Offener Brief an www​.desi​gnen​lassen​.de

Der Kölner Designer Stefan Maas (MAAS+CO), Mitglied der Allianz deut­scher Designer, hat seinem Berufsverband und dem Fontblog heute morgen seinen offenen Brief an den Nürnberger »Marktplatz für Kreativdienstleistungen« www​.desi​gnen​lassen​.de in Kopie über­bracht, den ich hier gerne zur Diskussion stelle. (Abb: www​.desi​gnen​lassen​.de)

Sehr geehrter Herr Kubens, sehr geehrter Herr Sobolewski,

auf diesem Wege muss ich Ihnen zu Ihrer Internetseite www​.desi​gnen​lassen​.de. gratu­lieren. Ihr zwei­fellos krea­tives und neuar­tiges Geschäftsmodell könnte tatsäch­lich eine neue Zeit in der Designbranche anbre­chen lassen, aller­dings meiner Meinung nach eher eine Endzeit. Das von Ihnen prak­ti­zierte Designverständnis wirft diesen Beruf in seiner öffent­li­chen Wahrnehmung locker um 20 Jahre zurück und ist Rufschädigung pur.

Schon der Name ist für einen poten­zi­ellen Auftraggeber wenig hilf­reich. Jeder, der sich mit profes­sio­neller Gestaltung beschäf­tigt hat, weiß, dass Design eine sehr persön­liche Dienstleistung ist. Das hat zur Folge, dass der „Maßanzug“ für den Auftraggeber nicht ohne dessen Mitwirkung entstehen kann. Wer glaubt, man könnte das Thema komplett dele­gieren oder mit Minimalbriefing als Lotterie ausschreiben, hat schlicht keine Ahnung und wird zu entspre­chenden Ergebnissen kommen, die den Kunden selten begeistern.

Soviel zur fach­li­chen Seite. Mit Interesse lese ich weiterhin auf der Startseite Ihres Projekts, dass sich am 16. Mai 2009 um 18:00 Uhr 1.664 Designer um 43 Projekte mit einem Gesamtbudget von 15.190,00 € balgen. Rechts daneben erfahre ich, dass die in der Liste aufge­führten Projekte ein durch­schnitt­li­ches Budget von ca. 350,00 € aufweisen. Wie man von solchen „Preisgeldern“ als Designer exis­tieren soll, bleibt unklar. Wenn ich die oben genannten Zahlen zum Beispiel mit den Honorarempfehlungen der Berufsverbände vergleiche, dann wird deut­lich, dass es sich hier um den Sachverhalt der „Liebhaberei“ handelt, wie es das Finanzamt ausdrü­cken würde. Das erin­nert mich an eine Denkweise, die man in der Praxis bei Unternehmen ohne Designvorkenntnisse leider manchmal antreffen kann: sollen die Designer doch froh sein, dass sie was Kreatives machen dürfen; aber dann auch noch Geld verdienen; das muss doch nicht sein. So oder so ähnlich lautet zusam­men­fas­send Ihre Botschaft an poten­zi­elle Auftraggeber.

Insofern ist der Name Ihres Projekts tref­fend: desi­gnen lassen; lassen Sie das mit dem Design doch einfach sein. Solange Sie Geld damit verdienen, dass Designer sich für ein Taschengeld um Jobs balgen, kann Ihnen das natür­lich egal sein, solange Ihr Geschäftsmodell funktioniert.

Diejenigen, die sich auf Ihr Angebot einlassen, kann man nur bedauern. Sie brau­chen drin­gend einen Grundkurs in kauf­män­ni­schem Denken und werden wohl demnächst ein Fall für Hartz 4 oder 5 sein. Es ist durchaus beein­dru­ckend zu sehen, dass man mit den heutigen Marketingmitteln sogar moderne Formen von Sklaverei so schick verpa­cken kann, dass sie attraktiv wirken. Und man bekommt sogar Förderpreise für diesen Unfug.

Beste Grüße

Stefan Maas, Dipl. Des. AGD


189 Kommentare

  1. Marcel

    Meiner Meinung nach werden sich trotz dieser Flut an Anbietern größ­ten­teils nur zweit- bis dritt­klas­sige Designer auf desi​gnen​lassen​.de finden lassen, die um ihre Eingeschränktheit Bescheid wissen und froh sind, dass sie dort kleine Arbeitshäppchen abstauben können.

    Richtig gute Designer kennen aber ihren Wert, schätzen die enge und indi­vi­du­elle Zusammenarbeit mit dem Kunden und verram­schen sich nicht auf so einem Flohmarkt.

    So ist desi​gnen​lassen​.de auf diesem etwas über­füllten Markt viel­leicht höchs­tens für über­brü­ckende Kleinaufträge gut, aber nicht für große Projekte, die Herz und Kunst beinhalten. Erinnert mich glatt an ein MyHammer für unsere Zunft.

  2. Pascal

    Schön formu­lierter Brief und mal wieder eine Anregung den Begriff Design schützen zu lassen. Es kann doch nicht sein, dass jeder Design machen kann-oder?

  3. Tristan.

    Ich sehe die Sache sehr zwei­ge­teilt. Auf der einen Seite muss ich Stefan Maas recht geben, es ist teil­weise eine abso­lute Sauerei, was auf diesem Portal von den Designern verlangt wird und was Ihnen im Gegenzug als Lohn geboten wird.
    Das zeigt sich jedoch auch in der Qualität der Arbeiten: Ein Großteil der Sachen ist beliebig austauschbar und verletzt sämt­liche Grundlagen von gutem Design. Das zeugt davon, dass die Leute, die an diesem Projekt teil­nehmen nicht wirk­lich in der Branche »drin­ste­cken«. Ich vermute, ein Großteil der Leute sind Schüler (die gerade die zwei magi­schen Wörter »photo­shop« und »tuto­rial« entdeckt haben), Auszubildende oder Studenten, die sich »ein biss­chen« dazu­ver­dienen wollen. Für solche Leute ist ein »Gehalt« von 350 € schon viel, bedenkt man, was man in der Ausbildung z. B. als Mediengestalter an Nettoverdienst hat. Ich denke mal, dass jeder ernst­zu­neh­mende Designer sich für einen solchen Betrag nicht mal vor ein Blatt Papier setzen würde, um zu scrib­beln. Entsprechend findet man solche Leute auch nicht auf der Plattform.

    ABER (und das ist ein wirk­lich großes ABER!) stellen wir uns folgendes vor:

    Erna P. hat frisch ein Gewerbe ange­meldet, ein Ladenlokal gemietet, und will ihr Hobby zum Beruf machen: Hundefrisör. Finanziell gebeu­telt (sie muss den Laden auch noch einrichten und ihre zwei Kinder versorgen), fragt sie bei der örtli­chen (Kleinstadt-)Werbeagentur an, was denn ein Logo für den Salon kosten würde. Die nennen Ihr, aufgrund ihrer Attitüde (Designer -> gene­rell bessere Mensche, Kleinstadt -> ist ja fast schon Berlin) einen Preis von 1000 € – für Erna viel zu viel.

    Dann ist es doch logisch, dass sie das Ding lieber für 350 € (für Ihre Verhältnisse viel) im Internet machen lässt.

    Ich möchte hier keinen über den Zaun brechen, aber diese teil­weise sehr versnobten Ansichten von Designern (nicht alle, aber wenige, die’s halt verderben) bringen solchen Plattformen zuwachs.

    So, und ich hol mir jetzt nen Kaffee.
    (Rechtschreibfehler bitte ich aufgrund des Kaffeemangels zu entschuldigen)

  4. Da Stefan

    Ich bin ja der glei­chen Meinung wie mein AGD-Kollege. Aber: was bezweckt er mit diesem Brief? Die Website-Betreiber werden ihre Plattform kaum dadurch wieder vom Netz nehmen.

    Ich weiß: immerhin hat er etwas dagegen gesagt. Und viel­leicht einen Denkanstoß gegeben. Finde ich gut und unter­stütze ich. Trotzdem werden solche Plattformen (und auch deren Nutzer) mehr werden. Wichtig daher für „den Rest der Designer“: hebt euch ab davon! Schafft Mehrwerte und gewinnt das Vertrauen Eurer Kunden, wie es auf solchen Plattformen nicht exis­tieren kann!

  5. Christian

    @ Tristan:
    Ich frage mich, ob das neue Logo für einen Hundesalon wirk­lich das Kerngeschäft für Designer ist oder eher ein Randgeschäft, das man mal mitnehmen kann, wenns die Luft gerade zulässt. Jeden Tag werden in Unternehmen Designleistungen gebraucht, die zu einem höheren Mehrwert führen als ein Ladenschild das kann. Ich denke, dass Designer dort wirt­schaft­lich besser aufge­hoben sind.
    Zuletzt muss auch auch deine Erna P. (warum immer Frauen mitte 40 für das Beispiel des Underdogs herhalten müssen, weiß ich auch nicht) rechnen können und ihre neue Selbstständigkeit kalku­lieren. Ein Erscheinungsbild ist da eine Anfangsinvestition wie eine Lockenschere oder ein Waschbecken. Das neue Erscheinungsbild ist dann eine kauf­män­ni­sche Entscheidung, keine Allüre.

  6. thomas junold

    stimme dem kollegen absolut zu. und, auch wenn ich weiss, wer dagegen sein wird :), ich bin eben­falls dafür, dass man den begriff »desi­gner« schützen lassen müsste.
    die webseite soll nicht verschwinden, wer sich da austoben soll, okay …
    der punkt ist nur, dass es tatsäch­lich leute gibt, die mitt­ler­weile von myhammer leben, was nichts anderes ist. damit schrammst du immer an der firmen­pleite entlang, wer sowas durch­hält und auf dauer gewinnt ist viel­leicht als hand­werker falsch, der sollte was anderes machen. :)

    tristan:
    frau p. hat dann vermut­lich auf kurze sicht eh zu kämpfen um ihr klein­ge­werbe zu halten so ganz aus dem bauch heraus ohne kunden etc. kein gutes beispiel daher.

    im grunde weiss ich nicht, warum ein sinn­voller auftritt eines start-ups nicht in die grund­pla­nung gehört. da müssen ange­bote geschrieben werden, v-cards verteilt werden, dazu gehört eine kleine anspre­chende webseite, die alle wich­tigen fragen klärt. wenn du das alles nicht mit einkal­ku­lierst und zwar von anfang an, musst du dich nicht wundern, wenn keiner seinen hund bei dir frisieren möchte etc. brief­pa­piere und rech­nungen, die aussehen wie rotz sind nicht gut fürs geschäft.

    btw. es gibt durchaus verschie­dene modelle um start-ups abzu­rechnen. wenn diese erkennen dass die arbeit des desi­gners gut ist und dem geschäft zuträg­lich, kommen sie wieder. und ein guter desi­gner erkennt viel­leicht auch eine gute idee und inves­tiert darin, weil er auch für sich einen nutzen erkennt.

    ich sehe in deinem kommentar durchaus viele gründe, warum es desi­gnen­lassen gibt, inso­fern: » Sie brau­chen drin­gend einen Grundkurs in kauf­män­ni­schem Denken und werden wohl demnächst ein Fall für Hartz 4 oder 5«. ;)

  7. sir

    ach macht doch über­haupt gar keinen Sinn sich darüber aufzu­regen, in welcher Branche gibt es sowas denn nicht? Discounter, Handwerker… is doch überall so. Es gibt in jedem Bereich, billige Arbeit / Produkte ohne qualität. Und die Leute die sowas wollen kaufen es. Wo ist das Problem… Ich reg mich nicht drüber auf.

  8. Tristan.

    @ Christian: Vollkommen richtig, aber erklär das mal Erna, dem Hundefrisösen-Underdog ;)

    Es ist so, dass genug Leute Design und Erscheinungsbild eher für etwas margi­nales halten. Geh mal durch deine Innenstadt, und du wirst genü­gend Beispiele finden (durchaus auch Beispiele, die Funktionieren – der Ein-Euro-Laden oder der Seitenbacher Flagship-Store).

    Wenn du es Erna gut erklärst warum dies nicht der Fall ist, und warum sie ein in sich stim­miges Erscheinungsbild braucht, dann sind sie auch sicher einsichtig. Jedoch kenne ich mehrere Beispiele von Designern bzw. Agenturen, die da, eben weil es nur kleine Kunden sind, keinen Bock drauf haben – getreu dem Motte „Ich hab auf der HAW studiert, da befasse ich mich mit sowas nicht.“, oder „Wir sind in der Kleinstadt hier die Werbe-Götter und haben einen Großkunden, da ist uns alles andere egal.“ Und die ziehen dann eben die vernünf­tigen in den Dreck bzw. öffnen desi​gnen​lassen​.de Tür und Tor.

  9. Jan Middendorp

    Ich sehe das anders. Die Designbranche hat das Problem teil­weise selbst verur­sacht, indem sie zu oft für viel Geld ‚geba­ckene Luft‘ verkauft hat. Ein neuer Hundesalon im Kiez braucht wirk­lich kein aufwändig ‚entwi­ckeltes‘ Logo, ein heiteres Piktogram und der Name in einem ange­nehmen Font, wird reichen. Der Erna davon über­zeugen, dass man 5-10 Stunden bracht um darüber nach­zu­denken, finde ich auch Quacksalberei. Ein Fachmann/Fachfrau kann in 1 Stunde mühelos 4 oder 5 Vorschläge schaffen, woraus Erna wählen kann. Das Briefing-Gespräch dauert eine halbe Stunde, Reinzeichnung auch. Fazit: 2 Stunden Arbeit für einen flexi­belen Profi. Wer sich dafür, als kleiner Selbständiger, mehr als 150 euro zahlen lassen möchte, is selber Schuld.
    Ich bin übri­gens gegen Internet-Handwerkerbörsen für Designer, weil es dort nur noch um ‚billig‘ geht. Aber alles so lassen, wie es mal war, ist keine Lösung. Wer das Volk davon über­zeugen will, dass Design sein Geld wert ist, soll auch die eigene Praxis mal kritisch betrachten.

  10. Daniel

    @ Tristan:

    Natürlich ist es aus der Sicht von Erna verständ­lich sich dann lieber ein „Logo“ für 350 Euro machen zu lassen, ABER wenn man schon einen Laden eröffnet sollte man auch noch das gewisse Kleingeld für eine vernünf­tige Geschäftsausstattung besitzen. Eine Alternative wäre für Erna ohne Logo anzu­fangen und wenn das erste Geld rein­kommt sich darüber nochmal Gedanken zu machen, ob man sich nicht doch profes­sio­nel­lerer Hilfe annimmt. Oder stehe ich da mit meiner Ansicht alleine?

    Besser man begibt sich in die Hände von profes­sio­nellen Gestaltern und gibt 1000 Euro aus als das man bei so einem doch wich­tigen und immer wieder unter­schätzten Punkt spart. Gute Gestaltung bringt eine Firma eher nach Vorne und wirkt um einiges seriöser, als eine Clip-Art Gestaltung.

    Das muss man den Leuten auf irgend­einem Weg mal begreif­lich machen. Viele geben sich mit wirk­lich sehr wenig zu frieden, weil sie es einfach nicht besser wissen. Leider.

    Es gibt Designer wie Spiekermann (um nur einen zu nennen) die das versu­chen den Menschen begreif­lich zu machen, aber irgendwie kommt das bei den meisten Bürgern immer noch nicht so ganz an. Hier einen goldenen Weg zu finden wird sehr schwer. Man sollte die Hoffnung aber nicht aufgeben.

    Übrigens, selbst als Student würde ich nicht bei so etwas mitma­chen. Einfach zu unse­riös. Da bin ich aber auch nicht der einzigste aus meinem Studium. Ich möchte also nicht wissen, wer bei diesen Voraussetzungen mitmacht.

    Von mir aus kann jeder Mensch desi­gnen was das zeug her hält, aber sich dann Designer zu nennen geht meiner Meinung nach auch etwas zu weit. Diesem Thema sollte man in naher Zukunft mehr Aufmerksamkeit schenken. Man muss eine vernünf­tige Lösung finden, die ausge­bil­deten Designern von denen die sich einfach nur Designer nennen zu trennen. Um mehr Klarheit zu schaffen.

    In dem Sinne frohes Schaffen und viele gute Ideen.

  11. HD Schellnack.

    Crowdsourcing wird im Design – durchaus auch bei großen Kunden – eine Zukunft haben. Das geht nicht weg, so wenig wie Facebook oder UnitedPrint oder das iPhone. Der Markt wird sich hier­durch weiter in LowBudget-Designproletariat (und natür­lich Hobbydesigner) und HighEnd-Designfirmen aufteilen, ein Prozess der bereits seit einigen Jahren ohnehin in Gang ist. Die kleinen Kunden werden sich dann ihr Logo aus dem Web ziehen à la Stockimage, die großen werden mehr und mehr zu großen Agenturen tendieren – beides ohne Frage ein Fehler. Beides aber starke Tendenzen, mit denen wir Midrange-Büros mit 5 bis 40 Angestellten werden befassen müssen.

  12. Bernd

    … ich frage mich …

    Wann wird den die erste Agentur dort „rein­mar­schieren“ (verdeckt oder nicht) um dort kosten­günstig Designs oder auch nur Inspirationen abzuzwacken?

  13. Christian

    Tristan: mir scheint, du vermischt zwei Dinge: Das Ansehen vom Designerberuf und die kauf­män­ni­sche Notwendigkeit von Design. Wenn ein Designer keine Existenzgründer mehr beraten möchte, ist das sein gutes Recht, kein Snobismus. Warum sollten Designer die Pflicht haben, Aufträge anzunehmen?

    HD: Ich sehe bei einigen anderen Branchen, dass der Mittelbau schrumpft, aber nicht ganz verschwindet. Vermutlich wird es auch hier in ein paar Jahren eine Gegenbewegung geben, weil die ganz großen Agenturen und die Einzelkämpfer wie ich einfach nicht alles anbieten können.

  14. Stephan

    Ohne Auftraggeber sind wir Designer doch nix. Also ist es falsch zu glauben, dass man durch den Schutz des Begriffs „Design“ irgend­etwas bewirken kann. Das wäre nur sehr deutsch und büro­kra­tisch. Unsere Auftraggeber sind durchaus in der Lage, den Designprozess zu verstehen, sofern man sich die Mühe macht sich auf diesen Dialog einzu­lassen. So wie die Frittenbude neben dem 5-Sterne-Restaurant so wird auch Discount-Design neben Top-Design und allen Zwischentönen exis­tieren. Und mal ehrlich, die Fritten an der Ecke können auch satt machen. Wenn es desi­gnen­lassen nicht wäre, dann der Schwager oder die Freundin des Bruders oder WordArt ;-)

    Also nicht meckern sonder lieber gute Arbeit ablie­fern und die eigenen Ansprüche auch dem Auftraggeber vermit­teln. Wenn der nämlich keinen Bock auf „Fritten-Design“ hat, dann wird er sich immer an uns Profis wenden.

  15. Daniel

    @ HD

    Siehst du die Midrange-Büros also über kurz oder lang zu den verlierern?

    Als Chef einer mittel­stän­di­schen oder auch größeren Firma würde ich auch ohne Probleme zu einer Agentur gehen die 20 oder 30 Mitarbeiter hat, die unter­ein­ander super harmo­nieren, sympa­thisch rüber kommen und gute Arbeit ablie­fern. Da hätte ich kein Poblem mit.

    Als Chef eines Midrange-Büros, sollte man sich seine Mitarbeiter gut aussu­chen und viel­leicht ein Gespühr dafür haben, dass sie auch unter­ein­ander gut können und viel poten­tial mitbringen. So ein Büro kann ein sehr hohes Ansehen besitzen.

  16. Martin

    Der Brief von Herrn Maas klingt etwas hilflos. Zwischen den Zeilen gibt es zu verstehen, dass er fürchtet, mehr Kunden könnten sich an solche Preise gewöhnen – außerdem würden diese „Designer“ minder­wer­tige Arbeit ablie­fern. Das hört sich für mich an, als hätte Herr Maas angst, dass die Kunden seine Arbeit nicht genug schätzen. Der klas­si­sche Satz wäre hier „der Kunden weiß doch gar nicht, warum ein Design besser ist, als ein anderes“.

    Damit ist man aber ganz schnell in einer Ecke direkt am Markt vorbei zu entwi­ckeln. Design ist als Auftragsarbeit nunmal kein selbstzweck!

    Solche Pattformen bringen nur Nachfrage und Angebot einem bestimmtem Segment zusammen, Sie schaffen weder die Nachfrage noch das Angebot!

    Ähnliche Diskussionen gibt es in ALLEN Dienstleisterberufen (Handwerker, Systemgastronomie,..) und ist Teil unseres Wirtschaftssystems.

  17. kopfbunt

    Das Web wird meiner Meinung nach in Zukunft noch viel mehr im Bereich Design verän­dern, als es diese »Arbeitsämter des Designproletariats« tun werden. Derzeit sind diese Plattformen auch eine Art Filter, die eine bestimmte Kundengruppierung ausfil­tern, mit denen ich nicht gern zusam­men­ge­ar­beitet hätte, da Sie Design nicht wirk­lich schätzen.

    Ich mache mir als Freiberufler über solche Strömungen keine Sorgen, wenn ich aufmerksam bleibe und mich auf diese Entwicklungen einstelle. Es wird sicher nicht leicht, aber das war es wohl noch nie.

    Der Pizza-Lieferservice über das Internet hat für mich den schönen Abend beim Italiener auch nicht ersetzt …

  18. kritzlibaer

    Ich werde nie vergessen, wie mich nach­mit­tags ein Kunde anrief und für eine Präsentation am Abend drin­gend noch schnell ein Logo brauchte. Er hatte es schlicht vergessen, recht­zeitig zu ordern. Ich ließ alles stehen und liegen und am späten Nachmittag hatte der gute Mann drei Entwürfe vorliegen. Tage später rief er mich erbost an. Er hatte die Rechnung bekommen. Was mir einfiele, so viel dafür zu verlangen. Ich hätte das doch schließ­lich „in einer halben Stunde hingerotzt“.
    Nun, wir wurden uns dann doch noch einig und etwas später erzählte er mir von einer Beratung bei einem Anwalt, wo er für die halbe Stunde 250 Euro bezahlt hatte. Dies aller­dings kam fast in einem Ton der Bewunderung aus ihm heraus.
    Spreich: Die Akzeptanz von Designleistungen hat in der Geschäftswelt leider immer noch nicht den Stellenwert, der ihr gebührt. Und Dienstleister à la Designenlassen​.de werden diese Position weiter verwäs­sern. Gerade in Zeiten des Lohndumpings müssten wir Designer mehr Flagge zeigen und uns auf breiter Front wehren.

  19. Nana

    ich finde dieses floh­markt-prinzip ganz ok. die auftrag­geber sind ja meis­tens genauso unpro­fes­sio­nell und laien­haft wie die gestalter selbst, was den faktor design betrifft. solche logo­de­sign-einzel­ak­tionen machen eine einheit­li­ches, allum­fas­sendes corpo­rate design über­haupt nicht möglich.
    für sehr kleine unter­nehmen mit wenig budget denen ein einzelnes logo als erschei­nungs­bild genügt ist das alles auch völlig in ordnung. dieser bereich wurde schon immer fast ausschließ­lich von amateur­ge­stal­tern bedient.

    drama­tisch ist nur das die leis­tung dieser platt­form als design vermarktet wird. laien­ge­stalter sind nun aufeinmal „desi­gner“. das entwertet den begriff, das bewusst­sein und die dienst­leis­tung dieser berufs­branche natür­lich stark.

    irgend­wann wird man womög­lich über­haupt nicht mehr ernst genommen wenn man sich als desi­gner bezeichnet. man ist dann halt der grafiker vom dienst, der brav instruk­tionen befolgt und dem will­kür­li­chen geschmacks­ur­teil der auftrag­geber unter­stellt ist.

    über geschmack lässt sich ja bekannt­lich nicht streiten … (=killer­ar­gu­ment)

    ich will keine endzeit herauf­be­schwören aber leider begegnet man viel zu vielen auftrag­ge­bern die dieses eh schon stark belas­tete stereo­type bild im kopf haben. design kulti­viert geschmack, nicht andersherum …

  20. Jan Middendorp

    @ HD:
    Es gibt eine Ebene zwischen Hobbydesignern und Agenturen, für die es ein Projekt unter 1000 € über­haupt nicht geben kann. Ich, finde, es ist keine Schande, wenn profes­sio­nelle selb­stän­dige Designer, genauso wie profes­sio­nelle selb­stän­dige Klempner, für 30-60 euro/Stunde gute Arbeit leisten, und dabei schnell und effi­zient arbeiten. Diese ganze Logo-Mythologie ist mir manchmal wirk­lich zu über­heb­lich. Das Problem des ‚Designproletariats‘ (ein Wort, das ich lieber nicht als Pauschal-Bewertung gebrau­chen würde) ist teil­weise genau dadurch entstanden, dass junge Designer sich eine unrea­lis­ti­sche Vorstellung davon machen, wieviel man mit Design verdienen kann; darauf merken, dass sie keine Kunden finden, die das zahlen wollen, und dann mittels Internetbörsen einfach versu­chen, sich irgendwie zu verkaufen um sich von Hartz IV zu retten. Also muß man diesen Mittelschicht ernst nehmen, und ganz realis­tisch den Marktwert des ‚kleinen‘ Grafikdesigns fest­stellen. Danach kann man eine Art und Weise finden, sich irgendwie kollektiv anzubieten.

