Google kann jetzt auch Flash durchstöbern

Adobe kündigt auf seiner Developer-Site an, dass Flash-basierte Internetseiten bald von den Suchmaschinen Google und Yahoo besser analy­siert werden können. Hierzu stellt Adobe den beiden Unternehmen eine opti­mierte Flash-Player-Technologie zur Verfügung, die eine bessere Indexierung von Inhalten im Flash-Dateiformat SWF ermög­licht. Nach jahre­langer Isolation sollen nun Millionen von Rich-Internet-Anwendungen (RIAs) und andere dyna­mi­sche Webangebote auf Flash-Basis besser für die Einbindung in Internet-Suchen erschlossen und Anwendern somit leichter zugäng­lich gemacht werden. Bisher hatten reine Flash-Seiten, wenn man sie nicht mit HTML-Tricks ergänzte, ganz schlechte Karten beim Google-Ranking.

Da die Flash-Technologie nicht in Form offener Standards spezi­fi­ziert wurde, kann ihr Verhalten nur durch aufwen­diges Reverse Engineering zugäng­lich gemacht werden. Aus diesem Grund war Flash für viele profes­sio­nelle Webseiten-Gestalter keine ernst zu nehmende Technik. Sie griffen lieber zu offenen Standards wie Scalable Vector Graphics (SVG) oder Synchronized Multimedia Integration Language (SMIL). Die von Adobe vorge­schla­gene Vorgehensweise zur Einbindung des »Flash-Players« in Webseiten verwendet das HTML-Element <embed>, das nie in den W3C-Standards zu HTML enthalten war.


31 Kommentare

  1. ich ich ich

    ich kenn mich mit dem flash-format auch nicht so aus, aber nach strings zu parsen dürfte auch in flash jetzt nicht so das riesen ding sein..

  2. HD Schellnack

    Wird auch Zeit, dass Google das mal checkt. Bisher haben wir das immer mit Schattenseiten ausge­gli­chen, aber so wirds ennnn­dlich relaxer. Und auch über­fällig, dass Adobe den SWF-Standard etwas mehr öffnet (auch im Hinblick auf den iPhone-Markt, wenn der Zug noch nicht abge­fahren seins sollte).

  3. Christian

    Interessante Neuigkeiten, aber eins fällt mir an dem Artikel auf: Ist das nicht eher Wunschdenken, dass „viele profes­sio­nelle Webseiten-Gestalter“ lieber auf SVG und SMIL statt Flash zurück­greifen? Ich glaube, Flash ist mit Abstand die am meisten verwen­dete Technologie.

  4. Jürgen

    @ Christian: Du hast recht. Ich hätte den Text mit frischem Kopf schreiben sollen. Der Satz war eigent­lich so geplant:
    »… war Flash für viele profes­sio­nelle Webseiten-Gestalter keine ernst zu nehmende Technik. Offenen Alternativen wie Scalable Vector Graphics (SVG) oder Synchronized Multimedia Integration Language (SMIL) fanden keine breite Akzeptanz.«

  5. Thierry

    da müsste mal wohl eher die kombi von php (oder ein pendant) zusammen mit java­script als haupt-alter­na­tive für profes­sio­nelle web-desi­gner nennen.

    sachen wie drag&drop sind damit möglich und wurden auch schon viel­fach in (profes­sio­nellen) appli­ka­tionen angewendet.

    the web is not a movie

  6. stoph

    Och net. So ein Müll, jetzt landet man schon auf diesen schreck­li­chen Flashseiten, wenn man auf ein Suchergebnis klickt?

    Elende Pluginladezeiten, unmög­liche Bedienung, Ton und Klimbim an allen Ecken und Enden. Damit gibts ja dann irgend­wann gar keine vernünf­tigen Seiten mehr, weil jeder „Heinz“ meint er könne sich ne Flashseite zusam­men­malen. (Ok, mit HTML isses auch net besser.)

  7. Jan

    Hm, wer benutzt denn SVG / SMIL? Da ists mit der Browserunterstützung noch nicht so weit her – deshalb momentan eher Nischenformate.
    Flash Indexierung wird ja inter­es­sant. Was inde­xiert Google denn dann? Das Flash, das (alter­na­tive) HTML, beides?

  8. Jens Grochtdreis

    Mmmmmh, von welchem Paralleluniversum schreibst du in Bezug auf SVG und SMIL? Das haebn nur Geeks genutzt, die an ihr Linux keinen IE lassen. Diese Techniken sind Totgeburten. Flash hingegen lebt und gedeiht, egal ob man es gut oder schlecht durch­su­chen kann.

