Kommentar: Elfenbeinturm-Redesign bei faz​.net

In der letzten Woche verkün­dete Dirk Specht, der Leiter Elektronische Medien bei der FAZ: »Wir wollen die ›FAZ‹ im Web posi­tio­nieren .« Siehe auch den Fontblog-Beitrag: Ab morgen nimmt die FAZ das Internet ernst. Inzwischen wissen wir: Sie will es nicht (oder kann es nicht).

Es gibt zwei fundierte Betrachtungen des neuen FAZ-Internet-Auftritts, eine von Art Director Matthias Ballmann auf medi​en​lese​.de und eine zweite vom Design-Tagebuch. Diesen möchte ich gerne drei einfache Fragen hinzu­fügen, um meine Behauptung zu beweisen. Dazu versetze ich mich in einen durch­schnitt­lich-intel­li­genten Internet-User, der natür­lich Spiegel-Online kennt (spiegel​.de), der ab und zu mal beim Tagesspiegel rein­schaut (tages​spiegel​.de) und bei der Süddeutschen Zeitung (sued​deut​sche​.de). Die gedruckte FAZ lese ich hin und wieder im Urlaub, weil es sie auf der ganzen Welt zu kaufen gibt und ich dann auch die Zeit habe, sie intensiv zu studieren. Und nun wollen die mich also mit ihrem Internet-Auftritt einfangen.

Da frage ich mich zuerst mal: Warum heißt das FAZ​.NET und nicht faz​.de? Wenn man sich im Internet neu posi­tio­nieren möchte, dann wäre dies der Moment gewesen, der Marke einen nahe liegenden Namen zu geben, den sowieso die Mehrheit der Neukunden erst mal ins Browser-Adressfeld eintippt. Sofort wird man umge­leitet auf faz​.net, was mir beweist, das die Frankfurter die Lizenz zum Umtaufen im Tresor liegen hat. Ein Kurzbesuch bei denic​.de bestä­tigt mir die Besitzverhältnisse. Die Endung .net ist eine Loser-Endung. Zu ihr greifen Schwachmarken oder Piraten, die an .de oder .com nicht rankommen. Elfenbeinturm-These Nr. 1: Man glaubt nicht wirk­lich an die Notwendigkeit eines Neuanfangs im Internet und hält an der scheinbar etablierten (aber schwa­chen) Marke faz​.net fest.

Dann frage ich mich dasselbe, was sich Matthias Ballman gefragt hat: Was steckt hinter der zwei­ge­teilten hori­zon­tale Hauptnavigation, die sich über­ra­schen­der­weise nicht verzweigt? Die Antwort weiß nur der FAZ-Abonnent. Die obere Navigationsleiste mit den Bezeichnungen »Politik«, »Wirtschaft«, »Feuilleton« und »Sport« spie­gelt die werk­täg­li­chen Hauptprodukte der gedruckten Zeitung wider, die darunter liegende zweite Navi-Leiste benennt Nebenprodukte, die nicht jeden Tag Bestandteil der FAZ sind, zum Beipiel »Auto« (nur diens­tags) oder »Reisen« (donners­tags). Elfenbeinturm-These Nr. 2: Maßgeblich für die Orientierung eines (neuen) FAZ-Online-Auftritts ist die Struktur des Printobjektes; igno­riert werden die Gepflogenheiten der Internet-Navigation, mit denen sich die neu umwor­benen Nicht-Abonnenten auf der Seite versu­chen werden.

Schließlich frage ich mich, warum es die tägliche FAZ in digi­taler Form (e-Paper) nicht einzeln zu kaufen gibt (wie beispiels­weise beim tages​spiegel​.de), sondern nur in Form eines Abonnements. Wenn man in Frankfurt schon nicht die Gepflogenheiten des Internets akzep­tieren will, warum simu­liert man in diese Punkt nicht1:1  das rich­tige Leben? Die gedruckte Ausgabe kann jeder ohne Verpflichtung beim Zeitungshändler an der Ecke erwerben. Das Verrückte am e-Paper-Abo ist jedoch, dass es nur in Verbindung mit einem Print-Abo zu erwerben ist. Elfenbeinturm-These Nr. 3 (frei nach Karl Kraus): Es reicht nicht, keine eigene Online-Strategie zu haben, man muss auch unfähig sein, sie zu installieren.


