FFFFUCK OFFF … oder:
Warum ffffound.com das Gehirn der Designer verklebt
von HD Schellnack
Ich kann ffffound.com nicht mehr sehen. Ich glaube inzwischen, die Site (und ihre endlosen Nachahmer) ist ein Kreativitätskiller erster Güte. Sicher, anfangs schien ffffound eine großartige Idee zu sein: der Web-2.0-Gedanke, die Community-Idee, die Flut an tollen Bildern. Ruckzuck ist der Tag um, während man auf Photos starrt, Illustrationen, Plakate, Broschüren, T-Shirts und eigentlich alles, was man irgendwie gestalten kann.
Genau diese Flut ist das Problem. Wenn ich Studenten eine Aufgabe stelle, schmeißen sie zuerst Google an. Design by Google heißt: Einen Begriff eingeben, der mit der Aufgabe zu tun hat, und die Bildersuche so lange durchfrosten, bis sich eine Inspiration einstellt. Wenn Werber eine Kampagne planen, durchforsten Sie Online-Bildarchive, um sich Anregungen zu holen. Als ob wir nicht schon genug mit Second-Hand-Eindrücken konfrontiert sind, die in immer schnelleren Intervallen auf uns einprasseln. Anstatt nachzudenken greift man in der Masse der online verfügbaren Visuals nach dem nächstbesten Trend. Das Ergebnis ist oberflächliches Design, das noch mal wiederkäut, was die Suchmaschine ausspuckte. Neues entsteht so nicht, der Stillstand multipliziert sich. Das Schicksal des Designs im Zeitalter seiner digitalen Reproduzierbarkeit ist die stillstehende Moebiusschleife in einer Kultur digitaler Copycats.
Diese Entwicklung ist dem Design der letzten Jahre anzusehen. Was trendy ist, wird bei ffffound und Co. ausgestellt, ruck zuck imitiert, gleich wieder bei ffffound eingestellt, erneut imitiert – ein Spiegelkabinett für alle Ewigkeit. Der immer gleiche Stil an Fotografie, an Illustration, an Design ergibt eine bedrückend monotone globale Melange, die alle nationalen Unterschiede, alle Eigenarten verwischt und an deren Stelle einen neuen Weltmainstream setzt. Der Sieg des kleinsten gemeinsamen Nenners.
Und wie zu viel Pornographie nicht wirklich aufgeilt, sondern eher abstumpft, die Lust auf echten Sex abtötet, so killen auch ffffound und seine Epigonen, die vor dem immer gleichen weißen Hintergrund nahtlos Bildmaterial aus der Flut des Web zur Schau stellen, jede Lust auf Design. Das Bilderrecycling, das endlose Pflücken aus Portfolios tötet mittelfristig die eigene Kreativität ab.
Keine Frage: Das Portfolio eines anderen Designers oder Künstlers kann und darf und soll inspirieren. Anregungen holen, Denk- und Arbeitsprozesse verstehen, selbst angesteckt werden. Das passiert allerdings nicht durch 500 wortlose Bildern am Tag, sondern durch das Nachvollziehen und Durchdringen einer Idee. Die Bilderflut-Sites bieten schlichtes Eye Candy: einen oberflächlichen, optischen Strom, der Style-Junkies bedienen kann aber keine Designer. Wer sich hier inspirieren lässt, klaut Visuals. Der entwickelt sich nicht, sondern degeneriert, ohne es zu bemerken.
Angesichts der Masse an Arbeiten anderer bleiben unwillentlich Spurenelemente davon hinter den Augen kleben. In einem Monat, in einem halben Jahr taucht etwas davon in der eigenen Arbeit auf, unbewusst gestohlen. Das ist immer so mit Einflüssen, doch wenn das, was wiederauftaucht nur noch unverarbeitete Bildrohmasse ist, dann bist du kein Designer mehr, sondern ein Cloner. Und dazu noch einer von Hunderten, die jeden Tag hier ihr Augenfutter abholen. Soylent Green ist Menschenfleisch.
Mich selbst hat ffffound irgendwann genau so abgestoßen wie zu viel Fernsehen. Bilder ohne Tiefgang vertreiben mich irgendwann. Inspirationen bleiben langfristig eben doch Bücher, Texte und Bilder, die sorgfältig abgestimmt sind, nicht per Crowdsourcing zusammengestromt. Auch Galerien und Museen. Aber um Gottes nicht mehr die Tag und Nacht fließbandproduzierende Bildermaschinerie.
Es gibt einen Grund, warum arrivierte Designer wie Philippe Starck mit den Limits ihrer eigenen Arbeit so entsetzlich unzufrieden sind – oder sich, wie Niklas Troxler, permanent selbst in ihrer Arbeit neue Grenzen und Herausforderungen setzen und etwa bewusst nur in schwarz-weiß arbeiten, neue Herausforderungen suchen. Design ist sportiv. Eine Herausforderung an dich selbst, an deine Umwelt. Dein Musikgeschmack wird ja nicht besser, wenn du jeden Tag zweitausend Tracks von Tonspion.de downloadest.
Ich weiß aus Erfahrung, das bei Pitches die Wahrscheinlichkeit eines für den einladenden Klienten zufriedenstellenden Ergebnisses abnimmt, je mehr Agenturen/Büros eingeladen werden. Unter zwei oder drei Angeboten kann man sich ja noch gut entscheiden – aber wer acht oder zehn Teilnehmer einlädt, findet nichts Gutes mehr, es ist ein Überangebot an Möglichkeiten. Aus diesem Grunde bringt auch Crowdsourcing kein gutes Design zustande. Es ist wie bei Douglas: Riecht man an zu vielen Flakons, wird die Nase taub, alle Unterschiede verwischen. Genau deshalb sind ffffound und Konsorten keine Quelle der Inspiration, sondern Zeit-Killer, durch die man länger als nötig vor dem immer gleichen, immer flachen Bildschirm hängen bleibt. Opium, das dir nur das Hirn verklebt. Und wenn ich eins nicht sein will, dann ein Junkie.
68 Kommentare
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formschub
In Bezug auf Studenten wäre doch ein Projekt oder Kurs zu einer bestimmten, überschaubaren Aufgabe mit der Selbstverpflichtung „Designing without the Web“ interessant, vielleicht sogar zeitgleich mit einer Kontrollgruppe, die googeln und surfen darf. Und dann werden nicht nur die Ergebnisse, sondern auch der Recherche- und Inspirationsprozess reflektiert und diskutiert. Setzt natürlich Ehrlichkeit, Vertrauen und Disziplin aller Teilnehmer voraus, aber ich fände es hochspannend.
Christian
Als Gestalter ist man auch für seine Anregungen verantwortlich. Umgebe ich mich dauernd mit MTV-Bildwelten, werde ich irgendwann auch selber welche machen wollen. Wie komme ich also zu einer selbstbestimmten Recherche und Gedankenwelt?
Eine gute Übung sind schnelle Low-Budget-Projekte, die nur ein- oder zweifarbig gedruckt werden können und keine Bildlizenzen zulassen. Keine Zeit, um die Grundthesen der Wahrnehmung fällen zu wollen, sondern schnelle Reaktionen und Bildassoziationen machen die Quickies gut.
thomas | BFA
formschub: dann hast du nicht richtig gelesen. der schaden ist längt angerichtet, wenn die aufgabe ergeht. es ist wie mit digitalknippsen. wir verlernen echte bilder, echte erinnerungen zu sehen. wir schauen nur noch durch sucher und displays, anstatt uns die erinnerung ins gehrin prägen zu lassen, als echte ansammlung von proteinen und synaptischen verknüpfungen. dieses überangebot an allem und jedem killt in der tat den wunsch oder im falle eines designers den zwang, das eigene gehirn als ausgangspunkt für eine reise zu nehmen, an deren ende ein design steht. multipliziert mit talent und dem richtigem moment entsteht so vielleicht sogar was neues ungesehenes, ungefühltes, ungehörtes.
solneman
recht überlegt verbringe auch ich immer mehr zeit mit dem durchforsten von designblogs als für meine eigenen projekte. ein wirklich inspirierender artikel. danke.
