Neuer Mercedes-Auftritt »Das Beste oder nichts« [Update]
Oben: Im Oktober 1997 wurde der Stern weiß und zweidimensional, stand zentriert über der Wortmarke in den Proportionen 1:3
Unten: Seit heute steht der Stern vor der Wortmarke (»… er führt sie an.« Mercedes), beide Elemente bilden eine untrennbare Einheit, im Höhenverhältnis 1:0.3
Mercedes-Benz rollt auf der Erfolgsspur: 16 Prozent mehr Fahrzeuge seit Jahresbeginn, im Vergleich zum Vorjahr. Pünktlich zum Beginn der Fußballweltmeisterschaft entlässt der DFB-Hauptsponsor heute einen neuen, kampfbetonten Claim in die Welt: »Das Beste oder nichts«. Laut Firmenaussage sei dies ein Leitgedanke des Gründervaters Gottlieb Daimler. Das Zitat wurde bereits zum Jahreswechsel 2009/2010 »als internes Leitbild für alle Mitarbeiter mit sehr positiver Resonanz« eingeführt. Nun soll er auch den Führungsanspruch der Marke nach außen unterstreichen.
»Schon aus unserer Tradition heraus erwarten Mercedes-Kunden eine technologische Führerschaft«, erläutert Dr. Joachim Schmidt, Mitglied der Geschäftsleitung Mercedes-Benz Cars, das Herz des neue Markenauftritts. »Wir wollen in allen Bereichen das Beste liefern, ganz gleich ob in Forschung und Entwicklung, in der Produktion, im Vertrieb, im Service- und Teilegeschäft oder im Einkauf.« Der neue Markenclaim reflektiere nicht nur die zentralen Markenwerte Perfektion, Faszination und Verantwortung, sondern sei zugleich gelebte Unternehmenskultur.
Fast 40 Jahre lang warb Mercedes mit dem noch heute bekannten An(spruch) »Ihr guter Stern auf allen Straßen«, gefolgt von »Die Zukunft des Automobils«, der für knapp zehn Jahre im Einsatz war. Dem Daimler-Vorstandsvorsitzende und Chef von Mercedes-Benz Dieter Zetsche war der letzte Claim »zu emotionslos«. Gegenüber der FAZ sagte er zum neuen Claim: »Wir behaupten nicht, überall die Besten zu sein. Es geht um das Gegenteil von Arroganz. Wir versprechen, anzustreben, dem Kunden das beste Angebot zu machen.« Er strebe, nach immer schnelleren Wechseln, wieder mehr Werbekontinuität an.
Auch im visuellen Auftritt soll der Führungsanspruch durch eine größere Nähe zwischen dem Markenzeichen am Fahrzeug und der Kommunikation erlebbar werden. Wort- und Bildmarke werden wieder zusammengeführt, nachdem sie vor 3 Jahren mit blumigen Worten getrennt wurden, was viele Kommunikationsexperten als klaren, zukunftsweisenden Schritt empfanden – einschließlich der Abstraktion des Sterns (vgl. Fontblog: Mercedes-Benz führt neues Markendesign ein inklusive Kommentare).
Nun erhält eines der wertvollsten und bekanntesten Markenzeichen der Welt seine dreidimensionale Darstellung zurück und glänzt in edlem Chrom. Den zweidimensionalen Stern hatte vor drei Jahren Olaf Göttgens eingeführt, damals für die Markenkommunikation der Schwaben verantwortlich. In Anzeigen gesellt sich der aggressive Markenclaim zu Logo und Wortmarke (siehe Abbildung unten).
Für den neuen Werbeauftritt zeichnet die Lead-Agentur Jung von Matt verantwortlich. Die integrierte Kampagne soll aus einem TV-Spot, einer breiten Printkampagne und einem Webspecial bestehen, so eine Jung-von-Matt-Sprecherin gegenüber ONEtoONE. Die Microsite werde ergänzt um Pre-Roll-Ads mit den Protagonisten aus den Print-Anzeigen, außerdem kämen Banner zum Einsat. Auf Mediaseite setzt Mercedes-Benz auf Mediaedge CIA.
[Update: Die Diskussion zu diesem Beitrag entfachte sich hitzig, als das Thema Design um die politische Komponente bereichert wurde. Ein Politikdiskussion erfordert jedoch ein anderes Standvermögen als eine Designdiskussion. Ein Kommentator fühlte sich der Debatte nicht mehr gewachsen und bat um das Löschen seiner Kommentare. Das Problem: Antworten zu den von ihm aufgeworfenen Themen stehen dann im leeren Raum. Ich kürzte die Kommentare, mit ebenfalls unbefriedigendem Ergebnis. Nun habe ich mich dazu entschlossen, die Kommentare stehen zu lassen, aber den Absender zu entfernen. Ich bitte alle weiteren Kommentatoren diesen Wunsch zu respektieren. Danke.]
59 Kommentare
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Pascal
der stern leuchtet langsam wieder…wenn auch pathetisch…
till1
„Oben: Im Oktober 1997 wurde der Stern weiß und zweidimensional, s“
mir ist, als sei es eher 2007 gewese!?
thomas junold
und doch wieder 3d. naja. erst vorne weg mit 2d rennen und jetzt hinterher mit 3d?
obwohl der stern am ende ja dezent in szene gesetzt wurde, bin ich mir sicher, man hätte auch eine lösung finden können die in 2d funktioniert.
timeout
Der Spot passt eher zum Erfinder einer Edelsalami oder von Parma Schinken. Na auf jeden Fall werde ich jetzt erstmal in mein »nichts« einsteigen und damit den Wochenendeinkauf erledigen.
robertmichael
fail. die 90er klopfen an die tür und wollen ihren stern wieder.
