Gehaltscheck: Grafikdesigner sind Spitzenverdiener [Update]

welt_kompakt_screen_tabelle

Gestern Abend staunte ich nicht schlecht, als ich kurz vorm Schlafengehen noch einen Blick in das PDF der Welt kompakt von heute warf (sehr zu empfehlen ★★★★✩: das iPhone-App Welt mobil für 1,59 € mit der Welt-kompakt-PDF-Ausgabe vom nächsten Tag ab 22:00 Uhr). »Designer müsste man sein« lautet die Headline eines Artikels auf Seite 2, der sich mit der Gehaltsentwicklung von 1990 bis 2008 beschäf­tigt. Die trau­rige Wahrheit: In jedem zweiten der 100 gängigsten Berufe verdienen die Beschäftigten weniger als vor 20 Jahren. Die leuch­tende Ausnahme sind Grafiker und Designer, die ihr Durchschnittsgehalt von 1740 € (1990) auf 4690 € (2008) stei­gern konnten.

welt_kompakt_screen1 Der Artikel und die Tabelle in Welt kompakt zitieren das Ergebnis eines großen Reports über die Entwicklung der deut­schen Gehälter, den das Hamburger Magazin Stern in seiner heute erschei­nenden Ausgabe präsen­tiert. Der Stern hatte das Institut Statista mit einem umfas­senden Einkommenscheck beauf­tragt, der den Bruttoverdienst von voll­be­schäf­tigten Arbeitern und Angestellten, Beamten und Selbstständigen aus dem Jahr 1990 dem Einkommen von 2008 gegen­über stellt. In dem Report wurde erst­mals die Inflation mit berück­sich­tigt, die im Vergleichszeitraum insge­samt 47 % betrug. Diese Geldentwertung führte dazu, dass trotz nomi­naler Einkommensverbesserung in vielen Berufen unterm Strich weniger verdient wird als 1990.

Nach der Berechnung ist beispiels­weise das Einkommen von Werbern, Informatikern und Zahntechnikern um über 30 Prozent gesunken; beson­ders drama­tisch ist der Verlust bei den Ärzten, die 50 % weniger verdienten als vor 18 Jahren. Auf der Gewinnerseite stehen unter anderem Marketingleute, Architekten, Makler, sogar die Landwirte und eben Grafiker und Designer, die ihr Gehalt um 85 % stei­gern konnten. (Abbildungen: Welt kompakt, Fontblog)

[Update] Dieser Beitrag ist nur die Hälfte Wert ohne die Gegenrede von Johannes Erler (Factor Design): Grafikdesigner verdienen so wenig wie nie zuvor!


83 Kommentare

  1. cd-rw

    ich kenne (leider) keinen desi­gner der so viel verdient!

  2. etg

    Vielleicht verstehe ich die Tabelle nicht, aber z.B. bei Wissenschaftlern steigt das Gehalt von 2910 auf 3340 Euro und das soll ein Verlust sein?

    Da müsste die Welt evtl. noch mal nachbessern.

  3. christoph

    wahr­schein­lich sind einfach wenige (gut verdie­nende) grafik-desi­gner in höheren posi­tionen übrig­ge­blieben – der rest wird als angeb­li­cher praktikant/trainee/selbstständiger zu mini-löhnen beschäf­tigt und fällt aus dieser statistik raus. oder?

  4. Stefan Kalscheid

    Bruttogehalt 4700 Euro? Im Durchschnitt!? Wo??

  5. Mart

    Bruharhar.
    Wen haben die gefragt: „Grafiker und Designer“ ab dem Rang eines Senior-AD aufwärts?

  6. Martin Lange

    @etg: Ich war zunächst auch erstaunt, als ich gesehen habe, dass beispiels­weise die Zahntechniker bei einem Abstand von 1930€ zu 1940€ Euro einen Verlust von 32 Prozent haben sollen. Das hängt wohl mit der einbe­rech­neten Inflation von 47% zusammen.

  7. Henning Krause

    Ich kann diese Zahl absolut nicht nach­voll­ziehen. Weder die Einkommensteuerstatistik, noch die KSK-Zahlen, noch unsere BDG-eigenen Zahlen oder auch jede belie­bige andere Erhebung, die ich in den letzten zwei, drei Jahren gelesen habe, kommt auch nur in die Nähe des hier von der Welt ermit­telten Einkommens. Tja, traue keiner Statistik, die Du nicht selbst gefälscht hast, auch hier wieder. Vielleicht trifft #3 den Nagel auf den Kopf.