Stefan Kalscheid
Da hab ich wohl mal wieder einen Trend verpasst: ffffound kannte ich noch garnicht. Naja, scheinbar nicht das schlechteste. Die gleichen Gedanken hatte ich aber immer zu Büchern wie 1000 Graphic Ideas etc. Wenn man so ein Buch braucht um seine Aufgaben zu lösen, dann sollten man sich Sorgen machen…
formschub
Ich habe schon richtig gelesen. Wenn man den zweifellos angerichteten Schaden aber als Fakt postuliert und lediglich darüber klagt, führt diese Diskussion ins Leere. Ich finde, es ist legitim, gerade Studenten, die noch am Anfang ihrer Designlaufbahn stehen, für Übungen in kreativer Askese zu sensibilisieren, wie z.B. das o.g. Projekt. Ich sehe das ein bisschen so wie eine Fastenkur in unserer Welt der Fast-Food-Buden, überbordenden Supermärkte und unzähligen Restaurants. Es kann für jeden eine Erfahrung sein, bewusst zu verzichten, auch wenn er/sie sonst gerne das (Über)angebot wahrnimmt. Es schafft neues Bewusstsein und erweitert den Horizont.
Pascal
ich finde den artikel sehr gelungen und im kern total richtig. wer zuviel guckt, denkt nicht mehr selber. ich muss aber eine sache ergänzen. ich habe auch meine quellen, in die ich zur inspiration reingucke, wichtig ist dabei dass man nicht zuviele dieser quellen nutzt, weil sonst hat man das von dir angesprochene überangebot, was einen sehr unmanövrierfähig macht. ich finde nicht, dass diese oder andere bilder-seiten grundsätzlich verkehrt sind als inspirationsquelle. ich glaube, wenn man sich damit genauso bewusst befasst, kann sowas auch dienlich sein.
aber ich bin absolut deiner meinung bei der frage wieviel inspiration sollte man nutzen. und ich denke auch, dass gerade die jüngeren, sprich die studenten sehr sehr häufig unkreativ sind und erstmal passiv aufnehmen, bevor ein aktiver prozess im gehirn beginnt. merke das hier oft bei unseren auszubildenden.
insofern, schönes diskursthema :)
Simon
Ach komm, den gleichen Vorwurf kannst du den unzähligen Designbüchern auch machen … und kein zwingt dich die genanten Dienste zu nutzen.
lux
Scheuklappen!
lars schwarz
ich denke das der zeit-faktor bei diesem thema auch eine grosse rolle spielt, bezogen auf das studenten beispiel geht es darum schnell ein gutes ergebniss abzuliefern und der schnellste weg ist das leider google, clone, modify.
auch muss man hier vielleicht ein 2 kategorien teilen:
einmal know the rules und einmal break the rules.
ich möchte niemanden degradieren bzw. denunzieren, aber vielleicht sind da deine studenten einfach noch auf dem weg zu know the rules … und das auch noch unter zeitdruck :)
generell muss ich aber voll und ganz zustimmen, eigentlich sollte man natürlich nicht dem mit dem schnellsten ergebnis die 100 punkte geben, sondern dem mit dem besten/kreativsten, aber wenn um 18 uhr abgabe ist, ist google manchmal schneller als die deadline… so ist das leider häufig in vielen agenturen.
Daniel
Was HD Schellnack hier geklagt erinnert mich eher an das von Frust bestimmte Klagen, das man im Übergang von Generationen, Arbeitsmethoden und Stilrichtungen immer wieder vernimmt.
Zu erklären ist es einfach: wenn man sich ohnmächtig gegenüber einer sich schon längst manifestierten Entwicklung fühlt, den umgang damit nicht verstehen oder gar nachvollziehen und erst recht nicht anwenden kann, ist es der beste beweis dafür, das man sich überlebt hat.
Das bedeutet, wenn man das Bilder-Sampling nicht verwenden kann, wenn man mit dem Overload nicht arbeiten kann und sich in längst vergangene Strukturen (Troxler etc.) flüchtet, diese schon fast idealisiert, sollte man sich entweder dem Vorgang der von Derrida (für texte) vorgeschlagene Dekonstruktion untergeben oder sich in der reaktionären Handlung verschließen und diese methoden anwenden.
Was bringt diese art des jammers?
Die Bild-Überschwemmung, die Bild-Vernetzung ist längst da, wer jetzt nicht damit klar kommt, wer keine Arbeitsmethoden entwickelt, ist ausgemustert.
Das sportive kann wohl kaum der rückzug in antiquirierte Muster sein, herr schellnack?
Das sportive ist wohl eher die Herausforderung der Technologie zu parieren und ihren Schwung für neues zu verwenden.
Es ist wie die alte (Pädagogen-)Weisheit «Schlaue Kinder lernen vom Fersehen (ffffound, etc.) und dumme werden noch dümmer („Zeit-Killer“)»
Thomas
Hm, nur weil die Möglichkeit zum „Inspirieren lassen“ da ist, muss man sie noch lange nicht nutzen. Von daher kann man FFFFOUND doch keinen Vorwurf machen.
[Übertreibung]Ich rennen doch auch nicht auf die Straße und steche Menschen ab, nur weil ich ein großes scharfes Küchenmesser rumliegen habe.[/Übertreibung]
Wie immer muss man das Problem an der Wurzel packen und die findet sich nicht bei FFFFOUND oder den Bildagenturen. Oder wie mein Vorredner so schön sagte:
Scheuklappen.
joe siffert
dieser desinblog ist genauso teil der aufmerksamkeits-ökonimie wie fffound. viel zu viele journalisten verlassen sich auf 10minutes google recherche. klar, dass viele designer auch so handeln. aber eine diskussion, die versucht, geschriebenes wort ueber bildinformation zu stellen ist fehl.
Otto-Normalleser
Bravo, HD! Ich habe mich schon manchmal in einer stillen Minute gefragt, ob ich meiner Zeit hinterher bin, nur weil ich nicht kosequent die Foto-Streams abonniert habe. Umso schöner heute zu wissen, dass mittlerweile auch die Diskussion um die Sinnhaftigkeit des ganzen „24-Stunden-Vernetzungs“-BlaBlaBals kritisch geführt wird bzw. überhaupt geführt werden kann.
Gleichzeitig zwingt Dein Artikel aber auch das Hinterfragen der eigenen Surf- und Inspirationsschemate wieder auf: Passives „Berieseln-Lassen“ kehrt sich spätestens dann in’s Negative, wenn man mehr Zeit mit den Ideen und Arbeiten anderer verbringt als mit seinen eigenen und dann einzig aus Zeitgründen fast zwangsläufig gerade Gesehenes für seine Zwecke zum Selbstschutz direkt missbrauchen muss. Der Faktor „Zeit“ ist ja in unserer Branche eigentlich immer besonders kritisch …
Bisher der beste Designdiskurs – Danke!
Daniel
Nachtrag: Diese Art des Diskurses, bei dem die Reaktion nur Dafür oder Dagegen sein kann, also Zustimmer mit verschränkten Armen und Ablehner mit in die Luft geworfenen Armen, sind nicht hilfreich, um etwas nach vorne zu bringen, sondern nur um Fronten zu bilden.