2d fand ich, gerade wenn alle anderen auf 3d setzten, um einiges wegweisender und zeitgemäßer.
chzi
die weidemann-version – dreidimensionaler stern ohne verläufe – bleibt die schönste lösung.
Oliver Adam
Mir gefällt’s! Allerdings finden ich den Claim »Ihr guter Stern auf allen Straßen« immer noch genial. Da stecken so viele klasse, auch emotionale Bedeutungen drin …
Holland
Kurt Weidemann hat auf den „neuen“ Stern sicherlich schon angestoßen.
magda
»Der Auftritt der deutschen Fußball Nationalmannschaft bei der WM in Südafrika steht unter keinem guten Stern. Das Problem ist nicht das DFB-Team, sondern dessen Hauptsponsor: Mercedes Benz. Der deutsche Konzern unterstützte auch die Apartheid in Südafrika, zum Beispiel indem er Fahrzeuge und Maschinen lieferte, mit denen Polizei und Militär die Proteste unterdrückten.
Bei vielen Südafrikanern, die ihr Leben im Kampf gegen das rassistische Regime riskierten, ruft das Daimler-Logo schlechte Erinnerungen wach.
Bis heute weigert sich Daimler, Opfer der Apartheid-Gewalt zu entschädigen. In der Khulumani Support Group haben sich daher tausende Menschen zusammengeschlossen, um für Entschädigung zu kämpfen. Sie fordern die Anerkennung des begangenen Unrechts und haben vor einem US-Gericht Klage gegen Daimler und andere Konzerne eingereicht.«
Quelle: http://vimeo.com/12106849
[Autor der Redaktion bekannt]
magda: und was hat das mit den redesign zu tun?
magda
@ [Name der Redaktion bekannt]: Tut mir Leid das ich deine 2D / 3D Erörterungen mit meinem so unpassenden Beitrag zur Firmengeschichte und dem Logo gestört habe. Dir scheinen 2 Dimensionen ja zu reichen. Aber was hat Design wohl mit der Welt zu tun in der wir leben und unsere Arbeit machen? – und anders herum.
Nochmal einfacher: Wir du sicher weißt spielen alle möglichen Aspekte in die Entwicklung eines Firmenlogos rein. So eben auch geschichtliche, politische und kulturelle Hintergründe. Ich fand es interessant das in dieser aktuellen Kampagne gegen Daimler explizit das Logo genannt wurde. Ok?
Und auf die schmutzige Geschichten hinter dem „edlem Chrom“ Sternchen des deutschen Automobil- und Rüstungskonzerns kann ja auch mal in diesem Zusammenhang hinweisen. Fontblog ist zum Glück kein reiner Fachidiotenblog.
mensch, gestaltender
danke für den hinweis, magda.
das war mir noch nicht bekannt und ich finde es auch ziemlich arm, dass die sache in der presse kein thema zu sein scheint.
freejack
@magda
Daimler engagiert sich schon lange in Südafrika, betreibt dort Werke, schafft Arbeitsplätze und investiert in soziale Projekte. Schon allein die Tatsache, dass in Amerika verklagt wird, weil man sich dort die absurdesten Ansprüche ausrechnet, ist amoralisch.
Jede Geschichte hat zwei Seiten, und hier soll eben mal wieder Daimler den Buhmann spielen. Weil Fahrzeuge geliefert wurden. Wo ziehst Du die Grenze? Bei Reifen? Bei Benzin? Bei Lebensmitteln? Bei Strom?
Fontblog ist kein Fachidiotenblog, aber deswegen noch keine Plattform für tendenziöse, einseitige Meinungsmache.
[Autor der Redaktion bekannt]
magda: zynismus ist in einer diskussion noch nie ein guter berater gewesen … und genau deshalb disqualifierzierst du dich für eine diskussion , obwohl du im kern mit sicherheit recht hast. hättest du dir mal ein wenig die mühe gemacht und dir meine seite angeschaut, dann könntest du mehr als nur erahnen, dass mir die zusammenhänge rund um ein logo/grafikdesign nicht egal sind.
der rest deines postings ist, sorry populismus. ist ist völlig egal aus welchem lager dieser kommt, es ist und bleibt eine sachlich verkürzte darstellung.
ps.: hier gabs auch mal im designdiskurs einen beitrag von mir. zum thema moral im grafikddesign. also erst informieren und dann bashen. okay? warum anworte ich dir feigem anonymous überhaupt?
magda
Nur kurz: Leute kommt mal runter. Ich habe darauf hinweisen wollen das es eben auch andere Perspektiven auf das Daimler Logo geben kann. Anscheinend habe ich einen Nerv getroffen: „Populismus“, „Alles hat 2 Seiten“!, …müssen wir immer „wieder den Buhmann spielen“?, „tendenziöse Meinungsmache“!, „absurdes Amerikanische Recht“ usw.