  21. Dav

    Hmm. Namensfindung & Identitaetsentwicklung fuer 200 Euro? Oder coole Tortendesigns bei denen ein Teil der ‚Designs‘ die so lassen worden sind ganz offen­sicht­lich bestehende Urheberrechte verletzen? (Und das waren nur die ersten ‚Beispiele‘ die auf der Startseite prae­sen­tiert werden/wurden. Das wars dann aber auch schon.)

    Ich schliesse mich dem offenen Brief also ganz gelassen an.

  22. HD Schellnack.

    Man muss eine vernünf­tige Lösung finden, die ausge­bil­deten Designern >von denen die sich einfach nur Designer nennen zu trennen.
    Zwei Probleme. 

    a) Leute wie David Carson und Erik Spiekermann sind dann keine «Designer». Und, wenn ich mir so manche Diplome ansehe, ist ein Hochschulabschluss beileibe nicht dass, was einen guten oder auch nur mäßigen Designer wirk­lich ausmacht. Wie legt man das fest? Und wenn man es fest­legen kann – gibt’s dann den von Erik zitierten Design-TÜV? Willst du das?

    b) Was macht es am Markt für einen Unterschied? Ob sich jemand «Photograph» nennt oder «Bilderknipser» (weil man da viel­leicht eine Abgrenzung einziehen will zwischen studierten Profis und ambi­tio­nierten Laien), am Ende entscheide ich als Auftraggeber nach Budget, Bedingungen und Portfolio, wen ich beauf­trage. Gerade der oben zitierten Erna (ihr merkt schon die Herablassung, die allein in dieser Namenswahl steckt, oder?) werden solche Feinheiten in der Titelvergabe denkbar Wurst sein – und das ist auch richtig so.

    Wie Photographen und Drucker müssen wir mit der Demokratisierung (wenn man das so nennen mag, wir hatten die Debatte ja schon) einer­seits, ande­rer­seits mit der Austauschbarkeit von Dienstleistungen via Internet leben.

    So wie die Buchbranche mit Amazon und dem vorher­seh­baren Fall der Buchpreisbindung, mit eBooks und Fillialisierung leben muss – und ihren Weg finden wird. So wie andere Branchen auch Umbrüchen ausge­setzt sind.

    Das sollte uns nicht lähmen, sondern beflügeln.

  23. Gerrit van Aaken

    Ich halte Plattformen wie desi­gnen­lassen für keine Konkurrenz für die tradi­tio­nelle Designzunft. Wer bisher keine 4000 Euro für ein Corporate Design ausgeben konnte, wird es auch jetzt nicht tun, weil er soviel Geld einfach nicht ausgeben kann. Aber statt es selber mit CorelDRAW! zusam­men­zu­stü­ckeln, wird halt jetzt für 500 Euro ein Student oder ein tsche­chi­scher Kollege glücklich.

    Wer vorher in der Lage war, die 4000 Euro zu zahlen, wird es in den meisten Fällen auch jetzt tun, denn er hat sich darauf einge­stellt, persön­liche Briefing-Gespräche zu führen und schätzt die tradi­tio­nelle Vorgehensweise.

    Studenten, Schüler und Billiglohnlandeinwohner sind nicht unsere Konkurrenz, denn das ist ein ganz anderer Markt!

    Es ist ein biss­chen wie mit der Musik. Man kann immer legal kostenlos Musikhören (=Radio), aber wenn man gezielter und besser Musikhören will (=CD, iTunes), muss man eben Geld ausgeben. Wer das nicht checkt, bekommt eben nur Weichspülermusik zu hören, besser als nichts.

  24. Vit

    350,00 € sind für Bangalore und Beijing ein sehr gutes Geschäft. Andererseits sind 43 Projekte zu wenig für diesen Klon von http://​99de​signs​.com/ um zu überleben.

  25. Christian

    Wie beim Analogkäse: Erklären, zeigen, schme­cken und entscheiden lassen.

  26. Martin Cymorek

    Wer sich für welches Geld verkauft sei jedem selbst über­lassen, natür­lich sehe ich das mit einem kriti­schen Auge auf unseren Berufszweig. Aber es fängt tatsäch­lich schon ganz woan­ders an! Wie schon gesagt sollte der Begriff Designer (lieber noch Gestalter) geschützt sein – es darf sich ja auch keiner Arzt nennen der mit Aspirin und Pflaster umgehen kann!

    Ich denke das einfach in der breiten Masse kein rich­tiges Verständnis für unseren Beruf exis­tiert. Oft werde ich komisch bzw. mit wenig Ernsthaftigkeit ange­schaut wenn ich mich als Kommunikationsdesigner vorstelle. Die Leute denken wohl immer noch: ah der macht Webseiten oder der kann schön Zeichnen, sonst nichts. Die großen haben es verstanden, das es heut­zu­tage auf ein gutes Erscheinungsbild und damit auch das entste­hende Image geht und wir sind ja nicht nur für das schöne Logo zuständig – die konzep­tio­nelle Seite unseres Berufes darf man nicht vergessen! Wir stehen auch in einer bera­tenden Funktion (die im übrigen durch das Portal komplett wegfällt…) und die meiner Meinung nach immer wich­tiger in unserem Beruf wird.

    Und um nochmal darauf zu kommen wie sich wer verkauft – ich hab jetzt wieder bei einer Diplomausstellung mir anhören müssen, wie sich viele erstmal als Praktikanten bewerben wollen. Also bitte mit einem Hochschulabschluss bewerbe ich mich nicht als Praktikant! Das zum Thema für welches Geld man sich verkauft – wenns schon Branchen Intern nicht funk­tio­niert, wie solls denn nach Außen hin funktionieren?

  27. Andreas

    Das von Ihnen prak­ti­zierte Designverständnis wirft diesen Beruf in seiner öffent­li­chen Wahrnehmung locker um 20 Jahre zurück und ist Rufschädigung pur.

    Das ist genau der Punkt. Man kämpft als Designer oft genug gegen dieses verscho­bene Designverständnis. – Solche Plattformen machen es noch schwerer zu vermit­teln, was gutes Design ausmacht und dass es nichts ist, bei dem man ein paar Münzen einwirft, den rich­tigen Knopf drückt und das passende Ergebnis unten rausfällt.

    Mir liegt ja irgendwie das Wort „Pitch 2.0“ auf der Zunge … – Designer tanzen lassen für die breite Masse …

    Bleibt zu offen, dass kopf­bunt recht behält und solche Entwicklungen eher dazu beitragen, dass Auftraggeber ausge­fil­tert werden, die Design im eigent­li­chen Sinn garnicht wollen und sich dann das Make-Up ihres Projektes einfach ersteigern.

  28. Marcus

    Das größte Problem ist doch, dass Designer einfach keine Verkäufer sind. Nur wer dem Kunden/Auftraggeber den „added value“ erfolg­reich vermit­teln kann, wird für seine Leistungen auch entspre­chende Entlohnung bekommen.

    Und da fängt das Problem an: wie lässt sich Design(arbeit) in Rendite umrechnen?

  29. Michael Kubens

    Als einer der Gründer von http://​www​.desi​gnen​lassen​.de möchte ich an dieser Stelle gerne unsere Sicht der Dinge in die Diskussion einbringen. Ich frage mich gerade, warum unser Projekt so hohe Wellen schlägt und von manchen so kritisch aufge­nommen wird?!

    Designenlassen​.de ist ein Marktplatz, auf dem Designsuchende und Dienstleister zusam­men­treffen. Auftraggeber schreiben Designprojekte aus und legen im Vorfeld ein Preisgeld fest. Dafür bezahlen Sie eine Gebühr, von dieser Gebühr leben wir als Betreiber.
    Designer können sich die Projekte ansehen und dann Ihre Entwürfe einrei­chen wenn das Thema oder das Preisgeld inter­es­sant erscheinen. Der Wettbewerb geht also um die beste Lösung, nicht um den nied­rigsten Preis wie beispiels­weise bei myhammer.
    Sicher ist desi​gnen​lassen​.de nicht für jeden Designer die rich­tige Plattform und wir sind uns bewusst, dass noch einiges verbes­sert werden kann – wir sind für konstruk­tive Kritik offen. Aber es gibt auch unüber­seh­bare Stärken, die wohl letzten Endes für den Erfolg verant­wort­lich sind:

    • Viele talen­tierte Freelancer nutzen unsere Plattform als Akquise-Marktplatz in Leerlauf-Phasen und gene­rieren so neues Geschäft mit Folgeaufträgen. Ich kann jeden Designer verstehen, der lieber auf unserer Plattform konkrete Projekte bear­beitet anstatt die gelben Seiten durch­zu­te­le­fo­nieren und Kaltakquise zu betreiben!

    • Auftraggeber sind begeis­tert vom krea­tiven Output der Community – im Schnitt erhält jedes Projekt 117 Designvorschläge. Oftmals wurden diese Auftraggeber (oftmals Existenzgründer und Kleinunternehmer) vorher bei etablierten Agenturen abgewiesen.

    • Man ist als Designer nicht mehr auf seinen regio­nalen Markt beschränkt, sondern kann sein Einzugsgebiet enorm ausweiten – das gilt aber nicht nur für einen selbst, auch andere haben jetzt diese Chance…

    Wir freuen uns darüber, dass trotz der an dieser Stelle geäu­ßerten Kritik sehr viele Auftraggeber und Designer die Plattform positiv annehmen und einen neuen Weg bei der Abwicklung Ihrer Kreativprojekte gehen. Der Design-Markt entwi­ckelt sich weiter und desi​gnen​lassen​.de ist ein Teil dieser Entwicklung.

    In diesem Sinne wünschen wir allen einen erfolg­rei­chen Tag!

  30. D.M.

    Hey,
    auch ich habe des öfteren mal in diese Seiten geschaut und dazu folgendes.
    Alle »Vorschläge« sehen so aus, als kämen sie aus einer LOGOGENERIERMASCHINE – was ich auch eher vermute, als das sich hier wirk­liche Menschen oder Designer versuchen…
    Man kann im Netz alles Mögliche sugge­rieren und deshalb exis­tiert es nicht unbe­dingt, so wie es scheint.
    Außerdem und für mich ganz klar, solche »mögli­chen Kunden« will ich gar nicht haben oder bedienen.
    Wir haben hier auch »Werbeagenturen«, die plotten und Schilder anbieten und natür­lich auch »desi­gnen« und eine regio­nale Zeitung, deren Mitarbeiter mal eben für lau eine Anzeige oder ein Werbeschild kreieren – so sehen diese Arbeiten dann auch aus.
    Wenn ich dann mal frage, warum ich denn für des »mögli­chen Kunden« Angebote oder Dienstleistungen den ange­mes­senen Preis zahlen soll und sie sollen doch froh sein, wenn ich ihnen das für lau abnehme, erntet man ein Gesichtsausdruck mit vielen Fragezeichen.
    Gleiches und daher könnte auch die allge­meine Einstellung zum ange­mes­senen Honorieren kommen, erntet man auch bei jenen, die sich in der Grauzone mit Audio und Autorenwerken bedienen. Sie können sich gar nicht vorstellen, dass sie jeden Monat 50 Euros weniger an Gehalt bekommen, weil ihre Arbeit so zum Allgemeinsport des Bedienens wird und ab wann es dann nicht mehr lohnt zu arbeiten…

    Aber Gott sei Dank, muss ich, weil ich diese Leute dorthin schicke, wo sie besser aufge­hoben sind, nicht »bekehren« und einen Haufen Zeit in Basisarbeit investieren.
    Für jeden Topf halt der passende Deckel.

  31. Michael

    Herr Stefan Maas bedient doch sicher­lich sowieso eine andere Zielgruppe, oder? Für »desi­gnen lassen« inter­es­sieren sich bestimmt ganz andere Leute.
    Als Web Developer habe ich in den letzten Jahren an diversen Relaunches von Versicherungen, Automarken und anderen mitwirken dürfen. Da war kein (Web-)Design Prozess unter 50 TSD ange­sie­delt. Eher bis zum 3-fachen. Und zwar ausschließ­lich Design, keine Umsetzung desselben.
    Ich muss aller­dings auch anmerken, dass ich Design-Freelancer kenne, deren Ergebnis in allen Fällen besser gewesen wäre, und sicher etwas günstiger :-)
    Aber Web-Design im 3-stel­ligen bis nied­rigem 4-stel­ligen Euro-Bereich kommt mir grund­sätz­lich seltsam vor. Wie soll das gehen?

  32. HD Schellnack.

    Martin Cymorek
    >es darf sich ja auch keiner Arzt nennen der mit Aspirin und Pflaster >umgehen kann
    Der begriff Psychologe ist auch nicht geschützt, so ists nicht. Wie gesagt, der Tag an dem ein reines FH-Diplom dich berech­tigt, «Designer» zu sein und alle anderen dürfen sich nicht mehr so nennen, ist ein schwarzer Tag für uns alle. Der SCHUTZ eines Begriffes schützt doch nicht den Beruf. Auch wenn DU dann «Designer» bist und die 99Design-Macher nicht, ändert das nichts an dem Effekt. Wenn sich Edeka «Markt» nennen dürfte und Aldi nur »Discount» würden die Leute trotzdem da einkaufen. Haarspalterei und Verbotsdenken hilft nicht gegen Fortschritt und Marktveränderung.

    Martin Cymorek
    >Also bitte mit einem Hochschulabschluss bewerbe ich mich nicht als >Praktikant!
    Dann bist du hoffent­lich SEHR SEHR gut, und nicht nur deiner Meinung nach, sondern wirklich.
    Da ein statis­tisch eben doch spür­barer Teil der Absolventen wirk­lich wenig Ahnung hast, wie der Job – also der BERUF Design, nicht das in die Luft phan­ta­sieren im Studium, der Beruf, von 10 bis 18 Uhr, der Zeitdruck, die Kundenwünsche, die Reinzeichnung, das Tempo, der Druck, die Tatsache, nicht sein eigener Herr dabei zu sein, sondern CD und Kunde gegen­über zu haben – tatsäch­lich funk­tio­niert, schadet das Praktikum mal so gar nicht – übri­gens auch um selbst entscheiden zu können, wo man arbeiten will und was man in der echten Welt leisten kann und will. Wirklich.

    Wir haben jetzt eine Absolventin direkt ohne Praktikum einge­stellt – weil sie VORHER bereits eins hatte und wirk­lich gut ist, aber norma­ler­weise würde ich nie jemanden (es sei denn die Mappe ist schier umwer­fend) blind nach Abschluss einstellen. Zum einen kriegen EH alle Absolventen an den FHs zu gute Noten, zum anderen kann man ganz ganz schlecht abschätzen,w as die Leute im realen Einsatz im Büro taugen. Praktikum oder Trainee ist da leider ein Essential – und keines­wegs die lang­wei­lige Standardleier von der Ausbeutung, sondern auch für den Absolventen selbst ganz wichtig.

    Gerrit van Aaken
    >Ich halte Plattformen wie desi­gnen­lassen für keine Konkurrenz für die >tradi­tio­nelle Designzunft
    Das haben Drucker anfangs auch sicher über UnitedPrint oder Flyeralarm etc gesagt. Ich habe heute noch Drucker, die dieses Phänomen, wenn auch unsi­cherer, belä­cheln. Ob die in fünf Jahren noch lächeln… glaube ich nicht. Als das in den USA losging und McK darüber berich­tete, war das noch ein Scherz unter Druckern. Heute nicht mehr – und dabei ist dieses Business noch gar nicht auf die Idee gekommen, mit Osteuropa und China zu koope­rieren, was die Preise nochmal GANZ brutal kippen lassen wird. Die Middle-of-the-Road-Drucker werden hier massiv unter Druck geraten.

    Dabei ist Flyeralarm et al natür­lich gar keine Lösung, die Preise sind ja beileibe nicht bei allen Produkten konkur­renzlos billig – und die Folge, dass immer mehr Allround-Drucker pleite gehen oder sich spezia­li­sieren für uns Designer sogar ein echtes Problem für uns Designer. Der Druckmarkt steht unter enormen Umwälzungen – tech­no­lo­gisch durch Digitaldruck, Wegfall von Litho und Repro uswpp aber auch marke­ting­seitig durch Onlineanbieter – und wird seinen Weg finden müssen. Wie überall wird es dabei Sieger und Verlierer geben.

    Und wer sagt, dass wir Designer vor solchen Prozessen geschützt sein sollten? Oder müssen?

  33. thomas junold

    Oftmals wurden diese Auftraggeber (oftmals Existenzgründer und Kleinunternehmer) vorher bei etablierten Agenturen abgewiesen.

    ja und warum? das sagen sie leider nicht. ;) weil gewisse leis­tungen eben nicht für drei­eu­ro­fuff­zich an der tanke zu bekommen sind.

    ich sags gerne noch­einmal. ein gut vorbe­rei­teter exis­tenz­gründer hat die kosten für die erstel­lung eines erschei­nungs­bildes schon im geschäfts­plan einkalkuliert.

    es gibt durchaus gründe, warum diese schlimmen »ich-ags« nicht mehr exis­tieren. selbst­ständig zu sein, eine firma zu gründen hat etwas mit verant­wor­tung zu tun, das würde ich gerne auch spüren, wenn jemand zu mir kommt. mit offen­sicht­li­chem unsinn muss ich mich doch nicht beschäf­tigen, wenn ich nicht möchte?

  34. Daniel

    @ HD
    a) Erik Spiekermann hat sich soweit ich weiß auch nie als Designer gesehen, sondern jemanden der dafür sorgt das die rich­tigen Leute zusammen kommen, harmo­nieren und gute Arbeit abliefern.

    Natürlich macht ein Diplom oder ein Master noch keinen guten Gestalter aus, da gebe ich dir recht. Es gibt auch Ärzte die ihren Beruf nicht gut ausüben, trotzdem ist der Beruf geschützt.

    Warum soll ein Designer nicht geschützt werden. Ein Arzt, ein Architekt, etc. wird doch auch geschützt? Selbst jemand der sehr gute maler­ar­beiten ablie­fert, darf sich nicht als Maler selbst­ständig machen.

    b) Auch ein Laie, kann mit viel Fleiß, Talent und Ergeiz sehr gute Arbeit ablie­fern, kein Thema. Dieser kann auch gerne ein Fotostudio aufma­chen wenn er möchte, aber dann soll man schon mit offenen Karten spielen und nicht sagen man ist Fotograf. Das ist nämlich in dem Moment nur die halbe Wahrheit, weil schlichtweg die Ausbildung fehlt. Nur weil Leute an ihrem Auto rumschrauben, sind sie noch keine Mechaniker.

    Dann wäre ich auch Innenarchitekt, Tischler, Maler, Gärtner, etc.

  35. timeout

    Das Problem dieser Plattformen ist, dass sie eben NICHT dafür geschaffen wurden um als Begegnungsstätte zwischen Auftraggeber und Designer zu funk­tio­nieren. Sondern sie wurden geschaffen, damit Auftraggeber in einem unsin­nigen Wettbewerb möglichst kosten­günstig und bequem an Design Dienstleistungen herankommen.

    Diese Portale würden durchaus Sinn machen, wenn dort Auftraggeber den rich­tigen Designer finden könnten und umge­kehrt. Jedoch nicht in Form eines Wettbewerbs, sondern in Form einer Zusammenarbeit.

  36. christoph

    der ankla­gende ton des offenen briefes ist völlig unan­ge­messen. ob es einem passt oder nicht: das angebot ist völlig legitim. die quali­täts­stan­dards der profis, auf die man sich berufen möchte, exis­tieren nicht. siehe »ruhr stadt«-dilettanten-logo.

    warum denn das bemühen um protek­tio­nismus, wenn die ergeb­nisse angeb­lich mit der praxis nicht mithalten können? das erin­nert schon sehr an »guter blei­satz wird nie sterben«.

    man muss sich reali­täten stellen: märkte, die durch crowd­sour­cing den todes­stoß bekommen, haben dann eben auch keine exis­tenz­be­rech­ti­gung in bishe­riger form.

  37. Christian

    Die Plattform wäre wirk­lich eine Begegnungsstätte, wenn ein Auftraggeber ein Projekt vorstellen könnte und mit – sagen wir mal – 10 Designern kurze Vorgespräche führen kann, die ein Moderator empfiehlt und mit einem kurzen Portfolio vorstellt. Danach kann der Auftraggeber zwei Designer zu ausführ­li­cheren Gesprächen einladen und am Ende des Projektes gibts ne feste Provision vom Auftragsvolumen für den Betreiber.

    So könne ich mir eine Begegnung vorstellen, die alle drei Seiten weiterbringt.

    Der Auftraggeber kann aus Empfehlungen wählen.

    Der Designer geht nicht gestal­te­risch in Vorleistung, sondern leistet ein erstes Beratungsgespräch, was viele Designer eh kosten­frei anbieten
    Der Betreiber führt zusammen, mode­riert und verdient dabei.

  38. Daniel

    Am besten passt sich jeder seinem Niveau an. Entweder man will bei so etwas mitma­chen oder man lässt es.

    Außerdem, wenn man wirk­lich gut ist, als Büro oder Selbstständiger, spricht sich das rum und man wird auch nie in die Situation kommen bei so etwas mitma­chen zu müssen.

    Ich hoffe das niemand in diese Situation kommt, ort mitma­chen zu müssen.

  39. Martin Cymorek

    > HD Schellnack

    Danke für deine Meinung – finde ich auf alle Fälle inter­es­sant. Ich habe mein Diplom selbst 2008 gemacht und arbeite jetzt in einer Agentur als normaler KommDesigner und bin bei weitem kein super Talent. Es gibt ja Probezeiten in der man jemanden kritisch „austesten“ kann. Ich verstehe es schon das eine Agentur nicht blind jemanden nur nach seinen Arbeiten einstellen wird – dann sollte man aber am ganzen System anknüpfen – Praktikumspflicht während des Studiums (bei uns war es nicht so, weiß nicht ob sich da was geän­dert hat). Oft können dann die Prakt. nach dem Studium über­nommen werden. Wenn man dann den Abschluss hat dann sollte man sich doch nach einer festen Stelle umsehen! In welchen Zeiten leben wir denn? Wie soll denn ein Praktikant von einem Praktikantenlohn leben? Weiterhin ist es eben so – weils jeder so macht – wenn sich jeder nach dem Studium erst einmal als Prakt. bewirbt dann ist es klar das man es echt schwer hat was festes zu finden… Vielleicht habe ich eine „extreme“ Meinung dazu aber ich glaube so sollte doch der normale Weg sein.

    Durch den Schutz des Begriffes als Berufszweig – soll der Stellenwert dieses erhöht werden. Das geschieht natür­lich nicht von heute auf morgen. Aber ich denke schon das sich mit der Zeit die Konnotationen zum berufs­zweig Designer dadurch ändern würden.

  40. HD Schellnack.

    >Erik Spiekermann hat sich soweit ich weiß auch nie als Designer gesehen.
    Wichtig, ist wie er gesehen wird :-D. Und wenn «Designer» morgen geschützt ist, nennen wir Nicht-Studierten uns Creative Directors oder Informationsarchitekten und was ist der Begriffsschutz dann wert?

    >Warum soll ein Designer nicht geschützt werden.
    Sobald mir jemand erklärt, auf welcher Basis das funk­tio­nieren soll? Und was es bringt? Einen Arzt mit einem Designer zu verglei­chen ist etwas depla­ciert, bitte lass­tuns bei Photographen, Architekten und Musikern und Autoren bleiben. Ist der Begriff Musiker geschützt? Wollen wir wieder DDR? Sind so Fragen, ohne jetzt wirk­lich GEGEN einen Schutz zu sein, aber ich habe momentan echt die Nase voll von dieser Verbotsdenke (Hallo Glühbirne).

    Ein Medizinstudium ist übri­gens in keiner Form mit dem Designstudium vergleichbar, das wäre ja super, wenn Design so aufwendig zu studieren wäre :-D.

    >Auch ein Laie, kann mit viel Fleiß, Talent und Ergeiz
    Nochmal: Carson. DER wich­tigste Designer der letzten Dekade. Und – unter uns – ohne Fleiß oder großen Ehrgeiz, aber sicher mit Talent und Glück. Design ist zu nah an der Kunst, um es büro­kra­tisch zu kate­go­ri­sieren. Ich weiß, ihr wünscht euch das aus guten Gründen – aber lass diese Idee durch eine deut­sche Bürokratie gegangen sein (oder, Horror, durch die EU, und das wäre ja dann sicher so) und dann viel Spaß damit.