Jürgen
@ Daniel: Zwischentöne sind möglich und befruchten, du hast es weiter oben (11.) bewiesen. Danke
jamie oliver
ich finde da hat es viel wahres dran, aber auch vieles, was ich ganz anders sehe.
ffffound ist ein zeitvertreib wie muxxtape oder das sinnlose bloglesen und noch sinnlosere kommentare schreiben. ein hobby. eine visuelle reise von zusammenhängen von eintauchen in die visuellen bilderfluten des letzten jahrhunderts. eine reise voller abkürzungen und schlaufen. ein moment der harmonie weil der eigene gescchmack den weg vorgiebt.
ich selber tauche gerne ab und zu in ffffound ein. und da ich sicher andere sachen toll finde als HD ist meine reise in ffffound anders.
von dem her finde ich es stimmt nicht: ffffound prägt einem nicht – found unterstütz und stärkt einem in seinem eigenen geschmack.
ffound ist da wie eine gute bibliotheke: eine sammlung von dingen die ich mag, die ich selber ausgesucht habe die ich toll finde. niemand möchte plötzlich die bibliotek eines anderen haben. genau so verhält es sich mit ffound.
darum viel lärm um nichts. visuelle inspiration hat es vor ffffound gegeben und wird es nach ffffound immer noch geben. wer sein schaffen auf dem nachmachen aufbaut ist doch selber schuld. wer ffffound aber zur inspiration benützt soll das weiterhin tun oder sonst mit scheuklappen durchs leben gehen….
mesiu
ffffound dient mir recht erfolgreich dazu, mir in der einen oder anderen ruhigen minute einen kleinen visuellen genuss zu verschaffen. etliche arbeiten dort sind für meine begriffe qualitativ oberste kante und zum glück kann ich mich manchmal noch einfach über gelungene form- oder farbkompositionen freuen.
wer hier gezielt mittels stichwörtern inspirationen für bestimmte projekte sucht oder sich täglich 500 bilder runterlädt, verbaut sich eigene ideen bzw. verschwendet seine zeit. für mich persönlich verliert die gestalterische arbeit ihren gesamten reiz, wenn die entwicklung von konzept und design den kern der sache rechts überholt und man direkt auf einen fertig (fremd-)gestalteten zug aufspringt. unbefriedigend, eine arbeit zu präsentieren, der keine „forschung“ meinerseits zugrunde liegt und wenn ich den eigentlichen urheber – und alle anderen, die sein werk kennen – in gedanken mit dem finger auf mich zeigen sehe.
wenn es wirklich mal schnell gehen muss: google-bildersuche mit zufälligen zahlenkombinationen bringen zufällige resultate und dadurch entwickeln sich meist bessere ideen als bei einer stichwortsuche. piclens nicht vergessen ;-)
kux
die ganze diskussion ist irgendwie obsolet. schon vor tausenden von jahren haben sich menschen inspirieren lassen, sei es von einem tier oder einem felsensprung. im renaissance haben sich alle gegenseitig inspiriert und sind dadurch weiter gekommen. jetzt inspirieren wir uns halt durch irgendwelche bildsammlungen.
wo ist das problem?
ein gestalter mit herz wird kaum ein bild nachahmen wollen, er wird höchsten dadurch angespornt etwas neueres zu machen. die auseinandersetzung mit problemen/lösungen und der gesammelte inspirative ballast in unseren köpfen, sorgt für neuerscheinungen. diese können evolutionär oder revolutionär sein.
unserem gehirn ist es egal ob die bilder aus erlebten situationen oder aus einem buch stammen. der kreative prozess verwendet jede verfügbare resource. wer sich dem entledigen will, muss schon seit geburt an in einem budistischen kloster gelebt haben – ob das die revolutionäre ideen zum vorschein bringt, wage ich zu bezweifeln.
ich selbst bin ein isolierter gestalter. arbeite alleine in meinem kleinen atelier. es hängen keine bilder an den wänden, der tisch ist sauber und designbücher habe ich nur ganz wenige. der austausch mit berufskollegen ist nicht existent. man könnte jetzt meinen ich würde dauern revolutionäre arbeiten liefern, dem ist es aber nicht so. der verzicht auf die „globale bildsammlung“ (ich nenne das mal so) hat mich gestalterisch keinen strich weitergebracht. es ist sogar hinderlich, da man sich selbst reproduziert.
jeder muss seine eigene methode finden um das optimum dessen zu holen was zu guten resultaten führt. man sollte sich aber nicht schämen von ffffound und co inspirieren zu lassen. wenn ich dort etwas entdecke was wirklich hochwertig ist, dann bin ich noch motivierter etwas eigeneartiges zu gestalten. ob das immer gelingt ist eine andere frage, ähnlichkeiten mit der inspiration weisen sie aber keinesfalls.
es ist nicht ein einziges bild was inspiriert, sondern die bildersumme im kontext zum eigenen qualitätsanspruch.
Martin Jordan
Aber HD, das war niemals nicht anders – wälze ich alte Designjahrbücher der 70er und 80er drehen sich auch diese dort abgedruckten Arbeiten stilistisch im Kreis. Einige Gruppen wie die Push Pin Studios liefen vor und andere hinterher. In London und New York machten Leute wie Alan Fletcher und Theo Crosby großartiges, ideenbasiertes Design, im Süden Amerikas gingen Kollegen wie Ronald Shakespear stilistisch und inhaltlich nahezu die gleichen Pfade. Blättert man die gesammelten Werke von Bill, Stankowski und Lohse mal parallel durch, erscheinen auch sie wie Copycats untereinander und der Schweizer Bande um Gerstner, Müller-Brockmann & Co. war es schon ideologisch gar nicht anders möglich.
Schaut man in lokale oder überseeische Museen für zeitgenössische Kunst, finden sich die regionalen bzw. nationalen (bspw. in Lateinamerika) Mit- oder Nachmacher von Op-Art, Fluxus und Funktionalismus an den Wänden. Doch für die Nachwelt werden im kollektiven Gedächtnis, egal ob Kunst oder Design, nur die hängen bleiben, die herausragen – weil sie entweder besonders Intelligentes produzierten oder aber mit ihrer visuellen Sprache stilische Vorreiter sind – wie eben Designers Repulic in den 90ern, Brody und Saville in den 80ern usw.
In einem Punkt gebe ich Dir allerdings recht — dass aufgrund direkter vernetzender Medien alles viel schneller geht, Ideen rasanter aufgegriffen und kopiert werden. Heute gibt es mehr Designer, mehr Studenten des Designs denn je, aber wir alle wissen: mehr Masse heißt nicht mehr Klasse. Und so wird es immer die herausragenden 5 % (wenn überhaupt) geben, die nicht nur an just hippen formalästhetischen Lösungen interessiert sind, sondern Kommunikationslösungen erarbeiten wollen, die inhaltlich auf den Grund gehen. Und eben jene wird man sich merken sowie die heißesten Vertreter des »contemporary eye candy« der 2000er Jahre wie Hort, Spin, Sagmeister und Konsorten.
That’s it. Eine ewig wiederholende Geschichte, nur jetzt eben auf der vollen Dosis Speed.
ph
Es kommt vor allen Dingen immer auf jeden selbst an was er daraus macht. Wer wirklich vollkommen unreflektiert nur noch Ffffound schnupft, der kann nicht anders als kopieren.
Wenn man hingegen Ffffound als Nahrungsergänzung nutzt und in Maßen genießt… Arbeiten die einem gefallen gern auch mal weiterrecherchiert… der wird zwar auch beeinflusst, aber oftmals wahrscheinlich auf äußerst positive Art.
formschub
Spätestens wenn jemand beim intensiven Bilderfischen mit FFFOUND und Google von Schwindel, Herzrasen und Ohnmachtsgefühlen ergriffen wird, sollte der Rechner auch mal ausgemacht werden. Diagnose: Stendhal-Syndrom. ;-)
jamie oliver
Wenn wir gerade am rummäkeln sind: diese website ist in meinen augen viel schlimmer. hier werden nämlich von professionellen gestalter ganz ohne erklärung werke gepostet um sich nachher an den belanglosen kommentaren zu erfreuen die über ein „yeah!“ oder „great“ nicht hinauskommen. traurig.
http://www.behance.net/Gallery
ber
@Martin:
Sehe ich genauso. Die Spuren der Schweizer Old-Schooler findet man heute u.a. gekonnt zitiert beim Blogdesign von HD. Wieviel „Durchdringung der Idee“ ist notwendig um schwarze Balken als Trenner zu benutzen?