  8. Tim Ahrens

    Martin:
    1930€ / 1940€ / 1.47 = 0.68, macht -32%

  9. Jürgen Siebert

    Danke, Tim, genau dies ist die Berechnungsformel.

  10. Tanja

    Zum einen wäre es schön, Einheiten hinter den Werten zu sehen (Euro? DM?), zum anderen ist mathe­ma­tisch klar belegbar, dass u. a. ein Gehalt von 8780 X zu 6400 X keine 50% Verlust darstellt. Plus diverse andere logi­sche Fehler, frag­wür­diges Material etc.
    Einfach nur ein unglaub­li­cher Stuss.

  11. Tanja

    ach so, die Zahlen in der Tabelle sind gar keine finalen Werte???

  12. Gsat

    …ich denke ic hwerde mich mal bei der Welt als Grafiker bewerben und unter „Gehaltsvorstellung“ diesen Betrag angeben, und wehe den wollen die nicht zahlen. HAHA, selten so gelacht, Henning Krause hat schon recht: vertraue keiner Statistik, wenn du sie nicht Infografiker bist :) ssparte „Künstler“ – die ja bekannt­lich einen Mindestlohn von 2220 Rubel von der Künstlersozialkasse bekommen ;)

  13. Gsat

    …ich denke ich werde mich mal bei der Welt als Grafiker bewerben und unter „Gehaltsvorstellung“ diesen Betrag angeben, und wehe den wollen die nicht zahlen. HAHA, selten so gelacht, Henning Krause hat schon recht: vertraue keiner Statistik, wenn du nicht selbst ausfüh­rende Infografiker warst :)
    Auch lustig finde ich die Sparte „Künstler“ – die ja bekannt­lich einen Mindestlohn von 2220 Rubel von der Künstlersozialkasse bekommen ;)

  14. cd-rw

    die info­grafik erschließt sich mir sowieso nicht ganz: von künstler bis berufs­kraft­fahrer sind die zahlen verdreht oder ich les es falsch und was genau bedeutet infla­ti­ons­be­rei­nigt? sind die zahlen von 1990 hoch­ge­rechnet (also mit heutiger infla­tion?) oder umge­kehrt die heutigen zahlen? außerdem sind bei der quelle Grafiker und Desinger mit folgendem zusatz versehen: „* Anzahl der Befragten betrug weniger als 25.“

  15. Andreas

    Meine Theorie ist dass sie dieselben Leute (offen­sicht­lich weniger als 25) befragt haben die sie auch schon 1990 befragt haben und die noch als Grafiker/Designer arbeiten. mit 18 Jahren zusätz­li­cher Berufserfahrung in derselben Branche sind solche Zahlen viel­leicht denkbar.

  16. herr stoltenhoff

    ich liebe diese plaka­tiven statis­tiken. eine balken­grafik besagt also, dass desi­gner spit­zen­ver­diener sind. so so. waren bei der umfrage zufällig kurt­chen weide­mann und spie­ker­mann mit von der partie?
    mehr jour­na­lismus bleibt offenbar nicht mehr übrig, wenn man eine dünne „welt“ dann noch auf eine „welt kompakt“ kompri­miert. naja, freuen wir uns doch spit­zen­ver­diener zu sein, oder im anderen falle mehr zu bekommen, als wir es statis­tisch verdient hätten.

  17. Simon Wehr

    * Anzahl der Befragten betrug weniger als 25.

    Damit wäre ja alles gesagt.

  18. karl

    … wer so schlechte rechte zeitungen wie welt und bild liest sollte sich über solch quatsch nicht wundern lieber herr siebert.

  19. Sebastian Nagel

    Zur Berechnung der Steigerungswerte in Prozent:

    neuer Gehalt / alter Gehalt / Inflationsbereinigung * 100 – Basis = Steigerung in Prozent.

    4690 / 1740 / 1,47 * 100 – 100 = 83,3% Steigerung.
    Das sind zwar nicht exakt 85%, aber wenn die Inflation nur etwas höher als 47% ist, kommt es hin.