@ [Name der Redaktion bekannt] – ich fand deine Nachfrage zynisch (was dieses mit dem redesign zu tun haben soll). Das du und freejack(?) meinen (bewusst anonymen) Beitrag wohl als „bashen“ gesehen habt, sagt aus meiner Sicht mehr über eure Wahrnehmung aus, als über meine kleine Ergänzung in Sachen Daimler Logo. Warum du mir antwortest? Keine Ahnung. Ich würde mal spekulieren das du dich falsch verstanden gesehen hast. Und das du als moralisch integrer Designer dastehen möchtest? Und ja, deine Webseite habe ich mir (nachdem ich mich 5x durch dieses „Ego-Selbstbild-Shuffle“ geklickt habe) auch angesehen. Yeah!, Yeah!, Yeah!
[Autor der Redaktion bekannt]
deine meinung wäre mehr wert, wenn du dich outen würdest, so muss man den eindruck gewinnen, dir geht es um den billigen effekt. es ist einfach so: meine idendität ist offengelegt, du weisst wer ich bin, hast mit mir »geschuffelt« und hast zum wort eine vorstellung meiner person. ich habe dies nicht. wäre ich fies, würde ich jetzt eine skimaske sehen und dich mercedes-sterne abknicken. du bist also im vorteil.
die diskussion ist noch lange nicht auf gleicher höhe dadurch.
und nein, du kannst nicht erwarten, dass eine werbeagentur hingeht und einen konzern wie mercedes die moralpredigt hält. das ist gelinde gesagt naiv.
eine firma kann und sollte nicht ihren sünden, die vermutlich alle irgendwo haben, im logo an den pranger stellen. es gibt andere mittel und wege, das zur zufriedenheit aller zu lösen.
und JA ich bin mir bewusst, dass auch das etwas naiv ist. aber aus gestalterischer sicht ist das logo nicht die spiegelfläche für fehler und entschuldigungen.
Jürgen Siebert
Auch ich halte es für fruchtbarer, selbst zu denken und zu recherchieren, als einem Flashmob hinterher zu laufen:
http://www.google.de/search?q=%22Der+Auftritt+der+deutschen+Fußball+Nationalmannschaft+bei+der+WM+in+Südafrika+steht+unter+keinem+guten+Stern.%22&hl=de&client=safari&start=0&sa=N
magda
Lieber [Name der Redaktion bekannt], ich denke wir lassen dieses nun mal bald ruhen. Aber ich kann dir versichern das wir, selbst bei unseren Großkunden aus der Wirtschaft, bei CD Projekten, auch unangenehme, problematische Dinge mit ihnen erörtern. Das hat nichts mit „Moralpredigt“ zu tun.
Corporate social responsibility wird mehr und mehr großgeschrieben in diesen Tagen. Daimler hat hier einfach die Chance verpasst, sich einem Teil seiner problematischen Geschichte zu stellen. Das nun Menschenrechtsorganisation aus SA und anderswo dieses zum Anlass nehmen finde ich absolut Ok. Und auch richtig das sie dieses zum Teil am Logo aufhängen. Außerdem ist der Clip doch recht gut gemacht, dafür das er wohl eher Low-budget ist. Sehenswert.
ps. Ich denke du kannst, wenn du nochmals drüber nachdenkst auch respektieren, das nicht alle die hier diskutieren wollen, dieses mit Namen und Adresse tun können.
Jürgen Siebert
Es ist immer leichter, sich bei politischen Themen hinter einem Pseudonym zu verstecken … schadet aber der Glaubwürdigkeit. Wer wirklich engagiert ist, macht so was nicht.
[Autor der Redaktion bekannt]
magda: wenn du zu dem stehen würdest, was du selber sagst, könntest du trotz der wahrscheinlichkeit, dass deine kunden mitlesen deine meinung vertreten. so bleibt es bei billiger aufruhr und skimaske.
wann ist ein kunde ein großkunde und ab wann ist es ein kunde wie mercedes? ansichtssache …
ich bleibe dabei: ein logo sollte nicht das sühnezeichen einer firma werden.
Martin John
Wenn es hilft, vertrete ich hiermit gerne magdas Position unter meinem eigenen, echten Namen. Im Zeitalter des greenwashings (auch wenn dies nicht explizit für den Mercedes-relaunch gilt) finde ich es nicht verkehrt, wenn auch mal die allgemeine Euphorie gestört- und auf die dunkle Vergangenheit eines Sponsors hingewiesen wird.
… und mal ehrlich (und völlig losgelöst von der Politik):
Der aktuelle Relaunch ist doch eher ein Kniefall vor der vergreisenden, konservativen Käuferschicht, als eine Verbesserung!
„Wir machen das jetzt doch lieber wieder so wie alle Anderen“ ist nicht wirklich innovativ. Der Claim kommt auch zu großkotzig daher, um wirklich ernst genommen zu werden.
Dann doch lieber VW (nein, ich habe beruflich nix mit denen zu tun).
Florian Schommertz
»Das Beste oder nichts« – Ist ein Motto (ich mag den Begriff Claim nicht wegen seiner vielen unterschiedlichen internationalen Bedeutungen) welches ich mit gemischten Gefühlen sehe.
Dazu folgender Gedanke:
EIn CI ist ’ne schöne Sache, eine Firmenhymne auch. Aber ich könnte mir vorstellen, dass selbst sehr überzeugte Mercedes-Mitarbeiter hier, z.B. am Stammtisch, in eine Verteidigungshaltung gedrückt werden.
Auf der anderen Seite kann man sich so sicher sein gerade diese Gespräche zu forcieren. Gut geschulte Mitarbeiter können gestärkt daraus gehen. Hoffen wir, dass hier rechtzeitig alle Hausaufgaben gemacht werden.
