dass da jemand Namedroping betreibt. Und dieses aufgeregte Grabschen, nach Sachen, die umsonst sind, langweilen ja auch. Das hatte mich genervt und mir den Zugang zu dem Heft total verbaut.
Kritik ist für alle Beteiligten eigentlich immer interessanter als Lob, aber manchmal ja schwer zu ertragen, und manchmal auch doof verletztend. Jedenfalls habe ich mir aber jetzt durch dieses Daniel hin und her das Heft angesehen und mag die Zeichnungen sehr! Dass der Autor sich damit auch ein bisschen wichtig machen will, ist mir jetzt egal.
robertmichael
@ jürgen, ich glaube zwar auch das der daniel nicht der daniel ist aber mit einer IP die sich dynamisch bei erneuter einwahl ändert kann man das schlecht beweisen.
Thomas
Ich möchte mal Partei für alle Studenten erfgreifen, die von Daniel ebenfalls recht rüde abgewatscht wurden.
Ich glaube kaum, dass man uns als Haufen Babies bezeichnen kann, die sich so einfach beeinflussen oder gar konditionieren lassen. Ich bzw. wir können sehr wohl allein entscheiden, was wir »gut« oder »schlecht« finden und springen nicht nur auf große Namen an – im Gegenteil, vielleicht sind viele sogar unvoreingenommener, weil ihnen noch nicht alle Namen der Szene bekannt sind.
Ich kann für mich sagen, dass ich heilfroh bin, dass es solche Aktionen immer wieder mal gibt, da ich die Ergebnisse liebend gerne in meinen persönlichen Funuds an unterschiedlichsten Gestaltungserzeugnissen aus allen Disziplinen überführe und mich davon ebenso gerne inspirieren lasse.
Aus diesem Grund finde ich es doppelt traurig, dass sich unser »Kreativprofi« Daniel scheinbar so wenig für die Entstehungsgeschichte interessiert hat und einfach mal einen absolut undifferenzierten Schnellschuss (»hässlich«, »lern programmieren…«) abläßt.
Das soll Studenten dann mehr bringen? Ich weiß ja nicht.
jan
> Dass der Autor sich damit auch ein bisschen wichtig machen will, ist mir jetzt egal.
Ich greife diese Aussage nur beispielhaft auf, es ist keine Kritik an dir, Anke.
Irgendwann hatte ich das schon einmal in einem Kommentar gesagt, aber ich sehe es so:
Wenn sich jemand wichtig macht, es uns aber nicht tangiert/interessiert, dann sollten wir uns auch so verhalten.
Es ist interessant, dass in einer Leistungsgesellschaft wie der unseren Neid eine Publikation sofort zu einer »Selbstbeweireucherung« wird. Publikation kommt nun mal aus dem lateinischen und bedeutet, dass etwas öffentlich ist. Da wird dann auch die Person öffentlicher. Ganz normal, ganz alltäglich. Und dass HD hier seine Person über die Arbeit stellt, kann ich nicht erkennen.
Und wenn wir schon kritisieren, dann sollten wir wenigstens die Arbeit als solche anerkennen.
Mir persönlich gefallen solche Sachen auch nicht und ich kann dem nichts abgewinnen. ;) Das ist meine Meinung, aber ich bewundere das Engagemente und die Lust an der Sache.
Also: Weitermachen! ;)
(Sorry, für den moralischen Zeigefinger.)
DanU
…ich bin auch nicht DER daniel, aber sag mal an alle stellvertretend „sorry for the mess“. ;) DanU
Simone
Ich komme erst jetzt dazu das hier alles wieder aufzufangen…. Es sind weniger als 24 Stunden vergangen – ich hatte eine Menge zu lesen.
Als erstes fällt mir ein: es geht genau um das, was Jürgen sagt, respektvoller Umgang miteinander und wenn es schon ein Seitenhieb sein muss, oder eine Kritik angebracht wird, finde ich sollte so etwas stilvoll und mit gewählten Worten hinterlassen werden. Macht viel mehr Spaß – dem Autor, dem Betroffenen und den Lesern. Gut gemacht, kann das sogar eine schöne Erinnerung sein.
