Raffiniertes Redesign der PC Professionell

Seit dieser Woche liegt das Computer Magazin PC Professionell mit neuem Logo und neuer, unge­wöhn­li­cher Gestaltung am Kiosk. Verantwortlich für das Redesign sind SpiekermannPartners, die sich der Herausforderung stellten, mit einem dezenten, »klugen« Auftritt die Leser ernst zu nehmen. Die Titelseite über­rascht mit einer typo­gra­fi­schen Inszenierung, gesetzt aus Minion, wobei Abbildungen mal eine Nebenrolle spielen – unge­wöhn­lich für ein tech­ni­sches Magazin. Weitere verwen­dete Schriften: FF Unit und Frutiger. 

Der Anspruch der Redaktion: »Wir wollen unsere Leser nicht verdummen und immer klei­nere Häppchen in immer schril­lerer Form für nervöse Zapper bringen, sondern die Inhalte noch besser aufbe­reiten und so darbieten, dass jeder das Heft mit der Lesegeschwindigkeit und Intensität nutzen kann, wie es ihm passt.« Die Redaktion war so gespannt auf Spiekermanns Ergebnisse, dass sie das Redesign mit einem Blog beglei­tete: Relaunchblog.

Die neue Gliederung der Seiten macht es möglich, in jeden Text an unter­schied­li­chen Stellen einzu­steigen, zwischen Teilen des Heftes hin und her zu navi­gieren und ihnen jeweils die ange­mes­sene Aufmerksamkeit zu widmen. »Für eine Fachzeitschrift ist es unge­wöhn­lich und mutig, so dras­tisch das Aussehen zu verän­dern. Als Gestalter war es dabei unsere Aufgabe, die Inhalte in Szene zu setzen und nicht mit grafi­schen Mätzchen zu bril­lieren.« schreibt Erik Spiekermann in einem Gasteditorial.

Wer mehr von der neuen PC-Professionell sehen will, muss seinen Schreibtisch nicht verlassen: Hier gibt es eine 64-seitige kosten­lose Leseprobe als PDF (Registrierung erforderlich).


66 Kommentare

  1. Oliver Skawronek

    Wunderbar, bitte mehr davon :) Siehe auch http://​www​.buenalog​.de/

  2. thomas

    NEIN. man entdeckt das lesen also solches wieder. bloss nicht … man könnte dahinter kommen, dass die inhalte fehlen. ;-)

    das man für so einen schritt erstmal jahre­lang alles und jeden für visuell völlig bescheuert erklären muss ist mir ein rätsel. diese fast-food-technik hat noch jede fach­zeit­schrift klein bekommen.

    inso­fern glück­wunsch für den mut.

  3. Paul

    Bin ich der einzige, der das Cover für … »bescheiden« hält? Die roten Linien, grau als durch­gän­gige Schriftfarbe, nur Serifenschrift etc. Das ist bei mir Langweile pur und hat für mich als compu­ter­in­ter­es­sierten Mensch nichts mit Seriösität zu tun. Bei aller Liebe zu SpiekermannPartners, aber dass ist für mich wie ein schlechter Scherz.

    Aber auch bei slanted drüben gibt’s bislang komi­scher­weise keinen einzigen nega­tiven Kommentar. Ich zweifle an meinem Sinn für Ästhetik.

    Sorry Erik, ich hab bislang jede Arbeit bewun­dert, aber die hier… ist nicht ganz so meins :-)

  4. Jan Erdmann

    Ein Titellayout, das vom Redakteur fordert, genau drauf zu texten. Sieht das noch so gestaltet aus, wenn die Aufmacherheadline nicht aus einem Wort mit fünf Buchstaben mit Ausrufezeichen besteht? Alle Subheads im selben Schriftgrad. Läßt sich das durch­halten? Ich sehe Redakteure mit der Grafik streiten. Schöner Titel. Abwarten.

  5. Benni

    Ähm, ist das Titelbild schon fertig?

    Außerdem vermisse ich die übli­chen »So knacken die jeden Kopierschutz«-Ansagen auf dem Cover.

    Das Logo sieht auch bescheiden aus.