    Abseits schnöder Zahlenspiele: soviel hätte ich auch gern :)

  20. Jürgen Siebert

    @ karl: Richtig lesen, bitte! Die Studie wurde vom liberal-linken Stern in Auftrag gegeben.

  21. Mosley

    Erst lesen, dann schreiben. Steht doch drin, dass die Zahlen infla­ti­ons­be­rei­nigt sind.

  22. Gast

    Auch wir fragen uns gerade, wie diese Zahl zustande kommen konnte. Kann es even­tuell sein, dass diese Verschiebung durch die vielen selbst­stän­digen Designer zustande kommt, die einfach vom Brutto noch enorm hohe Abgaben zu machen haben, so dass unterm Strich das Gehalt gar nicht mehr so glanz­voll ist?

    Vielleicht schnappe ich mir aber auch einfach mal diese Statistik und bitte um eine Gehaltserhöhung :)

  23. cd-rw

    bei der statistik gehts doch um gehalt, also keine selbst­stän­digen, free­lancer, etc.

  24. Blotto

    @ Jürgen Siebert
    Wie wäre es denn wenn man eine Fontshop Umfrage macht wieviel in den letzten Jahren wirk­lich verdient wurde?
    Ich bezweifel das Desinger mehr verdienen, eher sich gegen­seitig unter­bieten und unter dem Preis verkaufen um zu überleben.

  25. cd-rw

    @blotto: viel­leicht bekommen wir ja eine stich­probe mit mehr als 25 teil­neh­mern zusammen ;-)

  26. Peder Iblher

    Die Statistik liegt völlig neben der Wirklichkeit. Nicht einmal der Stern wird seine Grafiker so bezahlen (wo sie sich doch von Fotografen auch gern mal umsonst bedienen lassen). Nur seltsam, dass das den Journalisten nicht selbst gedäm­mert ist. Immerhin: viel­leicht ein Baustein zum Imagewandel und ein Argument für die über­fäl­ligen Preisanpassungen in unserem Bereich.

  27. Ralf

    Wer wird denn als Werbefachleute gezählt? Leute in Werbeagenturen?

  28. julia

    Soweit ich das verstehe, wurden dabei auch Selbstständige mitgezählt …

    Aber wie kann denn eine Statistik mit weniger als 25 Befragten Anlass genug sein für eine Überschrift wie »Designer müsste man sein«?

  29. hest

    Klarer Fall: Die Welt spart an Redakteuren, solche Meldungen werden von „Bots“ einge­spielt und allen­falls Layouter (= GrafikDesigner) sehen nochmal kurz hin – erkennen eine Chance und nutzen die Manipulation der Zahlenspiele als subtiles Werkzeug, um mehr Gehalt oder Honorar herauszuholen.
    Wünsche viel Erfolg ;-)

  30. Jürgen Siebert

    Noch mal zur Klärung: Die Zahlen wurden von einem Institut im Auftrag des Stern ermit­telt. Offensichtlich beein­träch­tigen Vorurteile gegen­über der Springerpresse ein aufmerk­sames Lesen (ich dachte immer, es sei umge­kehrt), denn dies alles steht in meinem Beitrag. Erhoben wurden Gehälter von ange­stellten Grafikern und Designern. Also: nix Honorare, nix Selbstständige! Steht auch oben im Text, sogar hervorgehoben.

    @Blotto. Ich glaube nicht an eine aussa­ge­kräf­tiges Umfrageergebnis über Fontblog, weil 1) die Leserschaft hier alles andere als reprä­sen­tativ ist und 2) nur ein Fragebogen mit zusätz­li­chen Angaben eine mitein­ander vergleich­bare Datenbasis ergeben kann.

  31. hannes

    @ Jürgen Siebert: eine solche Umfrage fände ich toll und die würde doch sicher auch die entspre­chende Resonanz finden. Als Angestellter geht man ja manchmal fast ein bißchen unter in dem (sicher­lich meis­ten­falls berech­tigten) Gejammer der Selbständigen über nied­rige Stundensätze, böse Kunden etc. Vielleicht könnte man auch noch verschie­dene andere Informationen abfragen, die einem von Arbeitgeberseite oft als „bran­chen­üb­lich“ verkauft werden, von denen mich ein eini­ger­maßen realis­ti­sches Bild aber mal sehr inter­es­sieren würde – wie werden Arbeitszeiten, Urlaubstage, Freizeitausgleich und derglei­chen in anderen Agenturen gehand­habt? Auch das für Selbständige viel­leicht weniger rele­vant als für Angestellte. Wäre wirk­lich sehr inter­es­siert und würde ggf. auch bei der Konzeption unterstützen.