Bernie
Der Claim ist etwas zu stringent. Nie kann irgendwas das „Beste“ sein, sei es ein Reifen oder das Fahrwerk oder der Motor eines Benz. Es gibt Autos die besser sind.
Und der Suffix „Nichts“ klingt nach Gerhard Schröder: Basta. Nix. Ende. Nach dem Motto „Entweder ich kriegs beste Auto oder ihr könnt mich am Ar*** lecken.“
Der Stern war immer mal platt, dann machte ihn Weidemann wieder 3D, dann macht Claus Koch wieder platt und modernisierte auch das restliche Bild, und jetzt ist er wieder im Weidemann Look&Feel zurück. Wow.
Was die Social Responsibility angeht: Afriker sind nicht gerade zimperlich, wenn sie sich veralbert fühlen, und wenn die deutsche Nationalmannschaft mit dem Mercedes-Stern auf der Brust vor ihnen herumläuft, könnte es passieren, daß sie einem aufgebrachten Mob in die Hände fallen.
Für einen einfachen Afrikaner sieht ein weißer Mann, mit weißem Hemd und dem Abzeichen des Teufels, genau so aus: Wie Satan persönlich.
Und was die Anonymität betrifft: Wo steht bitte geschrieben, daß jeder Blogkommentator seinen echten Namen anzugeben hat? Es gibt Leute, die wollen kein Facebookleben im Internet. Und der Hinweis von „Magda“ ist absolut gerechtfertigt, denn eine Marke ist nicht nur das Logo sondern auch Geschichte, sprich, die Corporate Identity, die sich unteranderem im dem Umgang mit der Außenwelt befaßt. Und wenn ein Unternehmen wissentlich Panzerfahrzeuge bzw. gepanzerte Fahrzeuge in ein Land schickt, von dem man weiß, daß es die Menschen dort unterdrückt (und oftmals erschießt), dann kann man sich nicht so ohne weiteres davonstehlen.
Und wenn man davor seine Augen verschließen, und behauptet, daß ein Logo nicht die Sünden des Unternehmens darstellen soll und auch sonst in seiner Art eher verschlossen als weltoffen anderen gegenübertritt, sollte vielleicht mal selbst runterfliegen und schauen, wie das so ist im schönen Afrika – das Land aus dem Kupfer, Gold, Uran, Öl und Diamanten fließen. Und viel Blut.
Das Beste halt.
Vroni
@ Martin John
„Der aktuelle Relaunch ist doch eher ein Kniefall vor der vergreisenden, konservativen Käuferschicht, als eine Verbesserung!“
Kommt mir ebenfalls so vor.
Frischer wird die Marke damit jedenfalls nicht.
Gerd Wippich
@ magda, Martin John, Bernie
Vielen Dank für eure Beiträge. Auch für mich hat Design immer eine soziale und politische Dimension, die ruhig in eine Diskussion wie diese einfliessen darf.
[Autor der Redaktion bekannt]
gerd: das bestreitet ja keiner. hier gehts um den tonfall und die art und weise, in der diese meinung vertreten wird.
Philipp
Ich finde die Anmerkung von magda wertvoll – v.a. weil sie einmal mehr auf ein Problem hinweist, das im Alltag eines Designers so oft eine Rolle spielt: Arbeite ich für diesen Auftraggeber, obwohl ich moralische Bedenken habe und sollte ich diese Bedenken überhaupt haben?
Es wäre m.E. nach sehr naiv anzunehmen, in Deutschland einen Automobilkonzern finden zu können, der nicht (wenn auch indirekt) mit Rüstungsfirmen zusammenarbeitet.
Dass man sich aus derartigen Kreisläufen nicht ausklinken kann als Teil der Gesellschaft, ist logisch. Die Grenze muß jeder persönlich finden und das kann aus eigener Erfahrung auch finanziell schmerzhaft ausfallen.
Zum Thema:
Die Kampagne ist doch eher einfallslos, wird die Zielgruppe aber optimal erreichen. Den Vergleich mit Parmaschinken finde ich ganz gut, passt vielleicht auch zu Edelnougat mit Blattgold und Historie.
Die Logo Vers. Weidemann 3D ist nach wie vor am prägnantesten.
timeout
Apropos WM Trikots. Mir ist aufgefallen, dass bei dieser WM alle bisherigen Mannschaften eine einheitliche Typographie auf den Trikots haben. Was ich schade finde, da sonst von Antiqua bis Monotype und Display alles zu finden war. Jetzt haben alle Länder den einheitlichen FF Netto-Style.
robertmichael
nö, nur adidas hat diesen netto-verschnitt. nike hat wieder diese konstruierte schrift die an die holländischen zahlen von 2006 erinnern. england (umbro) hat gill-artige formen.
Tanja
Gerade der 2D-Stern hat sich von dem anderen pseudo 3D Chrom-kram abgehoben. Für mich ein Rückschritt. Schade.
timeout
@robertmichael
Stimmt, das scheint nach Sportmarke zu gehen. Mal sehen was die Deutschen auf dem Rücken haben. Falls die Trikots von deutschen Designern gestaltet werden, befürchte ich fast, dass dort die FF Yoga Serif zum Einsatz kommen würde. :-)
amo
ganz ehrlich? früher hat jung von matt solche botschaften auch formuliert. aber weit filigraner! „das beste oder nichts“? fast plump…!
robertmichael
@timeout, die deutschen tragen adidas, also haben sie auch diese bretzelschrift.
vielleicht kann jürgen mal einen kleinen beitrag über das trikotdesign bei der wm bringen, dann können wir dort weiter ‚lamentieren‘. ich fand die englischen trikots optisch sehr angenehm, allerdings waren die der amerikaner besser zu erkennen.