    Für die Technologie Flash ist die Durhcsuchbarkeit eher zweit­rangig, wie man an den vielen Flashseiten sieht.

  9. bc44

    Och net. So ein Müll.
    Ne Blogmeldung, die einer Nachricht ne Woche hinter­her­hinkt, SVG und SMIL reali­täts­fremd als Werkzeug der Profis beti­telt, und einmal mehr jemand der sich lieber dem unwis­senden, Stereotyp gelenkten Mob anschliesst, als sich mal über­legt warum Flash heute diesen Erfolg hat- nur mit unmög­li­cher Bedienung und Klimbim ist das nicht zu begründen. Sachen gibts…

  10. Jürgen

    Warum müssen Programmierer gleich rummaulen, wenn man mal einen Satz falsch formu­liert hat. Meine Korrektur kam ja bald darauf.

    @bc44: Fruchtbarer wäre gewesen, wenn Du einfach mal kurz zusam­men­ge­fasst hättest, warum Flash Deiner Meinung nach »diesen Erfolg« hat.

  11. stoph

    Hehe, ich habe bis jetzt alles ohne Flash wunderbar hinbe­kommen. Ich finds wirk­lich Blödsinn, komplette Inhalte in ein Browserplugin zu verlegen. Das hat auch nix mit einem unwis­senden Mob zu tun, sondern war schon immer meine Meinung.

    Dieses hat nichts mehr mit dem ursprüng­li­chen Hypertextnetzwerk zu tun, für welches das WWW in der URL steht. Auch das HTTP-Protokoll könnte man sich dafür sparen. Gute Bedienbarkeit und Benutzerinteraktion kriegt man auch wunderbar in HTML, JS und CSS hin – inklu­sive vernünf­tiger Inhaltsstrukturierung und textu­elle Lesbarkeit für Screenreader usw.

    Zudem macht man sich damit nicht abhängig vom Goodwill eines Herstellers. Für Silverlight gilt übri­gens das Selbe.

    Wenn schon Flash (o.Ä.) dann lieber als Applikation in einer lokalen Runtime auf dem eigenen Rechner (AIR etc.) und die Daten vernünftig Formatiert als XML für den Austausch zwischen verschie­denen Umgebungen oder aus Datenbanken oder sonst woher.

    Einen Betriebssystem hoch­zu­fahren um ein Programm (Browser) zu starten um ein Programm (Flashplugin) zu starten, damit mir über ein Protokoll, dass für etwas ganz anderes gedacht ist, ein Programmobjekt (Flash) rüber­schoben wird, dass dann Daten irgendwie darstellt, halte ich für Überflüssig und Umständlich. Um diese Inhalte zu nutzen muss der Benutzer sich ein Plugin instal­lieren , das für sein Betriebssystem und Browser verfügbar sein muss. Der Autor muss eine Firma dafür bezahlen, dass er ein Programm erhält, damit er diese Inhalte erstellen kann.

    Ich habe noch keine einzige, sinn­volle Flashlösung gesehen, die man nicht auch ohne Selbiges hinbe­kommen hätte.

    Ok, Videos kann man seitdem Flash H.264-Codecs unter­stützt jetzt im Internet eini­ger­maßen vernünftig schauen. Toll, oder? Aber erst seitdem der Hersteller sich dazu durch­ge­rungen hat, das für alle umzusetzen.

    Dass google diese Dinger jetzt auch durch­su­chen kann dürfte wahr­schein­lich die Suchergebnisse nicht wirk­lich verbessern.

  12. Sebastian Nagel

    Hmm, brau­chen wir nur noch nativen Support durch die Browser statt einem Plugin-Objekt das für den Browser einen blinden Fleck darstellt. Texte markieren, kopieren, durch­su­chen, gewohnt scrollen, zoomen… alles was wir von HTML gewohnt sind und wofür wir einen univer­sellen, auf uns ange­passten Webbetrachter haben statt einer ausführ­baren Datei pro Webseite.

    Und dann noch direkte URLs auf Flash-„Unterseiten“ bitte, und wenn ich auf eine andere Unterseite wechsle muss sich das in der URL-Zeile mitver­än­dern… alles was wir von HTML gewohnt sind (gräß­liche Frame-Seiten mal ausgenommen).

    Flash als Element in HTML: meinet­wegen. Flash als HTML-Ersatz: da ist noch ein langer langer Weg zu gehen (wenn wir ihn gehen wollen), auch wenn Google jetzt (viel­leicht) besser mit swf zurecht kommt wie bisher (wurde ja auch bisher schon durch­sucht, nur nicht sehr effektiv).

  13. karl

    @stoph

    Auch das HTTP-Protokoll könnte man sich dafür sparen. 

