Kurz und (links)bündig: immer auf Twitter

Wer Fontblog auf Twitter verfolgt weiß seit 10 Minuten, dass die Financial Times Deutschland am Montag in neuem Gewand erscheint. Außerdem habe ich heute noch mitge­teilt, dass das Jahrbuch der Werbung jetzt komplett und kostenlos online zu lesen ist, der Red-dot-Award nichts mehr wert ist, dass ich heute Abend auf dem Berliner Typo-Stammtisch anzu­treffen bin, Scholz & Friends mit 1000 Mitarbeitern auf Google Apps umsteigt und dass es zur Ausstellung Welt aus Schrift eine Facebook-Fan-Seite mit vielen Abbildungen und Vortragstipps gibt. Ich musste es mal wieder sagen: Schnell und schmutzig = Twitter, lang und tief­sinnig = Blog.


6 Kommentare

  1. christoph

    dass der red dot in den letzten 2 jahren doch die infla­tio­näre vergabe von auszeich­nungen völlig entwertet wurde ist wirk­lich einen hinweis wert. inter­es­san­ter­weise funk­tio­niert die währung »auszeich­nung« fast genauso wie das geld­system und ist eben perma­nent von infla­tion bedroht.

    meinte der große desi­gnex­perte peter zec mit dem titel seines buches »design­wert« etwas den reibach, den die award-indus­trie macht?

  2. JanOne

    aha, und nu?
    brauch die welt die minu­tiöse angabe wann die ft sich denn nu endlich mal umge­zogen hat?

    und der rest? muss ich das live mitbekommen?

    sollte ich jemals twit­tern wird der erste post die konsis­tenz meines stuhl­gangs thema­ti­sieren. true story.
    aller­dings wird dieser husten der web drölf-null welt vorher ja doch das zeit­liche segnen. was für ein verlust…

  3. Jürgen Siebert

    Na endlich … hab mich schon gewun­dert, dass fast 12 Stunden vergehen müssen, bevor hier jemand die Anti-Twitter-Gebetsmühle anschmeißt …

    @JanOne: Diesen Argumentationsstil (ich nenne ihn auch Angstbeißen) kenne ich seit gut 30 Jahren, hat mich bei der Einführung vom DTP begleitet, als die Digitalkameras massen­taug­lich wurden, der Fontblog star­tete und nun eben Twitter.

    Ich bereite gerade mit großer Leidenschaft einen Vortrag vor, den ich »Die 7 Stufen der Technologiekritik« nenne (Arbeitstitel). Als Wissenschaftler kann ich es mir leider nicht verkneifen, bere­chen­bare Prozesse in ein simples Modell zu packen. Die 7 Stufen habe ich gestern mal nieder­ge­schrieben, die Wirbelsäule meiner Präsentation:

    1. Ignorieren (Wozu ist das gut?…)
    2. Panzern (Verschwindet bald wieder … )
    3. Abwertung (Ist nicht gut genug …)
    4. Stigmatisieren (Nur für Eliten, schadet der Jugend …)
    5. Bevormunden (Gibt es kein Gesetz dagegen? …)
    6. Fraternisieren (Ich hab mir jetzt auch so ein iPad gekauft …)
    7. Rationalisieren (Kann ich gut von der Steuer absetzen …)

    Du befin­dest Dich leider erst an Punkt 2, fünf weitere schmerz­hafte Stufen stehen Dir noch bevor.

  4. JanOne

    ohje­mine… :(

    ich werde dann an dieser stelle bei errei­chen jeder neuen phase ausführ­lich rumjam­mern. kann ja nicht angehen dass ich da alleine durch muss! :p

  5. Simon Wehr

    Oh, das macht mich hoffen. Das Internet steht in der öffent­li­chen Diskussion der Politik ja bereits an Stelle 5.
    Punkt 6 verstehe ich nicht, ehrlich gesagt. Was ist daran Kritik?

    Und ich werde mir jetzt ange­wöhnen, das Fernsehprogramm zu prüfen und bei jeder Sendung, die mich nicht inter­es­siert sofort einen Brief an den Sender schreiben. Das ist doch der üblich Weg zur Zeit, oder?

  6. Christian

    ich selbst befinde mich in Stufe 2 obwohl ich ange­fangen habe Twitter zu nutzen, aller­dings mit weniger gutem Erfolg. Aber was nicht ist kann durchaus werden.

    Überigens ein inter­es­santer Artikel den ich glatt 2 mal gelesen habe.

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