Torsten
ich unterstütze die beiträge von magda und finde sie sehr wertvoll.
hier trifft anscheinend old thinking auf new thinking. die meisten arbeiten wohl noch im old thinking.
die eigene arbeit kritisch zu betrachten und dann auch noch die konsequenzen daraus zu ziehen… das kann schon weh tun :-) finanziell als auch imagemäßig.
das thema ist spannend und komplex.
[Autor der Redaktion bekannt]
ich gebs auf. new-thinking scheint genauso borniert und intolerant zu sein, wie ihr old-thinking (was für dämliche vokabeln btw.) immer vorwerft. IHR wollt euch nicht mit der anderen sichtweise auseinandersetzen. für euch gilt eure meinung, das ist falsch und wenig erfolgsversprechend. und zum thema anonym sag ich gar nichts mehr ausser: feiglinge. maskenträger.
chzi
vom »new thinking« zur »corporate social responsibility« – sag es auf englisch, wenn du es nicht ernst meinst.
Yoram Blumenberg
@ [Name der Redaktion bekannt]:
– Vertrauen?
– Ehrlichkeit?
– nachhaltig?
Nur Floskeln oder auch echter Inhalt?
Wie geht das mit einem Konzern der Größe wie MB zusammen? Gilt das nur für uns Designer oder sollte das nicht auch für die Firmen gelten die wir mit unserem Design unterstützen?
Und bleibt dann die Moral und die soziale Verantwortung auf der Strecke oder wie können wir das eine mit dem anderen verbinden?
Dürfen wir die Hand die uns füttert anbellen (= kritisieren) und vielleicht auch mal »beissen« (= ablehnen)?
Verantwortung von Unternehmen war wichtig, ist wichtig und wird wichtig bleiben; siehe z.B. IG Farben, Coca Cola, Ford, BP, RWE und wie hier Mercedes Benz, aber natürlich auch noch viele andere. Unternehmen die dies nicht ernst nehmen oder gar ignorieren oder absichtlich »greenwashing« betreiben gehören kritisiert — gerade auch von den sonst eher stillen und meist feigen Designern in Deutschland. Und wer das tut — auch anonym — und mit Fakten untermauert hat meinen Respekt verdient. Umso mehr, wenn daraus auch noch etwas öffentlich gemacht wird — sprich: eine Aktion folgt. Siehe z.B. die »Yes Men« oder auch die Aktion die magda verlinkt hat.
Und wer wiederholt gegen Anonymität wettert und beleidigt läuft in Gefahr meinen Respekt zu verlieren. Es kann gute und berechtigte Gründe für Anonymität geben, daher maße ich es mir nicht an darüber ein (negatives) Urteil zu fällen. Anonym seine Meinung sagen zu können und zu dürfen halte ich für ein sehr wichtiges Gut — aber leider ist das offensichtlich im »deutschen« Internet nicht gerne gesehen. Schade.
[Autor der Redaktion bekannt]
lieber yoram,
vielen dank für den besuch meiner seite und auch vielen dank dafür, dass du dich mit der idee hinter meinem büro auseinandergesetzt hast, scheinbar. allerdings unterstelle ich dir auch eine gewisse einseitigkeit in der bewertung. denkst du nicht auch, das viel mehr leute, aus wirklich gutem grund MB vertrauen, als leute grund haben diese firma zu verteufeln? siehst du in meinen arbeiten eine untersützung amoralischer oder sonstiger destruktiver haltungen? du weisst schon, dass du so, aufgund der öffentlichkeit des mediums auch meine kunden »angreifst«, da ich durch meine idee hinter dem büro für das, was sie machen auch stehe.
Das nicht alles gold ist, was glänzt bei firmen dieser größenordnung UND firmen, die so lange exisitieren, dass sie zwangsläufig einen geschichtlichen hintergrund haben, sollte klar sein oder?
das designer, die komplette kommunikation einer so großen firma bestimmen, halte ich für ein reichlich absurdes und praxisfernes wunschdenken. dann ist dir die komplexität solcher firmen/vorgänge nicht vollständig bewusst.
ich habe eher den eindruck, dass hier mit hilfe von buzzwords eine haltung aufgebaut wird, die an der bürotür abgegeben wird, anders kann mich mir »magdas« geheimnis um ihren namen nicht erklären. es gibt keine sinnvollen gründe in dieser debatte anonym zu bleiben. sorry. »diskussion« ist doch euer medium. versteckt ihr euch in einer podiumsdiskussion auch hinter masken aus angst davor, dass sich eure kunden »gebissen« fühlen? das ist doch bitte sehr, absurd!
welche fakten wurden denn genannt? und wo sind deine fakten, dafür, dass ich mich nicht an diesem sturm der poltical correctness beteilige, zumindest nicht in dem maß, wie du (und andere) das gerne hättet. es ist immer leicht aus der masse heraus steine zu werfen, auch worte können steine sein.
wir sind hier von einer diskussion über das neue erscheinungsbild von MB hin zu einer diskussion über meine integrität gekommen, die ich jedoch gerne geschützt sehe. weiterhin denke ich, dass ich mir eigentlich nichts vorzuwerfene habe und bitte jetzt hier um verständnis, dass ich mich nicht mehr an der diskussion beteiligen möchte, weil hier offensichtlich kein interesse besteht das konstruktiv zu lösen. sehr schade eigentlich, denn ich denke, dass wir uns ALLE einig sind, was geht und was nicht, was einer gesellschaft gut tut und was nicht. nur sind die wege dahin andere und das solltet ihr akzeptieren.
