Nur 500 DM für die PUMA-Katze

Lutz Backes war Kabarettist (Münchner Lach- und Schießgesellschaft), Texter und Zeichner. Vor 40 Jahren entwarf er eines der berühm­testen Tierlogos der Welt, das Puma-Markenzeichen. Zur Zeit flim­mert es wieder täglich über die Bildschirme der Fußballfans – da muss ein Designer Millionen verdienen, sollte man meinen. Tatsächlich bot der Puma-Gründer Rudolf Dassler 1967 einen Pfennig pro Abdruck für das Logo, das seine Premiere auf 5000 Sporttaschen feierte, also 50 DM »Startkapital« einge­bracht hätte. Doch Backes entschied sich für ein festes Honorar von 500 DM, »gegen den Rat von Dassler, der das Potenzial des Logos schon damals erkannte.« berichtet der BR-Online auf dieser Seite.


14 Kommentare

  1. Michael

    Und heute benutzt er für sein eigenes Logo die Comic Sans.

  2. Christian

    aber der Puma ist sehr gut gezeichnet.

  3. Simon Wehr

    Ist der noch original? Wurde der nicht schon längst dem 25. Facelift unter­zogen? Wenn nicht, wäre das ja wirk­lich ein großer Wurf.

  4. Christian

    eine schöne Parallele zum Nike-Haken, der ja auch für 50$ verkauft worden ist. Allerdings sieht das Uhrberrecht ja eine Nachvergütung für solche Fälle vor, viel­leicht kommt da ja noch ein kleiner Betrag zusammen, so ein zwei Doppelhausvillen.

  5. stefano picco

    Na hoffent­lich sehen das nun nicht zu viele poten­zi­elle Kunden, die kommen dann bestimmt mit den Argument: “ Das PUMA Logo – das welt­weit bekannt ist – hat auch nur 500 DM damals gekostet, warum soll mein Logo genau soviel kosten oder teurer sein?“ ^^

  6. tom

    Irgendwie tragisch. Gab es damals noch keine Nutzungsrechte?

  7. Jürgen

    Gab es damals noch keine Nutzungsrechte?

    Genau diese Art der Vergütung hat Backes abge­lehnt. Er trat die Nutzungsrechte ab und kassierte dafür 500 DM.

  8. Bert Vanderveen

    War DM 500 damals nicht so unge­fähr ein Arbeiter-Monatsgehalt? Na also — keine slechte Bezahlung…

  9. formschub

    Das aller­erste PUMA Logo aus dem Jahr der Firmengründung, 1948, feiert offenbar derzeit ein Revival in Form einer jungen tren­digen Subbrand namens „Rudolf Dassler Schuhfabrik“ und zeigt einen Puma, der in etwas schlaf­ferer Haltung durch ein Versal-D springt. Zu sehen bei http://​www​.rudolf​dassler​.com/

    Insofern war der jetzige Puma wohl schon ein erster Logo-Relaunch…

    Lasse mich gerne korri­gieren oder mit ergän­zenden Infos belehren, falls jemand Weiteres zur Evolution des Logos beitragen kann.

  10. Markus F.

    Naja, der dama­lige Puma war für diese eine Serie bestimmt gewesen, noch nicht als Logo für das ganze Unternehmen. Und ob er auch dann im heutigen Ausmaß weiter benutzt worden wäre, wenn da laufende Lizenzgebühren drann gehangen hätten, darüber lässt sich treff­lich spekulieren.

  11. Sebastian

    Der Puma sticht auf der oben genannten Webseite von Lutz Backes jeden­falls krass hervor. Naja, der Mann ist Kabarettist und kann darüber vermut­lich heute gut lachen…

  12. Lutz Backes

    Liebe Kommentatoren,
    herz­li­chen Dank für Eure Ansichten. Ich muss hinzufügen …

    @Simon Wehr: Der PUMA ist fast noch original, eine kleine Veränderung nahm ich selbst zwei Jahre später vor, als sich heraus­stellte, dass das damals noch offene Maul und das Weiße der Augen sich schlecht bei starker Verkleinerung verwenden ließ. Und so ist er heute noch. Dafür bekam ich schon eine drei­stel­lige Summe, schließ­lich habe ich noch das Urheberrecht.

    @Christian: Danke!

    @Christian zwei: Eine Nachvergütung bekam ich 1987, sie war fünf­stellig, reichte aber nicht für eine Villa, da diese Summe in einem Jahr bezahlt wurde, freute sich das Finanzamt über den 59%igen Anteil (EK-, Kirchen- und Mehrwertsteuer). Eine weitere Nachzahlung mit genau so viel Nullen bekam ich für die Internet-Nutzung.
    Also: Ganz so doof stehe ich doch nicht da. Und immer noch besser, als der Kollege, der das €-Zeichen entworfen hat, der bekam gar nichts dafür. Und zu meinem 70. bekam ich jetzt von der PUMA-Werbeabteilung eine super Armbanduhr; das ist doch was.
    @Bert Vanderveen: Es stimmt. Ein ausge­lernter Industriekaufmann bekam damals im ersten Jahr 305,– D-Mark als Monatsgehalt (netto).

    @Markus F: Das könnte sein.

    @Sebastian: Richtig!

    @alle: Ich danke Euch allen für Eure Anteilnahme. Ihr macht nur einen Fehler: Ihr denkt zu viel ans Geld. Es gibt Wichtigeres im Leben. Und wenn einer der Auftraggeber Euer Freund und Klassenkamerad (Juniorchef Gerd Dassler) ist, verfährt man anders. Jedenfalls habe ich das noch so gelernt.

    Herzlich Euer alter Lutz Backes

  13. Martha Brendle

    Lieber Herr Lutz Backes,
    haben Sie den Onkel meines Mannes, den Grafiker Hans Brütting aus Nürnberg Heroldsberg, gekannt? Aus Erzählungen meinen wir zu wissen, dass er auch für die Firma Puma gear­beitet hat.
    Wir würden uns über eine Antwort sehr freuen!
    Ganz herzlich ,
    Martha und Peter Brendle

  14. Lutz Backes

    Liebe Martha und Peter Brendle!
    Pardon! Aber ich surfe norma­ler­weise nicht viel im Internet, dazu fehlt mir die Zeit, die ich für meine jetzige Arbeit brauche, das bild­haue­ri­sche Gestalten und das Bücherschreiben.
    Es kann schon sein, dass ich Ihren Onkel gekannt habe. Ich war in meiner ersten Nürnberger Zeit ziem­lich in die hiesige Kunstszene invol­viert. War dann ein Vierteljahrhundert beruf­lich weg, meis­tens im Ausland. Es ist mir durch die vielen Begebnungenin meinen Beruf, vorwie­gend als Portrait-Karikaturist, Vieles nicht mehr gegen­wärtig. Aber herz­li­chen Dank für Ihre Anfrage.
    Mit freund­li­chen Grüßen
    Lutz Backes

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