    Die Lösung liegt an einer anderen Front, nicht im Begriffsschutz, sondern in der Kommunikation der Leistungen.

    Im Übrigen sind Begriffe wie «Autor» und «Musiker» eben aus gutem Grund unge­schützt – Talent setzt sich durch und das reicht… oder? Wer ein erfolg­rei­cher Designer ist oder nicht, entscheidet der Markt.
    :-D

  41. _Sven

    wieso schaffen es die Niederländer? Gutes Design an jeder Hauswand und in jedem so kleinen Dorf in dem Waschsalon?

  42. Hannes

    Es war eine Frage der Zeit, bis diese Debatte aufkeimt.

    Ich sehe da gewisse Parallelen zu den nörgelnden Bauern, die sich beklagen, dass ihre Milchpreise verkommen. Tja, das ist nunmal Wettbewerb. Und wenn die Designer nichts gegen desi​gnen​lassen​.de zu setzen haben als ihre guten Ruf, dann ist wohl die Frage erlaubt, ob die hohen Preise mancher Designschmieden gerecht­fer­tigt sind.
    Versteht mich nicht falsch. Ich würde mich auch nicht auf der Plattform verkaufen. Aber die belei­digte Leberwurst zu spielen ist leider kein aner­kanntes Mittel, um am Markt zu bestehen. Viele Kommentare schreiben hier schon ganz richtig: Für 250 Euro lässt sich halt kein unaus­tausch­bares Logo gestalten. Und das wird auch so bleiben.

  43. stefano picco

    @sven

    Das liegt an der gene­rellen Einstellung der Niederländer, die haben begriffen was Gestaltung in Wahrheit ist und der Allgemeinheit gut tut und kein Wettbewerb um die „besseren“ Aufträge ist -.-

  44. HD Schellnack.

    Martin
    >Praktikumspflicht während des Studiums
    Wäre ich sehr für. Zumal Studenten bis zu ihrem Diplom teil­weise (!) nicht lernen, wie man ordent­lich mit Farbräumen arbeitet, PDF schreibt oder eine Telefonnummer spationiert. ;-).
    Auch hier: Der Markt. Es gibt mehr Bewerber als Stellen und das wird in den nächsten Jahren noch viel viel viel viel derber werden. Was a) dafür sorgt, dass die Freelancer und Ich-AG-Agenturen sich gegen­seitig die Preise ruinieren werden b) Praktika demnächst eher unbe­zahlt sein werden und c) Plattformen wie 99designs sehr sehr erfolg­reich sein werden.

    Zumal diese Plattformen nur eine Idee aufblasen, die doch EH etabliert ist. Den Pitch. Ob du als Theater 20 Agenturen bittest, dir ein Logo zu machen oder online 500 Designer ihre Idee zeigen – der Unterschied ist nur, dass du es bequem ohne langes Blabla und Beamermätzchen online zuhause durch­kli­cken kannst und dir kein Designer rein­redet in deine Entscheidung. Anders gesagt: Der Trend der letzten Jahre, dass der indi­vi­du­elle GESCHMACK des Kunden entscheidet (ich mag das Runde, aber geht es auch in Blau?), wird hier nur fort­ge­schrieben. Im Grunde ist es die Entwicklung von der Maßschneiderei zum großen Modekaufhaus. Ist nur eine Frage der Zeit, bis so auch größere Jobs laufen, bei denen dann in einer Art abge­grenzten Bereich durchaus auch etablierte Läden online um einen Etat streiten.

    Den Kunden kann es nur freuen. Es ist eine schöne klas­si­sche kapi­ta­lis­ti­sche Situation – wenig Nachfrager, viele Anbieter. Das drückt den Preis. Bei Pitches ist jetzt schon Preiskampf, rechnet das mal auf solche Plattformen hoch, wo durch stan­dar­di­sierte Umfelder der Kunde allein zum Entscheider wird.

    Aber so wird es laufen. Oder lasst ihr euch beim Hosenkauf wirk­lich von einem Verkäufer lange erklären, welche Hose ideal passt? GERADE die Anonymität dieser Plattformen, gerade das Ruckzuckwhambam, gerade die Beratungsfreiheit macht für den Kunden am Ende den Reiz. Fastfooddesign, sicher – aber McDonalds funk­tio­niert ja eben auch wirt­schaft­lich gesehen. Und ja, das ist schade, und ja, das ist etwas zynisch… aber so ist das System nun mal. Es ist nur so, dass eine Schutzblase, die unsere Branche lange umgeben hat, nun langsam wegplatzt und es uns so geht wie vielen anderen Bereichen schon seit langem (weswegen man etwa als Pop-Musiker ja im Grunde einfach kaum noch Geld verdienen kann, ein «Beruf» ist das kaum noch im klas­si­schen Sinne).

    Und machen wir uns nichts vor, viele der Arbeiten auf diesen Crowd-Sites sind so gruselig austauschbar und beliebig und eben GRAFISCH wie ganz ganz ganz ganz ganz viel Design derzeit eben ist. Schaut euch die Logos dort an und die Trendsachen der letzten Jahre – SO anders ist das nicht immer. Beliebige grafi­sche Muster oder pseu­do­pas­sende Sachen… beides findet man auch bei Agenturen. Im Design ist es leider oft so, dass die Sachen sich durch­setzen, die eben NICHT gut sind, sondern mittel­mäßig, die keine Ecken haben, keine langen Erklärungen brau­chen, nicht das Gehirn belasten. Und genau das wird hier bestens bedient.

    Die Reaktion der Designelite darauf ist, witzi­ger­weise Design zu produ­zieren, das möglichst wenig nach Design aussieht, das «verna­cular» ist. Die «Laien» imitieren Wolff Olins von vor 10 Jahren, die Profis machen seltsam spackiges Design, in dem Courier und Times als «ironisch» benutzt wird.

    Als Branche kommen wir durch solche Online-Angebote in Verbesserungsdruck, in Erklärungsnot, in Rechtfertigungszwang.

    Es KANN uns nichts besseres passieren.

  45. henry

    Zum Thema »geschützter Berufsbegriff«:
    Nicht der Begriff »Arzt« ist geschützt, sondern gleich die ganze Ausbildung, inklu­sive Abschlussprüfung (Staatsexamen). Von daher könnte man so ein System auch im Design einführen, dann hätte man nämlich einen vergleich­baren Standard. In anderen Berufen sind sogar die Preise fest­ge­legt, warum also nicht… Ob’s hilft, ist ’ne andere Frage.

    Zu desi​gnen​lassen​.de:
    Die Seite ist schlicht eine Frechheit. Auch noch stolz Werbung damit zu machen, dass sich durch­schnitt­lich 117 Deppen für Lau abra­ckern, von denen dann einer (!) den Hauptpreis abgreifen kann, ist doch einfach mal völliger Wahnsinn. Sonst schimpfen doch auch alle über Wettbewerbe und Pitches, wegen schlechter AGB und Bezahlung usw… Ist hier doch prin­zi­piell das selbe. Und wenn man sich die »Preise« mal so anguckt, z.B. 30 Zeichnungen für 250,— !!! Solche »Jobs« oder angeb­lich total tolle »Akquise« hält doch von der rich­tigen Arbeit ab und am Ende muss man noch Taxi fahren, weils zum Leben nicht reicht.

  46. Ben

    Solche Plattformen sind doch nichts neues. Möglicherweise ist es die erste im deutsch­spra­chigen Raum, geben tuts die aller­dings schon immer.

    Fairerweise sollte man als „Designer/Kreativer oder Grafiker“ doch anmerken: Kunden die dort 200 Euro für ein Logo ausgeben, ganz geziehlt nach der billigsten Option gesucht haben, die kommen auch nicht in die Agentur und legen dann +2000 Euro auf den Tisch.

  47. Erwin

    Ich habe mein Unternehmenslogo bei einem US-Anbieter – der wiederrum in Indien machen lässt – gekauft, für US$ 149 Logo und Briefbogen. Ich bin völlig zufrieden und ich hätte niemals eine der Agenturen beauf­tragt die jetzt angeb­lich Geschäft verlieren. Hätte ich für diesen Preis keinen Anbieter gefunden, hätte ich es gar nicht machen lassen, denn mehr war es mir nicht wert. Und nicht nur ich finde daß das Resultat durchaus nicht nach US$149 aussieht, sondern sich mit dem messen kann, was hier­zu­lande deut­lich mehr kostet.

  48. Erwin

    @thomas junold (33): Ihre Überheblichkeit ist ja uner­träg­lich. Jeder Existenzgründer der nicht bereit ist Ihre Sätze zu bezahlen ist also unpro­fes­sio­nell, nächste Woche pleite und damit sowieso Ihre Zeit nicht wert?

    Das ist genau die Einstellung mit der Agenturen kleine Kunden in die Hände solcher Discounter treiben.

  49. HD Schellnack.

    Erwin, der Denkfehler fängt ja da an, dass du als Kunde denkst, bei einem Designer ein «Logo» zu kaufen. Du kaufst – im Idealfall auf längere Zeit – einen Berater, der zwar ein Logo baut, dabei aber auch zugleich über andere Maßnahmen nach­denkt und diese -aufein­ander abge­stimmt und stra­te­gisch sinn­voll – aufein­ander abstimmt. Das Logo ist dabei ein Baustein, und beileibe das absolut unwich­tigste, ehrlich gesagt. Du kriegst Unternehmensberatung und zugleich hand­fest produ­zierte Lösungen – und das bei der Bandbreite an Agenturen in Deutschland auch immer zu einem fairen Preis, wobei 125 Dollar eben auch Unsinn sind. Dein Laden, eine Identität mit der du JAHRE arbeiten kannst und die Betreuung eben­dieser, sollte dir mehr wert sein als einen Monat iphone-Gebühr, oder?

    Insofern sind solche Lösungen nur etwas für Leute, die einfach kein Design wollen und brau­chen. Alle anderen wissen hoffent­lich, dass Design ein essen­ti­eller Erfolgsfaktor auch für KMU ist und eine lang­fris­tige Sache, kein Schnellschuss.

    Design ist eben NICHT ein Logo in Illustrator zusammenzuballern.

  50. Dani Schenker

    Also mal ehrlich. Das ist doch Schwachsinn. Wie Ben schreibt „nichts neues“! Genau. Das gibts überall. Wenn die Elektrofirma aus Polen in Deutschland Angebote macht, dann kostet das auch halb so viel. Man wird dann einfach sehen wie es um die Qualität steht.
    Errinnert mich irgendwie an eine Zeitung, die Angst vor Blogs hat. Ist doch klar, dass auf diesen Plattformen vor allem Hobby Designer am Werk sind. Es ist aber auch klar, dass die wirk­lich inter­es­santen Aufträge gar nicht erst dort gefunden werden.
    Und übri­gens, ich bin mir jetzt mal nicht ganz sicher obe dieser offene Brief nicht ein wenig ein „Streisand-Effekt“ mit sich bringt. (Ich brauch noch ein Logo für meinen Blog, mehr als 100.- soll das aber nicht kosten, klar, ist ja Hobby…)

  51. Stephan

    witzig, unsere Aufgabe ist es Kommunikation zu desi­gnen und doch scheinen viele ein Problem damit zu haben den Wert der eigenen Arbeit zu kommunizieren.

    HD hat Recht, Begriffsschutz ist das Papier nicht Wert auf dem er steht. Jeder mit abge­schlos­senem Studium kann doch sein Dipl. oder MA dem Designer zur Seite stellen. Das muss euch als „Abgrenzung“ reichen.

    Ich kann mich noch an eine Diskussion hier erin­nern in der es darum ging ob Design gleich Kunst ist. Darin wurde von Oliver Adam bemerkt, dass sich die ganze Diskussion immer im Kreis drehen wird, da jeder die Begriffe mit Beispielen belegt. Gleiches sehe ich bei der Frage ab wann ist man ein Designer. Die einen verglei­chen sich als Designer mit Ärzten und Architekten, den anderen ist es Wurst wie man sich nennt. Das kann hier noch endlos so weiter gehen.

    Daher mal eine Frage: Wie wird sich die Betrachtungsweise auf den Beruf Designer in Zukunft weiter­ent­wi­ckeln und wie seid ihr darauf vorbereitet?

  52. HD Schellnack.

    Wir sind mit der Diskussion wieder ein wenig dort, wo wir VOR der Typo waren, oder?

  53. Vit

    Danke. Sehr inter­es­sant und sicher­lich lesens­wert. Zum Beispiel hier:
    http://​www​.desi​gnen​lassen​.de/​w​e​t​t​b​e​w​e​r​b​.​p​h​p​?​i​d​=​3​8​1​1​2​7​&​k​o​m​_​a​g​=-1

    BUYER (IT-Dienstleister … im Windows-Umfeld.)

    #6-3: Sieht nicht profes­sio­nell aus….
    #12,15: Viel zu unprofessionel
    #16: Viel zu unprofessionel
    #20,19: Zu unpro­fes­sionel, bitte keinen Verlauf verwenden
    #21: sorry, ganz schlimm….

    ===
    Folgendes ist auch toll

    BUYER:
    #18: das geht auf jeden Fall in die rich­tige Richtung, das Logo ist evt. was sehr groß im Verhältnis zu der Schrift?

    DESIGNER:
    #18 … Hallo „IFA“-Logo !!! … :-) —————> http://​freenet​-home​page​.de/​M​i​r​u​/​I​F​A​-​L​o​g​o​.​jpg
    ====

    Kann BUYER die Designs wirk­lich löschen? Dann habe ich eine tolle Strategie.

    Ich starte ein Projekt und schreibe „400 Euro“. Dann lasse ich mit meinen Kommentaren viele Designer zahl­reiche Varianten produ­zieren. Gute Ideen lösche ich als „Zu unpro­fes­sionel“ oder „Beleidigt tasma­ni­sche Frauen“.

    Dann zahle ich 400 Euro für einen Designer. 10 Andere, die für mich gear­beitet haben, kommen leer aus.

    Letztendlich kontak­tiere ich den Gewinner und bitte einige kleine Änderungen nach meinen Anweisungen zu machen. Der Gewinner inte­griert gute Ideen aus gelöschten Designs und bekommt weitere 200 Euro.

    Es wurde nichts geklaut. Und wenn jemand unzu­frieden ist, kann sie sowieso nichts beweisen.

  54. Christian

    @ Vit: das würde doch niemand ernst­haft vorhaben. Das kann ich mir nicht vorstellen… :-)

  55. thomas junold

    erwin:
    finden sie? warum genau haben sie ihr logo von einem indi­schen deis­gner »bauen« lassen, denn sie NICHT kennen, der sie NICHT kennt, der von ihnen ein durch ein portal gefil­tertes brie­fing bekommen hat und der über­haupt nicht den ansatz eines schim­mers hat, wie sie ticken und wo die reise ihrer firma hingehen soll. wenn sie jetzt, was ich ihnen wirk­lich wünschen würde, den ulti­ma­tiven lebens­ver­besser herstellen, ihr nun gestal­tetes logo aber leider nichts von alledem wieder­spie­gelt? dann wäre es schade … um die idee und eigent­lich auch darum, dass sie ihre firma, ihre idee, ihre 12 stunden pro tag in der firma so wenig wert­schätzen. und solange ich ihnen das nicht klar machen kann, sind sie bei mir wirk­lich etwas verkehrt. sorry.

    btw. sie geben uns ja nicht­einmal die chance etwas dazu zu sagen aus sicht der profis. schade.

  56. jamie

    Ich wundere mich nur, daß dieser offene Brief so spät kommt … Naja, an den ‚Rändern‘ des Netzes wird wohl wenig gelesen – die Empörung über diese Leibeigenenseite ist nämlich durch aus nicht neu.
    Siehe zum Beispiel
    http://​kay​-gaumann​.de/​2​0​0​9​/​0​6​/​v​o​r​s​i​c​h​t​-​f​a​l​le/
    http://​www​.daily​-ivy​.de/​2​0​0​9​/​0​6​/​y​o​u​p​o​r​n​-​f​u​r​-​m​e​d​i​e​n​g​e​s​t​a​l​t​er/

    Das war im Juni.

  57. HD Schellnack.

    Wir können ja alle 10% unseres Jahreseinkommen als BUYER in solche Plattformen schieben und die Leute lustig Logos entwerfen lassen und mit unserer Krittelei (DIE SCHRIFT GEHT JA MA GAAAAAR NICHT) in den Wahnsinn treiben. Klingt nach viel Stressabbau für wenig Geld :-D

  58. HD Schellnack.

    >dass sie ihre firma, ihre idee, ihre 12 stunden pro tag in der firma so >wenig wertschätzen
    Dass ist der Punkt, Thomas!!! Ein halb­wegs guter Anzug beginnt bei 399 Euro. Geht ein Gründer dann in H&M-Jeans zum Treffen mit seinen Kunden? Und ohne Schuhe? Halbwegs ordent­lich ange­zogen zum Kunden gehen beginnt um die 1000 Euro – und das Logo hat 150 gekostet? Grandios.

    Das Ding: Wer nicht in seinen Auftritt inves­tiert, liebt seine eigene Firma nicht.

  59. Ole

    @HD
    … Du hast ja Recht, man sollte sich schon darstellen können, aller­dings habe ich noch nie im Anzug vor einem Kunden gestanden und abge­rissen sehe ich eigent­lich nicht aus ;-)

  60. Dominik

    Ich finde es doch erstaun­lich, was dieser „offene Brief“ und die Diskussion hier über das Selbstwertgefühl deut­scher Designer sagt. Im Grunde genommen müssen doch „nur“ dieje­nigen Angst haben, die schlech­teres Design als das auf dieser Plattform für mehr Geld verkaufen, oder?

  61. Stephan

    Diplomarbeit: entwickle einen Mechanismus/Algorithmus, der gutes Design von schlechtem unter­scheidet. erstelle dazu eine Web-Application.

    Die Problematik der Wertschätzung unserer Arbeit liegt auch darin, dass der Erfolg dieser Arbeit nicht abge­schätzt werden kann. Kaum ein Mittelständler, den ich kenne, zieht den Rückschluss, dass der wirt­schaft­liche Erfolg des Unternehmens wirk­lich mit der durch­dachten Kommunikationsstrategie und dem Design in Zusammenhang steht.

    Vor drei Jahren haben wir für einen solchen Kunden von 0 auf 100 einen Marktauftritt konzep­tio­niert und umge­setzt. Markteinführung und festi­gung der Position standen auf dem Plan. Anschließend stand der Kunde freu­de­strah­lend mit einem Excel-Diagramm in der Tür und meinte, das hätte sich gelohnt, denn der Umsatz hat sich vervier­facht. Ein Jahr später hatte er nur noch 3 Prozent Steigerung, wir wurden für unfähig erklärt und vor die Tür gestetzt. So, wer ist nun Schuld, der Designer oder der Unternehmer? wer verstanden was Design bedeutet und beweirken kann und wer nicht?

    Hätte ich dem Kunden im zweiten Jahr der Strategie auf einem Meßgerät zeigen können, dass der einge­schla­gene Weg mittel- bis lang­fristig zum Erfolg führt, wäre die Sache vermut­lich anders ausgegangen.

    Aber so ist das nun mal. Auftraggebern fällt es schwer 50.000 Euro in ein 20-seitiges Konzept zu inves­tieren, dessen Erfolg niemand garan­tieren kann. Beim Kauf eines Neuwagen sieht es anders aus. Und so vergleicht der Mensch die unbe­kannte Welt des Designs mit den bekannten Erfahrungen.

  62. Nana

    Der Design-Markt entwi­ckelt sich weiter und desi​gnen​lassen​.de ist ein Teil dieser Entwicklung.

    desi​gnen​lassen​.de wird diesen Markt was die Designkultur angeht, sicher nicht positiv beein­flussen sondern ledig­lich kommer­ziell unterwandern.

    Das Problem ist, dass Sie das Potential von Crowdsourcing einseitig und kommer­ziell ausnutzen indem Sie „Designer“ gegen­ein­ander ausspielen. Gewinnen kann nur einer. Der Großteil der teil­neh­menden Gestalter verliert.

    Es handelt sich in erster Linie um kein „Zusammentreffen“ mit Win-Win Charakter (für alle Teilnehmer!) sondern um eine unfaire „Selektion“ in der ledig­lich der Gewinnerentwurf und Sie natür­lich finan­ziell profitieren.

    Der „Web 2.0 Gedanke“ ist ein demo­kra­tisch, gleich­be­rech­tigter, der allen Teilnehmern auf Augenhöhe begegnet (siehe Wikipedia, Open Source etc.) ohne vorrangig kommer­zi­elles Interesse.

    Ihr System ist von vorn­herein auf Gewinn (für die Initiatoren) und Wettbewerb (unter den Gestaltern) ausge­richtet. Web 2.0 ist dabei nur ein Feigenblatt Begriff. Der große Teil der Gestalter geht leer aus und hat umsonst gear­beitet. Das ist die eigent­liche Ausbeutung!

  63. Tristan

    @ #58 HD:
    „Halbwegs ordent­lich ange­zogen zum Kunden gehen beginnt um die 1000 Euro“
    Naja, das kommt auf den Kunden an.

    @ #33 Thomas:
    „mit offen­sicht­li­chem unsinn muss ich mich doch nicht beschäf­tigen, wenn ich nicht möchte?“ Das Stimmt schon. Aber gehen wir mal davon aus, dass der Existenzgründer schon ein großes Netztwerk an Kontakten hat, und denen dann seine Erfahrungen mit dir schil­dert. Da wird es dann ganz schnell auf alle Designer/Mediengestalter/Illustratoren/Kreative/whatever runter­ge­bro­chen, und raus kommen Leute wie Erwin.

    @ #13 Christian:
    „mir scheint, du vermischt zwei Dinge: Das Ansehen vom Designerberuf und die kauf­män­ni­sche Notwendigkeit von Design.“
    Beides ist essen­tiell. Wenn ein Designer nicht ange­sehen bzw. in seiner Tätigkeit respek­tiert wird, bringt es ihm auch nichts, dass die kauf­män­ni­sche Nötigkeit besteht, weil dann keiner zu ihm hingeht. Wer versnobt auftritt schadet nicht nur sich selber, sondern auch der ganzen Branche und schafft (unsin­nige, aber auch leider teils zutref­fende) Vorurteile.

  64. Dominik

    Naja, wer zwingt diese armen, ausge­beu­teten Gestalter denn, da mitzu­ma­chen? Soweit ich mich erin­nern kann, läuft niemand von desi​gnen​lassen​.de durch Deutschland, klopft an die Türen von Designbüros und droht mit Gewalt, wenn man sich da nicht anmeldet und mitmacht.

  65. Tristan

    „nötig­keit“… ich meinte natür­lich „Notwendigkeit“ :)

    #60 Dominik:
    „Im Grunde genommen müssen doch “nur�? dieje­nigen Angst haben, die schlech­teres Design als das auf dieser Plattform für mehr Geld verkaufen, oder?“

    Eigentlich schon, aber die können es besser begründen… und wie würdest du dir das dann z.B. mit der Oper in New York ( http://​www​.nycopera​.com/ ) vorstellen? Bzw. wäre das Logo über­haupt bei einem Portal wie Designenlassen durchgekommen?

    „Toll! Ein Großer, schwarzer Punkt.“
    „Das macht dann Fünf Euro.“

    Beim Design bezahlst du nicht nur das Logo sondern auch den Gedankengang dahinter.

  66. mr. e

    >HD Schellnack.

    Wäre ich sehr für. Zumal Studenten bis zu ihrem Diplom teil­weise (!) nicht lernen, wie man ordent­lich mit Farbräumen arbeitet, PDF schreibt oder eine Telefonnummer spationiert. ;-).

    Dafür gibt es doch die Mediengestalter ;)

    Auf der genannte Plattform steht zwar „Designer“ drauf, aber viel Designer wird nicht enthalten sein. Für Schüler / Auszubildende ist es eine tolle Möglichkeit sich auszu­toben und das Taschengeld aufzustocken.

  67. thomas junold

    bezeich­nend für diese platt­form ist auch, dass die auftrag­geber mit pseud­onymen arbeiten und somit noch weiter das gefühl der fremd­heit zwischen kunde und desi­gner vergrößern.

  68. HD Schellnack.

    Dominik
    >für mehr Geld verkaufen
    Mehr Geld nehmen hoffent­lich alle, die hier lesen. Und Qualität ist einfach kein Argument – wohl aber, dass man sich als Profi von bestimmten Zielgruppen einfach wird verab­schieden müssen und dürfen.

    >Ein Jahr später hatte er nur noch 3 Prozent Steigerung, wir wurden für >unfähig erklärt
    Einer der Gründe, warum ich es für sehr sehr gefähr­lich halte, Design «messbar» effi­zi­enz­stei­gernd nach­weisen zu wollen. Das funk­tio­niert so einfach nicht, die Wirkung unserer Arbeit und andere Faktoren sind nicht klar trennbar. Wer Design eine mess­bare Effizienz zuschreibt,macht sich zum Hanswurst der Controller, die dieses Handwerk besser verstehen als wir.