  32. hendrik

    selten dämliche Grafik. und dann liest man drüber hinweg und stellt sich vor wie toll es wäre, wenn…

  33. Jürgen Siebert

    Ich bin nicht gegen eine Umfrage, sondern gegen eine Umfrage übers Fontblog. Ich glaube nämlich, dass die oben zitierte Berufsgruppe (ange­stellte Designer) kaum Blogs liest bzw. in Blogs kommen­tiert oder an einer Umfrage teil­nehmen würde. Und damit fiele die oben zitierte Berufsgruppe komplett aus der Befragung heraus. Was nutzt uns aber eine Fontbog-Leser-Befragung = hete­ro­gene Design-Interessierten-Befragung?

  34. Phillip

    Designer müsste man sein, dann würde man die Kopfzeile besser setzen. ;)

  35. julia

    »… den Bruttoverdienst von voll­be­schäf­tigten Arbeitern und Angestellten, Beamten und Selbstständigen aus dem Jahr 1990 dem Einkommen von 2008 gegen­über stellt.«

    Wieso denn »nix Selbstständige«?!

  36. Lars Nowak

    Das bestä­tigt meine persön­liche These: Die Entwicklung der Gesellschaft, auch die der Gehälter, der Sozialleistungen entspre­chen der Wahrnehmung analog vor 40 Jahren.

  37. Jürgen Siebert

    Hast recht, Julia. Danke für den Hinweis.

  38. alex

    @ jürgen: also ich möchte nach­drück­lich der theorie wider­spre­chen, dass ange­stellte desi­gner kaum blogs lesen bzw. kommen­tieren! wie kommst du zu dieser vermutung?

  39. Jürgen Siebert

    @ alex. Ich weiß aus Erzählungen, dass in vielen Unternehmen (ich rede jetzt mal nicht von Werbeagenturen und Designbüros) die Surfmöglichkeiten für Mitarbeiter einge­schränkt sind.

  40. Indra

    Ein Beispiel aus dem Öffentlichen Dienst:
    Die Uni Jena sucht aktuell (wirk­lich) einen Grafiker. In der Ausschreibung steht nur, dass die Stelle nach dem Tarifvertrag der Länder (Ost) bezahlt werden wird (TVL). Je nach Ausbildung und Budget/Stellenplan wären das z.B.
    für einen FH-Absolventen Entgeltgruppe 10, Anfänger (Stufe 1) 2334,24/1513,38 Euro (Stkl. 1) und nach 10 Jahren beim selben Arbeitgeber (Stufe 5) 3353,68 brutto bzw. 2023,21 netto (Stkl. 1)

    Mit Uni-Abschluss und Glück könnte man u.U. eine E13 Stelle ergat­tern (was bei einer Stabsstelle ohne Lehrverpflichtung jedoch sicher nicht der Fall sein wird). Dann käme man immerhin im glei­chen Szenario auf 2801,09/1752,52 € und nach 10 Jahren 4049,19/2369,86 Euro.

    (Nur mal so zum Vergleich E13 im TVL West: 3028,20/1811,41 €, nach 10 Jahren 4377,50/2426,39 Euro.)

    Ich denke, die Angestellten in unserer Brache wären alle schon ein Stück glück­li­cher, wenn sich die Gehälter wenigs­tens an denen des öffent­li­chen Dienstes orien­tieren würden.

  41. Nils

    Kannn meinem Vorredner nur Zustimmen!
    Ich kenne keinen Grafiker der so viel verdient, ich kenne aber Feuerwehrmänner die 2000 Netto verdienen und Realschullehrerinnen die 2.800! Euro Netto verdienen (sofort nach Einstellung).
    Was für ein Schwachsin. Ich habe gedacht die Welt wäre seriös.

