Ein Symbol für Menschenrechte wird gesucht
Niemand weiß, ob es funktionieren wird. Keiner hat eine Ahnung, was am Ende herauskommt. Und trotzdem ist ein Versuch wert, dieses Experiment durchzuführen. Gesucht wird ein weltweit verständliches Symbol für Menschenrechte, so eindeutig wie das Herz für die Liebe oder das Rote Kreuz für Erste Hilfe. Halt … das Rote Kreuz ist schon kein so gutes Vorbild mehr. In nicht-christlichen Staaten wird das Kreuz abgelehnt, dort steht der Rote Halbmond für medizinische Hilfe. Im Iran ist der Rote Löwe für die Medizin im Einsatz. 2000 wurde der Versuch unternommen, das Rote Kristall einzuführen … ohne großen Erfolg.
Nur eines scheint klar: Man kann ein solches Zeichen nicht verordnen. Es muss entstehen, von unten, und sich frei verbreiten. Doch wie stößt man einen solchen Schöpfungsprozess an? ›Vielleicht durch einen offenen Wettbewerb‹ dachten sich die Referenten für Menschenrechte in den Außenministerien der 10 Nationen, die sich ein solches Zeichen wünschen, darunter Kanada, Chile, Tschechien, Uruguay, Singapur, Bosnien Herzegowina und Deutschland. Sie sprachen mit verschiedenen Experten auf diesem Gebiet, darunter das Design-Wettbewerb-Portal www.jovoto.com. Das wiederum konsultierte Fachleute und so reifte Anfang dieses Jahres die Idee für den Wettbewerb A Logo fo Human Rights, der am 3. Mai offiziell starten wird.
Auch FontShop und die Designkonferenzen TYPO Berlin/TYPO London waren eingeladen, ihre Meinung und ihre Expertise für diese Initiative mit ins Spiel zu bringen. Wir haben internationale Freunde und TYPO-Referenten aus 16 Jahren konsultiert und um ihre Mitwirkung gebeten. Am Ende ware es 9 engagierte Designerinnen und Designer, die der Human-Rights-Jury aus Politikern und Menschenrechtlern (u. a. Michail Gorbatschow, Aung San Suu Kyi, Muhammad Yunus, Waris Dirie, …) ihre grafische Erfahrung leihen: Erik Spiekermann, Tina Roth Eisenberg, Philippe Apeloig, Javier Mariscal, Marian Bantjes, Max Kisman, Candy Chang, Saki Mafundikwa und Ahmad Humeid.
Ich bin sicher, dass dieser Wettbewerb für Schlagzeilen sorgen wird. Und natürlich auch für kritische Kommentare. Ich selbst bin kein Freund von Crowd-Sourcing. Und wer Erik Spiekermann kennt, kennt auch seine Ablehnung, an Pitches und unbezahlten Wettbewerben teilzunehmen. Aber dieser »Wettbewerb« ist anders, als professionelle Corporate-Design-Pitches oder die Schwarmsuche nach einem Wahlkampflogo für Frank-Walter Steinmeier. A Logo fo Human Rights ist ein politisches Design-Experiment. Profis können hier kaum was reißen … sie können nur verlieren: viel Geld zum Beispiel, für die Recherche, ob eine Farbe oder ein Symbol in irgend einer Ecke dieser Welt missverstanden wird.
Das Peace-Zeichen wurde auch nicht von einer Werbeagentur entwickelt.
25 Kommentare
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Thomas Hühn
Warum ist das ein „politisches Designexperiment“, die Logosuche für Steinmeier aber nicht?
The Cartoonist
So, hier ist mehr Platz als auf Twitter.
Ich verstehe es immer noch nicht; nach allem was ich bisher gelesen habe, ist es nichts anderes als eben Crowdsourcing. Es werden hunderte von Designern angefordert und für ihre Arbeit nicht bezahlt – der Gewinner bekommt dann gerade mal 5000 Euro (wie sieht es da eigentlich mit den Nutzungsrechten aus?).
Wissen die Organisatoren eigentlich, wieviele arbeitslose Grafiker, Designer und Art Direktoren herumlaufen, die fieberhaft nach einem Job suchen? Und die sollen jetzt auch noch ausgebeutet werden, bzw werden damit gelockt, eventuell am Ende vielleicht 5000 Euro zu gewinnen? Für eine Logo/Symbolentwicklung, die ein Vielfaches kostet?
Schön und gut, es ist für einen guten Zweck, aber warum fragt Human Rights dann nicht gleich Erik Spiekermann, das Logo umsonst oder für meinetwegen 5000 Euro zu gestalten?
Eben drum.
Was da getrieben wird ist weiter nichts als die schamlose Ausbeutung von Leuten, denen es eh schon dreckig genug geht – Studenten und Arbeitslosen. Das ist kein „politisches Design-Experiment“, das ist einfach die Tatsache, daß Human Rights kein Budget hat oder nicht haben will (Crowdsourcing ist ja auch viel einfacher und billiger), um ein ordentliches Design in Auftrag zu geben.