Jede Zeit hat ihre visuelle Sprache, die durch die vorhandenen Produktionsmittel und Informationsquellen beeinflusst ist. Dazu gehoert heute eben Google.
Roman
Ich verstehe ihre Aufregung nicht.
Es gibt unterschiedliche Ansätze und Methoden,
mit denen jeder für sich seine Inspirationen/Ideen kumuliert.
Der eine blättert gerne in der PAGE/form/novum/design report/adbusters &c.
der andere begnügt sich mit dem kostengünstigeren Internet.
Anstatt sich aufzuregen, dass Studenten Ihren Input bei diversen Online-Angeboten einholen, sollten Sie, werter HD Schellnack, eher darüber nachdenken, wie sie auch in der Rolle als Dozent, Ihren Studenten Alternativen aufzeigen, wie solche Vorgänge auch funktionieren können, ohne zuerst an Google &c. denken zu müssen.
PS:
Da Sie auch als Autor Ihres Blogs fungieren, teilen Sie uns doch bei der nächsten Gelegenheit Ihre Ergebnisse mit.
Manche (dazu zähle ich mich auch) schmöckern gerne Ihre Gedankengängen. Nur in letzter Zeit gibt es vermehrt irritierende Schnappschüsse, die einem doch seltsam aufstossen.
—
Florian Schommertz
a: Fragen wir Michaela Schaffrath und Konsorten ob sie während ihrer Karriere mehr oder weniger Spaß an Sex hatten.
b: Ich glaube (las einmal) neue auch undokumentierte visuelle Eindrücke lassen neue Synapsen entstehen. Neue Synapsen helfen bei neuer Ideenfindung.
c: Googlen statt denken ist auch schon einmal eine Budgetfrage.
d: Wer nach Auftragsvergabe googlen muss ist Stylist nicht Designer.
—
Ich bin vielleicht 3-4 mal über Ffound gestolpert. Habe die Seite kurz unterhaltsam gefunden und wieder geschlossen. Nicht zuletzt weil ich immer Dinge sehe die ich jetzt und hier an jemandem zeigen möchte. Was bei diesen Seiten zu einer Art Reallife-Spam führt.
nicetype
Das ist aber nicht die Schuld von Ffffound, dass es faule Designer gibt, die dort oder bei Google nach Inspirationen suchen. Klar, Kopieren – doof, sich inspirieren lassen – okay. Kann mir auch bei einem Straßenplakat passieren, dass ich den Stil unbewusst wiederhole.
Es gibt einige Communities oder Blogs wie Ffffound, und davor gab es eben die Designbücher mit Ansammlungen von Arbeiten. Ich würde das nicht Crowdsourcing nennen, die Crowd da gestaltet doch nichts, sondern zeigt was denen gerade Schönes untergekommen ist. Man freut sich ja auch, wenn man zu einem Kollegen kommt, und er zeigt woran er gerade arbeitet, so ist das mit den Inspirationsquellen im Netz, ich sehe was die anderen machen. Viel Einheitsbrei, aber auch viele kreative, konzeptuelle, schön umgesetze Arbeiten. Wenn die zum Nachdenken anregen und inspirieren, kann ich nichts Schlimmes daran entdecken.
@Florian, zu a: ich denke HD has eher Gucken, nicht Machen gemeint :)
HD Schellnack
Hui, da geb ich mal antworten, sorry – ich musste als Gorilla Bahn fahren und sitze nebenbei an nem Pitch :-D.
@formschub > meine Studenten werden bestätigen, dass Aufgaben von mir wenig mit Google zu tun haben, im Idealfall. Gerchte, dass die Leute von der Polizei festgenommen werden, oder unter Zwang Hühner schlachten bzw Drogen nehmen mssen, sind allerdings unwahr :D.
@Daniel: Ich jammere nicht. Nicht mein Ding. ich zeige auf, was passiert. Und es passiert. Zu sagen, dass Fernsehen verblödet, ist kein Jammern, sondern Fakt. Das ich mit Technologe gut zu Fuß bin, muss ich ja wohl kaum beweisen, dass weiß jeder, der mich nur ansatzweise kennt. Es hat nichts mit Technik zu tun, sondern mit Content. Dass die Bilderflut da ist, oh wow, dass ist sie schon seit Jahren – nur muss man ihr Herr bleiben, nicht darin ertränken. Ich bin ürgens nicht blind GEGEN Fffound, ich bin nur von dem immergleichen und den immergleichen Nachahmern gelangweilt, genervt, angeödet. Too much porn, siehe oben.
@alle möglichen > Um Gottes Willen. Ich hab nichts, nichts, nichts gegen Inspiration. Design MUSS sich inspirieren. Aber Inspiration ist nicht IMITATION. Inspirieren wird dich niemals, niemals ein Plakat eines Kollegen. Inspirieren wird dich ein Monet oder ein Stück Musik – etwas synästhetisches, was dich selbst anregt, kreativ zu sein. Aber mit einer erdrückenden Flut von Bildchen, die man aus dem Netz fischt, kontextfrei, inhaltslos, nagelt man sich nur den Kopf zu – und hat dann keinen Platz mehr für Inspiration.
Natürlich kann auch Design anderer Inspirieren. Wim Crouwels Denken verstehen, Paul Rand, nicht nur die Classics, auch Sagmeister und Carson et al. Aber wichtiger als die Bilder sind die Ideen, die dahinterstecken, die Prozesse, die Input-Output-Abläufe, die bei den Bildchensites komplett in die Blackbox gepackt werden, egal sind, HAUPTSACHE ES ROCKT. Es ist rein visuel. Wer Design darauf reduziert, hat ein echtes Problem.
Bücher, nebenbei, das hat Eva Jantschisch in der letzten Spex so schön festgehalten, unterscheiden sich vom Monitor ganz entscheidend. Man kann blättern, man kann einen Finger in die Seiten legen. Bücer sind niemals eine FLUT von irgendetwas, sondern immer strukturiert, linear. Es ist ein Riesenunterschied zwischen preisgekrönten Arbeiten in einem Buch, sagen wir, des TDC-Awards, das du einmal kurz durchbläterst und sagst: Ja schau mal, der Cahan hat WIEDER nen Award gewonnen, geil… und eben einer Non-Stop-Erotic-Crowdsourcing-Site, die dich mit Bildern zuspamt.
Mein Blog…
Mein Blog hat mit mir als Designer ganz bewusst nicht alzuviel zu tun, auch wenn ich zugebe, dass das Gegengeicht einer offiziellen Nodesign-Site fehlt. Das Blog-Design (übrigens von Raffael Stüken, nicht von mir selbst) ist nur als Reaktion auf die Site davor nachzuvollziehen glaube ich. heute finde ich das auch zeitgeistig, aber damals fanden es alle verstörend und seltsam :D. Zeit, mal wieder was zu ändern, vielleicht.
Das mit den irritierenden Schnapschüssen verstehe ich nicht ganz. Aber dass es im Blog weniger und weniger um nodesign geht, ist Absicht. Das Blog ist reiner externer Gedächtnisspeicher und als solcher für mich selbst unersetzbar geworden – dass es tatsächlich jemand liest, überrascht mich immer am meisten.
Dass es auf dem Blog immer wieder (auch) um Design geht, neben vielen anderen Dingen, ist nur logisch, aber es ist nicht das blog von nodesign, dass als vierköpfiges Büro ganz anders tickt als ich.
Den Satz «Googlen statt Denken ist schon mal Budgetfrage» sollte man nicht mal flüstern. Denken hat mit Budget nichts zu tun, das kommt umsonst, oder?