  42. Anderer Jürgen

    @Nils: Nun, jeder bekommt was er verdient, oder anders­herum: Jeder wird nach der indi­vi­du­ellen Wertschätzung des Gegenübers entlohnt.
    Ich persön­lich finde es sehr richtig das Lehrer gut und von mir aus auch gerne besser entlohnt werden als wir Designer.
    Wenn ich mir die Kulturlandschaft, die Architektur und das Design- Verständnis hier­zu­lande so betrachte dann wundert es mich doch manchmal sehr das ich von meinem Beruf über­haupt leben kann!

  43. Henning Krause

    Zur Frage der Stichprobengröße und der Einbeziehung Selbständiger habe jetzt bei der Quelle, also bei statista, nachgelesen:

    1. Tatsächlich ist die Stichprobe bei Grafikern und Designern kleiner 25, wieviel kleiner ist dabei unbe­kannt. Die Aussagekraft des ange­ge­benen durch­schnitt­li­chen Bruttogehaltes geht damit gegen Null, und sie wäre auch schon bei 25 Teilnehmern nur sehr gering.

    2. Es geht in der Untersuchung von statista ganz offen­sich­lich um Angestelltenverhältnisse. Dies ist, sofern Jürgen die WELT korrekt zitiert hat, dann schon unter­wegs verschwur­belt worden. Bruttogehälter und die Einnahmen Selbständiger wären auch über­haupt nicht vergleichbar.

    Wer selber lesen möchte:

    de.statista.com/statistik/daten/studie/74517/umfrage/monatliches-gehalt-nach-berufsgruppen-in-2008-%28platz-1-30%29/

    Ober werden einem in der Balkengrafik zwar die Zahlen vorent­halten, doch unten in der Textwüste findet man alles, was man braucht, vor allem die Worte “Durchschnittliches monat­li­ches Bruttogehalt” und die Sternchen-Einschränkung zur kleinen Stichprobe. :)

  44. zTy

    Cool so einen Job hätte ich auch gerne.
    Kein Designer verdient durschnitt­lich so viel. Kompletter Käse. Auch ein Architekt mit 5 Jahren beru­f­erfah­rung verdient etwa 3k – 3,5 brutt im Monat.

    Kann nicht wirk­lich stimmen.
    Ein Ad in ner Werbeagentur verdient auch zwischen 2,5k und 3 als Anfangsgehalt.
    Ein normaler Grafiker 2k brutto

    viel­leicht möchte mir ja jemand gern eine 4k job zeigen?

  45. Roland

    Ich würde es mal von der anderen Seite sehen, aus der Sicher der Leser und Entscheider. Das nächste mal wird der Kunde dann bei der Honorarverhandlung nicht versu­chen den Preis zu drücken sondern erfreut sein, dass es so günstig geht :)

  46. tom

    Es ist doch wie fast überall. Einige wenige machen richtig gut Kasse, während die normalen Angestellten sehen müssen, wie sie zurecht kommen. Das ist doch in vielen Bereichen so.

    Als Ausweg bleibt doch: Was ordent­li­ches lernen oder studieren (Verwaltung, Rechthaberei, Leeramt) und in den öffent­li­chen Dienst gehen und besten­falls verbe­amtet werden. Sicheres Gehalt, sicherer Job und man reißt sich kein Bein aus. Außerdem wird man für das älter und fetter werden mit regel­mä­ßigen Beförderungen belohnt.

    Aber das ist doch lang­weilig! Am Ende ist man nach einem anspruchs­losen Lehramtsstudium Realschullehrer (mit Uni-Abschluss!) und ärgert sich, dass man nichts span­nendes gemacht hat, nichts außer Schulen gesehen hat und dass man neben Geschichte und Englisch sonst nicht viel drauf hat. Der Weg zum Glück ist das imho nicht.

    Das Problem ist meiner Ansicht nach, wie vorher schon erwähnt, dass das „Schöne“ von der breiten Masse der Bevölkerung einfach nicht geschätzt wird. Egal, ob Design, Kunst oder Architektur. Man muss sich ja nur umgucken.
    Aber die meisten haben ja sicher schon vor der Ausbildung gewusst, auf was sie sich da einlassen.