  6. Stephan

    Ich find’s einfach klasse! Zum einen für den Mut, sich derartig von der Masse abzu­heben und zum anderen, weil endlich meiner geliebten Minion Rechnung getragen wird. :)

    Als ich dieses Heft letzten Freitag in den Händen hielt, dachte ich auch zuerst, es würde sich um eine komplett neue Zeitschrift handeln: eine Computer-Zeitschrift dessen Titel fast ausschließ­lich mit Typo gestaltet war. Wow! Beim genaueren Hinsehen erkannte ich aber schnell, dass es sich um ein Redesign handelte, zumal mich auf einer der ersten Seiten Erik von einem der Fotos aus anschaute. Dafür Lob und Anerkennung von mir. Trotzdem würde ich gern die Frage in den Raum stellen, wie man es aus Designersicht schafft, solch ein radi­kales Redesign an den Auftraggeber zu bringen? Muss man in diesem Fall erst eine Koryphäe auf dem Gebiet der Typografie sein, dass dieser Schritt auch ernst genommen und für glaub­würdig gehalten wird? Oder anders ausge­drückt, braucht man den Background eines Erik um so etwas über­haupt verkaufen zu können?

  7. stefano picco

    who’s next? c’t pls!

  8. nike

    sieht für mich ein wenig wie brand eins für die pc-welt aus. zumin­dest ein novum für diese branche. bleibt nur zu hoffen, dass das magazin inhalt­lich dem layout gewachsen ist.

  9. cachaca

    die asso­zia­tion mit der brand eins hatte ich auch als erstes. mir gefällt es aber deswegen nicht weniger. ich bin nur gespannt wie es die leser aufnehmen.

  10. MiSc

    Raffinierte Leseprobe

    Nach dem Inhaltsverzeichnis gleich mal 4 Doppelseiten HP-Inserate. Das hat dann wohl nicht viel mit dem (span­nenden) Redesign zu tun, oder?

  11. Christian Büning

    CSS knutscht Printmedien. Passt doch zum Thema, mir gefällts. Für die Titeltexter gibts doch jede Menge Synonymlexika, damit die Zeichenanzahl immer schön passt. Glückwunsch.

  12. Bjoern

    Das mit den Anzeigen in der Leseprobe fand ich auch einen Witz – nein Danke, ein Gefühl von Seriösität braucht da dann doch etwas mehr als ein bischen Typo.

  13. thomas

    DREIST finde ich etwas ganz anderes: um ein kleines pdf zu bekommen, muss man sich wieder regis­trieren und wird dann am ende mit nerviger pc-werbung zuge­bombt. und das von zeit­schriften, die ganz gerne mal den david im kampf gegen die hard- und soft­ware-hersteller spielen. spätes­tens bei der adressel­liste poten­ti­eller kunden ist dann ende mit dem schul­ter­schluss mit dem geplagten anwender. SO GEHTS NICHT.

  14. Heinrich

    das mit dem »durch­be­kommen« hat nicht immmer was mit dem back­ground zu tun, mehr mit dem wille des kunden und der ehrli­chen beratung.

    wer ist zu wem gegangen (in diesem fall), das würde ich gerne wissen.

  15. thomas

    im forum auf den pc-pro seiten wird von »hersteller«-seite aus gesagt, dass man sich abheben wolle vom umfeld. ich denke, man wird auf offene ohren gestoßen sein.

  16. Manuel Radde

    nochmal zum Thema „durch­be­kommen“:
    mir ist nur aufge­fallen, dass im Relaunchblog auf die Cover-Kritik von Usern mit dem Argument „wir haben einen der renom­mier­testen Zeitschriften-Designer der Welt enga­giert“ (Zitat) genant­wortet wurde.
    Ich denke da spielt der Background des Gestalters schon eine Rolle.

  17. Franz Neumeier

    Wer ist zu wem gekommen? PC Professionell ist zu SpiekermannPartners gegangen mit einer recht präzisen Vorstellung darüber, wo wir inhalt­lich und konzep­tio­nell hinwollen, mit dem Relaunch des Heftes. Aus diesen Meta-Zieldefinitionen hat (haupt­säch­lich) Ralf Weissmantel bei Spiekermann Partners das neue Design entwickelt.

    Muss man Spiekermann heißen, um so etwas »durch­zu­bringen«? Vermutlich schon. Aber nicht des bekannten Namens wegen, sondern weil da einfach sehr viel Erfahrung, erst­klas­sige Beratungsleistung und Überzeugungskraft dahinter steckt.

    Für einen Verlag ist so ein radi­kales Redesign ein wirk­lich großer Schritt, da müssen alle dran glauben. Und natür­lich hilft es da, wenn ein Designer mit zahl­rei­chen erfolg­rei­chen Referenz-Projekten und einem wirk­lich über­zeu­genden Konzept aufwarten kann.

    Alle Subheads im selben Schriftgrad. Läßt sich das durch­halten? Ich sehe Redakteure mit der Grafik streiten.

