Jost Hochuli zu Besuch bei FontShop

Die Schweizer Typografie-Legende Jost Hochuli (links) und sein Schüler Roland Stieger vom Büro TGG, St. Gallen, spre­chen im FontShop über gute gestal­tete Bücher und die Notwendigkeit von »Apfel i«

Anfang der 1990er Jahre hat FontShop die beiden Standardwerke »Das Detail in der Typografie« und »Bücher machen« zu hunderten an seine Kunden versendet. Ihr Autor: Jost Hochuli, einer der ange­se­hensten Buchgestalter und -Typografen unserer Zeit. Heut war er im FontShop, eine Premiere für beide – denn persön­lich waren wir uns bisher noch nicht begegnet.

Hochuli weilte anläss­lich seiner Ausstellung »Buchgestaltung in St. Gallen« in Berlin, die noch bis zum 22. 1. 2011 (8:00-20:00 h) an der Kunsthochschule Weißensee zu bewun­dern ist (Fontblog berich­tete: Jost Hochuli in Berlin). Ein persön­lich über­reichtes Apfel i brachte ihn sofort ins Schwärmen, über die Präzision und die Freiheit des digi­talen Gestaltens. Er selbst entwirft zwar nicht mehr so viel am Computer, aber das Internet, Webshops und E-Mail sind seine tägli­chen Begleiter.

Meine Gretchenfrage hob ich mir bis zum Ende des Besuchs auf: Hat Jost Hochuli even­tuell ein Thema für die TYPO 2011? Er zögerte. »Eigentlich wollte ich nur noch Seminare für bis zu 50 Zuhörer geben.« Ich erschrak. Er habe da zwar einige Vorträge, die er hin und wieder mal halte, aber er fände es lang­weilig, immer dieselben Referate zu halten. Ich versprach ihm, dass kaum ein TYPO-Besucher seine Vorträge kennen werde. Sein eben­falls anwe­sender Schüler Roland Stieger unter­stützte mich glück­li­cher­weise: »Ich war schon drei mal auf einer TYPO, das erste Mal 2000. Ein Vortrag von Ihnen würden dort wunderbar hinpassen.«Dann zitierte ich eine Passage aus dem Podiumsgespräch vom Freitag (Fontblog berich­tete), als er über den Tunnelblick der Basler und der Züricher Schule lästerte – es fiel sogar die Vokabel »faschis­toid«. Auf einmal begannen seine Augen zu leuchten. »Sie bringen mich auf eine Idee. Noch niemand hat etwas über die Entwicklung vom Bauhaus zur Swiss Typography gesagt.« Bingo.

Genau das wollen wir von ihm hören. Wir einigten uns auf den Arbeitstitel »Bauhaus – Zürich – Basel … und nebenan«. Mehr wird noch nicht verraten. Es wird wahr­schein­lich der Abschlussvortrag. Freut euch auf die TYPO 2011.


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