  47. KH

    Was mich wundert, ist, dass Informatiker heute angeb­lich über 1.000 EUR weniger verdienen sollen als Designer. Bei uns werden Informatiker insb. Softwareentwickler hände­rin­gend gesucht und verdienen in der Regel auch wesent­lich mehr. Also diese Statistik ist mir suspekt.

  48. Florian

    72% aller statis­tiken sind gefälscht. einschließ­lich dieser hier … :)

  49. KB

    @tom
    Wie kann man denn einer­seits darauf schimpfen, dass die große Masse „das Schöne“ nicht zu schätzen weiß und ande­rer­seits selbst einen ganzen Berufsstand (Lehrer) verun­glimpfen? Das passt nicht zusammen.

  50. Lo Gockel

    ich denke das ist ein Schreibfehler,
    die meinen Graficker und nicht Graphiker

  51. lars

    wow,

    da bin ich ja „echt froh“ das ich als art director bei den gehalts­ge­win­nern bin!

    werde den link zum artikel gleich mal in unsere buch­hal­tung weiter­leiten, urlaub einrei­chen und nen neuen porsche bestellen… kann ich mir ja leisten.

    mich würde bren­nend inter­es­sieren wie die zeitung zu den ergeb­nissen dieser statistik gekommen ist.

  52. robertmichael

    da ich gestern beim friseur zufällig im stern blät­tern konnte, habe ich auch diese tabelle entdeckt. grafiker habe ich dort aller­dings nicht gefunden (oder ich habe sie über­sehen). mir ist nur im kopf geblieben das ein schorn­stein­feger über 4000 euro verdiente.

  53. Stephan

    juhu 2010 und die Fontblog-Gemeinde jammert und klagt wieder über das liebe Geld. Mein Mitleid habt ihr nicht, denn ich mag meinen Job *freu*

  54. Blotto

    der „Schornsteinfeger”, erwähnt vom robert­mi­chael ist ein gutes Beispiel das Handwerker mehr verdienen als der kleine Grafik Designer. Es gibt beim Handwerker nicht mal eine Diskussion das die Rechnungen zu hoch sind. Man zahlt brav, bei Designjobs wird aber geme­ckert das alles so teuer sei.
    G’Fickt Für Immer ist der Graficker
    http://​www​.youtube​.com/​w​a​t​c​h​?​v​=​Y​f​-​o​w​X​6​k​Z7M
    Reinfallen tu ma auf die neoli­be­ralen Lügen
    und merken es ned…

  55. Stephan

    @Blotto … dann werde doch einfach Schornsteinfeger

  56. Christian

    @ Stephan:
    Die Fontbloggemeinde jammert meines Erachtens nach nicht, sondern stellt eine zwei­fel­haft recher­chierte Information richtig. Dass alle Beteiligten diese Daten lieber nicht korri­gieren würden oder wenn, dann nach oben, muss wohl nicht erwähnt werden.
    @ Blotto: Auch Handwerker haben mit Preisdruck zu tun und müssen über Aufträge verhan­deln. Da ist deine Sicht viel­leicht etwas euphe­mis­tisch. Ein Heizungsbauer muss sicher nicht so oft erklären, dass nicht jeder eine Gastherme anbringen sollte. Aber von schlechten Design ist auch noch niemand gestorben.

  57. Stephan

    @Christian:
    im Grunde hast du Recht. Aber ist die Art und Weise, wie die Information auf’s Korn genommen wird nicht sehr pole­misch? Unmögliche Beispiele und Mutmaßungen geben sich hier die Klinke in die Hand und Hörensagen ist nicht glaub­hafter als die Gehaltsstatistik der Welt. Und zwischen den Zeilen wird oft der kleine, unter­be­zahlte und miss­ver­stan­dene Grafiker erwähnt. Das scheint mir ein seltsam dünnes Niveau zu sein.

  58. miss sofi

    @ Jürgen Siebert
    Sie unter­schätzen ihre Leser, denn sie glauben nicht, dass ange­stellte Designer Blogs lesen bzw. kommen­tieren oder gar an einer Umfrage teil­nehmen würden?

    Da bin ich doch etwas enttäuscht von Ihnen. Was haben Sie für eine Meinung über uns arme ange­stellte Designer. Sprechen Sie uns ab, dass wir uns auch außer­halb unseres Büroräumchens für Design und Typografie inter­es­sieren? Glauben Sie wirk­lich, Ihre Leserschaft besteht nur aus ausge­zeich­neten, selbst­in­sze­nie­renden Designern. Schade, wenn wir nicht mehr auf ihrem Radar erscheinen.
    Ich werde Ihren Blog trotzem weiter lesen – auch in meiner Freizeit.

