Nespresso-Engagement fällt auf George zurück

Das Menschenrechtsunternehmen Solidar Suisse setzt sich mit über 50 Projekten in 12 Ländern für eine sozial, poli­tisch und ökono­misch gerech­tere Gesellschaft ein. Seine neueste Kampagne knöpft sich die Erfolgsmarke Nespresso vor, ein Kapselkaffee-System von Nestlé. Für die Produktion des oben einge­bet­teten viralen Werbespot enga­gierte Solidar den jungen Züricher Filmemacher Alexander Meier, der seit 2000 als Regisseur, Autor und Editor arbeitet. International bekannt wurde er 2004 mit seinem Kurzfilm Chyenne.

Der Hauptdarsteller seines Viralspots (Skript: Spinas Civil Voices) ist ein Double des Original-Nespresso-Markengesichts George Clooney. Der US-Schauspieler ist über­zeugte Kriegsgegner, enga­giert sich für den Klimaschutz, enga­gierte sich jüngst für die Unabhängigkeit des Südsudan und initi­ierte das Projekt Satellite Sentinel, das mit Satellitenbildern ein Frühwarnsystem für neue Menschenrechtsverletzungen aufbauen will. Und so passt es nicht schlecht, dass Solidar Suisse Zehntausende Clooney-Fans dazu aufruft, ihrem Idol mit den folgenden Zeilen ins Gewissen zu reden:

»Lieber George, du setzt dich als UNO-Botschafter für eine gerech­tere Welt ein. Das ist toll. Darum ist es dir sicher auch ein Dorn im Auge, dass Nestlé nichts gegen die Ausbeutung von KaffeepflückerInnen unter­nimmt. Ich bitte dich deshalb, Nestlé vor die Wahl zu stellen: Entweder fair gehan­delter Kaffee oder kein George Clooney mehr in den Nespresso-Werbespots.«

Zur Unterschriftensammlung auf www​.solidar​.ch


9 Kommentare

  1. Oliver Adam

    Gefällt mir sehr gut!

  2. Caleb

    Schön! Eine mit einem Augenzwinkern vermit­telte Botschaft ist eben immer 1.000 Mal besser als der mora­lisch erho­bene Zeigefinger.

  3. Christian

    @Caleb
    Da gebe ich Dir voll­kommen Recht!

  4. Kurt

    Wenn’s der Clooney nicht mehr macht, macht’s jemand anderes. So leid mir das tut, aber so ist es. Alles was ich stets unter­lassen habe, macht heute jemand anderes – oft noch mit Vorwürfen mir gegen­über. So ist sie, unsere Gesellschaft – unfein und wenig edel; und alles läuft wie zuvor.
    Der Schaden bleibt mir – mir ganz allein! Aber: Ich werd noch sehr viel Schaden nehmen, und den anderen wird es ständig nützen. Sozusagen bin ich ein Nutztier (oder wie der Esel heißt). ;D

  5. Kurt

    Okay, okay: Idee – in Ordnung | Drehbuch – gut | Casting – in Ordnung | Location – ist klar gewesen | Regie – gut | Kamera – gut | Schnitt – gut | Stimme – gut | Dramaturgie – no comment!
    Immerhin sind sie auch hier wieder zu finden – die typi­schen Widersprüche des Lebens!

    2 | Caleb
    Schön! Eine mit einem Augenzwinkern vermit­telte Botschaft ist eben immer 1.000 Mal besser als der mora­lisch erho­bene Zeigefinger.

    Ja, aber ein Augenzwinkern muss nicht lächer­lich sein. Und in diesem Zusammenhang wäre ein gewisser Ernst doppelt wirksam. Er wäre witzig (eine Frage der Darstellungskunst!) und Fingerzeig zugleich. Mehr könnte ich mir dann gar nicht mehr wünschen.

  6. Tom

    Finde ich toll den Spot und bin auch der Meinung das Clooney mitt­ler­weile mit dieser Marke asso­zi­iert wird und somit Einfluss nehmen kann. Nur muss er es wollen und dann auch tun. We will see :)
    Good Luck !

  7. Torsten

    ups… hier werden ja uner­wünschte kommen­tare gelöscht. liegt das daran das berlin soweit im osten liegt?

  8. Jürgen Siebert

    Hier ist weder ein Kommentar gelöscht worden, noch habe ich einen im Spam-Ordner gefunden.

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