    Nana
    >sondern ledig­lich kommer­ziell unterwandern
    Nana, Design IST kommer­ziell. Immer schon gewesen. Wenn da ein Angebot kommt, das es billiger macht, wird Angebot und Nachfrage entscheiden, was passiert. Du klingst, als sei Design Kunst, die nun kommer­ziell unter­wan­dert wird. Was wir machen ist eine bezahlte und kommer­zi­elle Dienstleistung – und die ist genauso Marktkräften ausge­setzt wie die Beerdigungsbranche.
    Das Trickige ist, dass bei dieser Site natür­lich nicht die tatsäch­li­chen Gestalter verdienen, sondern die Mittelsmänner – im Grunde ist das Ganze eBay für Design. Und entspre­chend gebraucht sehen auch die Entwürfe aus.

    Mr.e
    >Dafür gibt es doch die Mediengestalter ;)
    Oh, hör auf bitte. Diese Trennung zwischen Kreativen und Reinzeichnern ist ein Alptraum.

    >tristan
    >Naja, das kommt auf den Kunden an.
    Nein, das kommt auch MICH an. Ich entscheide ja, was ich anziehe. Und das ist bei großen und kleinen Kunden das gleiche, ich hab da keine Zweiklassenschiene. Und ich bin deut­lich zu alt, um einer von diesen Designern mit Wuschelhaaren, dicker Brille und MessengerBag zu sein, also bin ich das andere Klischee mit dem schwarzen Anzug
    :-D

  69. Nana

    @ HD Schellnack.

    Sicher ist Design kommer­ziell. Das bestreite ich nicht. Es ist aber für Auftraggeber und Auftragnehmer (fast) immer eine Win-Win Situation (ausser viel­leicht bei Pitches). Der Auftraggeber erhält eine Dienstleitung, der Designer wird im Gegenzug finan­ziell entlohnt. Beide profi­tieren also.

    Mir geht es darum das hier der Community-Gedanke aus vorder­gründig kommer­zi­ellem Interesse schamlos ausge­nutzt wird. Ein System das mehr Verlierer (Entwurf nicht genommen) als Gewinner (ein einziger Siegerentwurf) produ­ziert, ist schlicht und einfach unfair und ausbeuterisch.

    Bei einem Pitch mit einer über­schau­baren Anzahl von Mitbewerbern ist eine Gewinnchance noch realis­tisch (dort ist die Entlohnung meist auch sehr viel höher und es gibt oft Präsentationshonorare).

    Hier aber, wo sich hunderte von „Designern“ um einen (auch noch schlecht­be­zahlten) Auftrag kloppen, ist die Chance sich durch­zu­setzen sehr viel geringer und allein abhängig vom Geschmacksurteil des Auftraggebers (Präsentation gibts nicht). Wenn 250 Teilnehmer ein Logo gestalten, verlieren dabei 249 von ihnen und gehen voll­kommen leer aus.

  70. Paul

    Designer sind also Kundenversteher. Unternehmensberater. Lebenslange Begleiter eines Unternehmens. Holladipolla.

    Is scho recht. Aber geht’s viel­leicht auch ne Nummer kleiner? – Für Kunden, die keine Designer-Nanny brau­chen und viel­leicht auch gar nicht wollen. Würde mich nicht wundern, wenn unter den Kunden dieses Portals neben den 90% chro­ni­schen Geizhälsen auch 10 % Leute sitzen, die genau dieses Gesülze nicht hören wollen und sich lieber halban­onym durch eine Massenpräsi klicken.

    Gute Arbeit gut kommu­ni­ziert ist schon der rich­tige Ansatz, aber bitte viel­leicht mit ein biss­chen weniger über­heb­li­chem Sendungsbewusstsein. Den Markt für das 150-Dollar-Logo gibt es defi­nitiv. Ihr könnt ihn verdammen, igno­rieren, diese Kunden belehren – oder eure Energie in gewinn­brin­gen­dere Aktivitäten stecken.

  71. AndererJürgen

    Vorweg, das ist völlig offtopic und wenns gelöscht wird werd ich mich nicht beschweren.
    @HDSchellnack: Das was du in #32 zum Thema Praktikum vom Stapel lässt stösst mir aber arg sauer auf. Bist du dir wirk­lich sicher das bei der Praxis die Vorteile für beide Seiten glei­cher­maßen gelten? Glaubst du nicht der Berufsanfänger würde sich nicht lieber zu einem festen Gehalt in der Probezeit einar­beiten, wohl­wis­send das diese, wie seinem Arbeitgeber, jede Entscheidungsfreiheit offenlässt?
    Ist da ein Praktikum nicht doch wieder nur der billige Weg die unwi­der­spro­chen mehr oder minder inef­fi­zi­ente Einarbeitungszeit auf dem Buckel der Berufsanfänger zu über­brü­cken? Wenn ihr „fertige“ Arbeitsbienen (positiv gemeint) wollt warum sucht ihr nicht solche?

  72. Lars

    wo wir grad bei Mediengestaltern sind:

    ich glaube, viele KDs haben immer­noch nicht das einge­sehen, was wir MGs schon länger wissen:

    als „dienst­leister“, sofern ihr euch so seht, ist es eure aufgabe zu machen, was der kunde von euch verlangt.

    wenn er nunmal ein logo für 200€ will, ist das sein gutes recht!
    ihr könnt ihm zwar gerne erklären, dass dabei nicht viel rumkommt, das hindert ihn aber unter umständen nicht daran, an seiner meinung festzuhalten.

    dem kunden ist es total egal, was ihr theo­re­tisch alles tolles und groß­ar­tiges für ihn machen könntet.

    ich gehe ja auch zum friseur und lass mir für 20€ eine einfache frisur schneiden, obwohl ich für 150€ sonstwas bekommen könnte.

    der punkt ist: das ich es nicht will.

    und als dienst­leister muss man dann einfach akzep­tieren können.

    wenn der kunde vom friseur einen vokuhila verlangt bekommt er ihn. PUNKT.

    und das gilt es heraus zufinden: was der kunde will.

    wir können so viel beraten wie wir wollen, wenn der kunde es nicht hören will, ist das nunmal so.

    man kann als dienst­leister nunmal nicht nur die kunden nehmen, die einem blind vertrauen.

    aber da viele vorredner sowas anschei­nend nur bedienen wollen, ist kein wunder, dass ihnen der arsch auf grundeis geht.

    flexi­bi­lität ist das stichwort.

    und solang ihr das nicht seid, ist es kein wunder, dass viele dienste wie desi­gnen­lassen & co in anspruch nehmen.

    gestal­tung ist ein handwerk.
    und der kunde entscheidet in welchem umfang dieses einge­setzt werden soll.

    gren­zen­loses krea­tives austoben ist eine selten­heit geworden.
    was dank der unis aber noch zu wenig vermit­telt wird.

  73. Christian

    Lars: ein Denkfehler: Ein Logo ist keine Geschmacksentscheidung wie eine Krawatte, sondern eine stra­te­gi­sche Entscheidung, wie die Firma (nicht die Privatperson) wahr­ge­nommen werden soll. Es geht um unter­neh­me­ri­sches Denken und nicht um persön­liche Vorlieben. Vermischungen bestä­tigen die Regel.
    Märkte sind Kommunikation. Wer als UNTERNEHMER (nicht als Privatperson, oder Liebhaber oder Hobbybetreibender) keinen Raum für Kommunikation einplant, sollte drin­gend an seinem Konzept feilen.

  74. milchfisch

    Zuviel Aufhebens um solche Dinge zu machen, halte ich für unnö­tigen «Energieverbrauch».

    Letztlich unter­liegt ja auch der «Designmarkt» einer gewissen Selbstregulierung. Was Klasse hat, wird über­leben, der Rest tut sich schwer.

    Und irgendwie wärs mir lieber, Kunden die in dieser Preisklasse denken hätten einen Auftritt, bei welchem sich jemand zumin­dest halb­wegs etwas über­legt hat.
    So braucht sich die Seele eines gestal­te­risch denkenden etwas weniger zu grämen, als wenn ein weiteres Logo in der Comic Sans «auf dem Markt» ist.

    Ich glaube, es liegt hier eher an uns, mit Können, Selbstbewusstsein und Argumenten aufzu­treten, als sich einen Kopf über derar­tige Projekte zu machen.

    Die Personen, die für uns rele­vant sind wissen, weshalb ein anstän­diges Corporate Design nicht zum Kaugummiautomaten rauskommt.

  75. Nana

    @ Lars

    Wenn das dein ganzer Anspruch ist und du dich immer bedin­gungslos unter den „Willen des Kunden“ stellen möch­test dann viel Spaß damit. Sicher muss das oft sein, mir ist das aber zu wenig. Einer Menge Auftraggebern mit Sicherheit auch.

    Viele wenden sich an ein Designbüro eben weil ihnen selbst die Kompetenz in diesem Bereich fehlt und sie sich beraten und den Gestaltungsprozess gemeinsam mit durch­laufen wollen.

    Der Designprozess ist immer auch zuerst interne Kommunikation zwischen Designer und Auftraggeber und das auf Augenhöhe und nicht im Befehlston (wo allein der Geschmack des Auftraggebers entscheidet). Da gehört oft auch Überzeugungsarbeit dazu (auf beiden Seiten). Gerade dieses Spannungsfeld lässt inter­es­santes Design oft erst entstehen.

  76. Webconsults

    Man kann auch alles schlecht reden, sicher solche ange­bote fördern nicht unbe­dingt hoch­prei­sig­keit aber man darf Design auch­nicht überbewerten.
    Wenn man einen Eisladen hat einen kleinen Handwerksbetrieb dann kann man einfach nicht 1000de EUR für ein Logo oder ein paar Flyer ausgeben und auch niemand wird auf die idee kommen nicht den Herrn Elektriker Müller anzu­rufen weil sein Logo nicht ganz so hübsch ist, wenn es der einzigste im Dorf ist, genauso wenig würde jemand Elektriker Müller anrufen nur weil sein Logo so toll aussieht.

    Für kleine Kunden die nur eben nen Flyer oder ein Paar Karten brau­chen ist so ein Angebot denke ich okay und fair, grösse Projekte wird es da sicher weniger geben.

  77. HD Schellnack.

    Nana
    >Es ist aber für Auftraggeber und Auftragnehmer (fast) immer eine Win->Win Situation
    Du hast natür­lich Recht – wie ich oben schon geschrieben habe. Der große Unterschied ist, das die Kreativen bei dem desi­gnen­lassen-Modell die Verlierer sind. Und die Auftraggeber eigent­lich auch, weil sie belie­bige Stangenware kaufen, die sie so eigent­lich auch für 1 Euro bei istock­photo kriegen würden…

    Was ich sage ist ja, dass diese Plattformen die Pitchsituationen ins Extrem stei­gern – und damit, aus meiner Sicht, auch zeigen, dass bereits Pitches eher keine ideale Lösung für Kunden sind, an gutes Design zu kommen.

    PAUL
    >Aber geht’s viel­leicht auch ne Nummer kleiner?
    Tatsächlich nicht. Ich komme aus der Unternehmensberatung zum Design und darunter ist es nicht. Design ist, was ganz­heit­lich gedacht ist. Darunter liegt Styling oder Grafik oder wasauch­immer. Design ist in Form gebrachter Dialog.

    Wer den nicht will, und das kann ich durchaus verstehen, weil er selbst alles schon super weiß, wer also auch keine Bank will, die ihn berät, beim Friseur mit ausge­schnip­pelten Foto aus der Zeitschrift kommt, immer die gleiche Tiefkühlpizza kauft und auch im Restaurant alles besser weiß als der Koch, der beim Jeanskauf nicht auf den Verkäufer hört, der viel­leicht zu einer Hose rät, die den Hintern nicht so dicke macht… klar braucht der keinen Designer.

    Design, machen wir uns mal nix vor, hat auch mit gutem Geschmack zu tun – und zwar dessen, der sich Design leistet.

    >Den Markt für das 150-Dollar-Logo gibt es definitiv.
    So wie den Markt für den 0,79-Euro-Fleischsalat. Die Frage ist nur: Wer so wenig in sein Logo steckt (gemessen an anderen fixen Kosten, die im Monat ja schon höher liegen), warum macht der sich eigent­lich selb­ständig? Da sind wir bei Thomas Frage nach der Wertschätzung des Kunden für sich selbst – wem sein eigener Auftritt 150 Euro wert ist, der braucht mich echt nicht, keine Frage.

    ANDERER JÜRGEN
    >Bist du dir wirk­lich sicher das bei der Praxis die Vorteile für beide >Seiten glei­cher­maßen gelten?
    Sicher bin ich mir nie, ehrlich gesagt – mit nichts. Aber Ich glaube, nach einem sehr abstrakten Studium in möglichst zwei drei Firmen Erfahrung sammeln ist eine gute Sache. Man sollte Praktikum als zwei weitere Semester direkt finan­ziell mit einplanen.
    Und Arbeiten mit Probezeit – das ist ja noch krasser als Praktikum. Wer hier fest anfängt, zieht viel­leicht um, erwartet eine feste Einstellung. Und dann sag ich nach drei Monaten: Hahaha, verarscht…? Das kann es doch nicht sein. Dann lieber ein Praktikum. Auch hier: Das Feld ist über­laufen und irgendwie muss man die guten von den schlechten Designern trennen – nicht nur als Kunde, auch als Arbeitgeber :-D.

    LARS
    >als “dienst­leister�?, sofern ihr euch so seht, ist es eure aufgabe zu >machen, was der kunde von euch verlangt.
    Oh mein Gott. Bitte nicht. Weißt du, wenn Leute kriegen, was sie verlangen, kriegen sie NIE, was sie brau­chen. Wenn ein Autor seine Geschichten so schreiben würde, wie die FANS das gerne hätten, wäre das nicht gut. Als Designer beraten wir, reden mit den Kunden und sagen auch mal deut­lich, wenn der Kunde Mist verzapft (und sind dankbar wenn er uns auf unseren Mist hinweist). Aus diesem Gespräch entsteht dann was Gemeinsames. Kunden, die uns rumkom­man­dieren und alles schon besser wissen, die nicht auf Augenhöhe spielen können, sind bei jedem guten Designer, aber auch bei jedem guten anderen Kreativen falsch. Die landen, unwei­ger­lich, immer bei abge­zockten Jasagern, die ausge­brannt den Shit produ­zieren, nach dem der Kunde ruft, und dafür ein Heidengeld nehmen. Dieses Denken verbrennt sich selbst.

    >wenn der kunde vom friseur einen vokuhila verlangt bekommt er ihn. >PUNKT
    Und läuft dann auch so rum. Willst du das jetzt hier als Lösung anbringen: Machen was der Kunde will, auch wenn er wie ein Vollspack durch die Gegend geht? Da hat man auch eine Verantwortung, die übri­gens auch gute Friseure wahr­nehmen… ein guter Haareschneider lässt dich nicht wie einen Vokuhila-Deppen aus seinem laden gehen, weil es auch seinem eigenen Ruf schadet.

    >gren­zen­loses krea­tives austoben ist eine selten­heit geworden
    Das hat mit Design eh nie was zu tun gehabt, außer in beson­deren Grenzfällen. Auch Carsons Design in der RAYGUN war ange­messen und zweck­mäßig für das, was die Zeitschrift inhalt­lich darstellte.
    Und ganz nebenher gibt es – jenseits des ange­wandten Designs – zwei­fels­frei einen Bereich von Design im Grenzbereich der Kunst und Autorenschaft, der absolut kreativ sein darf und muss … und ich denke, dieser Bereich (Design als Science Fiction bzw als Revolution) wird eher wachsen als schrumpfen. Das ANGEWANDTE Design hingegen muss sich sorgen machen dürfen :-D

    CHRISTIAN
    Wer als UNTERNEHMER keinen Raum für Kommunikation einplant, sollte drin­gend an seinem Konzept feilen
    AMEN. Gutes, enga­giertes, aufge­wecktes Design ist Unternehmensstrategie, Produktplanung, Zukunftsplanung, Ideenmaschine und Promotion in einem, in diesem Sinne die beste Marketingentscheidung über­haupt. Wer einen Steuerberater braucht, sollte sich unbe­dingt auch einen Designer gönnen – unterm Strich ist es nicht teurer und spart sogar noch Steuern :-D.

  78. christoph

    der elek­triker müller hätte besser GAR KEIN logo. früher hat es ja auch gereicht, dass irgend­einer ihm den namen in einer ordent­li­chen schrift aufs auto klebt, fertig. heute hatte er da ein bunte schäus­lich­keit von logo mit clip-art-blitz und mode­schrift hängen. und mancher eigent­lich sympa­thi­sche metz­gerei-fami­li­en­be­trieb sieht wie die filliale einer gesichts­losen kette aus, nur weil man einen arbeits­losen grafik­de­si­gner in der verwandt­schaft hat, der die cd-konzepte der 90er adap­tieren möchte.

    hoffen wir also, dass solche seiten die umwelt endgültig so zumüllen mit logo­schrott, dass dieser unsin­nige grafik­de­sign­markt noch schneller implodiert.

  79. HD Schellnack.

    Nochmal Lars, weil es so gefähr­lich gedacht ist:

    > man kann als dienst­leister nunmal nicht nur die kunden nehmen, die einem blind vertrauen.

    BLIND soll mir niemand vertrauen. Im Gegenteil: ICH will meinem Kunden vertrauen. Darauf, dass er mich mag, mir zuhört, weiß, dass ich ihn ernst­nehme und ihm zuhöre. Wie in einem guten Gespräch. In einem guten Dialog, in einer guten Beziehung gibt es keinen, der absolut das Sagen hat.

    Du machst hier eine etwas klischee­be­haf­tete Zweiteilung zwischen dem «allwis­senden» Designer, der alles weiß und seinen Kunden am Gängelband führt – und ande­rer­seits sagst du (den Galeerensklaven schon im Kopf), der Kunde hat immer recht, weil er zahlt.

    Beides ist komplett falsch.

    Den besser­wis­senden Designer gibt es fast nicht mehr, auch wenn es gut und richtig ist, für seine Ideen zu kämpfen.

    Und der Kunde zahlt für eine Dienstleistung, nicht fürs Rechthaben, sondern für Ideen, für Handwerk, für Nachdenken.

    Erst wenn beide Seiten sich ernst­nehmen, aufein­ander hören, Diskurs führen, die notwen­digen Kompromisse machen und am Ende beide zufrieden sind mit dem Ergebnis – also wie nach einem guten Spiel, wo man viel­leicht auch mal gegen­ein­ander antritt aber eben doch gemeinsam mitein­ander spielt – hast du ein trag­fä­higes Design, das gewachsen ist.

    Der Rest, mit Verlaub, ist meist Dreck. Schleimdesign, das nicht funk­tio­niert. Und man MUSS eben nicht machen, was der Kunde sagt. Man kann sich von Kunden trennen, die auf Dauer Arbeiten wollen, die man als Designer oder Studio quali­tativ nicht tragen kann. Das hat noch keinem geschadet, auch wenn es erst mal Angst macht. Am Ende kommt es schon auch darauf an, GUTE ARBEIT zu machen.

    Eben weil es ein Handwerk ist.

  80. Paul

    > Design ist in Form gebrachter Dialog.

    Freu dich, wenn deine Kunden das brau­chen. Meine brau­chen übri­gens auch Beratung. Und zahlen sogar dafür. Aber ich bin der festen Überzeugung, dass es in Deutschland sehr viele Kunden gibt, die gewiss keine Dampfplauderei nach dem Motto „Unternehmensstrategie, Produktplanung, Zukunftsplanung, Ideenmaschine und Promotion in einem“ brau­chen. Sondern einfach nur ne sauber gemachte Geschäftsausstattung nach nem kurzen, knackigen, kompe­tenen Beratungsgespräch – ganz ohne Unternehmensberatung und Laufen über glühende Kohlen.

    (Anmerkung: Mir geht es darum, dass m.E. durchaus sehr verschie­dene Märkte gibt und es keinen Sinn hat, die alle über einen Kamm zu scheren. Das heißt noch lange nicht, dass ich das oben beschrieben Geschäftsmodell gut finde.)

  81. Rufus

    Lars: schöner Beleg für den Unterschied zwischen Kommunikationsdesigner und Mediengestalter, dein Kommentar. Ha! Mach so weiter, dann nehmen wir uns gegen­seitig nichts weg.

    Und so sehe ich das eben auch in bezug auf „desi​gnen​lassen​.de“. Mich kratzt das nicht. Ich hinter­frage meine Arbeit sowieso täglich und mit jedem neuen Projekt. Konzeptionell, stilis­tisch, stra­te­gisch. Das ist stän­dige Anstrengung, klar, aber alles andere wäre auch lang­weilig. Schaut euch solche Angebote wie desi​gnen​lassen​.de an und ihr seht, wie ihr euch davon abgrenzen, bzw. abheben könnt.

    Und über­haupt: warm anziehen ist sowieso ange­sagt. Die Konkurrenz sitzt ja weniger bei desi­gnen­lassen, als viel eher in den Hochschulen, die unent­wegt neue Massen an Designern auf den Markt spucken. Diese Designerschwemme braucht die Welt so wenig wie sonst was…

    Grips anstrengen und anders sein. Lars macht dann die Deko.

  82. Nana

    @HD Schellnack

    Gerade deshalb muss man solch ein unge­rechtes System als solches entlarven und ächten. Das ist im Grunde genommen nicht mehr wie rück­sichts­loser Neoliberalismus auf hohem Level. Der offene Brief von Stefan Maas ist daher unbe­dingt begrüßenswert.

    Es gibt schon so inner­halb der Designbranche genug Auseinandersetzungen und Kämpfe in Bezug auf unbe­zahlte und unfaire Pitches / Wettbewerbe.

    Mit dem aktu­ellen Demokratisierunsgprozess im Web hat desi​gnen​lassen​.de rein garnichts zu tun. Dieser dient dient nur als Deckmantel. In Wirklichkeit arbeiten dort alle „Grafiker“ die nicht „gewinnen“ völlig für umme. Demokratisch kann man das nicht nennen.

    Das ist wie perverses Lotto, bei dem man auch noch für umsonst arbeiten muss um teil­zu­nehmen. Als Gewinn bekommt man aber nicht ein paar Millionen sondern im Schnitt 350 Euro.
    Glück brauch man auch ne Menge … nämlich um den Geschmack des Auftraggebers zu treffen. Beratung, Gespräch, inten­sive Kommunikation, Diskurs, Überzeugungsarbeit und Präsentation enfällt ja. Ein Briefing im SMS Format muss reichen.

    Da wird offen­sicht­lich mit Wünschen, der Hoffnung auf Erfolg und auch ein wenig mit der Selbstüberschätzung uner­fah­rener Designer gespielt. Zudem wird die eh schon prekäre Situation des Designmarktes noch weiter ausgenutzt.

  83. HD Schellnack.

    Sondern einfach nur ne sauber gemachte Geschäftsausstattung nach nem kurzen, knackigen, kompe­tenen Beratungsgespräch 

    Machen wir auch. Wobei dir Frage ist, wie man nach einem kurzen Gespräch wissen will, was der Kunde macht. Mir ist eine längere Zusammenarbeit, ein Zusammen-Wachsen lieber. Funktioniert auch ganz gut bei uns, wir arbeiten mit vielen Kunden seit Jahren zusammen. Wir machen auch fixe schnelle Sachen – wir haben gerade für Bekannte ein Hundevereinlogo gemacht, beileibe etwas abseits unserer sons­tigen CD-Projekte, und hatten Spaß daran und es ist ein sehr grafi­sches, aber auch gutes Konzept geworden. Aber natür­lich nicht sonder­lich tief­schür­fend. Dicker Roman – Kurzgeschichte. Beides gut. Aber ich würde mich umbringen, wenn ich diesen Müll wie bei 99designer oder 50dollarlogo machen müsste. Einfach nichts, was mir Spaß macht – und bei aller Professionalität: Man ist nur gut, wenn man Spaß an der Sache hat, oder? Der Kunde zahlt ja am Ende eigent­lich auch für den Enthusiasmus und die Energie, die man ihm gibt.

    Nana
    >Neoliberalismus auf hohem Level
    Na, eher auf nied­rigem Niveau :-D. Aber klar, wie so viele Marktmechanismen ist auch diese Schwarmlogodesign-Sache ein biss­chen porno­gra­phisch – und damit sehr typisch für Trends in unserer Gesellschaft.

    Aber solche Prozesse – wie übri­gens auch solche Diskurse hier, auch wenn die viele Leute entnerven – helfen uns als Branche natür­lich auch, zu hinter­fragen, was wir tun bzw zu entde­cken, was uns beson­ders macht. Insofern finde ich solche Sachen eigent­lich super – und anders als bei anderen neoli­be­ralen Systemen ist für die «Designer» dort ja die Teilnahme in der Tat gratis. Es ist eher so, dass die «Alles geben nichts verlangen» Mentalität hier beson­ders deut­lich wird, die unsere Branche auch ohnehin stark prägt.