Als nächstes fällt mir ein. Ich wollte Daniel auf seinen zweiten Kommentar, den er mir gewidmet hatte erst schreiben, aber dann fand ich, dass sei zu viel Aufmerksamkeit jemandem gegenüber, der mich sehr vorhersehbar versucht zu provozieren und manipulieren, indem er sich genau gegensätzlich zu dem verhält, wofür ich appelierte und damit versucht ständig auf sich aufmerksam zu machen. Auch davon, finde ich, gibt es schon genügend Menschen…
Ich bevorzuge eben weiter oben Geschriebenes und wer nicht mitmachen möchte, der soll’s bleiben lassen. Am Ende entscheide ich, wofür ich mir Zeit nehmen möchte. Ich hab‘ da lieber HD’s Booklet noch einmal angeschaut. :-)
HD Schellnack
Kurz zum wichtig machen.
Inwiefern mache ich mich wichtig – an dem Heft ist von mir nur (mit Tippfehlern gespickte) Text -, ansonsten mache ich eher Katharina wichtig. DAS mach ich dann aber wirklich gern.
Man sollte nicht hinter allem immer die Eigenpromo zu entdecken versuchen, so einfach sind wir nicht gestrickt. Es gab zB Debatten, ob und wie wir überhaupt nodesign da einbringen oder nicht – und wir haben es dann, weil der Stuhl uns einfach gefiel, doch recht prominent gemacht. Auf dem MATROSCHKA-Plakat hingegen haben wir es völlig vergessen.
Manchmal ist eine Zigarre eben einfach eine Zigarre.
Raketentim
Hmm… ich finde schon, dass du dich damit ein bisschen wichtig machst, schreibst ja auch auf deinem Blog „…Die beiden Sachen sind das Ergebnis meiner Etch-a-Sketch-Spiele bei der Typo 2008…“, bevor du Katharina Mönkemöller erwähnst. Außerdem bist du Blogger, und die wollen sich immer wichtig machen. Grundsatzurteil.
Nur machen wir uns ja am Ende alle wichtig, uns und unsere Arbeiten, Meinungen (sonst gäbe es hier keine Kommentare), alles. Sobald wir mit irgendwas an die Öffentlichkeit gehen, machen wir uns damit wichtig – zumindest wichtig genug, das wir glauben, es könnte andere interessieren. Ich sehe daran nur nichts falsches. Wen’s nicht interessiert, der ignoriert es, wem’s nicht gefällt, der macht’s kaputt. Natürlich sollte man aber beim zweiten sein Gesicht zeigen, wenn einem die Sache wirklich wichtig ist. Masken sind seit dem KKK out. Im Zweifelsfall zeigt ja auch die Ehrlichkeit im Bezug auf die eigene Identität, wie wichtig einem die Kritik ist. Anonyme Trollerei finde ich trotzdem lustig und unterhaltsam. Passiert ja nun nicht wirklich oft auf diesem Blog. Da gibts ja in deutschn Gymnasien mehr Schulhofprügeleien als Trolle auf dem Fontblog…
Markus Hanzer
Ich finde es einfach bewundernswert welche unglaubliche Energie in diesem kleinen Werk steckt. Ganz offensichtlich hat der liebe Schellnack da etwas geschaffen, dass uns aus der Ruhe bringt. Mich hat das Projekt auch aus der Ruhe gebracht als ich vor diesem Gerät saß und mir dachte, um Himmels willen, was mache ich jetzt damit. Ohne vorgegebenem Thema eben mal schnell an zwei Rädchen drehen, wirft mich inzwischen ein wenig aus der Bahn. Wie lange ist es her, als ich noch aus Langeweile in der Schule etwas vor mich hingekritzelt habe. Spätestens seit 34 Jahren, also seitdem ich Kinder habe, hat sich das mit der Langeweile erledigt. Inzwischen hatte ich das Projekt vergessen und war begeistert als ich das Booklet sah. Es ist eine wunderbare Übung wieder einmal genau schauen zu lernen und es lohnt sich. Diese einfachen Krakelübungen erzählen so viel mehr über den Charakter der Menschen, als oft deren besten Werke. Insofern denke ich, war es keine so schlechte Idee von Schellnack auch Personen zu nehmen von denen manche vielleicht schon einmal gehört haben. Ob es nun als hässlich oder schön zu bezeichnen ist, erscheint mir kaum von Bedeutung. Es kommuniziert und beschäftigt und das ist mehr als genug.