Yoram Blumenberg
@ [Name der Redaktion bekannt]:
1.) Wenn Du eine Rechnung aufstellen willst …
dann sollst Du das tun — Ich würde Dir aber konkret bei diesem Punkt vehement widersprechen.
Deine Argumente bringst Du ja selber hier öffentlich vor, da muss ich nichts für tun. Und Deine Kunden greife ich nicht an, einzig Deine Meinung, Deine Art und Deine Worte wage ich zu kritisieren — und Deine Integrität steht und fällt einzig mit dem was Du sagst und tust. Und ob Du dazu dann auch stehst.
2.) Ich habe keine »Buzzwords« in’s Spiel gebracht.
3.) Du greifst Magda persönlich an und bestreitest zudem ihr gutes Recht auf Anonymität.
4.)
Nein, offensichtlich sind wir uns nicht einig — sonst würden wir uns hier nicht widersprechen.
5.) Ich werfe keine Steine aus der Masse heraus und Magda trägt keine Skimaske — auch nicht im übertragenen Sinne.
6.)
Da stimme ich Dir zu, würde aber wagen die Behauptung aufzustellen das Du sehr gut dazu beiträgst. Wenn Du weitere Informationen bezüglich MB wünschst und Dir die »Brotkrummenspur« von Magda nicht geschmeckt hat sag mir einfach bescheid und ich recherchiere gerne noch mal zusätzlich für Dich. → 7.)
7.) Vorschlag meinerseits wäre diesen Diskurs woanders weiter zu führen: gerne persönlich via E-Mail oder öffentlicher z.B. als Eintrag in einer Facebook-Gruppe oder in meinem persönlichen Journal. Wie Du mich erreichen kannst sei Deiner Kreativität überlassen — und obwohl ich Anonymität vehement verteidige, erachte ich sie für mich persönlich selten als Notwendigkeit.
@ Jürgen Siebert: Vielleicht dann doch die Kommentare schließen?
[Autor der Redaktion bekannt]
meine geduld ist ausreichend erschöpft. ausser angriffen und worte verdrehen kommt nichts konstruktives.
Yoram Blumenberg
@ [Name der Redaktion bekannt]
… und da spiel ich den Ball zurück — nichts konstruktives und konkretes von Dir.
Können wir noch ’ne weile machen; kommt nur nichts bei ’rum. Und Tschüss.
Bernie
Hi Yoram, hi [Name der Redaktion bekannt]. Es ist gut, daß ihr beiden euch auseinandergesetzt habt. Daß dabei nicht viel rumkam, kann man verschmerzen. In anderen Portalen werden solche Artikel meist rausgelöscht. So wie bei Slanted. Da geht gar nichts mehr. Aber das ist meine Schuld. Weil ich mal über jemanden gesagt habe, daß sein Bart aussähe wie Schamhaar. Das hat Flo Gärtner nicht geschmeckt.
Aber [Name der Redaktion bekannt]. Irgendwie bekommt man bei doch den Eindruck, daß Dir MB sehr am Herzen liegt. Hat das einen Grund? Ein Kunde? Wenn das so sei, dann mußt Du dich aber auch aus diesen Diskursen raushalten. Du reagierst etwas empfindlich.
Viele große Unternehmen in Deutschland liefern Waffen. Ich würde es auch tun. Denn wenn ich in die Situation geräte, eine Firma mit millionenschweren Waffengeschäften leiten zu müssen – und man wird auch unter Druck gesetzt, dies zu forcieren, denn Tradition gebiert Abhängigkeit und Abhängigkeit Zwang – dann kann man manchmal nicht umhin, bestimmten Gruppen dienen zu müssen. Unsichtbare Gruppen. Solche mit viel mehr Macht als die sichtbaren Machtträger. Auch MB als große Firma hat Anteilseigner. Und bei etlichen Milliarden Euro Zwangsumsatz ist der Tod wirklich nicht weit. Ackermann als Banker muß 25 % Rendite bringen. Noch tut er es.
Sicher ist es nach außen betrachtet verwerflich. Nach innen ggf. eine Notwendigkeit zu überleben. Siehe Haider, Barschel, oder Möllemann. Oder glaubt da einer an Zufall?
Ein Fallschirmsprung? Ein Autounfall? Eine Badewanne voll mit Wasser?
anonymus maximus
Politische Themen = Flashmob = billiger Populismus.
Aber dann bitte auch mit echtem Namen: Geischt zeigen!
Das ist nicht Fachidiotie, nein?
Außerdem: wo ist das Problem, hier auch über die politische Dimension eines Brandings zu reden? Sicher, das passt nur unbequem ins Tagesgeschäft.
Aber wenn nicht im www, und auch meinetwegen anonym, wo dann?
In Hochschulen? «Da studieren Sie aber etwas falsches, da sind Sie aber falsch hier!»
Ps: Es ist schon sehr lange bekannt, daß Benz u.a. Landmienen produziert, die heute in irgendwelchen «unwichtigen» Ecken der Welt Menschenleben kosten oder Gliedmaße verstümmeln (omg… welch Populismus!!!)
Mir soll es nur recht sein, daß auch die WM in Afrika als Ansatz gesehen wird, Themen in den öffentlichen Diskurs zu bringen.