    Und die Arbeiten auf diesen Sites… wow. Ehrlich gesagt kann man sich als Kunde da auch seine 100 Euro sparen. Es gibt auch viel profes­sio­nelles Design, das schlecht ist, klar, unbe­dingt – aber hier ists einfach wirk­lich nur Worst-of. Mit «Identität» hat das alles gar nichts zu tun. Ziemlich erschre­ckend, ehrlich gesagt, was Leute darunter anschei­nend verstehen – sowohl als Nachfrager wie als Anbieter.

  84. soso

    Ach ich finde das ganz ok, da können sich ein paar Schüler ein Taschengeld verdienen und für 200€ kann man dann aus zehn 20€ Logos wählen.

  85. soso

    Wirklich schlimm wird es glaube ich erst mit der Globalisierung, wenn man sich ansieht was bei mturk für Arbeit gezahlt wird https://​www​.mturk​.com/​m​t​u​r​k​/​f​i​n​d​h​i​t​s​?​m​a​t​c​h​=​f​a​lse und wenn man bedenkt das ein sene­ga­le­si­scher Designer dir für 50€ einen Entwurf vorlegt das einem die Ohren wackeln.

  86. Felix

    In gewisser Hinsicht muss ich Beitrag 83 zustimmen. Natürlich ist das an sich eine sch… Sache. Dennoch machen die Leute frei­willig mit und akzep­tieren die lächer­li­chen Preise. Wer sich dafür zum Apfel macht ist meiner Meinung nach selber schuld.

  87. Stephan

    @Rufus

    Ich hinter­frage meine Arbeit sowieso täglich und mit jedem neuen Projekt. Konzeptionell, stilis­tisch, stra­te­gisch. Das ist stän­dige Anstrengung, klar, aber alles andere wäre auch langweilig.

    das machen sogar Mediengestalter. Also bitte nicht so von oben herab ;-)

  88. Stephan

    @Jürgen: ich habe fast den Verdacht, dass du solche Beiträge absicht­lich einstreust, damit hier jeder mal Dampf ablassen kann :-D Halte ich aus thera­peu­ti­scher Sicht (Achtung Ironie) für sehr sinn­voll für unsere Branche.

  89. Jürgen

    @Stephan: Alles, was ich hier veröf­fent­liche, geschieht mit Absicht … das meiste jedoch unge­plant. Der offene Brief erreichte mich heute morgen, im Urlaub. Solche Steilvorlagen gefallen mir. Ich freue mich, wenn ein enga­gierter Designer den Fontblog dazu nutzen möchte, seine Meinung einem größeren Publikum kund zu tun und dabei viel­leicht frucht­bare Kommentare zu ernten. Diese Möglichkeit steht jedem offen, dafür habe ich vor einem Jahr den Designdiskurs eingeführt.
    Noch mehr freue ich mich, wenn am Ende eines Tages eine solch inter­es­sante Debatte entstanden ist. So etwas verfolge ich dann auch im Urlaub mit Interesse. Es gibt so viele Foren, in denen – trotz guter Vorlage – nichts Substanzielles herauskommt …

  90. Schoschie

    Ein paar Gedanken.

    Zum geschützten Beruf: der Beruf des Architekten ist auch geschützt. Und was hat es den Architekten genützt? In finan­zi­eller Hinsicht zumin­dest nüschte. Wer Architekten in seinem Umfeld hat, weiß, wie mise­rabel diese in den letzten Jahren bezahlt wurden (zum Glück scheint es sich ganz allmäh­lich wieder etwas zu bessern). Ich kenne nicht wenige Architekten, die sich in den Zeiten, als an Jobs partout nicht zu kommen war, mit Grafikdesignleistungen »durch­ge­schlagen« haben, als Quereinsteiger.

    Zur Plattform: dieses Angebot ist nicht dumm. Ich gehe davon aus, dass die sehr erfolg­reich sein und demnächst zahl­reiche Nachahmer haben werden. Ich habe mich eben, zuge­ge­be­ner­maßen sehr ober­fläch­lich, durch ein paar der einge­reichten Entwürfe geklickt, und die sind durchaus gar nicht alle so schlecht, wie die Kommentare hier erwarten lassen. Jedenfalls deut­lich profes­sio­neller als das, was man von Laien erwarten würde. Sicherlich sind die Entwürfe austauschbar und nicht sonder­lich fundiert, aber nicht zum Hände-über-dem-Kopf-zusam­men­schlagen oder über­wie­gend aus Word Art-Katastrophen bestehend.

    Vielleicht sollte man unter­scheiden zwischen einem Logo und einem umfas­senden Corporate Design. Was die Ausschreiber auf dieser Plattform suchen, ist schlicht ein Logo, mehr nicht. Ein Logo ist kein Corporate Design. Wer nicht weiß, was ein Corporate Design ist und wozu es dient, oder wer denkt, CD ist gleich­zu­setzen mit »Logo«, der wird sicher­lich nicht zu einer Agentur gehen, und sich für x-Tausend Euro beraten lassen. Zu erwarten, dass jeder, der ein wenig »Design« (und sei es nur in der naivsten Form des »Logos«) möchte, denselben Anspruch hat wie ein DAX-Konzern, ist absurd.

    Wenn ich eine kleine Unternehmung starte und tatsäch­lich erstmal nur ein »Logo« haben will und noch viel zu wenig Erfahrung habe um zu wissen, was der Wert und der Sinn eines umfas­senden CD ist, dann bin ich auf so einer Plattform doch gar nicht schlecht bedient. Als »kleiner« Gründer mit wenig Erfahrung, ohne Kapital oder Investoren im Rücken, kann und will ich mir auch wahr­schein­lich nicht mehr leisten. Die Argumentation, ein Existenzgründer müsse schon vorab die (vier- und mehr­stel­ligen) Kosten für ein »echtes« CD mit einplanen, halte ich für absolut reali­täts­fremd. Und schließ­lich habe ich als »kleiner« Gründer doch noch über­haupt keine Werte, die sich ange­messen in ein CD über­tragen ließen, ohne dass es an den Haaren herbei­ge­zogen (sprich: aufge­setzt) wirkt. Seien wir mal ehrlich: die Firmen, die 5-stel­lige Beträge für CDs oder CIs ausgeben, sind schon eine Weile im Geschäft, haben entspre­chende Erfahrung und signi­fi­kantes Kapital, und werden ganz bestimmt nicht auf eine Plattform wie desi­gnen­lassen zurück­greifen. Denn in solchen Firmen arbeiten Leute, die wissen, worum es geht und worauf es ankommt.

    Was die meisten Kommentatoren hier umtreibt, ist die schiere Angst – dass ihre Arbeit plötz­lich nichts mehr Wert ist, weil sie sich in Zukunft auf solchen Plattformen mit 200 anderen Leuten darum schlagen müssen, für 250 € ein Logo zu entwerfen. Mit einer Chance von 1:200, über­haupt etwas an der Arbeit zu verdienen. Diese Aussicht ist in der Tat erschreckend.

    Der Protest ist verständ­lich, wird aber nichts nützen. Ich fürchte, da siegt der Kapitalismus — der Markt passt sich an und setzt sich durch. Darauf zu hoffen, dass solche Plattformen unter­gehen oder gar verboten werden, ist illusorisch.

    Stattdessen müssen wir uns klar werden, falls wir es nicht schon sind, was uns von denen unter­scheidet, die sich in einen Wettbewerb mit unzäh­ligen anderen stürzen, um für die Aussicht auf vergleichs­weise wenig Honorar ein Logo zu entwerfen. Sind Grafikdesigner/Kommunikationsdesigner schlicht Logo-Entwerfer? Ich glaube nicht. Dazu gehört ein bißchen mehr. Die Angst ist also unbegründet.

    Sich zu unter­scheiden erreicht man aber nicht durch Überheblichkeit und Arroganz, wie sie in einigen Kommentaren hier deut­lich zutage tritt. Das bestä­tigt das Klischee vom hoch­nä­sigen Designer, der sich für den Gebieter über die Ästhetik hält und dies auch schön regel­mäßig die unbe­darfte und igno­rante, niedere Masse spüren lässt. Wer so auftritt, tut sich keinen Gefallen. Wäre ich an Designdienstleistungen inter­es­siert, hätte ich keinen Spaß daran, mir von jemandem das Gefühl geben zu lassen, ich sei ordinär, dumm, unwis­send, geschmacks­be­freit und ober­fläch­lich. Noch weniger hätte ich die Neigung, einer solchen Person mein Geld zu geben, und sei diese Person noch so erfolg­reich, hoch ange­sehen und eloquent. Vielmehr drückt eine solche Haltung die Unsicherheit und das mangelnde Selbstbewußtsein desje­nigen aus, der dadurch hofft, sich über andere stellen zu können.

  91. Christian

    desi​gnen​lassen​.de / AGB §2 (4)

    Nach Ablauf des Projekts kann durch den Auftraggeber ein Gewinner ermit­telt werden. Wir weisen ausdrück­lich darauf hin, dass bei Nichtgefallen kein Gewinner ermit­telt werden muss!

    //

    Muss man dazu noch irgendwas sagen? 1A Brainstormingtool, mehr nicht.

  92. Andreas

    Statt über Projekte wie desi​gnen​lassen​.de zu meckern (die man eh nicht verhin­dern kann) und nach dem Schutz des Designerstatus zu rufen (natür­lich, bitte­schön, ohne die übli­chen damit einher­ge­henden Reglementierungen und Gängelungen) gibt es noch einen anderen Weg: Die rich­tigen Leute für das Thema Design zu sensi­bi­li­sieren. Das geht natür­lich weder mit versnobtem Attitüdengedresche noch mit Gejammer. Aber das es dennoch ganz einfach geht, erleb ich einmal im Monat: Da halte ich in unserem Gründerzentrum (Kleinstadt, 50K Einwohner) im Rahmen eines drei­tä­gigen Gründerseminars einen 2-3 Stunden dauernden Vortrag mit dem Titel „Richtig Gackern“ (Er bezieht sich auf das altbe­kannte Zitat von Henri Ford mit den Enten und den Hühnern, das für den Gründer trotzdem neu ist). Da erklär ich eigent­lich nur drei Sachen:

    1. Wie man als Gründer den Einstieg in die Themen Markenführung und visu­elle Identität hinbekommt
    2. Warum das so wichtig ist und
    3. Wie man den rich­tigen Designer findet.

    Das ganze hübsch anschau­lich unter­malt mit bunten Beispielen aus der Welt der Farben, Formen, gute Marken schlechte Marken und Typo. (Geld nehm ich dafür keins.)

    Was ist der Effekt? Nur die bera­tungs­re­sis­ten­testen Ignoranten, ca. 10% der Teilnehmer, sind genervt oder nicken ein. Der Rest ist mit Feuereifer dabei und froh um jeden noch so simplen Tipp („Eine Visitenkarte ist kein Flyer…“). Und diese 90% sind dann auch relativ dauer­haft für das Thema sensi­bi­li­siert. Angenehmer Nebeneffekt: Ca. 15% werden gleich meine Kunden, weitere 15% im Lauf einiger Monate. Das sind dann auch sehr ange­nehme Kunden, die die Leistung des Designers zumin­dest annä­hernd wert­schätzen können – und daher auch ange­messen bezahlen. So leicht geht das! Klar, in dem Vortrag sitzen immer nur 10-15 Gründer. Aber dass die „Aufklärung“ ein fort­wäh­render Prozess sein muss ist ja eh klar.

    Ich halte auch Abends Seminare zu spezi­el­leren, tiefer­ge­henden Themen. Da verirren sich dann auch mal AG-Vorstände oder größere Mittelständler hin. Die Leute sind also durchaus inter­es­siert. Vielleicht hilft es ja, wenn wir uns an das halten was wir ständig predigen: Die Leute da abzu­holen, wo sie sind (und das ist nunmal leider nicht im Fontblog oder auf der Typo).

    Vielleicht könnten die Herren von den Verbänden, statt solche Abschreck-Machwerke wie „Der Design Auftrag“ (AGD – Ja, mit Deppenleerzeichen) oder Preislisten, die m.M.n. genauso über­zogen sind wie die Preise bei desi​gnen​lassen​.de zu niedrig mal eine Broschüre raus­bringen, die in einfa­chen und unpre­ten­tiösen Worten den Nutzen von Design dem Laien nahe bringt – und dafür sorgen, dass sie jeder, der sich einen Gewerbeschein holt, KOSTENLOS in die Finger bekommt. Könnte helfen. Dann braucht sich auch keiner mehr über desi​gnen​lassen​.de aufregen.

  93. Hannes

    Ich schließe mich meinem Vorposter Andreas an. Unserer Berufung, dem Kommunikationsdesign obliegt ein sonder­bares Kuriosum: es scheint im Allgemeinen bisweilen nicht wirk­lich gelungen zu sein die Tragweite sowie Notwendigkeit von Gestaltung zu kommu­ni­zieren. Hier besteht drin­gender Handlungsbedarf.

    Vielleicht noch eine kleine Anregung an die inno­va­tiven Begründer der Seite für kommende Projekte:

    http://​www​.psycho​the​ra​pie​ren​lassen​.de
    „Wähle die Antwort auf deine Probleme die dir am besten gefällt“

  94. Nana

    § 2 (4) AGB desi​gnen​lassen​.de

    Der Gewinner über­gibt nach Zahlung der verein­barten Summe die offenen Feindaten an den Auftraggeber und räumt diesem ein unein­ge­schränktes Nutzungsrecht an dem Design ein, das sich auf alle bekannten Nutzungsarten bezieht und auch ein Änderungsrecht und ein Recht zur Verwertung von Umgestaltungen einschließt; dieser Prozess wird nicht durch die Plattform abge­bildet, sondern zwischen Auftraggeber und Auftragnehmer indi­vi­duell durchgeführt.

  95. Wittkewitz

    So gesehen wäre es gut, wenn die ZEIT, Spektrum der Wissenschaft und die Zeitschrift DU einen offenen Brief an die BILD schriebe und sie zum Schluß machen auffor­dern würde mit ihren unter­ir­di­schen Kampfpreisen, ihren berufs­stän­disch frag­würdig recher­chierten Stories, die selten von den übli­chen Kodizes gedeckt sind, ihrem medio­kren Layout und ihren oft undem­kra­ti­schen und die Menschwürde und Ehre abschnei­denden Entgleisungen, die jegli­chem ehrwür­digem Journalisten die Tränen in die Augen treiben.

  96. Wittkewitz

    Vielleicht hätte voda­fone eine gute Kampagne hinbe­kommen, wenn sie zu desi­gnen­lassen gegangen wären und nicht zu Scholz&Hands…
    Vielleicht hätte Bentley damals nicht den offenen Brief an Daihatsu schreiben lassen sollen. Vielleicht hätte wir in den 70er und 80er nicht ganze Produktionszweige nach Fernost ziehen lassen sollen. Aber es gibt sicher Gründe, warum eine Geschäftspapieraustattung auch mal weniger als 2400 EUR kosten soll oder kann…

  97. iansen

    Toll: Bei desi​gnen​lassen​.de sucht eine Firma für: „Produkte, die unter ökolo­gi­schen und sozialen Gesichtspunkten nach­haltig produ­ziert wurden“ ein Logo. Für 250 Takken. Na dann.

  98. Sebastian

    @ Lars
    Es gibt keinen neuen Mercedes für 5000 Euro und wenn ich es noch so will.

  99. Dave

    Hier was gutes aus der Seite. Auszug aus dem Briefing:
    http://​www​.desi​gnen​lassen​.de/​w​e​t​t​b​e​w​e​r​b​_​b​r​i​e​f​i​n​g​/​5​4​1​779

    „Benutzen Sie Serif font types(Helvetica), vermeiden Sie San Serif font type(Times).“

    Na dann!
    Und auch gut:

    „Bitte beachten Sie, das die Dose in eine Produktionsmaschine kommt, was 1 Millionen Dosen pro Tag produziert.“

    Preis für den Job 200 Euro! Also mal ganz ehrlich. Die verkaufen eine Palette und da sind die 200 Euro doch wieder drin. Können die nicht wenigs­tens 2 Paletten loswerden damit der arme Grafiker 400 Euro bekommt?

    Gruß

  100. Stephan

    @Jürgen
    weißt du zufällig warum sich Stefan Maas die oben benannte Plattform ausge­sucht hat? Oder ging ein ähnli­ches Schreiben auch andere „Kreativ-Discounter“? Denn neu sind solche Angebote im Internet ja nicht gerade.

  101. oliver

    Ich verstehe einfach nicht wie es Firmen geben kann die Ihre Leistungen für gutes Geld auf den Markt bringen wollen, und es dann nicht einsehen für Design eben­falls ange­mes­sene Preise zu zahlen.

    Nur jemand der die Arbeit der anderen schätzt wird auch seine Arbeit geschätzt und entspre­chend hono­riert bekommen.

    Aber das ist ein gene­relles Dilemma in dem wir stecken. Jeder will möglichst viel verdienen, aber für seine Bedürfnisse möglichst wenig bezahlen. Diese Rechnung kann auf Dauer nicht aufgehen, denn man sägt ja indi­rekt am eigenen Ast…

  102. marc

    ja, wirk­lich nicht; und desi​gnen​lassen​.de ist ja eigent­lich nur ein klon der http://​www​.99de​signs​.com/ (gegründet 2006)

  103. Dave

    @marc: Ja stimmt aber bei 99design stehen momentan zumin­dest Logos für ca 600 Euro drin. Bei desi­gnen­lassen habe ich selten Logos gesehen die über 200 gehen.
    Wobei dieser Eindruck eine Momentaufnahme ist.

  104. Lars

    @sebastian:

    ich habe nicht gesagt, dass ich eine hoch­wer­tige leis­tung für einen geringen preis will, sondern das, was mein geld­beutel hergibt.

    wenn ich zu einem auto­händler gehe und ihm sage ich habe 2500€ für ein auto gespart, möchte ich, dass er mir autos zu dem preis zeigt und nicht, dass er sagt, er verkauft mir nur einen mercedes für mind. 40.000€, weil der länger hält, schöner und komfor­ta­bler ist.

    er hat mich dann gefäl­ligst zu beraten, was ich für die 2500€ bekomme und dass mir die karre halt im besten fall in einem jahr unter arsch wegrostet.

    vondaher müsst ihr euch nicht wundern, dass solche kunden lieber bei desi​gnen​lasse​.de ihre logos anfer­tigen lassen.
    poten­zi­elle kunden gehen dadurch verloren, klar.
    aber nur, weil ihr euch nicht auf sie einstellen könnt.

    ich will das prinzip von solchen portalen nicht gut heißen, aber grad wenn ich als kleiner armer uner­fah­rener kunde mich in einem neuen terrain bewege und der erste desi­gner, den ich anfrage mir ne haus­nummer von 2000€ nennt, dann such ich mir natür­lich jemanden, der mir was für 200€ macht.

    keiner soll sich unter wert verkaufen, sondern flexibel auf den kunden eingehen und sich seinen anfor­de­rungen stellen.
    und wenn er halt nun nur 200€ zahlen KANN, dann muss halt jeder für sich entscheiden, ob er das beste da raus holt, oder halt absagt und auf den kunden wartet, der 2000€ hinlegt, weil er es kann.

  105. Christian

    Lars: wenn jemand nur 200€ für geplante Kommunikation für eine Geschäftsidee einplant, dann ist im Konzept was nicht richtig, verstehst du? Wenn jemand aus Spaß seine Strickpullover verkaufen will, braucht er kein Logo oder kann sich aus Calibri fett seinen Namen setzen und gut ist.
    Es geht bei desi­gnen­lassen nicht um die Preise allein. Es geht um die Arbeit und wie sie ange­boten wird. Bei McDonalds weiß ich, dass ich nichts für meine Lebenserwartung esse. Bei desi­gnen­lassen wissen viele nicht, dass es nur Templates sind und keine Lösungen.

  106. Jürgen Grabowski

    Besser das Designen lassen… und Taxifahrer oder Holzfäller werden…

  107. Stephan

    @Lars

    dein imagi­närer Autohändler „muss“ gar nichts. er kann deine Anfrage auch ablehnen, wenn seine Wertschätzung für gute Autos es nicht zulässt 2500 Euro Fahrzeuge zu verscherbeln.

    weil jemand sich von Herzen ein Logo wünscht, hat er noch lange nicht das Potenzial zum Kunden. Einen Auftrag abzu­lehnen bedeutet nicht, dass ich mich auf meinen „Kunden“ nicht einstellen kann. Nicht nur ich muss auf den Kunden eingehen können sondern dieser muss auch gewillt sein, sich mit meiner Arbeit ausein­ander zu setzen. Das ist ein notwen­diger Dialog. Wenn du diesen Dialog auslässt, geht es nur ums „hübsch machen“ aber nicht um Gestaltung und Kommunikation. (das sage ich als Mediengestalter)

    Die Aufführung von Preisen halte ich an dieser Stelle auch für den falschen Ansatz. Hier geht es nicht um 5 Scheiben Wurst sondern um krea­tive und konzep­tio­nelle Leistungen. Diese setzen eine Auseinandersetzung mit dem Auftraggebers voraus. Es geht um Entwicklung.

    Ob das Budget des Kunden für die gestellte Aufgabe ausrei­chend ist oder nicht steht auf einem anderen Blatt.

    Als Kunde zu sagen ich möchte ein Logo und biete 300 Euro ist nix anderes als Auftragsmalerei. Was er bekommt sieht viel­leicht aus wie ein Logo, ob es auch die Aufgaben eines echten Logos erfüllt scheint bei dem geringen Arbeitseinsatz, den man für 300 Euro nun mal nur leisten kann, frag­würdig zu sein. Der Wurm muss dem Fisch und nicht dem Angler schmecken.

    Ich kenne Gestalter die arbeiten für 45 bis 65 Euro die Stunde. Bei 300 Euro Honorar kann man knapp 6 Stunden an einem Logo arbeiten. Die entstan­denen Betriebskosten noch nicht mal einge­rechnet. Was soll dabei raus kommen, was auch lang­fristig Wert schaft für den Auftraggeber?

    Solche Kundenwünsche abzu­lehnen halte ich nicht für ein Zeichen mangelnder Flexibilität, sondern für ein profes­sio­nelles Verständnis unseres Berufes gegenüber.

  108. Sebastian

    @ Lars
    Mein Argument mit dem Mercedes war natür­lich nur pole­misch verkürzt. Es geht darum, dass es ein profes­sio­nelles Logo für 200 Euro nicht geben kann. Das ist nicht nur gestal­te­risch und urhe­ber­recht­lich, sondern vor allem betriebs­wirt­schaft­lich ausge­schlossen. Beim Mercedes ist das jedem einsichtig. Dem Laien ist aber nicht unbe­dingt verständ­lich, warum das Logo hier für 200 zu haben ist, aber dort 2000 Euro kosten soll. Er kommt eben gerade mit dem Anspruch für 200 Euro etwas haben zu wollen, das woan­ders – zu Recht – 2000 Euro kostet.

  109. Schoschie

    Zu 99. ( http://​www​.desi​gnen​lassen​.de/​w​e​t​t​b​e​w​e​r​b​_​b​r​i​e​f​i​n​g​/​5​4​1​779 ) – dass da aller­dings ein Hersteller eines neuen Energydrinks, der auch noch dreist genug ist, zu verkünden, dass er eine Million Dosen am Tag herstellen will, das Design für die Getränkedose auf der Plattform für 200 € ausschreibt, ist nieder­schmet­ternd bis abartig. Da kann man wirk­lich nur noch den Kopf schütteln.

    Feines Detail am Rande, dass die Bezahlung an den Designer über Western Union geht – ein Zahlungsdienstleister, vor dem sogar eBay überall warnt, da darüber Schindluder getrieben wird. Ich wage mir gar nicht vorzu­stellen, wie es ist, wenn man für einen Ausbeuter, wie er im Buche steht, das Design für ein millio­nen­fach herge­stelltes Produkt, das (Zitat) »auch noch in 10 Jahren schön aussehen« soll, für 200 € entwirft, sich dafür gegen 100–200 andere durch­setzen musste (die alle leer ausgehen) und am Ende wahr­schein­lich noch um diese 200 € beschissen wird. Da bleibt einem ja das Galgenhumor-Lachen im Hals stecken.

    Ist aber viel­leicht ganz gut als Anschauungsbeispiel für den schlimmsten vorstell­baren Auftraggeber. Sollte in die Designausbildung mit aufge­nommen werden.

  110. Makro

    „Besser das Designen lassen… und Taxifahrer oder Holzfäller werden…“
    @106: sehr schöne inter­pre­ta­tion des domain-namens :)

  111. Simon Wehr

    Nach 110 Kommentaren brummt mir jetzt der Schädel! Heidernei, Kinders, Ihr habt mir gerade meinen Feierabend um eine gute Stunde hinausgeschoben …

    Mir fällt in letzter Zeit immer stärker auf, dass ich nicht in der Lage bin ordent­lich zu arbeiten, wenn der Dialog mit dem Kunden nicht statt­findet. Meist geht da schon der KV in die Hose. Ich muss auch immer Würgen, wenn ein Kunde nur über den Preis den Anbieter aussucht.
    Ich denke, man kann durchaus für kleines Geld gute Gestaltung bekommen, (zumin­dest von kleinen Büros) aber es ist unab­dingbar mitein­ander zu reden und sich kennen zu lernen.