Nina Stössinger
Dann sag ich auch mal noch was *räusper*. Ich möchte mich weitgehend Simone anschließen (30.) von wegen des respektvollen Umgangs; es ist m.E. eben der entscheidende Unterschied zwischen einem Blog und etwa einem Forum, dass ersteres eine von einem Individuum (oder Kollektiv) gestartete Meinungsplattform darstellt, wo andere Leute gerne ihre Kommentare hinterlassen können, aber wenn das ganze dann in Kleinkriege der Besucher untereinander ausartet (ich fand z.B. auch die ganze Kunstdiskussion um die Lastwagen ziemlich anstrengend), muss das in meinen Augen nicht sein. Wenn ich bei mir zuhause eine Party mache und die Gäste irgendwann lauthals untereinander über meine Wohnungseinrichtung diskutieren, würde ich sie irgendwann hinauskomplimentieren. Aber da kommt wieder der nette Vorteil des virtuellen Mediums: Man nehme virtuelles Ohropax, sprich: schließe die Seite. Ich persönlich lese dann einfach nicht mehr mit. Finde es aber sehr löblich, Jürgen, dass Du dann nicht zensierst, sondern das so „laufen lässt“ – solln se sich doch schlagen, wennses nötich haben (und mit gesundem Menschenverstand nicht zu bremsen sind).
HD Schellnack
Kurz zu Tim: Historisch ist das auch einfach richtig so in der Reihenfolge HD > Katharina.
Ich hab auf der Typo die Leute auf die Sache angesprochen, was eine etwas trickige Angelegenheit ist, weil – wie Markus oben schreibt – die meisten kaum etwas damit anzufangen wussten (Jonathan Barnbrook hat es drei Tage erfolgreich geschafft, vor mir zu fliehen…). Eigentlich sollte daraus was fürs Blog werden – so wie bei der Typo 2006 aus den Wort-Assoziationsspielen mit einigen der Speakern ja auch Blogbeiträge und eine Online-Präsentation mit interaktivem Spiel wurde. Aber zum einen waren die Photos per se unbrauchbar wegen Lichtreflexionen in der Plastikscheibe und – Katharina hat mich mit ihrer Arbeit (mühsames Nachbauen der Krakelzeichnungen, ein wunderbar getracted Etch-Automat, die überlagerten bzw aneinandergereihten Zeichnungen…) von Print überzeugt und dann konnte ich mich nicht zwischen dem Plakat und der Broschie entscheiden und wir haben einfach beides zum Low-Budget bei Flyeralarm gemacht. Let’s burn the money while we still got it!
Der Profilierung nutzt sowas wirklich nicht. Du siehst, man zieht generell eher so komische Neidhansel an, und KUNDEN gewinnt man mit sowas nun garantiert nicht, die interessieren sich für ganz andere Dinge.
Das ich sicher generell ein Typ bin, der auch mal polarisierend auffällt, liegt einfach in meinem Naturell. Da haste sicher recht – Blogschreiber sind da zu Recht vorzuverurteilen :-D.
Finde übrigens auch, bei 9000 Besuchern hält sich der Troll-Quotient hier aber mal bestens in Grenzen.
Maori
Servus,
also ich habe nur mal den Bockmist von Daniel und die harschen Reaktionen überflogen. Und da ich mit solchen Nummern häufiger Probleme respektive Auseinandersetzungen hatte, muss ich doch meinen Senf dazu geben.
Zunächst sei bemerkt, dass ich niemanden kenne, der sich in Proportion zu seiner Wichtigkeit unwichtiger nimmt als HD. Wichtigkeit ist vielleicht das falsche Wort, aber er stellt sich ungern in den Mittelpunkt. Schafft es aber trotzdem immer wieder, weil er nicht darüber nachdenkt, sondern manche Dinge eben einfach macht. Aber ihm geht’s nicht um das Sich-in-den-Mittelpunkt-stellen, sondern um die Dinge. Ganz einfach.
Dann zum Thema Kommentare löschen. Was das willkürliche Löschen beleidigender Kommentare angeht, bin ich immer noch ziemlich weit vorn. Wieso tue ich das? Nun, in meinem Blog gelten meine Regeln. Das muss jeder Besucher akzeptieren – oder eben gehen. Wenn ich nicht mag, dass jemand mit Schuhen durch mein Wohnzimmer latscht, dann ist das eben so. Wenn jemand höflich bleibt oder konstruktiv draufhaut, ist die Wahrscheinlichkeit, dass ich den Kommentar lösche, relativ niedrig. Aber auf Krawall gebürstete Aggro-Kommentare haben meiner Meinung nach null Existenzberechtigung. Ich war auch mal jung. Ja, ich bin immer noch unheimlich jung. Jedenfalls habe ich vor 10 Jahren auch in diversen Gästebüchern (gibt’s die eigentlich noch?) rumgekackt. Aber ich kann doch nicht ernsthaft erwarten, dass zivilisierte Menschen einem kläffenden Köter zuhören. Von daher: Meinungsfreiheit und Kritik in allen Ehren, aber wie man in die Berge jodelt, so jodelt es zurück – oder so ähnlich.
