Neu entdeckt: die Bauhaus-Künstlerin Lou Scheper-Berkenkamp

Das Bauhaus-Archiv (Museum für Gestaltung) widmet ab heute eine Sonderausstellung dem unge­wöhn­li­chen Lebenswerk der bisher kaum bekannten Bauhäuslerin Lou Scheper-Berkenkamp  (1901 – 1976). Unter dem Titel »Phantastiken« sind rund 150 Arbeiten aus dem facet­ten­reiche grafi­sche Werk der Schülerin von Johannes Itten, Lyonel Feininger und Paul Klee bis zum 14. Januar 2013 im Berlin zu sehen.

Lou Scheper-Berkenkamps Oeuvre umfasst neben Malerei und Zeichnung auch Kinderbücher, lite­ra­ri­sche Texte, Entwürfe für Oskar Schlemmers Bauhaus-Bühne und Farbgestaltungen von Innenräumen wie zum Beispiel in der Berliner Philharmonie von Hans Scharoun. Ihre freien künst­le­ri­schen Arbeiten bewegen sich zwischen Phantasie und Wirklichkeit, Ironie und Melancholie. Der intel­li­gente Wortwitz Lou Scheper-Berkenkamps zeigt sich beson­ders in ihren bunten »Bilderbriefen«, die als ideen­sprü­hende Miniaturen aus Text und Bild ihre Freunde faszi­nierten und in der Ausstellung einen Eindruck von der Persönlichkeit der Künstlerin geben.

Eine Auswahl von rund 150 Arbeiten auf Papier, eine digi­tale Präsentation einzelner Beispiele ihrer Farbgestaltungen sowie eine Hörstation vermit­teln einen diffe­ren­zierten Eindruck von dem weit umfas­sen­deren Lebenswerk von Lou Scheper-Berkenkamp, die mit dem Bauhauslehrer und Farbgestalter Hinnerk Scheper (1897 – 1957) verhei­ratet war.

»Lou Scheper-Berkenkamp entwi­ckelte eine sehr indi­vi­du­elle künst­le­ri­sche Formsprache und schuf ein enorm facet­ten­rei­ches Werk. Die Künstlerin vertrat die Auffassung, dass nicht alle Gestaltung funk­tio­nell zu sein hat. Deswegen entspre­chen ihre freien Arbeiten nicht unbe­dingt dem heutigen Stereotyp vom Bauhaus als Architektur- und Gestaltungsschule. In ihren Farbgestaltungen hingegen mani­fes­tiert sich deut­lich die Bauhaus-Idee der Vereinigung der Künste im archi­tek­to­ni­schen Bau«, erläu­tert die Direktorin des Bauhaus-Archiv Dr. Annemarie Jaeggi bei der Eröffnung gegen­über der Presse.


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