    Streit wird’s keinen geben, weil die Schriftgröße fest defi­niert ist, da gibt’s für mich beim Texten keinen Ausweg – außer der Entscheidung zwischen 1- und 2-zeilig. Aber durch­halten läßt sich das und es ist keine größere Quälerei als das Formulieren anderer Titelformate. Anstrengend ist das immer.

    Nach dem Inhaltsverzeichnis gleich mal 4 Doppelseiten HP-Inserate. Das hat dann wohl nicht viel mit dem (span­nenden) Redesign zu tun, oder?

    Da ist keine spezi­elle Methode dahinter. Hat schlicht einen druck­tech­ni­schen Grund: Die Leseprobe setzt sich aus zwei Druckbögen des regu­lären Heftes zusammen, und da sind nun mal die Anzeigen drin.

    Danke für die ermu­ti­genden Worte zu unserem neuen Heft. Aus redak­tio­neller Sicht kann ich nur sagen: Es macht enorm Spaß, wenn man mit so einem Heft mal deut­lich aus den Konventionen ausbre­chen kann.

    Franz Neumeier, Chefredakteur PC Professionell

  18. Jürgen

    Ich denke: Komplimente gebühren Auftraggeber und Agentur in glei­chem Maße. Auch ich musste bei meiner Arbeit mit den Designbüros, die für FontShop arbeiten, lernen: Nur nicht dauernd hinein­quat­schen. Wir enga­gieren gute Gestalterinnen und Gestalter und vertrauen ihnen. Am Ende ein wenig Feintuning und fertig ist eine perfekte Lösung. Wer aber seine Agentur/sein Designbüro von der ersten Minute an mit Angstschweiß auf der Stirn an der kurzen Leine führt, wird nur lauwarme Kompromisse ernten.

  19. poms

    Registrieren werde ich mich natür­lich nicht, Ich schaue mir das mal live an, ob Inhalt und Form im Einklang sind, die Grafiker geben ja eine steile Vorlage …
    Die Titelgestaltung ist nicht euer Ernst, oder (siehe posting Paul)?

  20. Jens

    Also das Cover finde ich sehr gewagt — es hat was von dem, wie ich mir eine medi­zi­ni­sche Fachzeitschrift wissen­schaft­li­cher Art vorstellen würde und vermit­telt auch die etwas sterile Athmosphäre eines Reinraumes. Es erin­nert mich aber auch an die puris­ti­schen Entwürfe aus dem Bauhaus und daher gefällt mir das. Wie es innen aussieht, schaue ich mir auch mal »live« an!

  21. Till Westermayer

    Sieht gut aus, könnte fast den Wunsch wecken, mal ein Exemplar zu kaufen, um reinzuschauen.

  22. David

    @stefano picco:

    who’s next? c’t pls!

    Ja, hoffent­lich ringt sich der Heise-Verlag auch mal endlich zu einem kompletten Redesign, inklu­sive konse­quentem CD und Branding, durch.

    Dabei ist die c’t ist noch eher das Glanzlicht unter den Heise-Publikationen. Hast du mal einen Blick in die iX geworfen? Eine irgendwie „kaputt“ wirkende, hauch­dünne Futura (man kann sie auch sehr schön anwenden, sicher, aber hier sieht sie einfach nur schäbig aus), und die Texte in Times New Roman. Dazu total lang­wei­lige Aufmacher. Fehlen zur Vollendung im Prinzip nur noch Headlines aus Comic Sans ;-)

    Aber auch die nagel­neuen Werbeanzeigen für die verschie­denen heise online-Bereiche, die man in c’t & Co plat­ziert, sind keine wirk­li­chen Augenweiden. Ganz zu schweigen von den heise online-Internetangeboten selbst – weniger Kontrast als auf Telepolis z.B. geht kaum noch.

  23. Sebastian Nagel

    Heute im Supermarkt: Wow! Ein Typomagazin! Ach neee, doch nur ein Computer-Testmagazin (das soll jetzt nicht abwerten, aber ein Typomagazin in diesem Umfang würde mich persön­lich einfach mehr reizen).

    Ich finde das alles (innen und außen) auf den ersten Blick unein­ge­schränkt gut.

  24. erik

    Weitere verwen­dete Schriften: FF Unit und Frutiger

    Jürgen, wo hast du die Frutiger gesehen? Das war früher die schrift für alles. Wir wollten alle lese­texte aus einer antiqua setzen und mussten uns auf wunsch des verlages an die fonts halten, die auf der Linotype Gold Edition CD enthalten sind. Daher Minion. Die FF Unit ist die schrift für navi­ga­tion, bild­un­ter­schriften und tabellen, die dann doch gekauft wurde.