Ganz genau so kommt es nämlich rüber.
Wenn es aber nur ein „Wettbewerb“ sein soll, dann sollte es auch als „Competition“ deklariert sein, nämlich als etwas, an dem auch Krethi und Plethi teilnehmen können.
Tut’s aber nicht. Da steht in Versalien oben drüber:
„THE POWER OF CROWDSOURCING“
Und nicht etwa:
„LOGO COMPETITION“
Also entweder ticke ich falsch oder Human Rights tickt falsch. Aber so nicht, da ist im Augenblick jedenfalls noch alles falsch dran. Und wird’s auch bleiben, weil, machen wir uns nichts vor – die wollen ein Logo, bzw ein Symbol, ohne groß dafür bezahlen zu wollen.
Aber dann sollen sie den Job doch bitte einfach dem nächsten Copy-Center geben.
Jürgen Siebert
@The Cartoonist: Die Idee der Gestaltung eines weltweit verständlichen Symbols für Menschenrechte entzieht sich jedem traditionellen Auftragsdenken. Wie soll denn Deiner Ansicht nach ein professionelles Briefing für ein solches Logo aussehen? Mir fällt dazu nicht viel ein. Die Aufgabe sprengt doch alle Maßstäbe. Dagegen ist der Entwurf eines WM- oder Olympia-Logos geradezu eine überschaubare Fingerübung.
Wer sich ausgebeutet oder verschaukelt fühlt, muss nicht mitmachen. Mündige Menschen versagen sich solchen »Einladungen« tagtäglich vor dem Supermarktregal oder im Fernsehsessel – ohne zu klagen.
Thomas Hühn
@Jürgen: Die „muß doch nicht mitmachen“-Argumentation hast du bisher bei Crowdsourcing nie gelten lassen.
Plötzlich gibts doch Grautöne?
The Cartoonist
Ich will doch überhaupt nicht eingeladen werden. Ich will auch nicht mitmachen. Ich rege mich nur über die Art auf, wie es einem verkauft wird.
Aber komischerweise hat auch die „Gestaltung eines weltweit verständlichen Symbols“ bisher immer immer bestens über konventionelle Wege geklappt. Und wieso entzieht sich das jedem traditionellen Auftragsdenken? Wenn man da keinen anständigen Brief für zustande bekommt, dann liegt es doch eher daran, daß der Kunde, also Human Rights, vielleicht nicht richtig nachgedacht hat?
Also jetzt mal ernsthaft, wie stellt sich das Ganze denn dar? Sicherlich nicht zum Vorteil von Human Rights. Die sind nicht einmal in der Lage, einen ordentlichen Brief zu schreiben? Dann muß man sie eben beraten und dafür brauchen sie eine Agentur. Gut, daß es kaum noch vernünftige Agenturen gibt, die so etwas können, ist sicherlich nicht deren Schuld, aber ein paar wenige wird es ja wohl schon noch geben. Muß man sich nur die Mühe machen, die auch zu finden.
Kirsten
Was genau qualifiziert die Initiative zum „politischen Designexperiment“?
An welcher Stelle liegen die Unterschiede zum banalen Crowdsourcing?
Wenn es nicht nur Eitelkeit ist – was bewegt all die Experten, die befragt wurden? Warum machen sie mit, wenn sie doch eigentlich die Methode nicht mögen? Wie stellen sie sich zu diesem Widerspruch?
Das würde ich gern genauer erfahren.
Der feine Unterschied – noch kann ich ihn nicht erkennen.
The Cartoonist
@Kirsten: da gibt es keine Unterschiede zum „banalen Crowdsourcing“. Das ist höchstens Crowdsourcing mit jeder Menge Bullshit drumrum gesponnen, damit es auch hält.
Ich halte mich jetzt raus hier – meine Meinung steht, ich glaube, ich habe den Altersbonus und darf deshalb als störrisch und unbelehrbar gelten: es handelt sich um Crowdsourcing der vielleicht nicht übelsten, aber schon der üblen Sorte.
Jürgen Siebert
@The Cartoonist: Vielleicht ein Missverständnis: Human Rights ist keine Company sondern der englische Begriff für Menschenrechte. Es wird ein Symbol für Menschenrechte gesucht. Wenn man unbedingt einen Auftraggeber definieren möchte, dann könnten das vielleicht die Menschen in den demokratischen Staaten sein.
Weltweit verständlich heißt in diesem Fall: Das Symbol darf in keinem Kulturkreis missverständlich sein. Das ist eine enorme Herausforderung, wenn man weiß, das so simple Zeichen wie Kreuze oder auch Sterne von vornherein ausscheiden. Auch bestimmte Farbe dürften tabu sein. Allein eine solche Recherche würde eine professionelles Designbüro Zehntausende von Euro kosten. Im Rahmen einer weltweiten Zeichenfindung ist die Vermeidung von Missverständnissen quasi ein Abfallprodukt.
The Cartoonist
„Allein eine solche Recherche würde eine professionelles Designbüro Zehntausende von Euro kosten.“
Siehste. Genau da ist der Haken.