    Das musst du mir erklären. Womit lieferst du dein HTML denn sonst aus? Per Fax?

  14. bc44

    In meinem morgen­tli­chen Überschwang hab ich mich doch tatsäch­lich dazu verleiten lassen einseitig Stellung zu beziehen.
    Punkt 1: Das Google die Dinger hoffent­lich bald vernünftig indi­zieren kann ist meiner Meinung nach absolut notwendig, um endlich eine riesige, klaf­fende Lücke im Internet zu schliessen- nämlich die der Flashanwendungen. Ob deren Inhalte sinn­voll sind oder nicht ist eine andere Baustelle- Information ist Information. Sucht jemand nach Informationen, die sich in einer Flashanwendung verste­cken und nun bald gefunden werden kann- dann spricht absolut nicht dagegen.

    Punkt 2 (diese Meinung liegt auf meinem Misthaufen): Erfolgreich wurde Flash durch die Tatsache, dass Inhalte im Browser und unab­hängig von dessen Hersteller und Version auf Anhieb wie konzi­piert und designt ange­zeigt werden. In Sachen CSS und XHTML verhält sich das, wie hoffent­lich jeder weiß, ganz anders.
    Videos wurden schon genannt- ohne Flash hätte der Durchbruch sicher­lich länger gedauert. Andere Sachen sind die Kommunikation mit server­sei­tigen Technologien. Ich bin froh dass es Flash als zustands­be­haf­teten Container gibt um mit einem Server Daten auszu­tau­schen, die nicht beim nächsten Seitenwechsel gleich wieder verloren sind oder umständ­lich über eine Session zuge­ordnet werden müssen- Ajax ist eine Alternative- aber genauso Frickelarbeit wie die Sache mit CSS/XHTML bei Gestaltungsarbeiten. Über Flashintros muss man sich garnicht mehr unter­halten, dass war tatsäch­lich ein Unding in früheren Zeiten, aber ich habe schon lange keines mehr gesehen.

    Freundliche Grüße

  15. Ralf Herrmann

    Das Problem wird aller­dings sein, dass man die Fundstellen nicht direkt anspringen kann, da es meist keine echte »Unterseiten« in Flashfilmen gibt. Dann klickt man auf den Google-Link und fängt nochmal von vorn an, auf der Flash-Seite die Stelle zu finden, auf der die gesuchte Information steht. Das könnte recht lästig werden.

  16. David G.

    Es wäre schön, wenn man direkt zu einer Stelle in der Flashapplikationen springen könnte. Auf jeden Fall eine sehr sinn­volle Sache, dass Flash-Inhalte zukünftig dann indi­ziert werden können.

  17. Karsten

    Das gute an Flash ist ja, dass egal wie inkom­pe­tent der „Programmierer“ war, es im Endeffekt doch noch überall funk­tio­niert und er muss für seinen Quelltext auch nicht direkt und öffent­lich gera­de­stehen bzw. er kann ihn vor selbst­er­nannten Gralshüter der Internet-Standards verstecken.
    Außerdem muss man sich nicht um so nerdigen Hickhack kümmern, wie Semantik, offene Standards oder dieses komi­sche Three-Layer-Model. Interessiert eh keinen.

    HTML und Flash unter­scheiden sich eben wie Print und TV.

  18. Sebastian Nagel

    Drum funk­tio­nieren Print-Inhalte im TV auch nicht, und umgekehrt.

    „Nerdiger Hickhack“ wie Semantik, Standards und Hierarchie-Bäume sind im übrigen eine Chance, dem Dokumentensumpf eine Struktur, und somit Interpretierbarkeit, Transformierbarkeit und somit Medien-Unabhängigkeit zu geben. Nerdig ist das nicht, eher vernünftig. Ohne das sind wir genauso so weit wie vor dem Computer, wir malen jetzt eben mit leuch­tenden Pünktchen statt mit Tinte.

    (ganz abge­sehen davon dass du in Flash auch Hierarchien vor dir hast – ohne die ist man da ganz schnell verloren.)

  19. Jens Kutílek

    Erfolgreich wurde Flash durch die Tatsache, dass Inhalte im Browser und unab­hängig von dessen Hersteller und Version auf Anhieb wie konzi­piert und designt ange­zeigt werden. In Sachen CSS und XHTML verhält sich das, wie hoffent­lich jeder weiß, ganz anders.

    Und gegen HTML/CSS spricht dieses Argument nur in den Augen jener Web“designer“, die immer noch nicht verstanden haben, daß Web nicht Print ist.

    Ich jeden­falls würde es sehr begrüßen, wenn sich das Format (aber natür­lich nicht die Schriftgröße) meiner Tageszeitung anpassen würde, je nachdem wie voll morgens die U-Bahn ist.