31 Kommentare

  1. robertmichael

    Die Endung .net ist eine Loser-Endung. Zu ihr greifen Schwachmarken oder Piraten, die an .de oder .com nicht rankommen. 

    harte worte. sehe ich nicht so.

    die navi ist wirk­lich nervend. die rollups über die navi stören und man ist irgendwie mehr am suchen als am finden. (als gegen­t­li­cher auch-nur-im-urlaub-leser)

    ansonsten gefällt mir das layout ganz gut, nicht optimal aber gut. was nevt ist die bewegte werbung im hinder­grund. das stört extrem beim lesen. da hätte man genau­sogut hinder­grund­musik einsetzten können. weg damit!

  2. Florian

    Ebenfalls zu .net:

    Ich gebe Dir Recht, .de würde der »Zeitung für Deutschland« defi­nitiv besser zu Gesicht stehen.
    .net hat aber durchaus auch eine (posi­tive) Tradition – so nehme ich das zumin­dest wahr; passend für all dieje­nigen, die inter­na­tional agieren und daher das .de/.fr/.at/was-auch-immer als been­gend empfinden und sich ande­rer­seits weder als .com-merziell noch als eine .org-anisa­tion sehen und präsen­tieren wollen. Besonders Website-Betreiber, die den neuen, welt­weiten und »cyber­so­zialen« Netzkultur-Aspekt betonen wollen, greifen gerne darauf zurück. Und das sind beileibe nicht alles Schwachmarken und Piraten.

  3. Harki

    Die Abkanzlung von .net-Domains kann ich der Form und in der Schärfe nicht nach­voll­ziehen. Was faz​.net angeht ist das halt die seit Jahren einge­führte Domain des Online-Auftrittes der FAZ. Hätte man das wirk­lich noch ändern sollen? Man kennt das eben so. (Ursprünglich hatten sie glaube ich mal vor, auf faz​.net was Zweisprachiges zu machen, kann mir aber auch falsch im Gedächtnis geblieben sein.)

    Als einer, der seit knapp zwanzig Jahren die Frankfurter liest, empfinde ich die Strukturierung der Menüs längs der Gliederung der Papierausgabe als ausge­spro­chen angenehm…

    Auch gene­rell gefällt mir die neue Site unterm Strich ganz gut: weniger Gefitzel, Konfetti und Plunder. Es wirkt viel aufge­räumter. Die unver­schämt große Reklame oben und rechts kriege ich dank Adblock nicht zu sehen. Interessanterweise ist die Schrift größer geworden, während sie bei Spon kleiner geworden ist. Hübsch auch der Redaktionskommentar rechts oben.

    Als wirk­lich störend empfinde ich die infan­tilen Umfragen und die Tatsache, daß „Leserkommentare“ jetzt noch promi­nenter plaziert werden. Ganz schlimm ist die Möglichkeit zu Balkenbwertungen wie bei Heise – auch es etwas dezenter ausfällt als dort, ist es einfach kein FAZ-Niveau, über die Erzeugnisse ihrer Redaktion quasi abstimmen zu lassen. Zumal erfah­rungs­gemäß auch sehr viele Müll-Kommentare frei­ge­schaltet werden. Ich lese die FAZ nicht, um mir anzu­höre, was Krethi und Plethi dazu zu sagen haben.

    Bleibt zu hoffen, daß sich die Qualität der Beiträge der Online-Redaktion nun wie verspro­chen verbes­sert und daß die nun „cross­me­dial“ arbeiten Online-Redakteure nicht etwa umge­kehrt die Papier-FAZ (weiter) verfla­chen lassen.

  4. Dav(id Hubner)

    Eigentlich wollte ich auch noch was zum abwer­tenden ‚.net Domains‘ Kommentar schreiben, aber es wurde ja dann doch auch schon Einiges als Reaktion gepostet. (Trotzdem ist das Negative in diesem Fall nicht so ganz nach­voll­ziehbar. Wenn das Ganze gegen .info oder .biz Domains ginge, würd ichs noch eher verstehen, zumin­dest teil­weise. Weil die sich aufgrund des bisher immer güns­ti­geren Preises gerade zu anbieten, für ‚massen­wer­bungs­re­le­vante Anbieter‘. Aber .net?)