  59. Christian

    @ miss sofi,

    die meisten Kommentare kamen zu Zeiten, die meis­tens offi­zi­elle Arbeitszeiten sind, daher wohl der Verdacht, dass hier tags­über weniger Angestellte mitlesen, sondern selbst­stän­dige prokrastinieren.

  60. Schoschie

    Völlig absurde Zahlen in einem sehr ärger­li­chen Artikel, der das verdammte Klischee vom schnö­se­ligen, Rollkragenpulli tragenden und Porsche fahrenden Designer auffrischt (welches nicht das Geringste mit der Realität zu tun hat). Sehr schäd­lich für unsere Branche.

    Andererseits – wie es hier manche schon gesagt haben – die WELT ist eine Zeitung, die man ohnehin nicht lesen sollte.

  61. Frank Neuhaus

    Eine umfang­reiche Übersicht neutraler Honorar-Empfehlungen gibt’s übri­gens unter http://​www​.adthink​.de/​h​o​n​o​rar

  62. hans

    umfrage, umfrage!

  63. Walter

    Ich arbeite seit über 10 Jahren als freier Grafikdesigner. Diese Zahlen sind absolut utopisch. Man sollte eher die Zahlen der KSK heran­ziehen, bei der viele Kollegen versi­chert sind. Da liegt das Durchschnittseinkommen etwas über 1000 Euro. Das ist realis­tisch und deckt sich auch mit meinen Erfahrungen. Wir Grafiker werden nicht immer reicher, sondern immer ärmer. Das ist die Realität, die unsere Politiker scheinbar immer noch nicht sehen. Deutschland geht schief.
    Keine Zahlen ohne Quelle:
    http://​www​.kuenst​ler​so​zi​al​kasse​.de/​w​D​e​u​t​s​c​h​/​a​k​t​u​e​l​l​e​s​/​m​e​l​d​u​n​g​e​n​/​2​0​0​8​_​0​6​_​1​3​_​1​8​8​6​9​2​2​9​_​D​u​r​c​h​s​c​h​n​i​t​t​s​e​i​n​k​o​m​m​e​n​_​d​e​r​_​V​e​r​s​i​c​h​e​r​t​e​n​_​e​r​h​o​e​h​t​_​s​i​c​h​.​php

  64. Herr Bert

    Na da habe ich ja den rich­tigen Beruf gewählt… Aber an 4690 EUR brutto komme ich leider auch nicht heran. Ein wenig utopisch, oder?

  65. Jenny

    Ich kenne auch keinen Grafikdesigner der soviel verdient. Aber inter­es­sante Umfrage…

  66. Jasmin

    Ich halte diese Zahlen auch für utopisch. Meine Freundin arbeitet auch als Grafikdesignerin und von solch einem Einkommen kann sie leider nur träumen!

  67. Hannes

    Hier die Realität zu den Gehältern von Grafikdesignern:
    http://​www​.bdg​-desi​gner​.de/

    Und richtig gruselig wird es, wenn man bei MyHammer
    http://​www​.my​-hammer​.de/​d​b​/​W​e​r​b​u​n​g​-​D​r​u​c​k​-​S​c​h​i​l​d​e​r​/​-​/​de/
    sieht, zu welchen Preisen Diplom Designer Ihre Dienste anbieten (müssen?).

    Wenn man das hoch­rechnet und die Unkosten einbe­zieht, wohnt der Mensch mit Studienabschluss entweder noch bei Mutti und bessert nur sein Taschengeld auf oder er hat im Lotto gewonnen und jobbt nur zum Zeitvertreib.

  68. Jasmin

    Ich arbeite nun auch schon seit 10 Jahren als Grafikdesigner und habe fest­ge­stellt, dass die Gehälter echt gesunken sind. Zwar sagt ja jede Seite etwas anderes, aber habe auf http://​gehalt​.was​-verdient​-ein​.de/​g​e​h​a​l​t​s​c​h​e​c​k​.​h​tml raus­ge­funden, dass zwischen 26.400 und 48.000 Euro verdient wird. Die 48.000 Euro zweifle ich mal an, bzw. es wird nur wenige geben, die so viel verdienen. In Zeiten der Globalisierung kann man nicht anderes erwarten. Habe eine Seite gesehen, script​lance​.com oder ähnlich, wo Designer sogar noch billiger als auf myhammer sind.

