Die Macht der Schrift im TV


Schrift war nie so präsent wie heute, in unserer visuell geprägten Welt. Als das Fernsehen aufkam, befürchtete man den Tod des Buches. Mitten im Siegeszug des Internet glaubten viele, Zeitungen und Zeitschriften hätten ausgedient. Alles nicht passiert. Ganz im Gegenteil: in vielen Fernsehsendungen triumphiert das geschriebene Wort gegenüber dem bewegten Bild. Weiterlesen ...


Die nachfolgenden sieben Aufnahmen von Fernsehbildschirmen entstanden binnen weniger Minuten am vergangenen Freitagabend. Dokumentiert ist das normale Kabelangebot eines deutschen Haushalts ... kein Satelliten-Programm und kein Bezahlfernsehen. Wir sehen Standard-TV-Beiträge, keine Werbefilme.



Ein Nachrichtensender wie CNN zweigt rund 20 % der Bildfläche für die Einblendung des aktuellen Thementitels, Börsenstände und einem News-Laufband ab.



Sein deutsches Pendant n-tv verfährt in gleicher Weise, etwas anders sortiert.



Fast 50 % der Bildschirmfläche nehmen Angebots-Textinformationen beim Homeshopping-Kanal HSE 24 ein, die mindestens so kaufentscheidend sein dürften wie die Produktshow.



Phoenix ist vergleichsweise zurückhaltend mit Text-Streams: zwei Spuren, ansonsten steht das bewegte Bild im Zentrum.



Bis zu 80 % des Bildes werden bei Gewinnspielen mit Textinformationen zugepflastert, die Moderatorinnen und Moderatoren sind bisweilen nur aus dem Off zu vernehmen ... es sei denn, sie wurden zur visuellen Anmache eingesetzt.



König der Textinformationen ist der Finanzsender Bloomberg, wo über 50 % der Bildfläche für die Darstellung statischer und bewegter Börsendaten genutzt werden.



Auch beim Gewinnspielsender 9 live nehmen Text und Grafik-Informationen den Hauptplatz ein, zumal viele Quizfragen rein textlicher Natur sind.

Herausgegeben: Mo - Oktober 24, 2005 at 09:04 vorm.         |


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