  5. webicus

    .net finde ich durchaus sinnig für Netzwerke, bzw. vernetzte Unternehmen. Natürlich gibt es auch den ein oder anderen „Trittbrettfahrer“, Beispiel:
    http://​www​.font​blog​.net

    Um genau das zu verhin­dern geht Fontshop ja anschei­nend auch den umge­kehrten Weg:
    http://​www​.font​shop​.net -> Weiterleitung zu font​shop​.at

  6. Jürgen

    Es geht darum, wie Domains wahr genommen werden, nicht wie sie ursprüng­lich gedacht waren. Nicht umsonst griff Ivo zu font​werk​.com, als font​werk​.de bereits besetzt war; dass er mit Fontwerk Geld verdienen will, wäre mir neu … er hat einfach die nächst-attrak­ti­vere TLD gewählt.
    Im Geschäftsleben steht .com für »Sitz in den USA«, »Internationales Unternehmen« oder »Mutter aller Tochter-Sites«. Mit .net steht die FAZ allein auf weiter Flur. Ich würde gerne mal eine Statistik sehen, wie häufig am Tag ihr Redirect anspringt.

  7. Florian

    Dann ist Ivo ein Pirat! ¶°)

    Immerhin hat die FAZ sich nicht für die kenia­ni­sche TLD entschieden …

  8. erik spiekermann

    In meiner nächsten form-kolumne geht es um das „rede­sign�? der FAZ. Kann ich leider hier nicht vorab zitieren. Hier ein zitat von einem mitar­beiter der zeitung, wobei ich hoffe, dass Schäuble nicht auf heraus­gabe des namens drängt:

    Eines aller­dings unter­schätzt der geneigte Leser, der aus der Ferne auf die große alte Dame schaut: so viel Inkompetenz und Mutlosigkeit können Sie sich gar nicht vorstellen, wie in der Führungsetage herrscht…

  9. Ivo

    Als Pirat muss ich auch mal meinen Senf dazu abgeben. Die Thesen zu den Fragen 2 und 3 unter­schreibe ich.

    Zur strit­tigsten These aller­dings ein paar Anmerkungen, das sehe ich nicht so wie du, Jürgen. Zunächst ist FAZ​.net – zumin­dest bei mir – irgendwie im Gedächtnis. Warum auch immer, aber ich käme nie auf die Idee, faz​.de einzu­geben. Offenbar ist das schon eine mehr oder weniger gefes­tigte Marke. 

    Was ich sehr gut finde an dem Beispiel ist, dass FAZ​.net nur zwei Silben lang ist [sofern man, wie bei der FAZ üblich, nicht die einzelnen Buchstaben ausspricht]. Damit dürfte diese Domain beinahe einmalig sein. Mir fällt zumin­dest keine weitere komplett zwei­sil­bige URL ein. Meine These ist eh, dass vor der TLD maximal zwei Silben sein dürfen, wenn die URL eingängig sein soll [davon ausge­gangen, dass einsil­bige längst weg sein dürften]. Yahoo, Google, eBay, face­book, apple, flickr, FontShop, Fontwerk … kennt man ja ;) 

    Sofern man nicht so tolle URLs kreiert wie z.B. del​.icio​.us kommt meines Erachtens nach eigent­lich nur .de [bzw. jede entspre­chende Länder-TLD] in Frage oder .net für nicht­kom­mer­zi­elle und .com für kommer­zi­elle. Alle weiteren [.info, .biz usw.] sind Loser-Endungen. Bei einer Zeitung gehe ich sogar noch mit, wenn sie .net wählt, da das zusätz­lich den Eindruck vermit­telt, kosten­losen Service, also gratis Inhalt zu schenken, als eine Art Appetizer für die Printversion. So gesehen ist eine Zeitungswebsite fast nicht­kom­mer­ziell. Zumindest aus Sicht der meisten Online-Zeitungsleser.

    Der Grund, warum ich font​werk​.com gewählt habe ist weniger dass font​werk​.de weg war, vor allem wollte ich eben weg von den vielen Silben in gabro​witsch​.de und hin zu eben dieser Dreisilbigkeit [vier mit Punkt]. Und die kriegt man nun mal nicht mit .de hin. Font-Werk-dot-com. Also zu 90% hat diese URL phone­ti­sche Ursachen. Und ich glaube, das ist ein nicht unwe­sent­li­cher Grund, warum es eben FAZ​.net heißt [irgendwie spreche/denke ich bei .net sogar den Punkt weg, so dass wirk­lich nur noch die zwei Silben übrig bleiben] und nicht faz​.de. Klingt viel­leicht komisch, ist aber trotzdem im Web ein enormer Faktor, denke ich und verweise in diesem Zusammenhang noch einmal auf zuvor genannten Websites.

