Neu: FontFonts für Apps

Es es sind mehr als zehn Jahre vergangen, bevor im Internet typo­gra­fi­sche Vielfalt Einzug hielt (siehe auch Heute ist Webfont-Tag, Fontblog-Beitrag vom 26. Feb 2010). Für mobile Anwendungen (Apps) darf es nicht noch einmal so lange dauern. Gerade die Verlagshäuser setzen auf text­af­fine Anwendungen, zum Beispiel eBooks, ePaper oder Zeitschriften-Apps. Mit mobilen Fonts und entspre­chenden Lizenzen gibt es keinen Grund mehr, dass Bücher, Zeitschriften und Zeitung auf Mobilgeräten anders aussehen als die gedruckten Exemplare.

Um den Einstieg noch sicherer, einfa­cher und kosten­güns­tiger zu gestalten, bringt FontFont als erstes Schriftenhaus 15 Font-Familien für den mobilen Einsatz in Applikationen heraus. Sie decken ein breites Spektrum an Einsatzmöglichkeiten ab, vom neutralen Corporate Font (FF Basic Gothic, FF Good) über biblio­phile Serifenschriften (FF Clifford, FF Celeste, FF Yoga) bis hin zu den verspielten FF Trixie, FF Hands oder FF Providence.

Das Lizenzmodell für die mobilen FontFonts ist denkbar einfach und fair, so wie wir es aus den Desktop-Publishing-Tagen gewohnt sind. Ein Team von bis zu 5 App-Entwicklern kann sich eine Basislizenz für alle ihre App-Projekte teilen (z. Zt. iOS-Umgebung; Android in Vorbereitung). Die Font-Lizenzen sind weder zeit­lich begrenzt, noch fallen regel­mä­ßige Lizenzgebühren an … selbst die verkaufte Auflage einer App spielt keine Rolle. Ein Font-Paket mit 4 TrueType-Schnitten kostet einmalig zwischen 159,– und 209,– € … fertig!

Um die Qualität und die Ausdruckskraft einer indi­vi­du­ellen Schrift zu demons­trieren, bietet FontFont einen kosten­losen Appfont an. Der Schriftschnitt FF Basic Gothic Mobi Pro (Download-Seite) sieht nicht nur gut aus, er bietet auch eine große Sprachunterstützung – wie alle mobilen FontFonts übri­gens. Falls diese nicht gewünscht ist, lässt sich die Datenmenge dieses Fonst auf der Website www​.subsetter​.com indi­vi­duell anpassen, ein Service nur für FontFonts. In der Beispielabbildung (unten, Simulation) ist die kosten­lose FF Basic Gothic in einer Fußball-App zu sehen, wo sie den Ziffern und Vereinsnamen mehr Präsenz und Charakter verleiht.

Ausführliche Informationen auf www​.mobi​le​font​fonts​.com. Die mobilen FontFonts sind ab sofort per Download lieferbar auf www​.font​shop​.com/​m​o​b​i​l​e​_​f​o​nts …

 


19 Kommentare

  1. Martin

    Tolle Aktion, die hoffent­lich zu mehr Font-Vielfalt in der mobilen Welt führen wird. Allerdings könnten die (auf den ersten Blick hohen) Kosten kleine Teams even­tuell vom Einsatz abschre­cken. Vielleicht könnt ihr über ein alter­na­tives Lizensierungsmodell für Apps mit weniger Verkäufen nach­denken. Aber dann wird es schon wieder sehr schwierig, die Verkäufe zu über­prüfen. (Bei Android wird dies übri­gens in groben Sprüngen im Store angezeigt)

  2. Jürgen Siebert

    Falls Ihr keine App im Eigenauftrag entwi­ckelt: Ich finde, dass die Wahl und die Lizenzierung einer indi­vi­du­ellen Schrift in einer App eine Designleistung ist, die ich in meiner Kalkulation dem Auftraggeber 1:1 weiter berechnen würde.