    Warum fällt es uns Designern offenbar so schwer, das zu kommu­ni­zieren? Ich denke, Andeas’ (# 92) Ansatz geht auf jeden Fall in die rich­tige Richtung. Besonders Deine Hinweise zum wahr­haft schau­er­li­chen »Design Auftrag« teile ich, Andreas.

  112. robertmichael

    das sagt doch alles:
    Muss am Ende eines Projekts ein Gewinner bestimmt werden?

    Nein, ein Auftraggeber muss laut den AGB keinen Gewinner bestimmen, wenn ihm keines der Designs zusagt.

    also wirds ’ne pure ideen­samm­lung, was hindert denje­nigen der das projekt ausge­schrieben hat sich einen der entwürfe zu krallen und damit zum billig­heimer um die ecke oder zum haus­gra­fiker zu gehen?

  113. Annika

    Ich finde auch, dass der Ruf des Designers durch solche Arten von Marktplätzen geschä­digt wird. Noch dreister sind die Kopierer unter den Gestaltern! Oder noch schlimmer: Auftraggeber, die erst desi­gnen lassen und den Auftrag aber nicht vergeben, sondern sich zahl­reiche Inspirationen suchen, um es dann intern zu lösen. Unglaublich. Ich finde die Plattformen sehr erschre­ckend und wünschte mir auch, der Beruf des Designern würde mehr erkannt. Immerhin gibt man sein geis­tiges Gut und für eine gute Idee gibt es keine Formel. Und sowas sollte auch anspre­chend vergütet werden und nicht mit einem 1 Euro Job gleich­ge­setzt werden. Angemessene Vergütung = Angemessenes Konzept und Design. Aber welcher Auftraggeber dieser Plattformen, weiß das zu schätzen, wieviel Arbeit wirk­lich dahinter steckt und ist bereit in der wirt­schaft­li­chen Krise zu investieren?

  114. Andreas

    also wirds ‘ne pure ideen­samm­lung, was hindert denje­nigen der das projekt ausge­schrieben hat sich einen der entwürfe zu krallen und damit zum billig­heimer um die ecke oder zum haus­gra­fiker zu gehen?

    Also das, denk ich, ist weitest­ge­hend ausge­schlossen – einfach weil der Kunde ja schon bei den Billigheimern ist. :)

  115. robertmichael

    das glaube ich nicht. mich würde mal die quote inter­es­sieren, wieviel aufträge werden wirk­lich vergeben? es geht eigent­lich auch nicht um den billig­heimer, sondern darum das der auftrag­geber for free ideen, vorschläge und layouts frei haus und auf sein brie­fing zuge­schnitten bekommt. warum sollte er sich dann nnicht vor ort jemanden suchen der das macht? einfach um den direkt dialog/service zu haben?
    ich habs selbst schon erlebt das kunden mit meinen entwürfen zu konkur­renz gerannt sind und gesagt haben „hier mach mir das mal so“.

  116. pibo

    Verstehe die ganze Sache garnicht!
    „desi­gnen­lassen“ ist doch über­haupt nicht weiter ernst zu nehmen! WEnn es einige „freaks“ gibt die für unwis­sende Auftraggeber mal was gestalten kann doch den Markt nicht kratzen?
    Einer muss ja auch den „Müll“ bear­beiten, oder?

    Zustimmen muss ich aber bei dem Thema, das hier­durch bei den weniger infor­mierten Auftraggebern, das Thema Design einen komi­schen Beigeschmack erhält wenn zweit­klas­sige Arbeiten gelie­fert werden.

    Ich kann aber echt nur sagen:
    nehmt mal diese Diensteleistungen von „desi­gnen­lassen“ nicht so ernst!

  117. timeout

    Da stimme ich Dir grund­sätz­lich zu, dass man diese »Dienstleistung«, wie Du es nennst, nicht zu ernst nehmen sollte. Solche Design Tombolas spielen noch keine große Rolle auf dem Designmarkt. Aber diese Dinge werden wahr­schein­lich zunehmen und immer mehr Auftraggeber werden dort immer komple­xere Dinge gestalten lassen. Und viel­leicht führt ja die immer wieder­keh­rende Kritik an solchen »Platt«formen dazu, dass ein Umdenken statt­findet und irgend­wann eine wirk­liche Begegnungsstätte für Auftraggeber und Designer entsteht, bei der es nicht um Wettbewerbe zu Dumpingpreisen geht, sondern um wirk­liche Designdienstleistung. Bisher tragen diese Webseiten nur dazu bei, die gesamte Branche auf Kosten der Designer in Verruf zu bringen. Und alles ist auch nicht unbe­dingt Müll, der da bear­beitet wird. Spätestens wenn Firmen ihre gesamte Werbung, Produktgestaltung und das Corporate Design dort gestalten lassen und die Preise in den Keller gehen weil sich 300 Designer darum prügeln, wird es einen großen Aufschrei geben.

  118. robertmichael

    @ pibo, komplett falsch. dtp hat in den acht­zi­gern auch keiner ernst­nehmen wollen und nun verdienen wir alle unser geld damit. viel­leicht ist es momentan noch keine kunkur­renz aber glaub mir das wird kommen. das konzept ist momentan noch falsch, weil der ‚auftrag­geber‘ hier für lau design hinter­her­ge­schmissen bekommt, design aus der retorte. aber wenn die idee mehr durch­dacht wird und dadurch auch mehr agen­turen mitma­chen, dann setzt sich das sicher­lich durch. momentan fischen die studenten etc. nur in den gewäs­sern der billig­heimer von nebenan, aber spätes­tens wenn eine große firma/stadt/verein sich dort was gestalten lässt, was ggf. noch in der presse landet oder viel­leicht sogar einen preis gewinnt, dann werden sich auch großen mit soclehn platt­formen messen müssen.
    das ist alles nur der anfang.

  119. robertmichael

    konkur­renz meinte ich – ich war heute zulange in der sonne.

  120. guru

    auf desi­gnen­lassen glaub ich stehen die meisten auf diesen effekt­ge­steu­erte logo­ge­stal­tung. ohne photo­shop, hätten die echt ein problem.

  121. redon

    bei desi​gnen​lassen​.de finden sich längst größere GmbHs und inter­na­tio­nale AGs und zBsp. auch die R+V mit 3 Taschengeld Logo-Aufträgen, bei 12designern aktuell zBsp. die Postbank.

    insbe­son­dere in Anbetracht der eigenen Studie zu K&I sind die Auszeichnungen des BMWi eine Unverschämtheit. ein offener Brief wird die Systeminformatiker der Ginkoo GbR, die sich mit ihrer UG an vermeint­li­chen Design-Leistungen berei­chern, von denen sie nicht das geringste verstehen – kaum beeindrucken.

    keine Entwurfsvergütung, unein­ge­schränkte Nutzungsrechte zum Taschengeldtarif und das alles im Rahmen eines ille­galen Glücksspiels – wollen AGD und BGD mit ihren Etat-Kalkulatoren nur halb­wegs glaub­würdig bleiben – sollten sie endlich eine Sittenwidrigkeitsklage einreichen.

    die Wirklichkeit jenseits von BGD, AGD, ADC,… mit Full-Service Schilderkleber Vokuhila-Bernds und wir-machen-alles-außer Reinzeichnungen, haben nie ein Handwerk gelernt und sind dann doch Designer – Mediengestalter-Armeen in Freiberuflichkeit – ist längst eine andere.

    desi­gnen­lassen und deren int. Ableger reflek­tieren und bestimmen längst die öffent­liche Wahrnehmung von ‚Design‘. Qualität setzt sich lange nicht mehr durch, je billiger je besser gilt für 75% des Alltags-Designs seit Jahren – im ganzen.

  122. Mario

    Da ist aber nichts sittenwidrig.

    Übrigens sieht die Rechtsprechung nicht einmal mehr Prostitution als sitten­widrig an, wieso sollte dann unter­neh­me­ri­sches Handeln im kleinen Maßstab sitten­widrig sein?

  123. Christian

    Die Vergütungstabellen des BDG und der AGD sind keine verbind­li­chen Vorgaben, da der Designberuf nicht verkam­mert ist. Die Tabellen sind Empfehlungen und Kalkulationshilfen – mit Gültigkeit in Gerichtsverfahren.

  124. jazz_e

    Wer Design mit Entwurfsarbeiten gleich­setzt, wer von »hoch­wer­tigen Entwürfen« (die teuer sein müssen) und von billigen Entwürfen (die nur schlecht sein können), hat das Problem nicht verstanden.

    In Zeiten, wo jeder sich einen PC mit Grafikprogramm auf den Küchentisch stellen und Designdienstleistungen anbieten kann, reicht es für einen (Grafik- oder Kommunikations)designer nicht aus, nur schöne Seitenaufrisse abzugeben.

    Er muss sich viel mehr als Unternehmensberater verstehen, der seine Kunden lang­fristig bei dessen kommu­ni­ka­tiven Aufgabenstellungen lang­fristig begleitet.

  125. Mike

    Das ist keine Laune der Natur und erst recht nicht die Ursache. Die liegt ganz woan­ders. Bei uns selbst. Diese Leute sind nicht vom Himmel gefallen, sondern kommen aus dem glei­chen Umfeld. Ich halte es daher für voll­kommen sinnlos und irre­füh­rend, wenn wir uns nur mit den Auswüchsen beschäf­tigen, anstatt unser eigenes Tun und Handeln zu hinterfragen.

    Unternehmerisches Handeln heißt auch Verantwortung zu über­nehmen und nicht auf Andere abzu­wälzen. Wenn 90 Prozent der Designer alles machen, um einen Auftrag zu bekommen, dann braucht man sich nicht wundern, wenn es der Gegenseite an Verständnis und an Respekt mangelt.

  126. bibo

    Ach kommt. Wer bei so einem „Designbriefing“ tatsäch­lich mitmacht und hinterher um sein „Honorar“ beschissen wird, dem geschieht es recht:
    „Die Zielgruppe ist jeder.

    Das Design soll nicht fuer eine bestimme Zielgruppe sein. Das Design soll Zielgruppen ueber­grei­fend sein. Ist schwer etwas zu entwerfen was allem zusagt.“

    Auch schön:
    „Es darf keine geogra­fi­sche, poli­ti­sche, themale oder natio­nale zuord­nung besitzen.“

    Ich bitte Euch. Das ist kein Kunde, das ist ein…Der wird im Leben nicht auch nur eine einzige Dose seines „“MiMiVa“ Energiegetraenk“s produ­zieren, geschweige denn verkaufen.

  127. Florian Pfeffer

    schaut mal … es geht auch anders

    http://​www​.15ta​lents​.com

    das ist zwar nicht 100% vergleichbar (weil es eine prak­ti­kan­ten/­trainee-börse ist), zeigt aber doch eine andere rich­tung und haltung.

    ich finde das inter­es­sant, weil es hier nicht in erster linie um masse geht (also: wieviele logos bekomme ich für 300 euro), sondern um qualität. hier steht auch nicht eine unver­bind­liche und ins blaue gestal­tete leis­tung am anfang, sondern ein genau defi­niertes projekt (mit ganz guten praktikanten-gehältern).

    das zeigt doch, dass es auch web 2.0 job-börsen geben könnte, die andere bedürf­nisse von unter­nehmen und berufs­an­fän­gern anspricht als ledig­lich den wunsch, die grösste menge an vorschlägen für möglichst wenig geld zu bekommen (und dann genauso schlau wie vorher zu sein) oder umge­kehrt verzwei­felt irgend­einen job an land zu ziehen – egal was und zu welchen bedingungen.

  128. Henning

    Hi Florian,

    genau das ist es, was im Markt der Designpitchbörsen bislang fehlt. Übrigens: Oben rechts bei 15talents ist auch das Zeichen zur Kennzeichnung fair agie­render Unternehmen, über das wir auf der TYPO gespro­chen haben. Gibts schon, braucht man also nicht neu erfinden – über­ar­beiten würde ich das Zeichen jedoch echt gern … :D

  129. Sam

    Zum Thema: http://​jetzt​.sued​deut​sche​.de/​t​e​x​t​e​/​a​n​z​e​i​g​e​n​/​4​7​5​974

    Die Frage ist doch wie man an Kunden rankommt die Qualität wert­schätzen. Ich habe gelernt, dass Überzeugungsarbeit nicht viel bringt und sehr mühselig ist.

    Also Aquise beim kleinen Handwerker zu machen ist meis­tens zwecklos. Die großen Firmen haben Ihre festen Agenturen. Also was kann machen um zu über­leben?! Ich bin ratlos.

    Selbst die Kunden die mir noch bleiben forden immer mehr für weniger Geld. Nun will ein Kunde die komm­pletten Nutzungsrechte + die InDesign-Dateien. Sonst gibts keine Aufträge mehr. Und nun? Mitmachen oder Pleite gehen?

    Nebenbei. Ich habe nicht viel Kohle. Versuche denoch möglichst Bio-Produkte zu kaufen und meide ALDI und Co. Alleine wenn ich schon sehe wie diese die Milchpreise kaputt machen. Da zahl ich lieber mehr für meine Milch und habe ein gutes gefühl nicht daran betei­ligt zu sein wenn die Landwirte am Markt kaputt gehen. Ich sehe hier einen gewissen Zusammenhang zu meiner Branche.

  130. sonja

    Tja, von dem desi­gnen­lassen Menschen ist es ja durchaus ne kluge Idee gewesen und wenn die Designer so blöd sind, sich darauf einzu­lassen, ist es deren Problem.
    Es ist irgendwie genau wie bei Shutterstock, man bietet seine tollen Bilder an für 25$cent und bei fotolia bekommt man dafür wenigs­tens mehr.

    Die Idee mit Designenlassen wäre toll, wenn der Designer auch anständig was verdienen würde ab 1000€ aufwärts, damit es sich über­haupt lohnt.

  131. Roland

    Ich bin empört!

    Kaum haben sich die krea­tiven Mitarbeiter in den Agentur daran gewöhnt, für ein Glas Wasser und eine Scheibe Toast rund um die Uhr im Einsatz zu sein, da kopiert ein Anbieter wie „desi​gnen​lassen​.de“ das lang­jäh­rige Erfolgsrezept und macht die Ausbeutung nicht nur öffent­lich, sondern mit den glei­chen Mitteln ein glän­zendes Geschäft. Dabei steht es doch nur den „Profis“ zu, das krea­tive Potenzial mit jungen Menschen so preis­günstig wie nur möglich einzu­kaufen, um es an Kunden so teuer wie nur möglich zu verkaufen. Ansonsten müsste ich die Bestellung meines Audi R8 5.2 FSI quattro stor­nieren. Hoffentlich erschüt­tert „desi​gnen​lassen​.de“ nicht den selbst­losen Einsatzwillen der unzäh­ligen Mitarbeiter, die auf die Idee kommen könnten, für 350,- Euro nur ein paar Stunden zu arbeiten, statt für meine Agentur den ganzen Tag und die ganze Nacht zur Verfügung zu stehen. Das Angebot von „desi​gnen​lassen​.de“ sollte verboten werden, denn die Ausbeutung von Mediengestaltern und Diplom-Designern (FH) steht nur den etablierten Designbüros und Werbeagenturen zu, oder?

  132. Alpha nova

    Herr Kubens, einer der Betreiber der Website schreibt oben:

    Zitat: „Viele talen­tierte Freelancer nutzen unsere Plattform als Akquise-Marktplatz in Leerlauf-Phasen und gene­rieren so neues Geschäft mit Folgeaufträgen. Ich kann jeden Designer verstehen, der lieber auf unserer Plattform konkrete Projekte bear­beitet anstatt die gelben Seiten durch­zu­te­le­fo­nieren und Kaltakquise zu betreiben!“

    Das ist aber genau der falsche Weg, denn die „Gewinnchancen“ auf Degignenlassen sind äußerst gering – noch geringer als die Honorare.

    Ich kann jedem Designer, Grafiker oder wie auch immer nur empfehlen, sich dahin­ter­zu­klemmen und sich, wie jeder andere Geschäftsmann auch, um die Akquise zu kümmern, dann passt auch der Preis.

  133. n-rico

    Leute, Leute… Wir leben nicht in der Zeit, in der die Leute viel Geld ausgeben können- geschweige denn wollen, wenn Sie Leistungen woan­ders güns­tiger bekommen. Wie das hier schon gesagt wurde, gibt es das in jeder Branche. Ich finde es besser, dauer­haft Aufträge a 400 € zu bekommen, als mit viel Glück und endloser Arbeit mal einen Auftrag mit hohem Budget zu erhalten. Kleinvieh macht eben auch Mist. Und so ein Blödsinn mit „Design“ schützen lassen… Das ist ja noch nicht mal ein deut­sches Wort- wie kann man sich das also schützen lassen wollen? Design ist nichts anderes als die Gestaltung einer Sache. Und das kann tun, wer Lust und das Talent dazu hat. In meinen Augen heult Ihr alle rum, weil die „kleinen“ der Branche nun letzt­lich mehr Geld verdienen, als die großen Agenturen. Das ist in der Fotografie nicht anders gelaufen. Kaum kann man Digicams mit 10 MP und mehr für unter 500 € kaufen, foto­gra­fiert „jede Sau“. Es gilt, sich abzu­heben von der Masse. Und wenn jemand einen beson­deren Stil hat, dann kommen die Kunden auch zu ihm, die diesen Stil haben wollen. Alle anderen wollen das nicht und gehen eben in den Discounter für Designer. Und ganz simpel: Vergleicht doch einfach mal Aldi, Lidl und Co mit Feinkost Käfer oder ähnli­chen. Der Preis regiert. 10 Aufträge für 400 € sind genauso wert­voll, wie 1 Auftrag zu 4000 €.

  134. Logo Design

    Logo design contests are nothing new in the crowd­sour­cing world. There is one more kid on the block, http://​www​.shop​for​de​signs​.com but the diffe­rence being its now helping startups to build their brand at minimal costs. It is now offe­ring FREE listing of logo design, website design contests, corpo­rate iden­tity design, banner design, word­press theme design, twitter back­ground design etc. 

  135. Marco

    Vielen Dank. Der Author spricht mir aus der Seele.
    Die Preise sind lächer­lich. Und um es nochmal klar zustellen das sind keine Aufträge das ist Abzocke. 50 Entwürfe von 30 Designern und einer bekommt Geld. Man rechne den Stundenlohn für 30 Personen bei 300 Euro Preisgeld aus. Ein Auftrag für ein Layout für 400 Euro ist OK, es ist aber kein Auftrag.
    Es mag sein das es viele Leute gibt die nicht viel Geld ausgeben wollen, aber eine eigene Firma haben wollen mit der CI eines Multinationalen Konzerns. Das ist halt nicht.
    Diese Seite nutzt auch die Not einiger Arbeitsloser aus. In Zukunft führen wir solche Praktiken viel­leicht überall ein. Nur der genau das Leisten was man will bekommt Geld, der Rest nicht.

    Wenn ich lese das eine angeb­lich „Branding-Agentur“ einen Auftrag erteilt ein Branding für Sie selbst zu erstellen, dann falle ich vor lachen um.
    Ich sehe dieser Dumping Entwicklung in allen mögli­chen Bereichen sehr kritisch entgegen. Zum Vorteil des kleinen Mannes ist dies nämlich nicht.

    Das Problem der Menschen ist, das sie bei ihren Taten immer nur ans eigene Wohl denken. Ob man aufgrund der Handlung irgendwas kaputt macht ist egal. Es zählt nur der eigene Reichtum. Super. Fairness und Anstand ist wohl nicht mehr „Inn“.

    :ironie: ich finde es übri­gens spitze das man dafür noch Gründerpreise kassiert TOP. :/ironie:

  136. Hans

    Der Autor des Briefs, so scheint mir, spricht vielen die beruf­lich als „Designer“ arbeiten aus der Seele.

    Ich selbst bin kein Designer und ich frage mich oft, wann ihr ein Design zu „Kunst“ stili­siert und wann ihr es zu einer Stümperarbeit degra­diert? Es gibt im Internet und in der Geschäftswelt allge­mein viele dieser selbst ernannten „Designer“. Aber wie wird man zu einem dieser rich­tigen, sagen­um­wo­benen Designer? Viele Personen glauben nur weil sie eine schwarze Hornbrille tragen, einen Mac nutzen, Photoshop instal­liert haben und etwas gegen den Mainstream leben, das sie das zu einem „Designer“ macht. Aber es tut mir leid, nur weil man in der Lage ist ein Layout verän­dert wieder­geben zu können, ist man noch kein Designer.
    Ich persön­lich nenne jemanden einen „Designer“, wenn seine Werke die Stimmung trans­por­tieren können, die der Kunde gerne vermit­teln möchte oder die sich der Designer für das Produkt ausge­dacht hat. Am besten ohne viel graphi­schen Schnick-Schnack, aber trotzdem einprägsam. Es sollte einfach ein AHA-Effekt ausge­löst werden. Aber wenn ich mir einige Logos, Websites usw. da draußen so ansehe, scheint der „Designer“ eine bedrohte Spezies zu sein.

    Viele echauf­fieren sich über die Preise und über die Qualität, die auf desi​gnen​lassen​.de abge­lie­fert wird und das sie den Markt kaputt machen usw.
    Aber ich verstehe das Problem einfach nicht. Wenn die Arbeit die abge­lie­fert wird lt. euch sowie so nur Stümperarbeiten sind, braucht ihr doch nichts zu befürchten oder?
    Aber halt, viel­leicht seid ihr ja auch keine dieser rich­tigen „Designer“ und habt bis jetzt auch nur minder­wer­tige Arbeiten, aber zu über­teu­erten Preisen abge­lie­fert? Wenn dem so ist, dann würde ich es auch mit der Angst zu tun bekommen, denn jetzt ist jeder Auftraggeber in der Lage das abge­lie­ferte Design zumin­dest monitär zu bewerten.

    Aber wenn ihr „rich­tige“ Designer seid, braucht ihr die Konkurrenz von den Herren und Damen auf desi​gnen​lassen​.de doch nicht zu fürchten, oder?
    Und wie sagt der alte Spruch schon „Konkurrenz belebt das Geschäft“.

    Ich denke, die vielen Negativbeispiele, was Design angeht, werden den „rich­tigen“ Designern eher mehr Kunden bescheren als als weglo­cken, denn das ist die Chance sich mit dem eigenen Design zu profilieren.