    Das alte logo war übri­gens auch schon weiss auf rot, aber noch mit schatten und streifen und so.
    Für uns war es beglü­ckend, mit auftrag­ge­bern zusam­men­zu­ar­beiten, die den mutigen sprü­chen von verän­de­rung im inhalt auch den mut zu einem entspre­chenden auftritt folgen ließen. Verlagsleitung und redak­tion wissen, dass sich auch fach­zeit­schriften geän­derten bedürf­nissen und gewohn­heiten anpassen müssen anstatt weiter im wald zu pfeifen und zu hoffen, damit die konkur­renz der online medien fern­zu­halten. PC Pro ist ein infor­ma­ti­ons­las­tiges blatt mit einem grossen, sehr kompe­tenten test­teil. Dieser tatsache trägt unser layout ebenso rech­nung wie dem umstand, dass die redak­tion weiss, dass sensa­ti­ons­hei­schende head­lines eher in die Gala passen als in eine fach­zeit­schrift. Eine fach­zeit­schrift ist auch eine marke in einem sehr bunten umfeld, also müssen wir auch eine marke gestalten, die sich am kiosk abhebt. Das weisse blatt (das übri­gens genau­sogut auch mal schwarz oder blau oder grün sein kann) hebt sich von den anderen blät­tern auf jeden fall ab.

  25. David

    Auch, wenn es nun über­haupt nicht zum Thema passt: Mir kam gerade eine Frage, die ihr hier wohl am besten beant­worten könnt. Seit die Bahn – kluger­weise – die DBType benutzt, dürfte die Stinnes Sans nun ziem­lich über­flüssig geworden sein. Dennoch ist sie nicht offen verfügbar. Ist das nicht ein wenig schade für eine Schrift? Wisst ihr zufällig, ob die DB hier eine Freigabe plant?

  26. Jürgen

    Jürgen, wo hast du die Frutiger gesehen?

    Sie war in einer Anzeige enthalten, die ich verse­hent­lich für Redaktion hielt … ist manchmal etwas schwer ausein­ander zu halten bei diesen Computer-Magazinen.

  27. Florin Preußler

    Für mich zu nüch­tern, fast lang­weilig, zu sehr Telefonbuch. Brand eins ohne Weißraum und ohne schöne Bilder. Und über die Bilder (im Innenteil) wurde anschei­nend auch gar nicht nach­ge­dacht. Die Tabellen erin­nern an den trockenen Zahlenwust von Geschäftsberichten. Auf dem Titel steht zwar etwas von Stil und Trends, aber nach ein wenig Lifestyle durfte es wohl nicht aussehen.
    Titelkonzept natür­lich super, nur halt leider einschlä­fernd umge­setzt. Den „Ich mache alles in einem Schriftschnitt“-Trend würde ich NEON und Brand eins über­lassen. zzzz…

  28. t hildebrandt

    nicht nüch­tern, sondern ernüch­ternd (schlecht), nicht redu­ziert, sondern ziel­gruppen-bedürf­nisse auslas­send, nicht klar, sondern durch­sichtig, nicht logisch, sondern heraus­for­de­rung (nicht im guten sinn).

    man mag franz neumeier und seinem team (unab­hängig vom inhalt­li­chen) viel glück wünschen mit diesem relauch, ich glaube aber doch, dass es dauern wird (und eine abkehr von der spie­ker­mann­schen ‚reinen lehre‘ verlangen wird), bis die verkaufs­zahlen die erhoffte wirkung wider­spie­geln werden …

  29. erik

    Weiß eigent­lich einer der vielen kommen­ta­toren, wie die anderen computer-zeit­schriften aussehen? Kann ein leser 12 verschie­dene farb­töne noch als orien­tie­rungs­hilfe nutzen? Warum müssen alle zeit­schriften mit tech­ni­schem inhalt seri­fen­lose schriften haben, wenn wir doch weiterhin zeitungen, bücher und andere maga­zine lieber in antiqua sehen? Kriegt der leser mehr fürs geld, wenn um die farb­felder und -balken auch noch rahmen sind? Müssen über­schriften fett sein? Sind titel besser zu verkaufen, wenn man nicht mehr erkennen kann, was eigent­lich das anliegen der zeit­schrift ist? Sind alle leser so abge­stumpft, dass man sie dauernd anbrüllen muss?