  3. Steven

    Super! Zufällig besuche ich heute den Fontblog das erste mal mit dem iPhone und bin positiv über­rascht, dass der Webfont auch auf dem Gerät funk­tio­niert. Ist nicht überall so. Ein passendes Layout für mobile Geräte fehlt da noch.

  4. Florian Schommertz

    Bezug auf den ersten Absatz:
    Najaaaa, es gab auch schon Flash auch wenn das AA eher unschön war und es andere Nachteile gab, zumin­dest brachte das eine gewisse Typovielfalt. Das gibt’s übri­gens immer noch und eine große Diskussion dies­bzgl. gibt’s immer wenn man das erwähnt ;)

    Ausserdem:
    Wenn jetzt letter-spacing noch sauberer (im IE) funk­tio­niert dann bewegen wir uns noch einen guten Schritt weiter Richtung Kapitälchen/Headlines. Aber noch gibt es leider Gründe warum digi­tale Publikationen anders aussehen als die gedruckten Pendants.

  5. Ina

    Häää, brauche ich beson­dere Fonts für eine App? Wenn ich eine App fürs iphone baue kann ich da doch jeden xbelie­bigen font reinknallen.
    oder gehts jetzt um webapps? aber da gehts doch auch mit @fontface oder???

  6. Ben

    Gefällt mir !!!!!!

  7. Jürgen Siebert

    Ina: Es ist eher eine Lizenzfrage als eine tech­ni­sche Frage. Du kannst auch jede Art von Musik in eine App packen, die Frage ist nur: Darfst Du das (Lizenzbedingungen) und wenn ja, was kostet das (mal von selbst gemachter Musik und von selbst gemachten Fonts abgesehen)?

  8. robertmichael

    font­shop ist mal wieder vorreiter, find ich gut.
    bin gespannt ob es von den entwick­lern ange­nommen wird.

  9. Thomas Hühn

    Coole Sache. Auch äußerst faires Preismodell.

  10. Ina

    Hi Jürgen, dann hab ich echt ne bildungs­lücke, und mich schon mehr­mals schuldig gemacht, ich wusste nicht dass es für apps beson­dere lizenzen gibt und ich verstehe auch nicht warum. wenn ich für nen kunden ne app schreibe muss ich doch nur eine lizenz haben, die für meinen rechner. auf welchem device das später genutzt wird ist mir doch wurscht oder?

  11. Ralf H.

    @Ina:
    Es kommt darauf an, WAS genutzt wird. Ein Bitmap-Logo oder eine Vektordatei, die mit einem Font erstellt wurde, kannst du beliebig weitergeben.
    Aber im Falle der App wird der komplette Font selbst gege­be­nen­falls millio­nen­fach an die Nutzer der Mobilgeräte ausge­lie­fert und dort aktiv (also wie ein instal­lierter Font) benutzt. Du gibst also die Software selbst, nicht nur eine damit gemachte Gestaltung weiter. Und das verbietet eine normale Druckschriften-EULA natürlich.

  12. Jürgen Siebert

    Danke Ralf, ich hätte es nicht besser beant­worten können.

  13. Ina

    Hi Ralf,
    danke für Antwort. ich weiss jetzt grob wie es gemeint ist.

    aber ganz dann doch nicht, denn diese proble­matik gibts ja bei webfonts auch, warum denn jetzt noch ne ausnahme für mobile geräte?

    ich meine ich habe echt keinen wirk­li­chen schimmer schrift­recht, aber ich will mich auch nicht unbe­dingt strafbar machen. wenn ich diesen artikel nicht gelesen hätte, wie wüsste ich denn sonst von app fonts?

    so ganz einfach zu blicken ist das nicht. es geht also nur um die eula?
    aber warum packt man dann nicht diese eula in alle schriften mit rein? also ich kann doch wenn ich jetzt eine von diesen app schriften kaufe damit auch andere sachen bauen, nen flyer oder was auch immer. oder brauche ich dafür dann wieder die andere print-eula? ne oder? ich meine der app font scheint ja nun nicht teurer zu sein als normale fonts. Wozu also das ganze durcheinander?