Jim Kopf
Die Frage ist doch wie man den Dienst nutzt und wofür er entwickelt wurde. Die Subline lautet »image bookmarking«. Damit steht die Funktion von visuellen Bookmarks im Grunde an erster Stelle. Ich kann also auf einfache Weise Bilder, Photos, Grafiken ect. speichern, ohne sie lokal auf meinem Rechner sammeln zu müssen. Ziemlich praktisch eigentlich. Da wir im Web inzwischen etwas weiter sind als 1998 stehen meine Fundstücke eben auch – sozial wie ich bin – den anderen Usern zu Verfügung. Daran kann doch eigentlich nichts verkehrt sein. Ob es jemanden juckt was ich so poste und was er damit macht bzw. wie er es für sich nutzt ist ja eine ganz andere Frage. Im Übrigen finde ich die Überschrift ziemlich daneben.
Florian Schommertz
»Den Satz «Googlen statt Denken ist schon mal Budgetfrage» sollte man nicht mal flüstern. Denken hat mit Budget nichts zu tun, das kommt umsonst, oder?«
Ja, genau wie Konzepter, Strategen, Consultants und Designer alle mit 0,- EUR nach hause gehen.
Kreativleistung ohne Denken – ist ’n‘ Ansatz wert.
k
Ach naja, kommt halt darauf an wie man Ffffound verwendet. Es gibt sehr gute Leute dort. Und bei denen finde ich das Niveau zig-fach höher als in den meisten anspruchsvollen und teuren Design Büchern. Kann ich noch Tumblr.com empfehlen?
Florian Schommertz
IRONIE ENDE
(ja okay – es gibt dada und und und – ob das OHNE Denken sei und immer Sinn macht sei mal bitte nicht betrachtet hier)
Achtung – all dies wird auf die Definition von »Was ist Design« hinauslaufen.
Benjamin Hickethier
Ein guter Beitrag von HD, wie zu erwarten! Jedenfalls misst sich das m. E. besonders am Niveau der Kommentarebene, also dem ›Diskurs‹.
Trotzdem auch ein paar Anmerkungen/andere Perspektiven hier, denn schliesslich geht es doch um ein Diskutieren:
»Inspirieren wird dich niemals, niemals ein Plakat eines Kollegen.« (HD, 28.) Aber hallo! Fraglich bleibt natürlich, was man unter ›inspirieren‹ versteht. Im Grunde genommen heißt inspirieren ja wenig anderes als begeistern. Diesen wichtigen, vielleicht allerwichtigsten Faktor jedes ›kreativen Prozesses‹ (> creative commons!) gleich zu diffamieren als ›imitieren‹, ›klauen‹ (Ui, Diebe!), ›nichts eigenes liefern‹ ist, wie ich finde, falsch. Natürlich inspirierten mich und Dich und alle die wir kennen, unzählige Arbeiten von KollegInnen, und am wenigsten wohl die solcher ›Superdesigner‹ wie Fons Hickmann oder Stefan Carson, sondern wir wurden – wie Du HD, zu Sandys Vortrag auf der Typo richtig anmerktest, idealerweise weniger in einem Konkurrenzkampf mit vielen Verlierern als in einem gegenseitigen Mitziehen – durch Kommilitoninnen und Kommilitonen angeregt, begeistert, beeinflusst, durch Mitbewohner, Liebste, Familie, Kassierer an der Supermarktkasse, die toughen Fontfontdesigner usw. Gerade weil wir begeistert wurden, tragen wir die Inspiration in uns weiter und sie zeigt Spuren unserer Einflüsse später, sofort, nie, ab und zu, immer wieder. Letztendlich kommt es darauf an, was man dann daraus macht. Denn selbstverständlich, wie hier schon mehrfach erwähnt worden, bilden wir alle die Bilder, die uns gebildet haben, irgendwie ab […ein Satz wie für die TypoImage verformuliert!].
Ich möchte jedenfalls nicht der Designer im toten Trakt sein, selbst wenn ich mir eine bessere Plattensammlung als Andreas Baader in Stammheim bestellen dürfte.
Was ich meine, ist auch schon vielfach von anderen gesagt worden, hier noch mal in eigenen Worten: Werkzeuge sind nicht aus Prinzip gut oder schlecht. Es kommt darauf an, wie man sie anwendet. Google als Bildrecherche ist doch ok, wenn man weiß, wie man damit umgehen will. Bzw. worauf man hinauswill.
Man wird ja auch nicht automatisch zum Junkie, bloss weil man mal ein bißchen am Opium knabbert.
jamie oliver
ich weiss nicht HD Schellnack, ich weiss wirklich nicht. Irgendwie sehe ich den tiefen Sinn nicht ganz von deine Äusserungen. Viele deiner Kritikpunkte haben nichts mit FFFound zu tun sonder mit dem Wesen des Internets der Designwelt und ihren Mechanismen.
Wenn ich dich rcihtig verstanden haben höre ICH aus deinen Äusserungen folgende Probleme heraus…
a) heute kann ich mir im Internet locker Designer aus der ganzen Welt anschauen, die eine total anderen Hintergrund und Ausbildung haben als ich. Dieses gegenseitige anschauen, adaptieren inspirieren usw führt natürlich zu einer Annäherung und zu einer Angleichung. Ob dieser globals Mischstyle der bald überall gleich aussieht jetzt gut ist oder nicht sei dahingestellt. Aber deswegen auf FFFound rumzuhacken ist doch schade.
b) viele Gestalter haben heute total viel angst im Abseits zu stehen und was eigenes zu gestalten. Sie wollen zeigen dass etwas vom gestalten verstehen. Die globale Inspirationsbörse namens FFFound verleitet darum viele dazu abzukupfern und sich gängiger Stile zu bedienen um damit sozusagen dazuzugehören. Denn was eigenes präsentieren und vertreten braucht viel mehr Kraft und Anstrengung. Einfacher ist es da doch sich bei gängigen Gestaltungselementen zu bedienen um Kunden und Fachwelt zufrieden zu stellen.
Sehr wahrscheinlich hast du nicht das sagen wollen aber trotzdem wird mir nicht klar warum du gerade FFFound als Opfer ausgesucht hast.
Benjamin Hickethier
Wo ich gerade beim ›Diffamieren‹ war: ich finde, HD, Dein Beitrag geht leider auch unterschwellig ein bißchen in eine Richtung, bei der man rechtzeitig die Frage nach ›Genie‹ und anderen Mißverständnissen einwerfen muss. Es ist leicht, immer auf ›Studierende‹ einzuschlagen – andere Leute sprechen von ›Amateuren‹ – und dagegen die absoluten Schöpfer zu projizieren, mit Namen wie Hickmann, Carson, Stefan oder Fons. Von denen das ›Inspirieren‹ in der Definition ›Imitieren‹ oder ›Clonen‹ manchmal ein bißchen weniger verboten ist. Bei solchen Grafikgöttern [mask.!] fragt man sich doch manchmal eher, wieviel von denen, die da ihren werten Namen so laut ans Agenturschild hängen und mit der längsten Trompete der Welt angeben, tatsächlich all diese Leistungen vollbracht haben zu denen ein normaler Mensch ja zeitlich schon gar nicht in der Lage ist. Wie viel Anteil der großartigen Ideen, die wir nun, dank HDs Erlaubnis, von Carsonhickmeister kopieren dürfen, setzt sich nicht zusammen aus Praktikantentraineefreelancer1eurojobber-Ideen, -Konzepten, -Durchdringungen, -Gedankenschwurbeleien, gelesener Spex, Dummy, Nietzsche, Brecht, McLuhan, Spiekermann, 2D3D, analog-magazin, Google, fontblog?!
Warum sollten sich ›Studierende‹, also im Besten Sinne Suchende, nicht begeistern lassen dürfen und dann ihre eigenen Schlüsse ziehen?