    Diese fragen haben wir uns gestellt, wie auch die redak­teure sich gefragt haben, was eigent­lich die funk­tion einer fach­zeit­schrift ist, wer ihre leser sind und wie das umfeld aussieht.

    Ich finde es toll, dass die kollegen bei PC Pro ihre leser nicht unter­schätzen, sondern ihnen eine solche weiter­ent­wick­lung zumuten.

  30. thomas

    wobei die meinungen auch dort ausein­ander gehen, aber das ist ja zu erwarten. für viele ist eben sowas schön und mangels andere visu­eller hilfen erkennen sie eben nur das. LEIDER. 

    ich bin ja immer dankbar für jede verein­fa­chung, das bedeutet am ende auch weniger arbeit für die leute, die sowas erstellen müssen.

  31. Paul

    @erik
    ich kenne die anderen Computermagazine nur zu gut. Vor 5 Jahren ging fast mein ganzes dama­liges Taschengeld in diese Zeitschriften.

    Vom Design her finde ich diese genauso zum kotzen wie du, aber mir will das neue Design einfach nicht gefallen. brand eins ist etwas komplett anderes. Die verwenden die Serifenschriften schön in schwarz mit viel Weißraum und Bildern. Da wird eine Titelseite (oft) zum Gesamtkunstwerk. Aber was sollen die Tabellen denn darstellen? 

    Erinnert mich sehr stark an das, was ich sah, als ich früher beim Coden einer Webseiten den Rahmen der Layouttabellen (früher!) fürs einfa­chere coden mal ange­schalten habe.

    Mit der linken Spalte kann ich leben, aber rechts?

  32. Heinrich

    findet ihr das nicht blöd, alles was serifen hat mit brand eins zu verglei­chen? schaut doch bitte (und denkt nach) genau hin, manchmal zweifle ich über meine kollegen.

  33. t hildebrandt

    @ erik

    ja, man kennt compu­ter­zeit­schriften und (fach-)magazine anderer ausrich­tung, dabei auch hinrei­chend viele beispiele für gelun­genes edito­rial design. 

    nun, zunächst mal sind viel der von ange­spro­chenen punkte im detail weder hier noch im relaunch­blog thema gewesen, aber sei es drum.

    – 12-stufige farb­leit­sys­teme? nein, natür­lich nicht. aber wie reak­tionen (auch aus dem relaunch­blog) zeigen, ist die reduk­tion wohl nicht hinrei­chend durch­ent­wicklet oder zu weit gegangen.
    – seri­fen­lose vs. antiqua: nun ja, zum einen gibt es sowas wie gewohn­heiten (der ziel­gruppe (nicht typo­grafen, sondern it-‚arbeiter‘)), die man nicht einfach über bord kippt, in der hoff­nung, dass sich diese daran gewöhnt (dazu immer wieder empfeh­lens­wert zu lesen: ‚don’t make me think‘ von steve krug), zum anderen gibt es so etwa wie einen sinn­vollen mix (der durch die doch überaus konse­quente antiqua-verwen­dung (nicht nur) meiner meinung nach verfehlt worden ist. darüber hinaus empfinden viele doch seri­fen­lose subjektiv als moderner, was den einsatz im zusam­men­hang mit ‚modernen‘ themen wie der it doch als zumin­des­tens nicht ganz unlo­gisch erscheinen läßt.
    – rahmen um farb­fel­der/-balken? mitnichten. hat auch hier niemand verlangt.
    – über­schriften immer fett? nein, aber bisweilen hilft es bei der struk­tu­rie­rung von seiten und inhalten. dies ist offen­sicht­lich, wie inbe­son­dere im relaunch­blog nach­lesbar, in den augen vieler leser mit dem rede­sign nicht gelungen.
    – und nein, man muss leser nicht anbrüllen, aber genau diese wirkung kann auch ein design wie das vorlie­gende haben, wenn es an den leser­be­dürf­nissen vorbei geht. und viel­leicht waren andere hier mehr abge­stumpft als die leser. 

    schön (ironie!) in diesem zusam­men­hang finde ich auch, dass du deinen eintrag mit dem wort ‚zumuten‘ abschließt – hat dieses wort nicht umsonst eine eher nega­tive beset­zung – und erscheint damit (in dieser beset­zung) umso zutreffender …

  34. erik

    findet ihr das nicht blöd, alles was serifen hat mit brand eins zu vergleichen?