Schönen Gruß,
Maori.
Anonymous
Sind wir nicht alle ein bisschen „Daniel“ :)
jan
Wenn du dich da mal mit deiner Meinung nicht zu wichtig nimmst?! =)
Fontblogleser
Also ich habe mir auch dieses Paket geordert, ob ich in der Liste der glücklichen bin, weiß ich nicht.
Glückich deshalb, weil ich zwar nicht studiere aber trotzdem meinen Weg als Designer finde und gehe.
Lesen in Blogs wie diesem und anderen, finde ich deshalb unglaublich wichtig für meine Entwicklung. Ich sauge die Szene auf, das Schlechte, das Gute, alles was ich kriegen kann.
Und darum war ich auch interessiert an diesem Sonderangebot mit Raritätscharakter, schicker Optik, sieht nicht aus wie Plunder, so dass ich gerne auch mein Archiv mit Dingen der Designwelt, die sonst unheimlich teuer sind, erweitern kann.
So ein Schmarozer? Der Zweck heiligt die Mittel.
Als ich „Daniels“ Beitrag gelesen habe, habe ich mich auch über den sofortigen Schlagabtausch gewundert, der schon wieder die Grenzen gesprengt hat.
Angenommen – jetzt folgen Spekulationen – er ist in einer Werbeagentur, kann ich mir gut vorstellen warum man so reagiert. Jetzt lehne ich mich aber zu weit aus dem Fenster, denn wie Eingangs erwähnt bin ich noch ein Novize aber mit Berufung.
Danke für diese tolle Posteraktion!
Eins noch, als ganz junger Mensch habe ich auch nichts abgelehnt und einfach meine sujektive Meinung spielen lassen. Dann habe ich gemerkt wie ich in eine Krise kam und anfing mich immer nur noch mit dem selber Mist zu beschäftigen und andere Dinge bis aufs Äußerste zu verurteilen. Womit ich dann wieder anfing mich auf mich zu verlassen und neuen Mutes die Welt zu erkunden.
Vielleicht ist Daniel von seinem Umfeld zu sehr geprägt worden, dass diese, unsere Szene verteufelt und deshalb auch in einer Krise steckt. Eine Krise die ihn weltfremd werden ließ.
Nein ich bin nicht CG Jung.
Und ich halt jetzt meinen Mund.
Find es trotzdem schön zu schreiben und die Meinung zu verbreiten.
Schluss
Michi Bundscherer
Für mich nicht nachvollziehbare, oder nachvollziehbar begründete, Beiträge gab es schon reichlich, zum Beispiel vor drei Tage beim Brummi-Alphabet (dort waren die Kommentare allerdings nicht derartig verletzend).
Ich frage mich, warum gerade in unserer Branche viele Diskussionen so emotional geführt werden. Liegt es daran, dass Gestaltung, oder besser Kreation, also das Erschaffen von „schönen“ Dingen, den Menschen nahe liegt. Weil es Sekundärbedürfnisse tangiert?
Vielleicht steckt auch ein bisschen Neid dahinter? Weil man selbst nicht selbst auf eine solch einfache Idee gekommen ist? Weil manche Gestalter scheinbar mit Kleinigkeiten etwas großes bewirken können? Gar Sozialneid?
Auch eine meiner ehrenamtlichen Arbeiten wurde hier vor einiger Zeit in den Kommentaren „auseinandergenommen“. Dabei ist mir aufgefallen: Letzten Endes geht es um das Wie. Ich polemisiere zwar selber gerne ab und zu. Manchmal muss man aber auch eigene Sichtweisen revidieren, das nennt man dann Lernen. Und dorthin kommt man nur, wenn man willig ist, in ehrlichen Diskurs zu treten.
Was behauptete Herr S. vor einigen Monaten? „Everything I do always comes back to me.“
Micha
Wir Designer müssen lernen über Inhalte sachlich zu reden und nicht persönlich. Das meint sowohl die Ausdrucksweise, als auch den Gegenstand der Kritik.