  137. jahde

    ich habe mir das alles hier jetzt durch­ge­lesen und muss nun auch mal als einer „von der anderen seite“ was dazu sagen.

    der einzige, der bisher mit seiner einschät­zung „am dich­testen dran“ ist, ist lars.

    ich betreibe seit über 13 jahren ein kleines (ein wirk­lich sehr kleines) ein-mann-unter­nehmen im sektor dienst­leis­tung mit einer sehr kleinen (wirk­lich sehr spezi­ellen und kleinen) zielgruppe.
    mein angebot betrifft säug­linge und kleinst­kinder, ist gesund­heits­för­dernd und umwelt­scho­nend, aber teurer als „das übliche“, das auf dem wegwerf­markt zu kaufen ist.
    leider hat das zur folge, dass ich zu den vielen selbst­aus­beu­tern gehöre, die eigent­lich aus kauf­män­ni­scher sicht ihr „geschäft“ aufgeben und sich mit dem besseren einkommen von hartz4 auf die couch legen sollten.

    das geht aber nicht, weil
    1. die idee, die hinter meinem angebot steht zu gut und zu wichtig ist und
    2. das mir von der gesell­schaft aufge­drückte „selbst­wert­ge­fühl“ es nicht zulässt, mich „auf dem amt“ ernied­rigen und demü­tigen zu lassen.
    und in meinem alter und bei meinem gesund­heit­li­chen zustand findet sich leider nicht wirk­lich eine seriös bezahlte arbeit als ange­stellter. niemand stellt jemanden ein, der lange selb­ständig war.

    soweit also erstmal zu meiner situa­tion, die mit einer schier erdrü­ckenden menge ähnli­cher stua­tionen vergleichbar ist.

    werbung muss ich aber dennoch machen.
    was ist also zu tun?
    ich habe drei möglichkeiten:
    1. ich gehe zum profi.
    2. ich nutze die hier gegei­ßelte website oder andere „billig­heimer“ vor ort.
    3. ich mache es selbst irgendwie dank moderner elek­tro­ni­scher möglichkeiten.

    ich habe vor vielen jahren mal den gang zu einem grafiker unter­nommen, der mir auch noch empfohlen wurde und wollte mich schlau machen, ob diese maßnahme für mich passend wäre.

    was ist passiert?
    der grafiker fragte, was ich wolle (es ging darum, ein logo für meine firma zu erstellen).
    er zeigte mir logos, die er bisher gefer­tigt hatte und erklärte mir, was ich bräuchte, ohne auch nur mit einer silbe auf die dinge einzu­gehen, was ich ihm über mich und mein angebot sagte.
    kurzum, er wollte mir etwas aufschwatzen, mich bekehren, mir einreden, was er ach so tolles für mich tun könne und wie unver­zichtbar das sei.
    er hat nicht im ansatz verstanden, was ICH zu sagen hatte, worum es bei meinem angebot ging oder wie schwierig meine ziel­gruppe erreichbar sei, weil sie so speziell und klein ist und die wegwerf­kon­kur­renz so mächtig.

    er wollte für seine arbeit einen höheren 3stelligen betrag haben, wenn ich ihn machen ließe.

    er hat mich nie wieder gesehen.

    ich habe es selbst gemacht.

    sicher hätte ich quali­tativ besseres bekommen können.
    sicher gibt es dafür viele nach­voll­zieh­bare gründe.
    sicher bin ich wahr­schein­lich leider nur an den falschen geraten.

    fakt ist für mich als kunde:
    der profi hat es sich selbst und eurer gesamten branche einfach verschissen, weil er in seiner über­heb­lich­keit einfach nicht auf mich einge­gangen ist.
    noch bevor wir beim geld waren.

    er resi­dierte übri­gens in einer gründerzeitvilla…!
    naja, wer’s hat, soll glück­lich werden.

    ich glaube, ihr jammert hier auf ziem­lich hohen rössern.
    ihr solltet mal wieder erdnahe luft schnup­pern und auf den boden der harten alltags­rea­li­täten der unzähl­baren selbst­aus­beuter zurückkommen!

    die vielen schnell­schuss- und retor­ten­logos sind sicher nicht die letzten desi­gn­of­fen­ba­rungen, aber sie erfüllen ihren zweck: der firma oder dem produkt (erstmal) über­haupt ein gesicht zu geben.
    aber das ist ja falsch!
    es muss ja jeder gemü­se­händler einen corpo­rate-iden­tity-auftritt haben, der sich mit coca cola messen kann, wenn es nach euch ginge, wenn man das hier alles so liest.
    wenn der gemü­se­händler (oder obige erna p.) also nicht eure dienste für teures geld in anspruch nehmen, sind sie schlechte geschäftsleute?
    für was haltet ihr euch eigentlich?!
    viele von uns selbst­aus­beu­tern rackern 60 oder 80 oder noch mehr stunden, um wenigs­tens die kran­ken­ver­si­che­rung und die miete bezahlen zu können, jobben noch nebenbei als pizza­fahrer oder zeitungs­aus­träger und essen können sie oft nur, weil der leben­partner noch was verdient.
    und ihr wollte denen ernst­haft allen sagen, dass sie schlechte menschen sind, weil sie versu­chen, mit dem wenigen bis quasi nicht vorhan­denen geld das beste heraus­zu­holen, was irgendwie möglich ist?!

    das kann ich nicht unwi­der­spro­chen und LAUT PROTESTIEREND hinnehmen!

    übri­gens hat für einen in meiner branche tätigen verbund vor längerer zeit ein profi ein logo entworfen und noch ein paar dazu passende grafiken für eine website usw. … naja, modern, sicher, aber wenn ich für „sowas“ 4stellige beträge hinblät­tern soll, mache ich lieber weiterhin alles selbst.

    ich kenne reihen­weise profil­eis­tungen, die keinen pfif­fer­ling wert sind und einen haufen geld gekostet haben.
    oft habe ich miter­lebt, wie ange­hö­rige eurer zunft in ihre arbeiten sonstwas hinein­la­bern, um sie groß­artig erscheinen zu lassen und bei lichte betrachtet, war alles nur heiße luft.

    wie hat der gute shake­speare es genannt?
    „viel lärm um nichts“

    so, nun habe ich genug meiner wert­vollen zeit verschwendet.

  138. fugu

    über den daumen kurz gerechnet:

    TOP DESIGNER: kraskosha

    projekte reali­siert: 539
    pro projekt ca. 7 entwürfe, arbeit schät­zungs­weise je: 3h
    gesamte inves­tierte arbeit somit in etwa: 1617h

    gewon­nene (d.h. bezahlte) projekte: 43
    durch­schnitt­li­cher lohn pro gewon­nenes projekt circa: 250€
    gesamter lohn aus allen gewonnen projekten: 10’750€

    daraus resul­tie­render stun­den­lohn: 6,6€

    die abso­lute nr.1 (!!!) aus desi​gnen​lassen​.de verdient also mit seiner arbeit ca. 6,6€ in der stunde. alle rest­li­chen 4376 designenlassen-„designer“ können von einem solch „gross­ar­tigen“ stun­den­an­satz nur träumen, der grösste teil geht komplett leer aus.

    welch tolle plattform…

  139. truth

    Hallo,

    leider sieht es so aus das Menschen in Not viel auf sich nehmen damit es ihnen ein biss­chen besser geht. Dies kann man gut ausnutzen und wird auch auf der ganzen Welt getan. Ein Arbeitsloser denkt sich, besser 2 Euro die Stunde, als nichts. Diese Einstellung und Ansicht ist falsch. Dadurch wird Arbeit entwertet. Und der nächste der einen vernünf­tigen Lohn will bekommt dann zu hören: Ja, der andere macht es für 2 Euro. Und ja leider gibt es Leute die auch ohne schlechtes Gewissen, alles so billig wie möglich wollen, auch wenn ihnen klar ist das jemand davon nicht leben kann oder sie Arbeit entwerten/gefährden. Die Mentalität, Erfolg durch Ausbeutung anderer (wie sie schon gewisse global agie­rende Unternehmen prak­ti­zieren) marschiert nun weiter voran.

  140. mike

    ich bin gespannt wann die Leute bemerken das da auch klei­nere Agenturen oder Leute die Webseiten als Dienstleistung anbieten, inse­rieren. Sklavenmarkt 2.0

  141. alex

    Richtig so – klar haben alle die sich irgendwo aufregen recht und ja – ich verstehe die Bedenken und stimme zu. Trotzdem finde ich es amüsant wie sie alle sich ärgern weil eine Fliege am Bein ihres hohen Trones rüttelt. Ein biss­chen verdient ist es aber schon – die Medienbranche ist nicht mehr das elitäre Ultimo schlechthin – feiert sich aber immer noch genau so selbst. Ich habe selten eine so große Ansammlung an Pseudo-Intellektuellen und Heißgebläsen erlebt wie hier. Alle sitzen Sie da, rülpsen ein neudeut­sches Wort nach dem anderen raus und verpa­cken es in einer Abkürzung um viel von ihrer ach so wich­tigen Zeit für Meetings, Partys und Selbstbeweihräucherung aufzu­sparen. Die Zeiten der großen Designer sind längst vergangen und die Neulinge versu­chen ihnen nach­zu­ei­fern. Übrig sind über­eif­rige Yuppies. Das Babel der Neuzeit ….

  142. Christine

    Ich finde, es sollte auch viel mehr publik gemacht werden, dass auf desi​gnen​lassen​.de nicht nur am Hungertuch nagende Kleinunternehmer inse­rieren… Beispielsweise wollte free​lan​cermap​.de ein neues Logo dort ausschreiben, was in einer Kooperation der beiden Plattformen mündete, wie eine entspre­chende Pressemitteilung verkündet (http://​www​.free​lan​cermap​.de/​p​r​e​s​s​e​.​h​tml). Darin heisst es, auf desi​gnen​lassen​.de findet man Design zum güns­tigen Preis, bei free­lan­cermap den dazu passenden Programmierer. Ob die Programmierer, die sich dort präsen­tieren, aller­dings wirk­lich glück­lich mit so einem Marketing sind, wage ich zu bezwei­feln. Hat aber wohl noch keiner so richtig mitbekommen.

  143. Herbert

    Liebe Designerkollegen,

    ich habe aus meinem 18 jaeh­rigem Schaffen als Designer mehrere Tausend Designs brach liegen. Auf Designenlassen, Logom…..com und anderen aehn­li­chen Plattformen habe ich in den letzten Jahren ueber 300 Logos zusaetz­lich verkauft! Kleines Geld? Rechnet man einen Schnitt von rund €200 pro Design mal 300 Designs macht das, na, genau €6000! Anschlussauftraege nicht mitge­rechnet. Das macht noch einmal weit mehr als diese Summe.

    Ich glaube aus euch spricht nur der pure Neid! Nachmachen, besser­ma­chen sollte die Devise sein, oder wollt ihr an dem Kuchen nichts abhaben? Gut, ich mag es Geld zu verdienen!

  144. Jens

    Rechnet man einen Schnitt von rund €200 pro Design mal 300 Designs macht das, na, genau €6000!

    Stimmt also doch, daß sich auf diesen Plattformen nur Leute betei­ligen, die nicht rechnen können ;)

    SCNR

  145. Herbert

    Hallo Jens,

    nun, die Ironie ist offenbar nicht herueber gekommen. Ich haette es fuer euch einfa­cher machen sollen. Aber mal ernsthaft!

    Wenn man sein Design Studio auf Teilkostenrechnung kalku­liert – und das sollte gaen­gige Praxis sein – ist jeder Zusatzauftrag nur mit varia­blen Kosten und einem Gewinnzuschlag zu kalku­lieren. Also kannst du nach­voll­ziehen, dass man durchaus seinen Vorteil hat! Wenn man noch davon ausgeht, dass keine zusaetz­li­chen Logos ange­fer­tigt werden muessen, sondern nur bereits vorhan­dene, brach liegende Logos verwendet werden, ist es sogar ein hoechst will­kom­mener wirt­schaft­li­cher Gewinn.

    Also bitte Neid und Ironie weglassen und rann an den Speck!
    Viele Gruesse

  146. Christian

    Portale wie desi​gnen​lassen​.de sind Teil einer Entwicklung, die sich aktuell voll­zieht und die niemand mehr aufhalten wird. Aktuell mag es richtig sein, dass vorwie­gend Kleinunternehmen und Startups als Auftraggeber in Erscheinung treten. Es mag auch richtig sein, dass auf Designer-Seite viele Amateure zu finden sind. Trotzdem sind durchaus auch fundierte Entwürfe dabei und das nicht zu knapp(!).

    Diese Entwicklung wird weiter­gehen. Man muss das Ganze doch mal 5 bis 10 Jahre in die Zukunft denken um zu erkennen wo der Zug hinfährt. Stellt Euch vor es gelingt (und davon bin ich über­zeugt) das Online-Briefing zu stan­dar­di­sieren und zu perfek­tio­nieren. Alle Fakten werden dem Designer fix und fertig serviert. Er kann sofort loslegen, ohne jede Rücksprache. Wofür wird der persön­liche Kundenkontakt dann noch benötigt?

    Das nächste ist das Preisgeld. Der Auftraggeber hat es jetzt schon in der Hand, welche und wieviele Designer er mit dem ausge­lobten Preisgeld anzieht. Natürlich steigt die Wahrscheinlichkeit Qualität zu bekommen mit dem Preisgeld, das sind ganz natür­liche Marktmechanismen. Ich bin sicher hier wird sich auch noch einiges tun.

    Und dann die Komplexität / der Umfang der Projekte. Momentan sind es einfache über­schau­bare Sachen, wie einzelne Logos, der Entwurf einer Webseite etc. Ich bin davon über­zeugt, da werden weitere Dinge hinzu­kommen, bis hin zur Entwicklung komplexer Marketingstrategien und zuge­hö­riger CIs. Dass das nicht mehr ein Designer alleine schul­tern kann liegt auf der Hand. Aber wer sagt denn dass es nicht möglich soll wird, dass sich mehrere Designer und Marketingspezialisten gemeinsam an einem Vorschlag betei­ligen? Das ist alles eine Frage der geschickten Programmierung. Ich bin mir sicher hieran wird vonseiten der Portalbetreiber bereits fieber­haft gearbeitet.

    Schließlich bin ich beim wich­tigsten Punkt: der Zukunft unserer Zunft. Wir werden uns warm anziehen dürfen. Und zwar ganz warm. Von dem Moment an wo die Arbeit des Designers völlig austauschbar ist, werden dieje­nigen zum Zuge kommen, die für den güns­tigsten Stundensatz arbeiten können. Und das sind leider nicht wir, mit unseren hohen Lebenshaltungskosten in Euroland, sondern Designer auf den Philippinen, in Indien, in Russland usw. Im Prinzip genügt ein halb­wegs aktu­eller Computer, mit zusam­men­ge­klauter Software und Internetanschluss…

    Ich sehe momentan tief­schwarz für uns. Aber das ist ein Problem, das nicht nur uns betrifft, sondern sich inzwi­schen durch fast alle Branchen zieht. Vor drei Jahren lief mal ein Film im Kino „Die fetten Jahre sind vorbei“. Ich hätte nicht gedacht dass es so schnell und vor allem so radikal geht. Ich lebe seit vier Jahren unter Hartz IV Niveau, zapple mir täglich und sieben Tage die Woche einen ab um immer besser zu werden. Doch ich habe nicht das Gefühl, dass meiner Arbeit vonseiten der Auftraggeber die für mein lang­fris­tiges Überleben notwen­dige Wertschätzung entge­gen­ge­bracht wird. Im Gegenteil reift in mir die Erkenntnis, dass meine Lage (und die vieler Kollegen) dem sagen­haften Sisyphos gleicht. Ohne Aussicht auf Verbesserung.

  147. mike

    ja, leider hat Christian Recht.
    Was mich beson­ders an Seiten wie desi­gnen­lassen stört ist das 50 Leute arbeiten und nur einer bezahlt wird. Wenn eine Person das macht ist das eine Sache, aber hier wird von der Theorie (rechnet man das Preisgeld auf alle Entwürfe) für 1,5o die Stunde Produziert.

  148. ups

    hallo
    ellen­lang ist diese diskus­sion ja sowiso schon…
    klar ist das neue jobportal eine herausforderung.
    nicht zu vergessen ist, das sich erfolg­reiche produkte am markt orien­tieren – ein markt ist offen­sicht­lich vorhanden (!)

    jeder kann selber entscheiden bei einem projekt für 1000€ oder – weil’s so nett is‘ und das thema zum „lieb­haben“ ist für 350€ zu sarten.

    unzäh­lige d e s i g n wett­be­werbe machen auch nichts anderes… viele stunden arbeiten ohne zu wissen ob sich’s auch im spaar­strumpf zeigt.

    …und nicht vergessen qualität hängt nicht am preis (!!)

    also macht euch auf, rettet die zunft, hebt die qualität

    sagt: ups

    PS.: nein, ich habe mit den machern von desi­gnen­lassen nixt zu tun ;-)

  149. Michael Kubens

    Hallo zusammen,

    seit heute gibt es Vorkasse-Projekte auf desi​gnen​lassen​.de, außerdem wurden die Vergütungsregeln für Vorkasse-Projekte ange­passt. 75% des Preisgeldes gehen an den Gewinner, 25% werden unter denje­nigen Designern aufge­teilt, die eine gute Bewertung erhalten haben.
    Wir versu­chen auf die zum Teil harsche Kritik zu reagieren und das Konzept der Plattform weiter­zu­ent­wi­ckeln. Näheres in unserem Blog: http://​blog​.desi​gnen​lassen​.de/​2​0​1​0​/​0​5​/​0​7​/​g​r​o​s​e​s​-​u​p​d​a​t​e​-​v​o​r​k​a​s​s​e​-​p​r​o​j​e​k​t​e​-​n​u​t​z​u​n​g​s​v​e​r​t​r​a​g​-​n​e​u​e​-​v​e​r​g​u​t​u​n​g​s​r​e​g​e​ln/

    Michael Kubens
    einer der Gründer von desi​gnen​lassen​.de

    P.S. Wir freuen uns über Kommentare im Fontblog oder im desi​gnen​lassen​.de Blog

  150. mike

    super. dann bekommen die jetzt 1 euro für ihre layouts die nicht genommen werden. wenn das keine verbes­se­rung ist.

  151. Wolfgang

    Vor einem Jahr habe ich mich neugier­de­halber ange­meldet, weil ich aus erster hand sehen wollte, was passiert. Ziemlich schnell habe ich mal, an einen „Auftraggeber“ gemailt, dass die Anforderungen nichts mit dem Salär zu tun hätten. Der hat das sofort den Betreibern gemeldet – nicht ohne altkluge, öffent­liche Kommentare – die mich eben­falls sofort raus­ge­schmissen haben. Tja – war ja nun kein Verlust.

    Aber wichtig ist für so eine Website: Immer den schönen Schein waren. Kritische Stimmen darf es nicht geben.

  152. Sam

    Dumping ist und bleibt eine Abartigkeit. Diese Seite schä­digt haupt­säch­lich die kleinen Selbstständigen. Wenn ich das richtig sehe nutzen das auch schon Agenturen um billig produ­zieren zu können.
    Jedem der mir erzählt das er seine Berufliche Laufbahn in Richtung Design lenken will, dem rate ich aufgrund der Verbreitung solcher Seiten, dringen davon ab.
    Auch die dummen Argumente einiger, das sie sozu­sagen „Überbleibsel“ verwerten ist absolut Schwachsinnig….
    Was sagt Ihr zu folgender Idee. Ihr Klettern auf einen Baum und setzt auch auf einen Ast. Dann fangt Ihr langsam an diesen Ast anzusägen…

  153. SirDregan

    Hallo zusammen,

    ich bin gerade auf diesen Eintrag gestossen, nachdem ich mich googeln­der­weise über desin​gen​lassen​.de infor­mieren wollte. Ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung von richtig gutem Design und fand das jetzt auf den ersten Blick recht gut.

    Da ich auf der Suche nach einem profes­sio­nellem Designer für Logo und CI bin stelle ich hier mal die Frage in den Raum: Wie finde ich diese Designer? Wer ist renom­miert und wer nur Schall und Rauch? Woher kann ich einfach erkennen ob sich einer „an sämt­liche Grundlagen von gutem Design“ hält?
    Ganz ernst gemeint: Hilfe! :)

  154. Pierre alias C2H2

    Guten Tag,

    also ich habe diesen Dienst auch in Anspruch genommen oder bin aktuell dabei. Ich bin ein Künstler mit einem kleinen Label und kann nicht einfach > 1.000 ausgeben. Ich kann dies total nach­voll­ziehen, wenn jemand gut bezahlt werden möchte. Ich kenne mich da im Design nicht so aus, aber viele dieser Logos kann man dann auch auf Fotolia​.de kaufen. Dann müsste man die auch alle verur­teilen. Und da habe ich schon oft was gekauft, nur um eine ANregung für eine weitere Bearbeitung zu haben.

    Deshalb finde ich es sehr unfair die Auftraggeber einfach so als Deppen hinzu­stellen. Wenn Ihr Designer Geld verdienen wollt und sicher auch der ein oder andere von euch zum Aldi latscht, dann kann man mir nicht das Recht abspre­chen, dass ich mit wenig Ressourcen einen Laden stemmen möchte. Ich verdiene nämlich keinen einzigen Cent aktuell. Des Weiteren hatte ich jetzt einfach keine Lust mehr jedem Grafiker zu erklären, was ich haben möchte. Da kommt einem so ein Portal sehr recht, wo man die Infos 1x schreibt.

    Bei mir kann sich jeder Designer bis Ende August melden, der Lust auf einen Auftrag < 600 Euro hat.

  155. tschicholdino

    Ich glaube der Markt kontrol­liert sich selbst. Die Gestaltungshöhe ist dort
    eher sehr niedrig. Und wenn der Kunde / Firma oder der Unternehmer ein „eckiges Ei“ haben will soll er es bekommen. Was soll man machen wenn keine Beratung erwünscht ist und nach engen Vorgaben oder per Zufall ausge­wählt wird. Sind das wirk­lich dort die Kunden die man haben will?
    Ich beob­achte, dass viele Projekte garnicht zum Abschluss kommen. Vermutlich wird das dann außer­halb gere­gelt oder das Bauchgefühl
    des Kunden ist durch die ganze Entwurfsmenge völlig aus der Ruhe gekommen, dass er sich nun doch lieber selber sein Logo in Word bastelt oder eine andere Absurde Idee mit einer Comic Logo Anmutung verfolgt, oder aber nach einiger Zeit dann doch begreift dass er nichts gebracht hat und er doch lieber den normalen Weg geht, den Grafiker oder die Agentur wählt die zu Ihm passt. „Design-Kroutsourcing“ hat es doch schon immer gegeben wenn der Sohn des Unternehmers oder der Bekannte ein Hobby-Logo zusam­men­bas­telt. Typografie und Design wird dort immer über­wie­gend auf der Strecke bleiben, weil der Zufall entscheidet und Auftragnehmer und Auftraggeber keine gelernten Grafiker oder Designer sind die sich mit den Thema Gestaltung beschäf­tigt haben. Aber wenns gefällt… !!! Ist doch voll­kommen egal ob ein Logo im Pixelformat mit Freeware Schriften im falschen Farbraum mit zu hohem Farbauftrag mit Transparenzen die im Druck nicht funk­tio­nieren gebas­telt wird. Ästhetik und Design muss zum Unternehmen / Unternehmer passen. Und das entscheidet er alleine. Qualität wird immer erwünscht sein, auch wenn es der Auftraggeber noch nicht erkannt hat und von einer Hausfrau oder einem Schüler mit Grundkentnissen erst einmal nebenbei erstellt wurde. Natürlich ist auch der studierte Designer nicht unbe­dingt ein welt­klasse Designer, und der Faktor Zeit und Budget spielt bei den Ergebnissen auch eine grosse Rolle. Wer meint er könne ein Logo mal eben auf diesen Platformen oder MyHamxxx in Auftrag geben wird oft oder erst später enttäuscht werden. Aber ist das nicht wie überall im Leben? Man muss sich mit den Themen beschäf­tigen. Den eigenen Anspruch legt jeder selbst fest und der sollte auch nicht vorge­schrieben werden.
    Man kann auch sein eigenes Haus planen oder bauen ohne gleich Architekt zu sein. „Designen lassen“ kann man auch auf Ebay oder in Indien.
    Die Freiheit im Netz sollte jeder haben.

  156. leeko

    Ja, die noblen Agenturen beschweren sich – hat doch auch jemand anderes heraus­ge­funden, dass Studenten, Hobby-Designer und sogar diplo­mierte Berufseinsteiger bereit sind für so gut wie nichts zu arbeiten. Die meisten Praktikantengehälter pendeln zwischen 300 und maximal 800 € im Monat – das sind etwa 180 Arbeitstunden, eher mehr. Überstunden werden nicht entlohnt. Stecke ich den selben Aufwand in die Ausschreibungen hol ich bestimmt mehr als das raus… UND ich darf die Arbeiten sogar in mein Portfolio tun und meinen eigenen Namen drunter schreiben. Außerdem bin ich plötz­lich „Freiberufler“ und nicht „Praktikant“! Yuhuuuu! Merkt ihr nicht selbst warum das für einige Leute attraktiv erscheint?!

  157. Pro

    ich finde die Plattform schon deshalb gut, da mich einige Kunden darüber ausfindig gemacht haben und ein Haufen Folgeaufträge zustande gekommen sind.
    Die Beschwerde in Allen Ehren … aber ich bin sehr zufrieden mit dem Modell

  158. side

    @Pro

    schön für dich, Glück gehabt. Dann ist es eben eine „ich probiere mal ein paar Menschen aus“ Portal und den besten nehme ich dann, aber alles sollen gefäl­ligst was liefern, wenn auch nur einer was bekommt. Wie bitte?

  159. Harry

    Hallo

    Wir denken über ein alter­na­tives Portal nach, bei dem die von euch begrün­deten Zweifel und Misstände berück­sich­tigt werden sollen. Aus wirt­schaft­li­chen Gründen müssen wir natür­lich auch die „güns­tigen Ideen & Designs“ für private Auftraggeber und kleine Unternehmen anbieten, jedoch denken wir auch über einen eigenen Ausschreibungsbereich nach, der „indi­vi­du­elle top Designs von zerti­fi­zierten Designern und Agenturen“ für Unternehmen mit eigenem Marketing-Budget anbietet. Diese Preise sollen sich dann an den AGD Tabellen bzw. dem Marktpreis orien­tieren und werden wohl ein Vielfaches des „kleinen Designs“ kosten.

    Was haltet ihr davon und wie könnte eine gute Umsetzung eurer Meinung nach aussehen? Welche Mindestsätze müssten eurer Meinung nach ange­setzt werden? Über ein Feedback und eure Ideen würden wir uns sehr freuen.