    Ich wundere mich auch, denn gestal­tung spie­gelt den inhalt. Und da ist eine klein­tei­lige, tabel­len­las­tige fach­zeit­schrift etwas völlig anderes als ein zeit­geis­tiges busi­ness­blatt. Dann kann ich auch den Spiegel mit der Zeit verglei­chen und mich über das mick­rige format beschweren. Ausserdem wird von vielen nur über den titel disku­tiert, was völlig daneben geht. Zwar ist der titel am kiosk wichtig, aber es gibt fast hundert­tau­send abon­nenten, die jeden buch­staben lesen. Für die muss es weniger arbeit sein an die infor­ma­tionen zu kommen. Es ging nicht in erste linie darum, anders als andere zeit­schriften zu sein, sondern den inhalt ange­messen darzustellen. 

    Also: erst kennen, dann urteilen.

  35. t hildebrandt

    @ hein­rich: findest du es nicht blöd, dass du den vergleich mit brand­eins, den viele kollegen hier und an anderer stelle treffen, auf die antiqua beschränkst.

    es geht um mehr als antiqua, gemeint ist viel­mehr die allge­meine reduk­tion, z.b. das cover in seiner voll­ständig typo-ausge­richten form, wie dies eben auch brand­eins eigen war. etc., etc., …

  36. Florin Preußler

    … findet ihr das nicht blöd, alles was serifen hat mit brand eins zu vergleichen?

    Da gehört für mich auch //// und ______ hin. Sowie diese strengen, einheit­li­chen Größen für alles…

    Aber Magazingestaltung ist ja sowieso viel mehr als Schrift und Rähmchen (ob mit oder ohne Schatten)

    Zumindest in der Leseprobe habe ich aber kein einziges gutes Foto gefunden. Im Inhalt gräss­li­cher Stock-Müll und was ist bei der großen Geschichte über IT-Trends los? Ein Typo-Aufmacher à la Tag-Cloud, den mir keiner als gelungen verkaufen kann, sowie lauter große Fotos der Redakteure. Ich will die Trends sehen! Solche Dinge gehören für mich zu einem Redesign.
    Leselust erzeugt man so nicht. Das haben sogar die Zeitungen mitt­ler­weile erkannt.

    An der Typografie will ich gar nicht rummä­keln. Sauber gemacht. Aber eben leider so dröge wie eine Unternehmens-CI.
    Und ein Typo-Cover ist doch so eine tolle Idee!

    Aber ich wünsche dem Heft natür­lich den erwünschten Erfolg! Hoffentlich wird sich der Inhalt genauso seriös entwi­ckeln wie die Form.

  37. robertmichael

    endlich spricht mal einer die bilder an, ich sehe das nämlich genauso. auf der einen seite dieses stock­ma­te­rial auf der anderen seite styli­sche laptop-fotos, ein einheit­li­cher bild­stil um gene­rell mehr ruhe zu bringen wäre wünschens­wert. die anzeigen bringen genug unruhe rein, da wäre es schön die augen bei den bilder erholen zu lassen, einen einheit­li­cher farbton, oder einen einheit­li­chen illus­tra­ti­ons­stil (sie c’t, die haben das doch noch, oder?) hätte ich mir genwünscht.

  38. Heinrich

    gab es vor brand eins keine maga­zine die mit serifen und weiss­raum gear­beitet haben? ich bitte euch, abge­sehen davon, hatte brand eins nicht immer nur serifen.
    die maga­zine sind sehr unter­schied­lich und haben völlig andere aufgaben, darum sollte man die auch nicht vergleichen.

  39. robertmichael

    ich denke es ist für die typo­gra­fi­schen freunde eher der eindruck der erweckt wird. serifen font + weiß + zusatz­farbe = brand eins. ich sehe das auch nicht unbe­dingt so …

  40. thomas

    viel­leicht sollte man sich auf mike meiré einigen? ;-)

    aber mal was anderes. jetzt gibts ja diese tollen typo­gra­phi­schen zusätze »//// und ______«. wie löst man diese problem prak­tisch? müssen die leute, die die zeitung setzen, jedes mal zählen, ob sie die rich­tige anzahl striche gemacht haben? okay, keine sonder­lich schwere aufgabe, aber doch eine aufgabe die aufmerk­sam­keit fordert und eine fehler­quelle darstellt.

  41. erik

    wie löst man diese problem praktisch?

    Schon mal von stil­vor­lagen gehört?

  42. Jens Kutilek

    Viele, die hier kriti­sieren, haben das Heft anschei­nend über­haupt nicht in der Hand gehabt. Darin steht z.B., daß die Farbkombinationen des Titels variabel sind, es sind sogar mehrere Varianten abge­bildet. Grau auf weiß halte ich für einen guten Anfang für das neuge­stal­tete Titelblatt, es fällt im Computerzeitschriftenregal wirk­lich auf.