Benjamin Hickethier
Auch irgendwie interessant in dem Zusammenhang:
Von der Suchmaschine zur Antwortmaschine …:
»[…] Hintergrund für die Neugier sind die rasant steigenden Datenmengen im Netz. Das Wissen der Zukunft, das hat selbst der Brockhaus-Verlag gelernt und seine Angebote ins Netz verlagert, steht im Internet. Doch für den explodierenden Wissensbestand im Netz braucht es neue Ordnungsgrundlagen. Denn die digitale Datenmenge in der virtuellen Welt ist längst so undurchdringbar wie das Universum: Die Daten, die heute im Internet abrufbar sind, machen etwa den dreimillionenfachen Umfang aller bisher geschriebenen Bücher aus. ›Allein in den nächsten zwei Jahren‹, so sagt die Forscherin Jasmin Franz, Dozentin an der Wiener Semantic Web School, ›werden voraussichtlich mehr Daten generiert als in der gesamten bisherigen Geschichte. Die Datenmenge, die wir für 2010 erwarten, gleicht einem Bücherstapel, der von der Erde bis zum Planeten Pluto reicht.‹ Deshalb, so meint Franz, muss eine neue Ordnung her: ›Suchen ist nur ein Ausdruck mangelnder Organisation. Wonach wir uns sehnen, ist nicht Suchen, sondern Finden. Doch die Suchwerkzeuge, die heute im unstrukturierten Datenlabyrinth einsetzen, muten geradezu steinzeitlich an.‹«
(Aus der digitaz).
Benjamin Hickethier
Und noch was, neulich im fontblog:
»Ich sprach über dieses Thema [Software-Piraterie in China] mit Prof. Dr. Christian Feuerhake, der an der Hochschule Wismar Internationales Marketing lehrt. ›In konfuzianisch geprägten Ländern wie China oder Japan ist das Übernehmen der (geistigen) Erkenntnisse anderer eine von drei legalen Methoden, Wissen zu gewinnen und weiterzuentwickeln.‹«
(Fontblog vom 21. Januar 2008)
Globales mashup eben.
Tim
Irgendwie widerlegt der Beitrag seine These selbst. Im Grunde ist alles schlecht, wenn man zu viel davon konsumiert: Pornografie, Alkohol, Fett, Zucker, Wasser etc.
Ich zB bin nur ca. einmal die Woche auf ffffound und das für vielleicht 10 Minuten. Da schaffe ich maximal 2 Seiten. Was soll daran schlecht sein? Und jetzt Leute anzuprangern, die 5 Std täglich auf ffffound verbringen ist auch Unsinn. Das sind nämlich keiner Designer – die hätten für sowas sowieso keine Zeit.
Dirk
Wenn Du es nicht mehr sehen kannst, lad mich doch mal ein ;-)
tom
Die Seite kannte ich nicht, aber sie erinnert mich an ein Fließband. Design vom Fließband ist eben auf Dauer öde. Aber das trifft auf alles zu, was im Fließband-Stil gemacht wird. Masse machts eben nicht.
Rickbert
Vor einigen Wochen war bei uns an der Uni „Digital Club“ zu Gast, Thomas Eberwein und Marc Kremers sprachen darüber wo sie sich ihre Inspiration holen. Und es war genau eine solche Seite bei der sie sich Tag täglich bedienen oder „inspirieren“. Und genau deshalb entsteht auch immer mehr und mehr von dieser einfallslosen wie es ein Mitstudent so schön nennt „Designwichse“. Es erinnert so sehr an die Schulzeit in welcher man in mancher Arbeit mal beim Nachbarn aufs Blatt gelunzt hat um eine bessere Note zu erlangen. Nach einigen Wochen wenn diese Arbeiten dann wieder verteilt wurden wusste man schon gar nicht mehr das man abgeschaut hatte, fühlte sich unheimlich gut damit besser zu sein als der Nachbar. Deshalb meine Forderung: „Internet abschaffen“, nein aber ich denke das der Alltag und das unumgängliche surfen einem genügend Inspiration bietet als das man sich noch auf so billige Weise überschütten lassen muss.
Raketentim
Mist, da hab ich mal wieder zu wenig Zeit gehabt und jetzt ist die Diskussion schon wieder fast vorbei. Dennoch – ich muss mich prinzipiell erstmal Jim Kopf anschließen. ffffound ist grundsätzlich und in erster Linie eine Möglichkeit, Bilder online zu speichern und das finde ich sehr nützlich. Bevor es Dienste wie ffffound gab, hat man sich einen Ordner angelegt, in den man Bilder, die man im Netz gefunden hat, archivieren konnte. Dass das nun online geht, und ich sowohl an meinem Computer auf Arbeit, als auch an meinem eigenen Bilder speichern und überall angucken kann, finde ich ziemlich schön. Außerdem finde ich es sehr angenehm, dass ich die geffffundenen Bilder meiner Freunde, die auch einen Account haben, jederzeit angucken kann.
Der These, dass die Bilder wortlos seien, stelle ich entgegen, dass zu jedem Bild auch immer der Link gepostet ist, über den man in der Regel auch zu Worten kommt, die zum Bild gehören. Wer Informationen zu den Arbeiten haben möchte, hat im Normalfall auch gute Chancen, diese zu bekommen, davon abgesehen, dass ich ja meistens weiß, warum ich ein Bild bookmarke.
Ich glaube der Kern des Beitrags kritisiert allerdings gar nicht die Grundfunktion von ffffound, sondern die Startseite, auf der ein Teil der Bilder gezeigt wird, die gebookmarked wurden und zugegebenermaßen teilweise wirklich selbstähnliche Eintagsgrafiken sind. Wenn sich Gestalter dieser als Kopiervorlage bedienen, ist das sicherlich weit weg von einem wünschenswerten kreativen Prozess. Die Frage ist nur, ob es sinnvoll ist, ffffound deshalb verantwortlich zu machen, denn einerseits hat man tatsächlich schon lange vor dieser Webseite kopiert und andererseits ist es nicht der Service, sondern die Nutzer, die 1. den immer gleichen Stil an Fotografie, Illustration und Design bookmarken und 2. sehen und multiplizieren.
Wenn man ffffound die Schuld daran gibt, kann man Photoshop gleich mit schuldig sprechen, weil es Gestaltern die Möglichkeit gibt, diesen gestalterischen Stillstand voranzutreiben. Albert Einstein hat genauso Schuld an der Atombombe wie Faber-Castell an den (manchmal ungeheuer lustigen) Fäkalzeichnungen pubertierender Jungs – und den lieben Gott sollte man sowieso für alles verteufeln was auf der Welt so schief läuft. Kann man den Lieben Gott eigentlich verteufeln, oder ist das ein Paradoxon? Und wenn man kann – ist das irgendwie neutralisierend, oder wird plus und minus zu minus?
Claudia
Ich kannte die Site nicht und finde, sie zeigt sehr sehr unterschiedliche Bilder, Stile, Designs!! Und ja, sie ist sehr inspirierend – warum sollte man keinen Gebrauch davon machen? Das Web steht auch voller Texte zu jedem denkbaren Thema, doch werden neue Autoren nur gelesen, wenn sie auch etwas zu sagen haben, was nicht GENAU SO schon überall steht.
Wie intensiv man sich darum bemüht, etwas EIGENES zu erschaffen, kommt nicht auf die Menge verfügbarer Inspirationsmaterialien an, sondern auf den Kontext der Aufgabe: Ein Kunde, der wenig zahlt und schnell schnell Ergebnisse haben will, wird schon mal mit ebenso schnell kombiniertem Abklatsch bedient. Und im Studium liegt sehr viel am Lehrenden, der die Aufgaben spannend und reizvoll, aber auch total langweilig rüber bringen kann. Wer von einer interessanten Aufgabe ERGRIFFEN wird, wird weit lieber mit möglichen Lösungen spielen als bloß Kataloge durchzublättern, um „Verwendbares“ zu finden.
