Erneutes Foul der Telekom

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Die Telekom will mich kaufen und zu ihrem Schiedsrichter machen.
Dabei begeht sie ein weiteres Foul.

Ich beabsichtige nicht, mit der Telekom in einen Dauer-Clinch zu treten. Es gibt doch nur zwei unanständige Sachverhalte, die mich – als Kunde und Journalist – zuletzt beschäftigten:
• das rückständige www.telefonbuch.de (zuletzt mein Thema in PAGE 01/2006)
• die wahnwitzige Marken-Penetration bis hin zur Umbenennung der Fußball-Bundesliga (Thema in PAGE 08/2006, und im Fontblog)
Als Konsequenz aus dem letzteren habe ich beschlossen, die heimischen T-Com-Kontakte auf Null herunterzufahren, also Festnetz- und Mobil-Vertrag zu kündigen (dies ist noch nicht geschehen, weil ich kommenden Monat umziehe und ich zu Hause keinen telekommunikativen GAU erleben möchte: erst der Umzug, dann Alice, Arcor, GMX und wer da noch in Frage kommt).
Nun bekam ich am Samstag Post vom rosa Riesen, die mir für kurze Zeit das Gefühl gab, auf eine persönlichen Service-Wolke der T-Com zitiert zu werden. Ein absurder Gedanke ... seit wann geht das Unternehmen auf Prosa-Nörgeleien seiner Kunden ein. Außerdem traue ich denen nicht die Datenkompetenz zu, Name und Adresse aus zwei Datenquellen zusammen zu führen, wenn das schon mit Name und Telefonnummer aus einer Datenquelle nur holprig funktioniert [»Welches Berlin meinen Sie?«]. Also: reiner Zufall, dass ich angeschrieben wurde.
Die Telekom schreibt mir:
»Sehr geehrter Herr Siebert,
mit unserer Qualitätsoffensive ›Wir suchen Sie als Schiedsrichter‹ wollen wir das T-Com-Team jetzt noch besser aufstellen! Dafür brauchen wir Sie: fair, entscheidungsfreudig und unbestechlich in Ihrem Urteil.«

Und dann wird es richtig spannend: »Schließen Sie mit uns die beiliegende Vereinbarung über eine kundenorientierte Zusammenarbeit ab:
• unterschreiben
• zurückschicken und
• einen T-Com USB-Stick sichern«

Die Vereinbarung über eine kundenorientierte Zusammenarbeit
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ist hier rechts zu sehen (auf Klick 1:1). Und sie bestätigt wieder mal alle meine (Vor-)Urteile über das Unternehmen, und entsprechend heftig ist meine Ablehnung des Angebots. Die T-Com bietet mir als »ausgewählten Kunden für die Dauer von 24 Monaten eine besondere Form der Zusammenarbeit an«.
24 Monate ...? Nicht mal bei einer freiwilligen Sonderaktion kommen die aus ihrer Klammer-Denke heraus.
Was soll ich eigentlich tun? Hier steht es endlich: Innerhalb von 2 Jahren 4 Fragebögen zeitnah (6 Wochen) ausfüllen und für 10-minütige Telefon-Interviews zur Verfügung stehen. Dafür gibt es 2 x 100 € Gutschrift aufs T-Com-Buchungskonto.
Interessiert mich nicht! Ein billiger Trick, um mich noch mal für zwei Jahre zu binden. Außerdem könnten meine Antworten nur so gut werden, wie die Fragen, die man mir stellt. Und da erwarte ich keines der mir wichtigen (strategischen) Themen ... Keine Ahnung, warum ich den Bonnern das nicht zutraue. Könnten wir aber gerne mal in einem 10-minütigen Telefon-Interview versuchen zu klären. Ich biete das ganz kostenlos und unverbindlich an. Ehrlich.
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