    [Dass ich mit dem Namen Fontwerk selbst längst unzu­frieden bin, ist übri­gens ein anderes Thema …]

  10. marcus

    Warum dieses dämliche FAZ​.NET? Ist »Frankfurter Allgemeine« nicht gut genug? Warum das Ding in der online-Version umbenennen?

    Auch der Rest ist übel, mal sehen was kollege knüwer dazu zu sagen hat :D

  11. Andreas

    Vielleicht kommt das FAZ​.NET auch von dem laut­ma­le­ri­schen FAZIT (http://​de​.wiki​pedia​.org/​w​i​k​i​/​F​a​z​i​t​-​S​t​i​f​t​ung)?

  12. Jürgen

    Danke, marcus: In den 10 Punkten steht alles drin, was ich sagen wollte … nur besser sortiert.

  13. Christian

    Als Nachrichtenkonsument hab ich mir wahr­lich noch nie die Frage gestellt, warum .net oder .de. Über die Jahre hab ich aber am eigenen Sprachgebrauch und dem meines Umfeldes fest­ge­stellt, dass ich sprach­lich leichter auf das Onlineangebot der faz (eben faz net) verweisen kann, als auf z. B. Spiegel Online (da schlei­chen sich dann immer verschie­dene Benennungen ein wie „Spiegel Online“, „auf der Seite vom Spiegel“ oder „auf spiegel​.de“. Insofern finde ich das .net eigentlcih sehr gut. Außerdem schwingt bei mir immer noch so eine univer­sa­lere Bedeutung bei .net-Domains mit. Ich empfinde .net als voll­wer­tige Domain, inso­fern teile ich die Kritik hier nicht.

    Alles in allem bin ich als Stammleser des Onlineangebots positiv über­rascht und finde das Angebot zumin­dest im oberen Bereich deut­lich besser. Je weiter man runter­scrollt empfinde ich aber den Weißanteil zu hoch. Da wurde viel Platz verschenkt und meiner Meinung nach wenig an Übersichtlichkeit gewonnen. Pro Überschrift eine Linie ist dann doch ein wenig happig.

    Was nervt ist, dass die Bildergalerien die ich heute und gestern öffnete nicht in einem Pop-up erscheinen. Selbst bei 1280 x 1024 muss ich so bei einem Bild runter­scrollen um die Bildunterschrift zu lesen … :-/

  14. Rolf

    FAZ, HAZ… bei meiner Lokalpresse wird das ePaper auch nur mit einem Abo verhö­kert. Ich hatte mal eine kleine Diskussion per Mail mit einem Chefredakteur, aber da war keine inter­net­freund­liche Auffassung einer Online-Nutzung abzuringen.
    Mittlerweile sind sie immerhin dazu über­ge­gangen, vom Klick auf einer Übersichtsseite zur Vergrößerung des Artikels im neuen Fenster, die ganze Seite Bildschirmsprengend zum Scrollen als Wandzeitung anzubieten…

  15. CHR15

    stimme komplett mit ivo überein. 

    möchte aber noch hinzu­fügen, dass ich die loser-kate­go­rie­rung der domains als ähnlich irri­tie­rend empfinde wie die wertung der mobil­netz-vorwahlen. demnach wären beispiels­weise alle o2- und e-plus-nutzer prole­ta­riat – mit D1 hingegen steht man auf der sonnen­seite des (geschäfts)lebens, weil man so zur mobil­funk­ge­nera­tion der ersten stunde gehört. sehr schön.

    kleider machen leute sagt gott­fried keller.

  16. Jens

    also für mich gibt es auch keine Loser–Domain–Endungen. Sicher ist es richtig, das bei verge­benen Domains oft eine andere Endung einspringen ‚muss‘, dennoch dürfte doch in der Regel der Urheber der Erst–Domain so weit­sichtig sein, sich gleich alle rele­vanten .endungen zu reser­vieren lassen.

