Kostenlose o2-World-Kampagnenschrift
Kommentare im Fontblog lesen lohnt sich!
Kurz nachdem ich mich hocherfreut über die o2-World-Kampagnenschrift geäußert hatte, verkündete saberrider in Kommentar Nr. 7, dass er den Pixel-Font eben mal auf FontShops Fontstruct-Seite gebaut habe. Und wie jeder weiß, stehen Fontstruct-Schriften registrierten Usern jederzeit zum kostenlosen Download bereit.
Also: Holt Euch jetzt einfach die kostenlose o2-World-Kampagnenschrift.
Als nette Ergänzung bietet sich die Berlin Arena Redux von funk king an.
13 Kommentare
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matthias
schaut aber schon ganz schön anders aus, oder?
saberrider
hui. freu mich sehr über den nachtrag.
@matthias: man muss sich den glow effect dazudenken bzw wegdenken. in photoshop und konsorten kommt man mit wenigen klicks zum gleichen ergebnis.
saberrider
hab den effekt mal auf die schnelle in photoshop rekonstruiert. ich denke man kommt so schon ziemlich ans original heran: http://img361.imageshack.us/my.php?image=arenaberlinwr9.jpg
Liz
Die echte Schrift hat feinere Abstufungen zwischen den gefüllten Zellen, mit Fontstruct ist es tricky (aber möglich), sonst sind die Punkte zu klein und die Schrift sieht dünn aus. Und es ist nicht nur Glow auf den Plakaten, ist aber klar, oder?
hering
hmmm, dieser ganze hype um die o2 world ist schon recht zweifelhaft. alle sind begeistert (der RBB bringt ein feature ums andere und ist doch immer noch ein öffentlich rechtlicher sender…)
wenn die halle doch wenigstens schön wäre. ein architektonisch unglaublich langweiliger bau will sich, mal abgesehen von der diskussion um sinn, zweck, kapitalismus und stadtbau-quatsch, als konkurrenz zu ähnlichen bauten in melburne, london, tokio und new york verstehen…
und so inszenierte man sich dann auch mit der eröffnungsfeier. allerdings kamen dort bei den meisten zuschauern doch recht unangenehme gefühle auf. wagnersche klänge (zwar von hans zimmer komponiert…) dazu brachiale worthaftigkeit auf den außendisplay: „raum für kraft“, platz für siege“ und irgendwas „für helden“. dann rammstein und dazu der schriftzug „weltereignisraum“. wer in geschichte aufgepasst hat, dem kommen da schon erinnerungen an eine andere einweihung einer sportstätte in berlin (mehr dazu hier http://www.feinrippundkorn.de/?p=173)
übrigens, das ist ja hier ein raum, der sich gerne mit typographie beschäftigt: die typo der laufschrift auf dem großen außendisplay der halle war wirklich unter aller sau. total zerschossen mit grottig angepasster typo für das display. teils kaum zu lesen… wer’S gesehen hat, muss zustimmen.
Benjamin Hickethier
Vom 16.10. bis 12.12. findet in Berlin ein ›Media Facades Festival‹ statt, mit u.a. der O-two-World als ›Media Facades Partner‹. Austellung, Konferenz, Urban Screenings. Als eye-catcher in der Kommunikationskampagne dafür dient – nicht gerade überraschend – die blinkenlights-Installation am Haus des Lehrers. Trotzdem ein ganz schön gewagter Sprung, oder? Vom CCC zu O2-World?
robertmichael
ich überlege gerade so …
nur mal als beispiel: fontshop entwickelt für viel geld eine CD-schrift für einen kunden und dann kommt jemand und baut diese in einem kostenlosen programm nach und verschenkt sie unter dem volk. würde sich der kunde verarscht fühlen und nochmal eine schrift dort entwickeln lassen? oder liegts am kunden selbst, weil die anforderungen an die eigene haussschrift nicht hoch genug waren?
hmm.
Jürgen
Die Überlegung ist berechtigt … ich hatte die gleichen Gedanken.
Hier meine Gegenüberlegung. Es handelt sich bei der o2-World-Typo um eine Kampagnenschrift (keinen langlebigen Corporate Font), deren Aussehen weder original noch originell ist: Es ist die schlichte Imitation einer LED-Schrift. So etwas kann jeder mit wenig Aufwand im Illustrator oder Freehand selbst stricken. Oder fix und fertig gebaut – freilich nicht 1:1 – für wenige Euro erwerben.
Dass die Schrift alleine nicht viel Wert ist, beweisen die ersten Kommentare: Man erkennt kaum eine Ähnlichkeit zwischen dem o2-Typografie und dem FontStruct-Font. Das liegt an ihrer raffinierten Bearbeitung in Photoshop. Ich habe hier mal eine Vergrößerung eingefügt:
Fazit: Die Basis der o2-World-Schrift ist trivial. Unverwechselbar wird sie erst durch die Bearbeitung der Designer, die für die Kampagne verantwortlich sind.
Liz
Warum überhaupt Fonts kaufen, auf dem Rechner sind ja ein paar vorinstalliert. Das sage ich in diesem Zusammenhang, kann ja in die Geschmackspolizei?
die Rückseite ist auch alles echte Arial, hatte Angst reinzuschauen. Ist da Times drin?
Aber Heyne ist bestimmt zufrieden, das Ding ist ein Bestseller.
thomas | BFA
bei den allermeisten covern, die auf dem markt sind bekommt man leider das kalte kotzen. muss man wirklich so sagen. die vertreter, die sowas entscheiden gehören eigentlich gekündigt.
HD Schellnack
Gegenüber Amerika ist de deutsche Buchcover-Gestaltung ein Armutszeugnis. Es gibt durchaus nennenwerte Ausnahmen, aber die Masse ist bla.
Die Cover werden auf die vermeintliche Zielgruppe – also die Einkäuferinnen im Sortiment, zumal bei den großen Ketten – zurechtgestutzt, der Geschmack weitestgehend rundgelutscht. Sehr schade. Das Buch htte die Chance, neben der CD in Sachen Package Design zu beweisen, wie wertvoll eine schöne Gestaltung als Verkaufsfaktor sein kann. Aber denkste.
Liz
Stattdessen beweist das Buch wie unwichtig schöne Gestaltung als Verkaufsfaktor sein kann.
thomas | BFA
danke HD. so siehts exakt aus.
das wäre auch mal was für den designdiskurs. hier krachts wirklich an allen ecken und kanten.