Autowerbe-Spots deutscher Marken im Himalaya bei Olympia ist ja auch fachlich nicht korrekt gewesen.
Schönen Diskurs noch.
nemo
@[Name der Redaktion bekannt]: FAIL!
Vroni
Nuja.
Ich frage mich in stillen Abendstunden auch manchmal, ob das so sinnvoll für die Menschheit ist, was ich da an Designaufträgen bekomme und umsetze. Und für welche Firmen ich Dinge mache.
Das kann man ernsthafterweise als Designer nicht trennen.
Da beneide ich mein Töchterchen, denn ihr Job ist in meinen Augen deutlich sinnvoller als meiner.
Daher würde ich mich freuen, wenn es generell mehr Auftraggeber gäbe, die Sinn stiften wollten. Und nützlicheres tun wollten als Landminen herstellen. Oder überflüssigen Deko-Spam verbreiten. Letzteres ist zwar deutlich weniger übel, aber auch übel.
Mein ganzer Einsatz gilt daher, dass Design mehr Hirn, mehr gesellschaftlichen Sinn kriegt. Und wo gar kein Hirn und Sinn reinzukriegen ist (extrem verblödete spammige Geschäftsideen gibt es allemal und Schädliches auch zur Genüge), es dann eben nicht zu machen und auch mal was abzulehnen.
Wo ich immer mal wieder scheitere: Mein letzter Versuch für „die Kuldur“ was zu machen, scheiterte daran, dass dem Auftraggeber lumpige 300 Euro-Mäuse pro Kultur-Plakat (Entwurf inkl. DTP) wohl zu teuer waren. Aber ich bleibe am Ball :-)
Verhungern will ich allerdings aber auch nicht. Frei nach Brecht mit Essen und Moral und so. Rüstungsbetriebe aber werde ich nie bedienen. Nie. Das habe ich schon als Student so gehalten und als blue collar worker lieber Lippenstifthülsen tiefgezogen als Gewehrpatronen oder Schalter für Diehl geschraubt.
mätt
Schade, dass sich die Fronten sich derart verhärtet haben und mit jedem Beitrag weniger Verständnis für die Gegenseite aufgebracht wird. Eine gute Diskussion braucht das Zuhören. Und wie in so viele Diskussionen wird auch hier nicht versucht, gemeinsam auf einer Wissensbereicherung für beider Seiten hinzuarbeiten, sondern durch Angriff und Verteidigung, Frustration und Unverständnis Stillstand erzeugt. Und warum? Weil Moralpredigten gehalten, absolute Aussagen getroffen und Dinge einfach nachredet werden. Selten ist etwas nur so, oder so. Kaum jemand dürfte sich als moralisch perfekt hinstellen können und copy&paste Meinungen, Halbwissen u.ä. waren schonmal sehr gefählich.
Yoram Blumenberg
@ Jürgen Siebert: erstmal vollmundig …
… schreiben.
Um danach den Erfüllungsgehilfen für [Name der Redaktion bekannt] spielen und seine Kommentare (Nr. 14, 16, 20, 26, 35, 38, 40) …
… im nach hinein auf seine Wunsch zu löschen — damit ist der gesamte Kommentarstrang kaputt. Vielen herzlichen Dank. Glücklicherweise habe ich beizeiten eine PDF erstellt die noch komplett und unzensiert ist.
So kann ich nemo nur zustimmen und hinzufügen: @Jürgen: FAIL.
Erst gegen Anonymität wettern und dann kneifen. Du solltest eigentlich fairerweise jetzt eine Erklärung an den Anfang der Kommentare stellen der das erklärt.
Bernie
Ich bin Gott …
[Rest meines Kommentars wird auf Wunsch von Jürgen gelöscht. Fontblog-Admin]
Har Har Har
Bernie
Huch, ich meinte doch: Wird auf »meinen« Wunsch hin von Jürgen gelöscht.
Wie dem auch: [Name der Redaktion bekannt] hat sich keinen Gefallen getan, die offenen Kommentarlücken hinterlassen Fragezeichen, aber man muß auch nicht pausenlos lesen, daß man auf seine Webseite und mit ihm „shuffeln“ soll, Jürgen widerspricht sich selbst, weil er diese Kommentare, die ja von „mutigen“ Kommentatoren wie [Name der Redaktion bekannt], bis auf einen Satzstrunk wieder löscht – Jürgen: es liest sich ziemlich bescheuert (Kommentar gelöscht, Kommentar gelöscht, …), und das PDF vom Yoram findet reißenden Absatz.
Wenn einige hier nicht aushalten, daß es Menschen gibt, die anderer Meinung sind, dann vertrödelt nicht eure Lebenszeit auf Twitter, Facebook, etc. p.p. herum, denn schränkt euren Horizont auf das Niveau von 13-Jährigen herunter („i like. LOL“), baut keine Solowebseite, die inhaltlich Selbstbeweihräucherung zum Zweck führt, und damit das Gegenteil auslöst, und reagiert nicht pikiert, wenn man die Großkupferten in diesem Land zu Recht kritisiert (nicht mit „zurecht“ verwechseln – alte Rechtschreibung / neue Rechtschreibung).
Warum ich anonym bin, hat ganz simple Gründe: Denn ich habe keine Webseite, kein Facebookaccount, kein Twitter, kein XING, keine Dingelingeling. Und Bernie ist meine Name. Wie soll ich mich denn identifizieren, gesetz dem Fall, ich müßte es? Mit meiner vollen Adresse? Und Telefonnummer? Ruft mich dann auch jemand an? Geht das überhaupt jemand was an? Nein. Und Leute von vornherein als feige abzustempeln, weil nicht gleich auf ihre Wichsvorlage verweisen, ist dämlich. Das gilt für viele.