  69. Jochen

    Kann es sein, dass viele Grafiker mit Mediendesignerausbildung und nem mittel­mä­ßigem Mittelschulabschluss, die Visitenkarten für Baumschulmitarbeiter erstellen, sich hier mit studierten Designern verglei­chen, die CI und CD nicht einfach in den Raum werfen, sondern z.B. einen style­guide auch psycho­lo­gisch begründen bzw. diesen auch erstellen können und sich an einen halten?

    Also Designer ist meiner Meinung nach nicht Designer.

    Vielleicht sollte man das aufteilen in

    Angelernte bzw. „ausge­bil­dete“ Mediengestalter mit nem Monatsbrutto von 1300-1700 (mit 20 Jahren Berufserfahrung und Personal- und Budgetverantwortung können es auch mal 2500 werden).

    Und diplo­miertem Designer mit nem Monatsbrutto von 3500 aufwährts (aber auch nur wenn man gut ist – und dazu gehören neben den Designkünsten auch Verhandlungsgeschick, Persönlichkeit und Intelligenz)…Batchlorabschluß ist übri­gens noch viel zu frisch, als dass es da erfah­rene Designer geben kann, darum zählen die meiner Meinung nach ohne Ausnahme bis 2015 noch alle in die erste Kategorie.

    Ich sags nur wie es ist, wer in der Schule gepennt hat, der kann es sich schön reden, aber an der Realität ändert das nichts. Die steht übri­gens auf der Gehaltsabrechnung…

  70. Caspar

    Schön, Jochen! Bin ja auch der Meinung, daß sich nicht jeder Daherglaufene mit ner geklauten Photoshop-Version gleich Designer nennen und einem die Preise versauen sollte.

    Ich habe aber Mediengestalter kennen­ge­lernt, die hatten mehr auf dem Kasten als ich oder meine ehema­ligen Kommolitonen. Und Verhandlungsgeschick, Persönlichkeit und Intelligenz lernt man leider auch auf keiner Uni.

    Ach ja… und Bachelor (<-so wird es richtig geschrieben) ist Mumpitz!

    Gruß, C.

  71. Caspar

    …Kommilitonen. Asche auf mein Haupt! :-)

  72. Julia Neumann

    Ich bin ja bei Statistiken immer vorsichtig, aber dieser kann ich zustimmen. Habe ähnliche Erfahrungen gemacht.

  73. Tamara Muskel

    Mein Freund Jan arbeitet auch als Designer und sein Gehalt stimmt mit den Ergebnissen so ziem­lich überein.

    Interessant wäre auch welche Vornamen die Spitzenverdiener der Designer tragen :) http://​www​.kose​namen​-verzeichnis​.de/​a​r​t​i​k​e​l​.​p​h​p​?​m​i​d​=75

  74. Sarah Beileid

    Mein Beileid für alle Designer, die keine Spitzenverdiener sind!

  75. Freiberuflicher Grafiker

    bleibt nur noch abzu­warten wie lange dies noch so bleibt, die grafi­sche Branche kommt langsam aber sicher in die Krise….

    Freelancer Grafik

  76. Olaf H.

    Der Beitrag ist ja nun schon etwas älter. Ich hoffe es stört trotzdem keinen, wenn ich auch nochmal schnell meinen Senf dazu abgebe. Es handelt sich ja immerhin um ein schönes kleines Stück Zeitgeschichte für Grafiker dieser Artikel hier.

    Ich kenne nämlich auch einige Grafiker und Designer, die sehr hohe Honorare bekommen. Die sind aber auch nicht gerade von der Uni gekommen sondern haben viel Berufserfahrung gesam­melt und unter­richten teil­weise selbst den Nachwuchs.

  77. Sandra

    Mittlwerweile sind die Gehälter noch etwas attrak­tiver geworden. Ich persön­lich kann nicht klagen.

    Grafiker gesucht – Jetzt

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