    Grüsse

    Harry

  160. Designmarkt24.com

    Wir betreiben auch einen Marktplatz für Webdesigner und Auftraggeber (Kunden die ein Webdesign, Logodesign benö­tigen). Ich bin der Meinung wir sollten es den Kunden über­lassen, ob Sie solche Dienste nutzen möchten oder auch nicht. Sicherlich hat nicht jeder Kunde das Budget einen Webdesign von mehrere tausend Euros in Auftrag zu geben. Viele dieser Kunden würden sonst -falls es solche Kreativportale nicht geben würde- gar kein Webdesign kaufen/bestellen. Somit bin ich der Meinung, dass solche Plattformen auf ein Kundenbedürfnis reagieren und somit den Markt für Webdesign eher erwei­tern als schmä­lern. Auf der anderen Seite können sich Designer einen Namen verschaffen und für Ihre Dienstleistungen werben. Kein Designer wird gezwungen an solchen Wettbewerben teil­zu­nehmen. Ich denke der Markt ist gross genug.

  161. Stefan

    Ich denke jeder Markt funk­tio­niert nach Angebot und Nachfrage. D.h. so ein offener Brief wird über­haupt nichts ändern.
    Wir haben auf desi­gnen­lassen unser Logo erstellen lassen und wir sind sehr zufrieden damit. Unsere Erfahrung ist aber, dass man sich viel Zeit nehmen muss um die Vorschläge zu bewerten. Allerdings dadurch, dass die persön­liche Beratung fehlt, sollte man schon in etwa wissen, was man möchte.

  162. Rotstift

    Guten Tag.
    Ich bin erst kürz­lich auf jene Wettbewerbsdesigner-Plattformen aufmerksam geworden. Vorher hatte ich eher wenig Kenntniss von Illustrator und Photoshop.
    Trotzdem habe ich es geschaft, eine ordent­liche Werbeagentur aufzu­bauen – Ohne Ausbildung wohlgemerkt.

    Durch die Wettbewerbssituation kann man für die Zukunft Ideen anderer Designer begut­achten und selber versu­chen zu reali­sieren. Mit der Zeit baut man sich eine Art Erfahrung auf.
    Ich bin auch klein ange­fangen. Habe meine Entwürfe, welche anfangs wirk­lich sehr contra­pro­fes­sio­nell aussahen hoch­ge­laden und bekam aber trotzdem Kritik. Und genau diese Kritik ließ meine Designerkünste steigen.
    Irgendwann habe ich mir dann den Entschluss gefasst eine eigene Agentur zu eröffnen: Und siehe da. Es läuft gut. Zwar nur nebenher meines Berufes, dennoch wirft es aber jeden­monat genug Gewinn ab, um sich jeden Monat einen Kleinwagen zu gönnen.

    Dies mag vll. ein wenig skuril klingen. Ist es aber nicht!

  163. Jens

    Wo soll man sich dann umsehen, wenn man nicht weiß woher das Design kommen soll?
    Ich kenne viele Agenturen, die ich mir wohl­ge­merkt nicht leisten kann. Also welche Option habe ich sonst noch außer diese Art von Portalen?

    Ich habe noch nichts dort desi­gnen lassen, aber denke immer noch darüber nach. Bei mir geht es aller­dings nicht um ein Logo oder die Markenkommunikation. Sondern einfach um ein Shirt-Design für einen Event.

  164. Olaf

    Hallo, ich habe nun auf desi­gnen­lassen ungefär 100 Logos einge­stellt 2 davon haben gewonnen (juhu) bei ca. 60 Projekten ist gar kein Geld geflossen das heißt: Projekt wurde einge­stellt die Designer haben fleißig gear­beitet und wo das Projekt zu Ende war ist nichts passiert, irgend­wann stand dann immer Projekt ohne Gewinner abge­schloßen (ganz große klasse). Für mich heißt das ganz klar das viele Projekte aus den eigenen Reihen von Designenlassen kommt um die Seite populär zu halten. Also alles ein großer REINFALL.

  165. mori

    @Olaf: oder der Ausschreiber hat dann die besten Entwürfe als Inspiration genutzt und es dann seinen Kumpeldesigner ausar­beiten lassen.

  166. Stefan Dinter

    Soeben hat die IHK Nürnberg desi​gnen​lassen​.de mit dem Gründerpreis ausge­zeichnet. Wie kann eine Wirtschaftseinrichtung ein Unternehmen würdigen, das auf wirt­schaft­li­chen Ruin einer ganzen Branche ausge­richtet ist?

  167. Tom Ruthemann

    Leider wird auch gerade wieder von den Betreibern auf Xing Werbung gemacht. „Gründer und Selbständige“-Gruppe. Offenbar erwartet man dort, dass Neu-Unternehmer die Sache nicht so kritisch sehen. Oder schlicht aus Budget-Gründen diese Plattform benutzen…
    Dass die IHK Nürnberg so unkri­tisch mit dem Thema umgeht, finde ich wirk­lich bedrückend.

  168. Christian

    Bei aller berech­tigter Kritik: es ist der freie Markt. Mir persön­lich ist es immer noch lieber ich darf meinen Beruf relativ frei ausüben, auch unter solchen Bedingungen (Konkurrenzdruck und Preisdumping).

    Die Alternative wäre bspw. dass meine Berufsausübung vom Wohlwollen meines für mich zustän­digen Bezirksparteisekretärs o.ä. abhängt.

  169. Michael Firnkes

    Ich kann die Bedenken teil­weise verstehen. Ohne Plattformen wie beispiels­weise desi­gnen­lassen hätte ich mir zu Beginn meiner Selbständigkeit jedoch nie ein eini­ger­maßen profes­sio­nelles Logo leisten können, Agenturen oder der Verfasser dieses Brandbriefs hätten ob meines Budgets nur müde die Augenbrauen hoch­ge­zogen. Heute lasse ich eben dieses Design über­ar­beiten, von einer Agentur, habe also einmal wenig, einmal mehr ausge­geben. Was soll daran schlecht sein? Wenn mich jemand anschreibt ob ich ihm für 100 Euro ein komplettes Webprojekt aufbaue dann kann ich doch auch nein sagen. Und ich denke bei desi­gnen­lassen verdient der eine oder andere Student viel­leicht mehr, als sich in einer Agentur als Praktikums-Arbeitssklave miss­brau­chen zu lassen. Mich würde an dieser Stelle inter­es­sieren was Herr Maas seinen Praktikanten bezahlt, oder ob diese nur Kaffee kochen statt zu designen.

    Übrigens: Der Einwand „wieso darf heut­zu­tage jeder desi­gnen“ da könnte man auch entgegnen „“wieso darf heut­zu­tage jeder seinen Unfug hier schreiben“? Ganz einfach: Leben und leben lassen, ein wenig mehr Gelassenheit wäre viel­leicht ganz gut. Kann es nicht sein, dass zumin­dest einige Designleistungen für so manche Klientel früher einfach Hoffnungslos über­teuert war? Wenn Volkswagen bei Ihnen ein Logo für 50.000 Euro bestellen wollte wäre das doch auch „unver­schämt“ und zu billig, es wird wohl mehr als nur ein Modell geben müssen.

  170. Maja

    Interessante Diskussion. Letztlich ist es doch so, dass der Markt funk­tio­niert und Designer dem tatsäch­lich nichts außer ihrem guten Ruf (Beweis?!) entge­gen­setzen können.

    Selbstverständlich ist es schwierig, unter Umständen die eigene, beruf­li­cher Existenzberechtigung in Frage zu stellen. Aber genau das sollten viele Agenturen einmal tun. Ich arbeite in einem mittel­stän­di­schen Unternehmen (ca. 450 Arbeitnehmer) in der Werbeabteilung. Was wir an Zeit und Geld mit Agenturen verschießen, dafür, dass die Vorschläge mittel­mäßig und die Durchführung teil­weise frag­würdig sind, ist pervers. Ich versuche momentan ggü. der GF durch­zu­setzen, dass auch wir die Plattform nutzen dürfen. Es würde uns einiges an Zeit und Geld sparen und ich traue mich zu wetten, dass es der Qualität keinen Abbruch tun würde.

    Meiner Meinung nach müsste die Diskussion mal von der Seite aufge­rollt werden, ob über­haupt Agenturen in dem vorhan­denen Maße notwendig sind. Der Markt gibt Antwort…

  171. paul

    @maja
    es gibt auch gescheite agen­turen, welche nicht nur rumposen :)
    aber es stimmt schon, es gibt ne menge agen­turen die sau teuer sind und eben naja einen auf "elitäre werbe­agentur" machen

  172. Hendrik

    ich finde den offenen brief ein wenig lächer­lich, denn wenn man sich die realität auf den portalen anschaut: zu 80% aufträge, die nie einem profes­sio­nellen design­studio ange­boten werden würden. das ganze ist eine semi­pro­fes­sio­nelle spiel­wiese und als solche völlig o.k… solche portale einer­seits als lebens­grund­lage anzu­sehen oder ande­rer­seits als bedro­hung des elitären designs, dafür muß man schon sehr einfältig sein.
    und zur renta­bi­lität: wer mehr als eine stunde spie­le­ri­sches gestalten in ein 250.- euro-logo steckt, ist selber schuld. und wenn man nur jedes zehnte logo davon verkauft, hat man immer­noch 25.-€uro pro stunde fürs krea­tive rumspielen. mehr als viele jung­de­si­gner bei werbe­agen­turen kriegen, wenn man sich gehalt und tatsäch­liche arbeits­zeit anschaut. werbe­agen­turen sind so unglaub­lich selbst­be­zogen wie plat­ten­firmen früher und gehen nicht zu unrecht an ihrer aufge­bläht­heit zu grunde. sonst würde es solche platt­formen wie desi­gnen­lassen schlichtweg nicht geben.

  173. CLM

    @ Hendrik

    Da muss ich Dir wieder­spre­chen, es ist wie in der Lotterie entweder man Gewinnt da oder nicht!

    Jedes 2-te Logo das ist doch lächer­lich, man mus mindes­tens 6-10 Logos machen damit man eine Chance zu gewinnen hat und bei ein Budget von 250€ ist das sehr wenig!

    6-10 Logos braucht man im durch­schnitt (wenn man gut ist) 5 Std. der Verdienst per/Logo ist dan Maximal 5€!

    Ich bin der Meinung das desi​gnen​lasse​.de weg muss! (Die meisten die da rum Spielen habe keine Ahnung was sie damit Anrichten)

    Günstigere Logos oder Designarbeiten bekommt man auch Bei einer Agentur!

  174. Daniel

    Man darf hier nicht Äpfel mit Birnen verwechseln.
    Irgendeine kleine Schlosserei aus Hintertupfing wird mit Sicherheit nicht bei JvM anrufen und um einen Termin bitten, weil sie eine neue Website oder neue Briefköpfe brau­chen. Da haben die gar nicht den Sinn für. Die wollen einfach ihren Job machen und Schlosser sein. Ob das neue Logo jetzt aus psycho­lo­gi­scher Sicht, oder welcher Sicht auch immer, total Kacke ist oder nicht – das inter­es­siert die doch nicht. Hauptsache es sieht ganz gut aus.

    Und diesen Kunden reicht desi​gnen​lassen​.de nunmal.
    Ebenso der Ich-AG’ler. Der kann die Kosten für ein CD vorher noch so detail­iert in irgend­welche Businesspläne rein­schreiben, wenns dann darum geht, das CD erstellen zu lassen ist die Versuchung, es nicht für 4.000,- Euro zu kriegen sondern nur für 400,- einfach zu groß. Vor allem dann, wenn es auch noch gefällt.
    Ganz ehrlich? Ich würds selber auch so machen. Reicht doch für den Anfang. Wieso soll ich mir ein toll ausge­klü­geltes Konzept kaufen, wenn ich nichtmal sicher bin, dass es mich und meinen Laden in nem Jahr noch gibt?
    Wenn ich erfolg­reich bin, kann ich immer noch, zur Beruhigung meines Seelenheils, zu ner Agentur rennen und da auf dicke Hose machen.

    Aber dann renne ich sicher nicht zu der Agentur, die mich 12 Monate vorher wie den letzten Depp heim­ge­schickt hat.

    Warum bieten wohl viele Softwarehersteller sehr güns­tige Studentenversionen ihrer Programme an? Weil die Studenten die Kunden von morgen sind, die, falls erfolg­reich, dann mit ziem­li­cher Sicherheit eine kommer­zi­elle Vollversion kaufen kommen.
    Das ist genau das gleiche Spiel.

    Also anstatt sich zu beschweren sollten Agenturen viel­leicht einen Praktikanten mehr einstellen der dann dem Lieschen Müller (oder wie heisst sie gleich?) das CD für den Hundesalon zu nem annehm­baren Preis bastelt. Wenn aus dem Salon dann ne euro­pa­weite Kette wird, kommt das Lieschen mit an Sicherheit gren­zender Wahrscheinlichkeit irgend­wann wieder vorbei und braucht ein ReDesign…

  175. timo

    Hallo Zusammen;

    also ich sehe den Zeitraum des „Aufregens“ und muss fest­stellen, dass es sich nicht viel­ge­än­dert hat. Zumindest nicht auf er Seite desi​gnen​lassen​.de – die Preise sind gleich geblieben ledig­lich die Provision für die Augsbruger ist gestiegen. Ich denke, dass man sich als Designer und beson­ders als Student nicht von solchen Preisen locken lassen sollte auch wenns gerade eng ist. Handwerker machen sowas auch nicht – ausser viel­leicht beim Nachbar.

    Wenn wir eine solche Einstellung auch wie mein Vorschreiber vertritt und selber Designer ist, dann muss man sich schon fragen: Wie viel ist euch eure eigenen Arbeit wert?

    Wenn wir uns nicht slebst als Fachleute mit Fachpreisen ansehen tuts auch kein anderer. Der Kund als Letzter.

    Und wenn Frau X aus Hundesalon Y ein Hundeshampoo kauft, dann zahlt Sie auch nicht den „Hundeshampoomachelassenpreis“ sondern den richtigen.

    In diesem Sinne – seid mehr Wert als ein Hundeshampoo :)

    Gruß

  176. caro

    Wahnsinnig wie hier disku­tiert wird über ein Thema was in vielen anderen Branchen bereits normal ist. Um mich mal gleich zu outen, ich bewege mich auf mehreren Plattformen dieser Art und kann den Ärger über die Honorare gut nach­voll­ziehen – aber niemand wird gezwungen daran teil­zu­nehmen – das zum Sklaven. Auch bin ich kein Hobbydesigner oder Student, sondern seit über 15 Jahren profes­sio­nell und für meine Ansprüche erfolg­reich in der Werbebranche tätig.

    Portale wie desi­gnen­lassen bedienen doch nicht die großen Kunden, zumin­dest recht selten, sondern bedienen Kunden, die sich sonst ohne solch eine Möglichkeit kein Logo machen lassen würden! Der Grund dafür ist, das die Preise der Agenturen immer­noch auf dem Arbeitsaufwand einer Designentwicklung basiert, wo wir noch nicht die tech­ni­schen Hilfsmittel von heute hatten. Reinzeichnung war doch damals ganz was anderes als heute!

    Die Preise für eine CD, sagen wir mal für Hundesalon Olga , wenn wir mal von den 1000 euros ausgehen, sind meines Erachtens eine abso­lute Frechheit – wenn auch Realität! Es kommen teil­weise Auftraggeber zu desi­gnen­lassen, die totun­glück­lich waren über das Ergebnis einer Werbeagentur – ein Haufen Geld ausge­geben aber kein Resultat mit dem sie sich inden­ti­fi­zieren möchten – klar mehr als drei Vorschläge gibts ja auch nicht (Praktikant in der Mittagspause). Kein Wunder also , dass sich Kunden an solche Portale wenden, wo moti­vierte Designer, ob Hobby oder nicht, sich Ihrer annehmen – ich kanns verstehen!

    Ich mache das, weil es span­nend ist, weil es Spaß macht – leben muß niemand davon – wobei es bereits eine sehr lohnende Einnahmequelle geworden ist, weil die Kunden Folgeaufträge erteilen die regulär abge­rechnet werden. Also ihr lieben Agenturen – bedient auch die „Kleinen“ ange­messen dann bräuchte man keine Portale wie designenlassen.

    PS. über die Qualität der Entwürfe sich aufzu­regen, hört sich eher nach „getre­tene Hunde“ an, denn in den meis­tens Fällen könnten sich so manch hoch­tra­bende Agenturen davon eine Scheibe abschneiden!

    Beste Grüße

  177. Designer74

    Finde ich super die Plattform! Da sollten sich alle die für 250 Euro ein Corporate Design erstellen würden regis­trieren und den ganzen Tag Designs erstellen! Einer von 117 bekommt dann viel­leicht Geld dafür. Ich finde das super! Solange die Deppen mit umsonst arbeiten beschäf­tigt sind, schnappen sie rich­tigen Designern nicht die rich­tigen Kunden weg! Sollen Sie machen, 4 Stunden, 7 Tage die Woche. Schlecht ist nur, dass wir die ganzen Hartz4 Designer dann mit unseren Steuergeldern weiter über Wasser halten müssen. Denn das beste ist: Die Deppen werden selbst da noch um Ihre 250 Euro betrogen. 117 Entwürfe, der Auftraggeber nimmt keinen, baut sich aber den nach, der am besten gefallen hat. Aua.

    Ich werden gleich erst mal Werbung für die Plattform machen. Und ich hab schon eine geniale neue Geschäftsidee: „vom Anwalt beraten lassen“… mal schauen wer sich da regis­triert. Schließlich können sich die armen Existenzgründer auch keinen teuren Anwalt leisten!

    Is mir übel. Aber auf eine lustige Art und Weise.

  178. Jeaf

    Interessanter Brief und eine lustige Diskussion, die ich, als Dienstleister, der sich über die Plattform „desi​gnen​lassen​.de“ ein wenig infor­mieren wollte, nach dem gefühlten 10 ten glei­chen Kommentar abge­bro­chen habe.

    Im ernst, CI/CD usw usw sind alles enorm wich­tige Bestandteile der heutigen Geschäftswelt, aber Leute, nehmt euch bitte nicht wich­tiger als Ihr seit. Das soll nun gar nicht abfällig klingen, aber genau dieser Tenor kommt hier rüber und wird auch in sämt­li­chen Agenturen verbreitet.
    Waren es früher die „Künstler“ die zT. etwas müde belä­chelt wurden, sind es heute die s.g. Designer.
    Eine krea­tive Ader mit einer guten Mischung Arroganz ist meiß­tens keine gute Kombi.
    Unter dem Strich seit ihr auch „nur“ Dienstleister, nicht mehr nicht weniger…
    Sich dermaßen über solch ein Projekt zu echauf­fieren, zeigt doch nur, worum es den meißten geht!!
    Es wird letzt­end­lich niemand gezwungen diese Arbeiten auszu­üben und sollte man den meißten Einträgen hier glauben schenken, sollte man annehmen, dass bei diesen Projekten ohnehin nur Humbuk raus kommt und somit gefühlt 90% der Kunden, anschlie­ßend demütig wieder in „eure“ Agenturen kommen und sich dann doch das stark über­zo­gene Projekt „auschwatzen“ lassen. Einzig der glaube daran fehlt mir ;-)

    P.s. man sollte dabei auch nicht vergessen, dass diese Sparte von Dienstleistung in den letzten Jahren unglaub­lich über­flutet wurde und damit meine ich weniger die Anfrageseite.

  179. Hans Heydebreck

    desi­gnen­lassen im O-Ton:

    („nicht mehr aktuell“ = keine Konsequenzen)

    Hallo hansheydebreck@now–here.de,

    Ihre Anfrage von 28.11.2013 01:50 wurde bearbeitet:

    ————————————
    Hallo barryconvex,

    vielen Dank für die Meldung, hier handelt es sich um einen Verstoß. Das ist richtig.
    Allerdings wurden in diesen Wettbewerben bereits Gewinner gekürt, sodass diese Meldungen nicht mehr aktuell sind. Wichtig sind solche Verstoßmeldungen, wenn ein Projekt läuft. Denn wir wollen dadurch natür­lich den Auftraggeber davor schützen, dieses Design zum Gewinner zu küren und würden dann handeln. Vielen Dank für Ihre Mithilfe.

    Wir wünschen Ihnen noch einen schönen Tag!
    ————————————

    Mit freund­li­chen Grüßen
    Vanessa Badura
    ——————————————————————————————-

    O-Ton #2
    („gesperrt“ bedeutet, das Mitglied ist jetzt erneut unter demselben (!) Account aktiv

    Support desi​gnen​lassen​.de
    An hansheydebreck@now–here.de
    2. Okt
    — do not edit —

    Hallo hansheydebreck@now–here.de,

    Ihre Anfrage von 02.10.2013 13:25 wurde bearbeitet:

    ————————————
    Hallo barryconvex,

    vielen Dank für die Meldung, hier handelt es sich um einen Verstoß.
    Wir haben den Designer ange­schrieben und da er vor allem in letzter Zeit mehrere Verstöße beging, wurde der Account gesperrt.

    Ich bitte Sie, sich in Ihrem Tonfall zu zügeln.
    Wenn Sie ein Anliegen haben, gerne, wir sind für alles offen, aber bitte achten Sie darauf, wie Sie sich ausdrücken.

    Ein Verstoß gegen die Verhaltensregeln kann ebenso bestraft werden.

    Dennoch nochmal danke für den Hinweis mit dem erneuten Verstoß.

    Wir wünschen Ihnen noch einen schönen Tag und außerdem einen erhol­samen Feiertag!

    Mit freund­li­chen Grüßen
    Patrick Karl
    ————————————

  180. Schorsch

    Ich kann die Kritik durchaus verstehen. Allerdings muss ich „leider“ sagen, dass die Designvorschläge die wir aufgrund unserer Auschreibung bekommen haben, die Vorschläge die wir vorher über den „normalen“ Markt bekommen haben, bei WEITEM über­troffen haben.
    Wir haben 20 Vorschläge bekommen, und 3 waren dabei, die uns sowas von begeis­tert haben, dass wir uns kaum entscheiden konnten.
    350€ fanden wir aller­s­dings auch viel zu wenig und haben am Ende dann 600€ bezahlt – immer noch sehr günstig, ich weiss. Aber wir sind selber ein kleines Startup und konnten uns mehr einfach nicht leisten.
    (und nein, ich bin nicht von dl​.de bezahlt worden)

  181. Stefan Frank

    Prinzip myhammer​.de
    Fünftklassige Handwerker balgen sich um micro­auf­träge. Wer sich für 350€ Aufträge an Land zieht ist eben Liga Hobby-Designer/Hobby-Handwerker.
    Die Ergebnisse sind entsprechend.

  182. Conrad

    Das Thema ist heute aktu­eller denn je: Denn Sie haben es leider nicht gelassen und akqui­rieren immer mehr naive und uner­fah­rene Kunden, die sich mit kindisch diebi­scher Freude die Hände reiben, dass es ihnen billigst gelungen ist, eine Armada über die ganze Dritte Welt verstreute Schar an Designern für ihr Projekt arbeiten gelassen zu haben. Mit dem Glauben, ein Logo mit „inter­na­tio­nalem“ Format für kleinstes Geld erstanden zu haben. Das Gegenteil ist zumeist der Fall.

  183. Roy Miller

    So gut wie ich wissen, für alle Dienstleistungen des Entwerfens, müssen wir Startups wie designhill​.com und viele mehr nutzen

  184. Melanie

    Für Grafiker und Programmierer ist ein Direktauftrag einfach lukrativer.
    Z.b. auf inbazo​.com sein Portfolio hoch­laden und bei Gefallen kann ein Kunde direkt Kontakt aufnehmen. Alles danach bleibt einem selbst überlassen.

  185. Pan

    hi,

    ähm der bericht ist um die 6-7 jahre alt. die seite exis­tiert noch… also was soll das gerede? die die geld verdienen wollen gehen auf die seite un ddie kunden scheinen auch zufrieden zu sein. es ist jedesmal so, dass sobald eine neue idee auf den markt kommt jeder denkt ohoh mist nun bin ich am ende… siehe ebook / bücher.. schall­platte / cd…. und so weiter..
    ende der diskusion!
    gruß

  186. Hoecker

    Man könnte doch jetzt auch Millionenfach von soge­nannten „Neuankömmlingen“ Logos und T-Shirts erstellen lassen. Das wäre echt mal einen Förderpreis wert.

    • Oli4

      und die sind noch besser, als Manche, die sich Mediengestalter nennen.

      Sorry, aber 1000 Euro ist extrem übertrieben.
      Ideenfindung: 6 Stunden
      3 Logos erstellen: 8 Stunden
      Änderung: 2 Stunden
      —————————-
      Bei 20 Euro Stundenlohn macht das max 320 Euro netto. Und dann verlangen Agenturen lächer­liche 800-1000 Euro

  187. Peter Lustig

    Als Unternehmer, habe ich keine Lust mehr, arro­gante Werbemenschen nett anzu­fragen, um auf ca. 60% meiner Anfragen keine Antwort zu erhalten.

    Für die letzte, über­schau­bare Dienstleistung bei einem aus der Designergilde habe ich 1200 Euro bezahlt für eine Print-Anzeige, die in einer Stunde erstellt wurde.

    Da freue ich mich doch glatt über die Palttform, die sie hier so niedermachen.

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