    Kann es nicht auch sein, das man .net gewählt hatte, weil es sich so schön auf FAZ reimt: F–A–Zett–nett ?
    :)

  17. Kees

    Ivo
    am 20. November 2007 um 19.19 Uhr:
    (…)
    Was ich sehr gut finde an dem Beispiel ist, dass FAZ​.net nur zwei Silben lang ist [sofern man, wie bei der FAZ üblich, nicht die einzelnen Buchstaben ausspricht]. Damit dürfte diese Domain beinahe einmalig sein. Mir fällt zumin­dest keine weitere komplett zwei­sil­bige URL ein.
    (…)

    …aber mir:

    taz​.de

    (hahaha)

  18. Ivo

    Ha! Eben nicht. Man spricht ja »taz-de-eh«, bei FAZ​.net »faz-net«, sofern man [wie hoffent­lich üblich] bei diesen Beispielen den Punkt unaus­ge­spro­chen lässt.

  19. thilo

    Die Endung .net ist eine Loser-Endung. Zu ihr greifen Schwachmarken oder Piraten, die an .de oder .com nicht rankommen.

    Wenn dem wirk­lich so ist, dann kann ich mich wohl rühmen, Eigner der schwächsten Schwachmarke im gesamten Web 2.0 zu sein.
    Katzenblog​.de war nämlich schon vergeben.

    P.S.: E-Paper-Abo nur im Verbindung mit Print-Abo?! Da muss man auch erst mal drauf kommen…

  20. Jürgen

    Wir streiten um Kaisers Bart. In dem von marcus empfoh­lenen, lobens­werten Artikel »10 Newspaper Myths Deconstructed« heißt es unter Punkt 3: Newspaper need ONE iden­tity. Als posi­tives Beispiel wird die New York Times zitiert, die heißt gedruckt so und online nicht anders. Wenn nun die FAZ mit ihrem neuen Online-Auftritt beweisen will, dass sie sich »im Web posi­tio­nieren« möchte, dann muss die logi­sche Konsequenz lauten: Weg mit der »über­holten« Marke faz​.net und hin zur Frankfurter Allgemeinen Zeitung, abge­kürzt F.A.Z. Wenn ich mich recht erin­nere (Praktikum 1983), nennt man sich dort im Haus Effazett und nicht Faz – was gegen Ivos Zweisilben-Theorie spricht.

  21. ulli neutzling

    erik spie­ker­mann
    Eines aller­dings unter­schätzt der geneigte Leser, der aus der Ferne auf die große alte Dame schaut: so viel Inkompetenz und Mutlosigkeit können Sie sich gar nicht vorstellen, wie in der Führungsetage herrscht…

    damit unter­scheidet sich die faz-führungs­etage ja nicht im geringsten vom über­wie­genden teil der deut­schen unternehmenslenker..

  22. Jürgen

    @ thilo: Katzenblogs sind explizit ausge­nommen von meine These ;-)
    Wunderbare Seite.
    Zur Präzisierung: Ich spreche ausschließ­lich von kommer­zi­ellen Seiten, deren URL iden­tisch mit einem Firmen- bzw. Markennamen ist. Wenn ich die Inhaltsstoffe meiner Milka-Schokolade verstehen möchte, dann gebe ich http://​www​.milka​.de und nicht http://​www​.milka​.net in meinem Browser ein. Markennamen in Verbindung mit .net …. Entschuldigung, dahinter kann nur ein Domain-Grabber oder ein dusse­liges Unternehmen stehen, dem es nicht gelingt, seine Markenrechte durchzusetzen.

  23. Harki

    Und zum Thema „Wie schick ist eine TLD?“ noch ein – FAZ-Artikel. Wenn das so weiter­geht, wie in dem Artikel gemut­maßt wird, könnte es demnächst so kommen, daß eine de-Domain das Odeur einer „obrig­keit­lich gedul­deten Site mir einem guten Anwalt“ bekommt.

  24. Ivo

    Wenn ich mich recht erin­nere (Praktikum 1983), nennt man sich dort im Haus Effazett und nicht Faz – was gegen Ivos Zweisilben-Theorie spricht.

    Dann kommt aber Jens‘ Theorie [#17] ins Spiel … ;)

    Aber ganz ehrlich, irgendwie fehlt mir der Glaube, dass eine von so viel Inkompetenz [Erik #8] geprägte Entscheideretage an Phonetik dachte bei ihrer Maßnahme, FAZ​.net statt FAZ​.de zu nehmen. Unter diesem Gesichtspunkt wäre Jürgens 1. These wohl doch so abwegig nicht.