  14. Tee

    Also man muss sich neben einer Webfont-Lizenz auch eine App-Lizenz kaufen?
    Und Web-Apps? Oder ein PDF in einer Web-App?
    Gibt’s auch eine PDF-Lizenz? Denn dort wird der Font ja auch weitergegeben…

  15. Jürgen Siebert

    @Ina: Es ist ganz einfach. Das Einbauen von Font-Dateien regeln die EULAs. Die EULAs der meisten Hersteller gestatten das Einbetten von »ausführ­baren« Fonts nicht. Um die legal zu tun, bedarf es entweder OEM-Lizenzen (wird seit Jahren im Bereich tech­ni­scher Geräte prak­ti­ziert, zum Beispiel Digitalanzeigen, Handys, …) oder einer Editable-Embedding-Lizenz. Beide Lizenzformen sind kompli­ziert in der Abrechnung und Verwaltung. Die mobilen FontFonts sind so simpel in der Lizenzierung wie seit eh und je im Desktop Publishing.

    @ Tee: Ja, es gibt PDF-Lizenzen, je nach Hersteller. Bei den FontFonts ist das Einbetten in PDFs mit einer Basis-Lizenz abge­golten (print & preview); eine Editable-Embedding-Lizenz wird anders berechnet.

  16. se

    so langsam fühl ich mich wie bei windows mit den ganzen lizenzen.
    fehlt nur noch die ulti­mate font die darf dann überall genutzt werden.

  17. Lorer

    Dieser Unsinn mit den unter­schied­li­chen Lizenzen muss schleu­nigst aufhören.

    Ein Font – Eine Lizenz – Alle Nutzungsmöglichkeiten.
    Alles andere ist sinnlos und ist für die meisten Kunden in keinster Weise nachvollziehbar.

  18. Steffi

    Mit den ganzen Lizenzen blickt doch keiner mehr durch. Man muss davon ausgehen, dass nicht alle Profis sind. Für den normalen User ist es doch unmög­lich hier noch zu folgen.

  19. Judith

    „Das Lizenzmodell für die mobilen FontFonts ist denkbar einfach und fair, so wie wir es aus den Desktop-Publishing-Tagen gewohnt sind. Ein Team von bis zu 5 App-Entwicklern kann sich eine Basislizenz für alle ihre App-Projekte teilen (…) Die Font-Lizenzen sind weder zeit­lich begrenzt…“

    Woher stammt die Info, dass die Lizenzen nicht zeit­lich begrenzt sind? Allein die App-Nutzung für ein Jahr kostet fünf mal so viel wie die unbe­grenzte Nutzung einer Webfont. Für die zeit­lich unbe­grenzte Nutzung von nur einem Schnitt (!) müssten wir unglaub­liche 1.225,00 EUR auf den Tisch blät­tern: Für unser kleines Start-Up (mit unserer App für bislang 1000 Nutzer) einfach unbezahlbar. 

    Wir können uns ohnehin nicht genau erklären, inwie­fern sich die Web-Nutzung stark von der App-Nutzung unter­scheidet, denn in beiden Fällen müssen die entspre­chenden Daten müssen auf die Endgeräte herun­ter­ge­laden werden.
    Überhaupt: Wenn User sich unrecht­mäßig Schriften beschaffen wollen, müssen sie nicht umständ­lich einge­bet­tete Schriften aus Apps extra­hieren – dafür gibt es heut­zu­tage sehr viel einfa­chere Möglichkeiten.
    Was soll diese bizarre Preispolitik? Und wieso traut sich nicht endlich jemand, einfache App-Lizenzen zu vernünf­tigen Preisen anzubieten?

    Für unser Start-Up kommen auch diese nur scheinbar unkom­pli­zierten und „güns­tigen“ Lizenzen zunächst nicht in Frage; wir müssen uns mit der Weblizenz zufrie­den­geben und bei der App selbst auf die wenigen guten freien Schriften/Schnitte zurück­greifen (Museo, google-Schriften, Quark).

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