Wer beleidigend über die Tatsache herzieht, dass etwas von einem bestimmten Designer stammt (und total doof ist), darf natürlich dieser Meinung sein, sollte aber erst dann einen Beitrag zur öffentlichen Diskussion leisten, wenn er/sie einen professionellen, wertvollen Gedanken beisteuern kann, der andere Gestalter weiter bringt oder anregt, statt sie zu ärgern und zu provozieren.
Leider fehlt es bei Manchen in unserer Branche anscheinend an Anstand und Umgangsformen, dass sollte den Rest von uns aber eher motivieren, als frustrieren. Letztlich sehe ich kritische Diskussionen über Design, als absolut wichtig an und empfinde den Fontblog als einen passenden Ort dafür.
Philipp
Meiner Meinung nach freut sich Daniel über soviel Wirbel. Er schrieb selber, wie toll er es findet, wenn sich Leute über ihn aufregen (sinngemäß).
Ich verstehe ehrlich gesagt wenig von der Aufgegung. Die Bestellungen sind ein deutlich positives Feedback. Ein Kommentar in einem Internetblog der sehr negativ ausfällt ist doch nun wirklich kein Beinbruch. Eine viel kürzere Abhandlung ohne Haupteintrag im Blog hätte völlig ausgereicht.
Auch ich hab – ganz abgesehen von der völligen Unfähigkeit „Rechtzuschreiben“ und der Beleidigungen – in den Beiträgen von Daniel etwas gefunden, was möglicherweise anders formuliert eine sehr schlüssiger und nachvollziehbarer Standpunkt gewesen wäre.
Be cool. Fontblog.
Jürgen
Wenn er masochistisch veranlagt ist garantiert: er legt ein Saatkorn und erntet … Gegenwind.
Magnus
Ich habe von der ganzen Umsetzung erst was mitgekriegt, als mir heute HD bzw. Jürgen je ein Plakat und Booklet schickte, quasi als Belegexemplar, weil mein oller Krakel ja auch Teil der Aktion ist. Da dachte ich mir, lese ich doch mal im FontBlog, was dazu so verbloggt wurde und da – oh je, was geht denn hier ab?
Ich kann sagen, zu krakeln war lustig und aufregend (weil man an diesem Ding ja nur versagen kann!) und es war genauso lustig, das Plakat/Booklet zu bekommen (die Akkumulation von designerischem Versagen). Vielen Dank dafür!
Aber wozu regt ihr euch denn so über ein paar negative Kommentare auf? Als Blogger weiß man doch um die Pluralität der Meinungen – das gehört sich so. Soll jeder sagen, was er denkt oder fühlt. Vorraussetzung ist die Einhaltung der demokratischen Grundregeln, die ich hier in allen Kommentaren jederzeit gewahrt sehe. Da muss doch niemand sozialisiert werden und man sollte sich auch nicht davon provozieren lassen. Die überwältigende Mehrheit gab positives Feedback und das sollte Ansporn für weitere Projekte sein und keinen der Initiatoren traurig stimmen.
Und der andere diskursive Punkt ist die Eitelkeit, die in solchen Projekten steckt. Auch das kennen wir alle. Natürlich finde ich es schmeichelhaft und aufwertend mit Erik Spiekermann und Stefan Sagmeister in einer Reihe auf dem Plakat zu stehen. Natürlich läd man sich die Booklets nur wegen der großen Namen runter und natürlich sonnen sich die Initiatoren ein bisschen im fremden Licht der „Stars“. Man (an)erkenne doch bitte, dass die Eitelkeit eine der stärksten Triebfedern des Designs ist. Große Designer wissen das und stehen dazu. Gerade gestern gab es auf arte einen Film über Ingo Maurer. Er bekennt sich darin ganz offen zu seiner Eitelkeit, zum Wunsch geliebt zu werden, für sein Werk und für sein Dasein. Narzissmus ist eine Vorform des Design. Wer ihn anderen vorwirft, hat noch keinen unverstellten Zugang zu dieser kraftspendenden Quelle. ;-)
Aber kritisieren darf man auch das natürlich trotzdem!
Attila
Komisch. Mir war so, als hätte es zu https://www.fontblog.de/C1413545161/E217182712/index.html eine umfangreiche Diskussion gegeben.
War die in einem anderen Blog?