    Ich würde auch gene­rell vermuten, daß es ein paar Ausgaben dauert, bis sich der Stil einge­pen­delt hat, sowohl in der Wahrnehmung der Leser (was glauben eigent­lich diese Leute zu errei­chen, die bei jeder Änderung mit Kündigung des Abos drohen?), als auch von Redaktionsseite her.

    »Design bestimmt das Bewußtsein« – wenn die Redakteure erstmal das erste fertige neuge­stal­tete Heft in Händen halten, wird sich wahr­schein­lich auch ihr Schreibstil wandeln.

    Noch nicht ganz wurde das Ziel erreicht, auf Superlative zu verzichten. »Geniale Profi-Features«, »intel­li­gente Software«, die »brand­neue Viren« entdeckt, ist zwar schon was anderes als »die 1000 geheimsten Windows-Tricks«, trotzdem wirkt sowas auf mich gerade nicht »profes­sio­nell« und nervt mich bei den meisten Computerzeitschriften. Die c’t ist da eine löbliche Ausnahme, die verzichtet meis­tens gemäß der alten Journalisten-Faustregel auf über­flüs­sige Adjektive.

    <satire>Statt 10.000 Volt hätten doch auch 1000 gereicht, und bei »Notebooks mit Stil – Schön, schnell, bezahlbar« fehlt der Zusatz »choose any two«.</satire>

    Zum Inhalt kann ich nicht viel sagen, der inter­es­siert mich größ­ten­teils nicht …

  43. thomas

    @erik: autsch, ein freund­li­ches rftm von dir ist harter tobak. aber gut, mit tabs lässt sich der spass dann doch in ID bewerk­stel­ligen. *sich geiseln geht, schelte von erik spie­ker­mann bekommen hat*

  44. erik

    in ID bewerkstelligen

    Das heft wird in Quark erstellt. Unsere entwürfe waren mit ID gemacht und dann haben wir unseren setzer nach München geschickt, der dort die XPress templates gebaut hat. Aber auch da werden komplexe typo­gra­fi­sche elemente mit verschach­telten stil­vor­lagen erstellt und aufgerufen.

    Mehr später, ich muss jetzt für 12 stunden auf den flieger nach SF.

  45. Pixel

    Bin heute über das Redesign gestol­pert. Nett. Von außen. Innen hätte mich mir mehr Weißraum und weniger Kästchen gewünscht. Warum wurden eigent­lich keine Zwei-Spalter benutzt? Die Drei-Spalter machen die Seiten so voll. Also insge­samt mehr Ruhe – was ja anschei­nend aus Sinn des Ganzen war. Die /// vor dem Namen finde ich nett, das ___ aber nicht. Reißt so Löcher rein.

    Dennoch ein guter Schritt, den ich mir schon lange gewünscht habe. Irgendwie kann man ja alle PC-Magazine in die Tonne treten. Jetzt muss der Inhalt noch besser werden. Die GEE oder [:ple] (falls die jemand kennt) sind ja leider auch einsame Vorreiter in Sachen gutes Editorial in Computer-Zeitschriften. Leider sind die inhalt­lich eher uninteressant.

    „Mehr später, ich muss jetzt für 12 stunden auf den flieger nach SF.“

    War drinnen kein Platz mehr :-D *doof*

  46. erik

    Wenn sie jetzt noch ihren Internetauftritt gerade rücken
    Damit haben wir gerade begonnen.

    Und @ Pixel: im flieger war doch noch platz, sogar ein sitz­platz. Ich schreibe das hier aus San Francisco, morgens um 5.

  47. David

    So, jetzt hatte ich endlich mal die Gelegenheit, eine PC Professionell selbst in der Hand zu halten. Lange suchen musste ich nach ihr im Zeitungsregal nicht, denn sie stach tatsäch­lich noch stärker hervor als ich gedacht hab. Alles in allem finde ich das Konzept sehr über­zeu­gend, obwohl mir die Innengestaltung immer noch ein wenig zu gequetscht wirkt – viel­leicht liegts an den (zu?) vielen roten Linien. Tja, und die Stock-Fotos sind – wie ange­spro­chen – wirk­lich zum Gähnen lang­weilig. Hoffentlich kommt da demnächst noch was kreativeres.

    Wesentlich schöner gefällt mir alles in allem das Konzept der Le Monde Diplomatique. Erik, welche Typo hast du dort eigent­lich eingesetzt?