Fubiz
Thanks for your article.
Raketentim
Bei der Gelegenheit – es nervt unglaublich, immer wieder generische Kommentare wie „Thanks for your article.“ von Fubiz zu finden.
Benjamin Hickethier
Andererseits passt zu HDs Kritik genau dieser generische Kommentar von fubiz wie die Faust aufs Auge, finde ich – genau so schön wie die Deutsch-›Übersetzungen‹, die man auf fubiz finden kann: »[…] ist eine Agentur, die auf die Antrag-Grafik und besonders eine der bekanntesten Studios des Zeitpunkts spezialisiert ist. Das Team hat soeben ihr wirklich 2008 mit Referenzen sehr hohen Niveaus immer auf den neuesten Stand gebracht: Apple, Volkswagen oder Nike.« Man wähnt sich schon wieder in einer Fons-Hickmann-Pressemitteilung.
HD Schellnack
Sorry, dass ich jetzt erst antworte. Ich hab neben dem einrichten von zwei neuen Macs vor allem an einem Oitch gesessen.
Es geht nicht gegen Inspiration. Wobei viele Leute hier anscheinend ABGUCKEN und INSPIRIEREN verwechseln. INSPIRATION beflügelt dich dazu, selbst etwas schaffen zu wollen, kreativ zu sein. Das Angucken von Sachen, die andere Designer machen hat das bisher bei mir nie erreicht, von wenigen Ausnahmen sicher abgesehen.
Wobei ich dazu auch immer Kontext brauche. Wie und warum ist etwas entstanden. Die Arbeiten von Chip Kidd finde ich als Ergebnisse relativ öde, aber als Prozess durchaus spannend.
Ich habe übrigens niemanden angeprangert, weder Fffound noch die User. Ich habe – damit beginnt das ganze – eine subjektive Abwendung als Prozess geschildert. Schön, wenn wir uns streiten, doof, wenn es über die falschen Sachen ist, weil der Text nur überflogen wurde ;-D.
Kalle Lassn schreibt in Design Anarchy recht vehement gegen die Benutzung von Raster im Design. Obwohl ich selbst Raster liebe und damit arbeite, kann ich seiner These, dass man irgendwann nach Jahren feststellt, dass man «das Auge» verloren hat, durchaus etwas abgewinnen. Das hier so vehement protestiert wird, weiß man ja als Ex-Psychologie-Student, ist irgendwie verdächtig. Der Prozess vom Kreativen zum Klon ist ein schleichender. Und mir geht es nicht darum, irgendwen anzugreifen, sondern diesen Prozess kurz transparent zu machen an eigenen Erfahrungen und Ängsten.
Zum Thema Studenten
Caudia wenn du als Student BEGEISTERT werden willst von deinem Lehrenden, hast du damit oberflächlich vielleicht recht. Aber als Dozent weiß ich, dass diese FEED ME-Haltung komplett falsch ist. Nicht der Dozent muss dich begeistern, SONDERN DU IHN. Das ist dein Job, ein Leben lang. Menschen ergreifen, berühren begeistern, wütend, traurig, lustig machen. DAS ist dein Job. Glaubst du, ein Kunde wird dich später motivieren, richtig dufte kreativ für ihn zu arbeiten. Der Job des Designers ist es eher, dich gegen die demotivierenden intrinsischen Faktoren des Jobs immer wieder aufzulehnen. Gute Designer sind atemberaubende Selbstmotivatoren, die brennen innerlich.
Du würdest doch auch nicht von einem Fahrschullehrer erwarten, dass er dich fürs AUTOFAHREN begeistert, oder? DU willst doch den Führerschein. Also, Gang rein und los.
DU musst deinen Dozenten begeistern. Nicht er dich.
Wenn du nur Aufgaben gut machst, von denen du «ergriffen» wirst, sehen dir triste Berufsjahre voraus. Der trick ist nämlich in Wirklichkeit, so lange in die Tristesse der Wirklichkeit zu boxen, bis sie großartig wird. Nicht die Aufgabe, eine Lampe zu designen muss den Desgner begeistern, der Designer muss mit Begeisterung eine Lampe machen. Und die kommt von innen. You gota kick the darkness till it bleeds daylight.
SO rum, nicht anders. DU brennst und steckst an. Alles andere ist falsch,
Und: Kunden, die schnelle Ergebnisse wollen kriegen oft nicht den Abklatsch. So einfach ist das nicht. Schnell = Scheiße. Oft sind die Sachen, die du in zwei Stunden machst reicher als das, woran du wochenlang schwitzt. Kunden, die schlechte Ergebnisse kriegen haben oft monatelang daran gesessen, einen guten Entwurf schlecht zu korrigieren. DER ERSTE ENTWURF aber, und wenn du für den nur fünf Minuten brauchst, der kann und darf gut sein – immer eingedenk der Kompromisse, die sich aus der Aufgabe unweigerlich eh ergeben, weil Design ja einigermaßen funktionieren muss.
Fontblog-Fan
Man könnte auch in einem Swinger-Club, während des Akts mit wechselnden Geschlechtspartnern, mit diesen, darüber diskutieren wie abartig doch das gerade genutzte Etablissement eigentlich ist und wie es das Gehirn verklebt… In diesem Sinne, bis bald bei Computerlove, TypeNeu, Monoscope, Fontblog, TheStylePress, Slanted, Ffffound, Fubiz, I Believe in Advertising und vielen mehr…
Nichts desto trotz: WEITER SO!
Jan
Oha, also irgendwie hört sich das für mich so an als ob sich viele Designer als Künstler sehen. Der Unterschied ist aber, dass beim Design zunächst mal kommerzielle Interessen im Vordergrund stehen. Wer schneller zu einem zumindest guten Design kommt, maximiert die finanzielle Effizienz. Wenn das durch Inspiration von Design-Sammlungen geschieht, ist das in Ordnung. Frei nach dem Motto: Der Zweck heiligt die Mittel.
vg
jamie oliver
@ HD Schellnack
kommentar nummer 47 war wieder wunderbar. ich bin versöhnt. ich mag es wenn du so schreibst. enthusiasmus, blick nach vorne, wunderbar treffend, und echt. mir wirds warm ums herz wie bei der genossenschaftssitzung. warum nicht gleich so?
czz
hätte ich nicht probeweise einen google-alert auf den namen meines blogs angesetzt , hätte ich nie erfahren , dass ffff…. eines meiner fotos „ausgestellt“ hat . kein trackback , keine spur , kein garnichts .
zugegeben : der link zum blog war korrekt indiziert .
aber wer macht sich die mühe im zeitalter der aggregatoren , an den quellen des dort zusammengeklaubten nachzusehen .
das argument der planierung eigener ideenfindung gilt indes für sprachliche gleichwie für bild- feeds – wie man ja schön an der freiwilligen selbstgleichschaltung vieler deutschsprachiger medien und blogs sieht …
thomas | BFA
jamie: aber um nichts anderes dreht sich der artikel. nicht webzweinulliges bilddatenbanken (als tätigkeit lesen), sondern auf der eigene innere feuer oder was auch immer da antreibt zu hören.
wenn man sich viele kommentare hier durchliest, gewinnt man fast den eindruck, als wäre das schon eine selbstverständlichkeit sich dieser quellen zu bedienen, dass man es schlicht verweigert darauf verzichten zu können.
czz
und voilà die gute alte frage des richtigen masses zwischen einer gewissen kundigkeit um das , was „draussen“ geschieht und dem nötigen abstand , den es braucht , um das so schön schopenhauerisch benannte „innere feuer“ zu entfachen .
in vielen freiberuflichen zusammenhängen ist es halt die frage , ob man sich die dafür nötige „langsamkeit“ und den erforderlichen sicherheitsabstand zu den schnelldrehern überhaupt leisten kann .
