US-Mode-Designer: Stoppt die Klauerei!

Der Urheberrechtsschutz für Schriften und Musik scheint weiter fortgeschritten als der für Mode. Heute berichtet die New York Times über den Missmut der Modeschöpfer und zitiert den US-Designer Jeffrey Chow: »Anders als bei Schriften und Songs: in der Mode gibt es keine Grenzen!«.
taschen
Eine der beliebtesten Rubriken in der US-Ausgabe von Marie Claire ist »Splurge vs. Steal« überschrieben, frei übersetzt: klauen statt bluten. Hier werden Original-Designer-Schöpfungen billigen Kopien gegenüber gestellt, zum Beispiel eine Handtasche von Bottega Veneta für 1680 $ der Kopie von Urban Outfitters für 48 $. »Ich wäre dem Magazin sehr dankbar, wenn es diese Art Tendenzen nicht verstärken würde.« war die Reaktion der Designerin Behnaz Sarafpour, als sie ihren 1565 $ teuren Seiden-Trenchcoat neben einem Klon für 159 $ entdeckte und ergänzte spöttisch: »Vielen Dank für die nette Abbildung.«
Der NYT-Artikel hat mich nachdenklich gestimmt. Wir würden wir Schriftenfreunde reagieren, wenn neben einer Original-Frutiger ein billige Nachahmung angepriesen würde. Ich denke, mit Empörung, denn gerade die Benutzer von Schriften wissen aus eigener Erfahrung die schöpferische Leitung zu schätzen, die in einem Schriftentwurf steckt. Die amerikanischen Modemacher streben jetzt eine Gesetzesänderung an, die ihre Kreationen urheberrechtlich genauso schützt wie Schriften und Musik.  Permalink
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