  48. thomas

    ein haupt­pro­blem, was sich aber wohl kaum lösen lässt, sind die furch­baren werbe­seiten. dummer­weise sind die genauso schlimm bunt (!!!) und brül­lend, wie die anderen pc-zeit­schrifen von sich aus. das macht es etwas schwer, sich auf den inhalt zu konzentrieren.

    glei­ches gilt wohl auch für die screen­shots. ich meine, dass für den mac soft­ware im allge­meinen nicht so kunter­bunt und quiet­schig­farbig daher kommt. aber screen­shots lassen sich wohl kaum s/w oder als duplex abbilden, auch wenn es die sache deut­lich beru­higen würde. 

    mit gefällt auch nicht dieses immer etwas unmo­ti­viert wirkende über­ein­ander legen von fotos.

  49. Heinrich

    @ david
    die »Le Monde Diplomatique« nutzt die benton sans (font bureau) und die arnhem (our type), soweit ich mich erin­nern kann.

  50. David

    Danke, Heinrich!

  51. erik

    »Le Monde Diplomatique« nutzt die benton sans (font bureau) und die arnhem (our type) 

    Sehr richtig. Aber das kann man nun wirk­lich nicht verglei­chen mit PC Pro. Wir haben keinen einfluss auf die fotos, wobei die produkt­ab­bil­dungen dort ohnehin schon wesent­lich besser sind als anderswo. Die PC Pro macht diese aufnahmen nämlich selber, anstatt die PR-fotos der hersteller zu verwenden. Dadurch sind sie wenigs­tens einheit­lich im stil, auch wenn sie etwas banal aussehen. Aber das kann sich auch noch ändern. Eine solch komplexe publi­ka­tion umzu­ge­stalten dauert etwas länger, als eine broschüre zu gestalten. Viele faktoren spielen mit, und es geht nicht darum, design­preise zu gewinnen. Unsere auftrag­geber sind mutig, aber auch sie leben unter sach­zwängen, finan­zi­ellem druck und der „norma­tiven macht des fakti­schen“, will heißen: sie können nicht von heute auf morgen alles ändern, nur weil so ein paar design­fuz­zies das gerne hätten.

  52. David

    Aber das kann man nun wirk­lich nicht verglei­chen mit PC Pro.

    Klar, das ist ein ganz anderes Konzept, die Arnhem hätte zum PC Professionell-Konzept natür­lich gar nicht gepasst. Wollt ich aber nur mal wissen, weil mir die Le Monde Diplomatique alles in allem so gut gefällt – dass das nicht der rich­tige Stil für eine Computerzeitschrift wäre, will ich nicht anzwei­feln, schon ein Vergleich wäre natür­lich unangebracht.

  53. Jako

    Das ange­nehm zurück­hal­tende Titelkonzept wird nun viel­leicht 1-1/2 Jahre den PC-Zeitschriftenmarkt etwas aufhüb­schen, um dann wieder in der Versenkung zu verschwinden. Das war bei Erstausgabe und zwischen­durch (inkl. Namensänderung) schon mal so und wurde nicht lange durch­ge­halten. Irgendwie steht die Zielgruppe der „ambi­tio­nierten“ PC-Frickler scheinbar mehr auf schreiend-bunt.

  54. Jens

    Habe jetzt die Gelegenheit gehabt mir das Magazin mal in »live« anzu­sehen. Wirklich eine sehr klare und über­sicht­liche Typo, in der man sich gleich gut zurechtfindet. 

    Schade, das so was nicht Standart ist und schön, das man das mal von Anfang an miter­leben kann, wie so eine Konzeption in den Markt geht…

  55. Pixel

    @Jens:
    In Afrika gibt es einen Stamm, bei dem die Männer als Mutprobe tage­lang einbeinig auf einem Holzpfahl stehen. Man kann also sagen, dass diese Standart dort Standard ist. ^^

  56. Florin Preußler

    Es hat sich ausraf­fi­niert! PCpro wird einge­stellt! Geahnt hatte man es schon – wie wäre sonst solch ein gewagtes ReDesign durchgegangen.
    Erinnert schwer an Econy, nicht wahr?

  57. Jens

    @Pixel – hast ja Recht, aber selbst Bastian Sick hat damit zu kämpfen, so stehe ich wenigs­tens nicht ganz alleine da… :) (hab Deinen Beitrag erst jetzt gesehen)

    –> http://​www​.​k​-faktor​.com/​s​t​a​n​d​a​rt/

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