Yo
Im Hip Hop wird seit seinen Anfängen gesampelt. Mittlerwile wird in dieser Musikrichtung das sample vom sample gemacht. Da gibt es eine tolle Seite. De zeigt, wer da von wem geklaut hat. Das sollte man mal in allen Branchen einführen. Freiwillige vor, wer macht die Arbeit ;-)
http://jessekriss.com/projects/samplinghistory/
HD Schellnack
Beim Durchstöbern meines Blogs hab ich ein lustiges Zitat dazu gefunden:
http://www.hdschellnack.de/?p=1856
I used to think that more people making images would necessarily lead to more conscious image reception, but I’m less sure of that now. It seems that it’s possible to make images as unconsciously as one consumes them, bypassing the critical sense entirely.
…
Photographic images used to be about the trace. Digital images are about the flow.
…
So the two processes – private image-making and public image reception – have become fused.
…
the desire for public, democratic participation has been displaced onto consumer goods and services and dispersed into isolated individual speech.
…
It has led to more docile citizens, who spend more of their time in the collection and sorting of images and information … and less time on analysis, critical thinking, or real «socialising».
David Levi Strauss
Was er über Photographie sagt, lässt sich nahtlos auf die digitale Design-Bilderflut übertragen.
Thorbjörn
Aufgrund von Kommentar 45 trau ich mich kaum, zu antworten, will ich mich doch nicht komplett in die Diskussion einbringen, sondern nur danken für a) den Hinweis auf die Seite (die ist tatsächlich an mir vorbeigegangen bisher! – und ich finde sie klasse nach zwei Wochen Selbsttest) und b) der klasse Diskussion auf hohem Niveau. Meine eigene Meinung ist schnell mit Antwort #38 wiedergegeben, no need to re-echo.
Wenn mich da noch jemand einladen würde auf die Seite, wär ich grad glücklich. ;-)
rob
ja genau und die technik ist der teufel….
es ist und bleibt das was du daraus machst ;)
N N
Also mir scheint, als verstecke sich in der vorschnellen Kritik an ffffound, doch eher die Angst vor der eigenen identitätslosigkeit in der Gestaltung.
Meiner Meinung nach ist die Betrachtung des Gestaltungsergebnisses und der unmittelbare Vergleich mit anderen Bildwelten doch sehr eindimensional.
Was letztendlich zählt ist der Prozess des Gestaltens und der Bezug zur eigenen Identität.
Wenn man mal anschaut welches stereotype Designbild Zeitschriften, wie die Form, Designreport oder die PAGE aufzeigen, so scheint da mit ffffound doch sehr gut beraten zu sein.
Wer das stetige wiederkauen von Konzepten kritisiert sollte schnellstmöglich das Leben als Designer aufgeben und sich der freien Kunst widmen und auf seinen Geist blicken.
Lëon
Trotz aller Kritik für ich mich sehr über eine Einladung freuen :)
resistanze @gmail.com
Donnie Darko
Der Job des Designers – der Mittelpunkt des Universums!
Das müsste man meinen wenn man einige Kommentare bzw. Artikelabschnitte über die Wichtigkeit von Prozesserläuterung (z.B. von Jamie Oliver) liest bzw. wie falsch es sei Design auf etwas rein visuelles zu reduzieren.
Mein Gott! Wir als Designer nehmen uns schon enorm wichtig.
Mal ganz im Ernst – diese Seite funktionieren wie die Wirklichkeit da draußen. Man zeigt ein Design – nehmen wir einfach mal eine Verpackung – und das war’s. Den Leuten gefällt’s, oder eben nicht. Wie „da draußen“ auch. Es interessiert den Verbraucher im Zweifel auch nicht die Bohne welcher Gedankenprozess dahinter steckt, sondern lediglich, dass er jetzt etwas kauft das ihn visuell, haptisch bzw. sonst irgendwie anspricht.
Und was das Problem des Kupferns angeht: Das gibt’s nicht erst seit ffffound. Die Seiten zu verdammen halte ich grundlegend für falsch. Allein der „richtige“ Umgang damit ist wichtig. Denn man kann sich ja auch von Schönheit motivieren lassen…
Cheers.
D
FFFFINDICHNICHTSO
„All Ding‘ sind Gift und nichts ohn‘ Gift; allein die Dosis macht, dass ein Ding kein Gift ist.“ ;)
–
FFFFRIEDEN, bitte
Sam
Dieser Post ist ganz grosses Kino, Danke!
Neslihan
Das sind genau die Gedanken, die in mir aufkommen, wenn ich es mir zur Aufgabe gemacht habe das ein oder andere zu entwerfen und wieder ein Tag vergangen ist – gefüllt mit unzählbaren „Inspirationsquellen“, die letztendlich nur dazu geführt haben, anderes weiter zu führen. Nur nicht das eigene.
Haid
Ich finde den artikel auch gut, aber irgendwie kann ich nichts von dieser negativen schwarzmalerei abgewinnen. warum wird denn jetzt schon wieder alle schlecht gemacht?
kopieren und sich inspirieren lassen sind zwei verschiedene dinge. und wenn man evtl auch noch mit mehr erfahrung bzw wissen an die sache herangeht, dann fällt einem doch auch wieder auf das genau die sachen eben auch wieder eine kopie/weiterentwicklung oder was weiss ich von irgendetwas sind.
ich finds viel schlimmer das man sich nicht mit design oder kunstgeschichte beschäftigt.
Constantin
Unglaublich trauriger Artikel.
Dieser beitrag zeigt mir nur ganz eindeutig, dass ihr nicht in der Lage seid frei denkende Menschen für euren Studiengang zu gewinnen. Betrachte es doch mal andersherum, nämlich als eine art Sammlung von Sachen die es bereits gibt…
Was ich mal bei ffffound gesehen habe streiche ich von meiner gedanklichen Liste. Ein anderer hats gemacht? Glüchwunsch!
Wie schon des öfteren erwähnt ließt sich dieser Eintrag wie der beleidigte Hilfeschrei eines erschöpften Mannes, der nichts mehr fürchtet als das Ende seiner besten Tage.
HD Schellnack.
ffffound, nicht vergessen, wird hier nicht frontal attackiert, sondern als Teil der Gesamtflut von Bildern, zumal IMMER GLEICHEN, Bildern gesehen, die die neue Gestaltergeneration prägt. Nicht mehr Bücher, nicht mehr Ausstellungen, sondern das – ich habs bei Praktikanten erlebt – immer gleiche Klicken durch die immer gleichen Portfolios und Guck-mal-hier-Seiten. Am Ende bleibt da sehr wenig über. Überangebot ist immer der größte Feind des Guten – und das gilt hier genauso.
Und zumindest als ich noch Dozent war, hatte ich teilweise ganz wunderbar erschreckend frei denkende Studenten, an beiden Einrichtungen.
Und erschöpft und alt bin ich natürlich tatsächlich, dem will ich ja gar nicht widersprechen. Meine besten Tage hatte ich aber noch nicht, glaube ich.
kidvolcano
früher war alles besser!
3R
Hi
Ich möchte gerne mal eine andere Seite beleuchten…
In der Kunst und dazu zähle ich auch Design Malerei Musik usw hatten früher nur wenige Menschen zugang. Als Künstler ebeso wenig wie Verbraucher.
Heute kann fast jeder zeichnen malen oder Bücher schreiben.
Erlernen kann mann das alles duch Handwerk und kopieren.
Bei den Neuem-Schaffen ich der Sielraum mmsthematisch geringer als früher, weil eben viele ihre Ideen darstellen
Und Neues lebt extrem wie in der Mode wie oben ja bereits ausgeführt auch vom Geschmack derZeit bzw. vom Spiegel etc
mfg
Ulli oder eben 3R