Magda hat das sehr deutlich offengelegt. Ich sage es zum Abschluß mal direkter.
Yoram Blumenberg
Langsam nimmt das hier groteske Züge. Ich wurde gerade von [Name der Redaktion bekannt] angerufen (!) wegen der angeblichen Weiterverbreitung der Screenshot-PDF und weil seine Integrität auf dem Spiel stehen würde.
WTF?!
Ich verbreite gar nichts weiter. Punkt.
@[Name der Redaktion bekannt]
Vielleicht ist’s mal langsam an der Zeit ein Statement abzugeben das Du deutlich daneben gelegen hast mit Deinen Worten und deshalb diese Löschung Deiner Kommentare veranlasst hast.
Aber die Wahrscheinlichkeit ist da wohl eher gering das Du dazu stehst.
manuel
Optisch finde ich die 2D-Version des Logos deutlich besser. Vor allem stach das Logo aus dem gegenwärtigen 3D-Trend heraus und symbolisierte somit einen gewissen Mut zur Eigenständigkeit. Dass das Logo nun nach kurzer Zeit wieder geändert wurde, spricht eher von Mutlosigkeit. Mich würden die Hintergründe dieser Entscheidung interessieren.
Der neue Claim gefällt mir prinzipiell sehr gut. Das große Problem ist nur, dass er für die Gegenwart der Marke schlichtweg nicht zutrifft. Massive Rostprobleme oder durchschnittliche Produktqualität wie bei A- und B-Klasse, lassen den Claim unglaubwürdig erscheinen.
Uwe Borchert
Hallo Allerseits,
die Diskussion über die Geschäfte von Daimler ist IMHO durchaus relevant für das Design. Je menschenverachtender die Geschäfte, desto hybscher und gefälliger muss das Design den Kontrapunkt setzen.
Aber jenseits dieser Sachverhalte ist mir noch eine kleine Ungereimtheit aufgefallen. Das gezeigte Selbstverständnis deckt sich nicht mit meinen alten Beobachtungen. Da waren Mercedes in den Köpfen der Kunden grundsolide und zuverlässige Fahrzeuge mit hoher Investitionssicherheit. Technische Spielereien sind bei dieser Auffassung nachrangig oder sogar unerwünsscht.
Ich betrachte den grundlegenden Denkansatz als ungeeignet für die alte und wertekonservative Käuferschicht. Und die angestrebte Schicht der besserverdienenden Spielkinder ist markenuntreu, unzuverlässig, steht auf billig und passt noch lange nicht zu den traditionell Mercedes zugeordneten Werten. Dazu eben noch die Verstrickung mit der Wehrtechnik als Aus in den Köpfen der soziale Denkenden … Irgendwie eiert das Ganze , sieht nach BWL-Blubbersprech aus und scheint mir wenig erfolgversprechend zu sein.
MfG
Bernie
Ja Gott im Himmel, Dipl. Graphik-Designer [Name der Redaktion bekannt], darf man keine Späßchen machen? Na gut, es klang nicht so, aber Yoram verschickt kein PDF. Deine obskuren Ansichten wird keiner mehr zu lesen bekommen. Aber weißt Du was? Diese übriggebliebenen Satzfetzen klingen aber genauso, und der wiederholte Löschvermerk des Admins läßt dahinter viel „schlimmeres“ vermuten, hihi. Aber sei Dir gewiß: Das war es nicht. Vielleicht ist das die Intention? M.C. Junold, shuffling words ’n‘ rhymes fresh from the underground?
Yo Yo, Ho. Aber dafür bin ich da, nicht Du :-)
Jürgen Siebert
Die Kommentare sind wieder hergestellt, Ihr Autor anonymisiert.
Florian Schommertz
Aus der Reihe, »Das Beste oder nichts« sind die Kommentare wieder da.
Quasi »Realdesignergreenwashing« – »Grüner wird’s nich« oder einfach Realsatire.
Jürgen Siebert
Fehler gemacht, Fehler korrigiert … find’ ich gut. Könnte ein Vorbild für die Politik sein, oder?
Yoram Blumenberg
Der Realsatire muss ich zustimmen. Der, der am heftigsten gegen Anonymität wetterte wird anonymisiert, weil er nicht zu seinen Worten stehen will …
Und, nein, ein Vorbild für die Politik ist’s meiner Meinung nach nicht, auch wenn Jürgen Siebert seinen »Fehler« — die Teillöschung der besagten Kommentare — korrigiert hat.
Zu seinem Wort nicht zu stehen war der Fehler. Und das war nicht Jürgen Siebert, sondern … der andere.
Johannes
(Vgl. #14)
Ach, warum antworte ich Dir feigem Anonymus überhaupt?
Der vom Anonymisierten erwähnte Beitrag findet sich hier: https://www.fontblog.de/werbung-und-moral-oder
Vroni
Eine Suada von mir gegen das Premium-Gedöns.
Zu dem Interview mit dem Leiter Markenkommunikation Mercedes auf dem Desingtagebuch:
http://www.designtagebuch.de/interview-mit-anders-sundt-jensen-leiter-markenkommunikation-mercedes-benz-cars/comment-page-1/#comment-207348
Als Link, damit ichs hier nicht doppelt erzähle.
So und streitet recht schön weiter.