  25. MiSc

    Jürgen: Wenn ich die Inhaltsstoffe meiner Milka-Schokolade verstehen möchte…

    …tippe ich in meinen browser „milka inhalts­stoffe“. was inter­es­siert mich eine TLD? ich will die info!

    PS: bei mir war MiSc​.net schon weg ; )

  26. nils

    Die Forderung „Newspapers need ONE iden­tity“ macht meines Erachtens nur dann Sinn, wenn die Inhalte von Print und Web iden­tisch sind. Das werden sie aber nie sein, entweder weil nicht alle Print-Artikel im Web veröf­fent­licht werden, oder weil im Web einfach öfter und zeit­näher veröf­fent­licht werden kann als in einer täglich erschei­nenden Printausgabe.

    Gibt man dennoch Print und Web eine einheit­liche Marke, stellt sich die Frage, wie man die verschie­denen Angebote dann unter­scheidet. „Im Internetnetauftritt der FAZ …“ klingt doch etwas holp­riger als „Bei FAZ​.NET …“.

    Ich denke, unter­schied­liche Marken für Print und Web sollten viel­mehr als fairer Hinweis auf die unter­schied­li­chen Inhalte ange­sehen werden. Zwei unter­schied­liche Produkte mit dem glei­chen Namen zu versehen, bewirkt statt einer „gestärkten Marke“ doch eher Verwirrung der Kunden.

  27. marcus

    @nils: aus meiner beschei­denen erfah­rung ist es ja schon fast ein ding der unmög­lich­keit EINE marke zu unter­halten. ZWEI dagegen — da bleibt ja kaum noch zeit für das kerngeschäft …

  28. Harki

    ZWEI dagegen — da bleibt ja kaum noch zeit für das kerngeschäft …

    Mag ja sein, das unter­schätzt aber den Enthusiasmus eines ollen FAZ-Lesers… Für den gibt es eben (jeden­falls, wenn er gleich­zeitig viel im Netz rumhängt) seit langem schon:

    Erstens die „rich­tige“ FAZ, die Papier-FAZ – ihrer­seits bestehend aus dem moderat-konser­va­tiven Politikteil, dem libe­ralen Wirtschaftsteil und dem linken Feuilleton.

    Zweitens die FAS: Boulevard zum Wochenende und einige freie Mitarbeiter als ziem­lich nerv­tö­tende Dauergäste. (Lese ich nicht, auch wenn der groß­ar­tige Volker Zastrow dort jetzt seit einiger Zeit den Politikteil leitet. Die wich­tigsten Artikel hat es eh meist montags auf faz​.net.)

    Und dann drit­tens faz​.net. Dort bekam man bis dato immer die FAZ-Kommentare und die wich­tigsten Artikel der rich­tigen FAZ schon am Abend zuvor und nach­träg­lich das wich­tigste aus der FAS mit – und wurde des weiteren tags­über von dem von einer ziem­lich blöden Online-Redaktion aus Agenturmeldungen zusam­men­ge­bas­telten Standard-Schrott genervt. An Wochenenden, gerade an wegen Feiertagen langen Wochenenden, haben sie dann dorten voll­ends die Praktikantinnen machen lassen – das Niveau ist dann immer noch­mals deut­lich abge­sackt. „faz​.net“, das war jeden­falls bis jetzt Nachrichtenseite XYZ plus das, was aus der rich­tigen FAZ rüber­dif­fun­diert ist, plus die Möglichkeit, die komplette Papier-FAZ online zu lesen, was das Rüberpasten in etwelche Blogs und Foren sehr erleich­tert hat.

  29. thilo

    Katzenblogs sind explizit ausge­nommen von meiner These ;-)

    Zur Präzisierung: Ich spreche ausschließ­lich von kommer­zi­ellen Seiten, deren URL iden­tisch mit einem Firmen- bzw. Markennamen ist.

    Das sollte wohl mal jemand den Herrschaften der, ähem, Astro-Boom Unternehmensberatung sagen. Die scheinen sich mit dem Domaingrabbing von katzen​blog​.de wohl verhoben zu haben…

  30. frank

    warum sollte das e-paper nur mit prin­tabo möglich sein?
    dem ist nicht so, gerade heute erst bestellt!

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