    Über Flashintros muss man sich garnicht mehr unter­halten, dass war tatsäch­lich ein Unding in früheren Zeiten, aber ich habe schon lange keines mehr gesehen.

    Glück gehabt, würde ich sagen!

  20. stoph

    @14:

    Das bezog sich nur auf HYPERTEXT Transfer Protokoll und byte­code Flashobjekte.

  21. stoph

    Ich habe mir gerade vorge­stellt, wie der Google Suchindex danach wohl aussehen wird :-D

    x-mal der Begriff „Highscore“, „Play“, „New Game“, „Mahjong“, …
    Also besser wird er dadurch sicher nicht.

  22. lorenzo lamars

    @David G.

    Es wäre schön, wenn man direkt zu einer Stelle in der Flashapplikationen springen könnte. Auf jeden Fall eine sehr sinn­volle Sache, dass Flash-Inhalte zukünftig dann indi­ziert werden können.

    Geht doch:

    moccu
    mutabor usw.

  23. marcus

    Och net. So ein Müll, jetzt landet man schon auf diesen schreck­li­chen Flashseiten, wenn man auf ein Suchergebnis klickt?

    hehe. bester kommentar :)

    Außerdem muss man sich nicht um so nerdigen Hickhack kümmern, wie Semantik, offene Standards oder dieses komi­sche Three-Layer-Model. Interessiert eh keinen.

    dümmster kommentar.

  24. ich ich ich

    Flash gibt es damit Designer die 500 Euro im Monat verdienen und keine Rückendeckung durch tech­nisch bewandte Leute haben, halt so kleine Seiten für andere Künstler und Fotografen hinbas­teln können. Und für youtube. Und für alles vernünf­tige nimmt man dann was was Inhalt und Darstellung trennt, in 5 Jahren noch funk­tio­niert und nach oben skaliert, wenn der Auftraggeber mal mehr als ein anderer Künstler oder Fotograf ist. ;-P
    Jürgen hat ausserdem voll­kommen Recht, offene Standards sind das Rückgrat des Web, und Flash ist eben eine Spielerei die man oben drauf setzen kann.

  25. ich ich ich

    Oder andersrum gesagt: Offene Standards sind was für Leute die an Inhalten inter­es­siert sind und welche haben, Flash ist für den Rest. Von daher bräucht mans theo­re­tisch auch nicht indi­zieren, weil es sowieso kaum Flash mit Inhalten gibt.

  26. Raketentim

    Auch wenn ich selbst nicht der grösste Fan von Flash bin, und mich in anderen Programmier- und Gestaltungsumgebungen wohler fühle, ist am schlechten Ruf von Flash – wie schon zu Zeiten von Flash-Intros – in erster Linie nicht die Anwendung, sondern der schlechte Designer schuld, der sich einen zurecht tweent, statt in Actionscript vernünftig zu program­mieren. Seine „Webseiten“ mit durch­dachten PHP,- CSS- und Javascript-Konstruktionen zu verglei­chen ist einfach unsach­lich. Der „Web-Pfuscher“ ist einfach zu faul oder zu dumm (oder beides), um eine saubere Webseite zu erstellen. Er würde auch Html-Seiten versauen, in Flash fällt es ihm nur in der Regel leichter und er kann sich im Pulk des digi­talen Prekariats (geil, gibt’s das schon? Sonst schreib ich da jetzt ein Buch drüber, wie der Lobo. Wir nennen es Unfähigkeit) suhlen. Ich arbeite mit groß­ar­tigen Flashern wie Mathieu Badimon und Francis Turmel zusammen und wenn ich ihre Webseiten sehe, ist es eine Freude – und absolut wünschens­wert, zu hören, das Flash und Google sich nun besser vertragen, als vorher.

  27. Karsten

    @marcus und Sebastian: Also ich mag Ironie.

  28. Cortex

    Das war klar dass Flash bald google freund­lich wird. Mir ist nur nicht ganz klar wie Adobe dass Lösen will? Denn eine SWF zu durch­su­chen nacht keinen Sinn. Versteckte Texte zu entlarven würde unmög­lich sein. Ein XML ist auch schrott… naja bin gespannt wie Sie das Lösen!

  29. marcus

    @karsten: wenn es ironie war habe ich es nicht herausgelesen …

  30. Dominic

    Mal eine inhalt­liche Anmerkung:
    Anstatt »kann jetzt« müsste es eigent­lich sowas wie »wird verbes­sert« heißen, denn Google kann stati­schen Flash Text und Links z.b. schon seit rund 3 Jahren indizieren.

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