Karl
Es gibt Dinge im Leben, die sind unbezahlbar: Menschenrechte gehören dazu.
Es gibt Menschen, die opfern ihre Freiheit, ihre Familie, ihr Leben für Menschenrechte. Auf der Jury sitzen nicht nur Design-Koryphäen, sondern auch solche Menschen – Menschenrechtsverteidiger, wie Aung San Suu Kyi oder Shirin Ebadi. Ihnen und all den unbekannten Menschenrechtsverteidigern dort draußen ein Logo zu „schenken“ ist kein Auftrag, sondern eine Mission…
…wenn man den Gedanken hinter den Menschenrechten ernst nimmt!!!
M.
Crowdsourcer bekommen was sie verdienen:
http://mein.pril.de/galerie/page:1/direction:desc/sort:votes
P.S.: Schade, dass Philippe Apeloig bei so einem Quatsch mitmacht. Schätze ihn sehr.
Tjark
… na ja, heute kam erstmal die Einladung. Mal sehen, was uns die Kollegen Mittermeier, Westerwelle und Spiekermann am Mittwoch erzählen und dann weiter sehen.
//t.
bo
Wieso kommt niemand auf die Idee ein Zentrum für Menschenrechte zu bauen und die Bauarbeiter nicht zu bezahlen? Oder T-Shirts mit dem neuen Logo in einem asiatischen Sweatshop von ausgebeuteten Kindern anfertigen zu lassen. Weil es rundweg gegen die eigene Sache geht. Natürlich hinken die Vergleiche, aber grundsätzlich stimmt die Richtung.
verena
Ich finde die Initiative gut. Es geht ja weniger um das was dabei heraus kommt, als viel mehr um den Weg dorthin. Menschen, die in previligierten Ländern (meist) ohne (wirkliche) Probleme leben, haben so die Chance sich mal eingehend mit dem zu befassen, wovon ca. 80% (geschätzt) der Welbevölkerung betroffen sind. Und wenn Kommunikationsdesign das Vehikel zu do einer Auseinanderstzung ist, spricht doch nichts dagegen.
Simon Wehr
Ich sehe den feinen Unterschied sehr wohl. Frank Walter Steinmeier suchte ein Symbol, mit dem er (s)eine Wahl gewinnen wollte. Andere suchen ein Logo, mit dem sie ihren Umsatz / ihr Prestige steigern wollen.
Hier wird doch ein Symbol gesucht, das eine undefinierte Gruppe von Menschen einsetzen kann, um für ihre Menschenrechte zu kämpfen (oder die anderer Menschen).
Es wird ein Peace-Zeichen, eine AKW-Nein-danke-Sonne, eine Friedenstaube, … gesucht. Es geht nicht um Interessen einzelner Menschen oder Firmen, sondern einer Gruppe ständig wechselnder Menschen.
Ich sehe diesen Wettbewerb auch weniger als zielführendes Werkzeug, um dieses Zeichen zu finden. Ich glaube es geht eher darum, Aufmerksamkeit für das Thema Menschenrechte zu schaffen. Deshalb unterstützen wohl auch die bekannten Personen diese Aktion.
Ich glaube, Designer haben allen Grund, über Wettbewerbe und Ausbeutung zu jammern. Aber ich glaube nicht in diesem Wettbewerb! Das einizige, was mich daran evtl. stört ist, dass es überhaupt ein Preisgeld gibt. Ein symbolischer Euro wäre – zumindest für Teilnehmer aus Industrienationen – angemessen. Aber es steht ja jedem Gewinner frei, das Preisgeld zu spenden.
Kilian
Wenn nur das unsägliche Jovoto nicht mit an Bord wäre, gerade das steht bei mir keinesfalls für »bei diesem Croudsourcing ist alles anders«.
Auch denke ich nicht, dass sich die Aufgabe »jeder Auftragslogik entzieht«, das könnte jeder Auftrag mit grober Zielvorgabe von sich behaupten. Und dann ist Crowdsourcing okay? Für die Wirtschaft interessant: Kein Briefing ist ja auch viel billiger!
Ich erinnere mich gerade an einen Redebeitrag auf der re:publica, bei dem der Herr von IDEO Crowdsourcing als tolle Design-Thinking-Idee präsentierte – für hehre Ziele versteht sich. Vielleicht hat er nur vergessen zu erwähnen, dass seine Firma die Mitarbeiter dafür freistellt, wer weiß.
Wie auch immer. Das »Human Rights Logo« ist natürlich ein gutes Ziel und ich bin auf die Auftaktveranstaltung, noch mehr auf die Resultate gespannt: Ein allgemeingültiges und -verständliches Zeichen, das »pc« ist und nicht auf eine Kultur oder Denkweise verweist, die andere ausschließt …
Vor dem Hintergrund was viele für die Menschenrechte opfern oder opfern müssen, klingen wir ewig gestrigen Nutzungsrechte-Designer hier natürlich kleinlich. Aber wobei’s mich wirklich schüttelt ist, dass Jovoto hier zwischen wirklich herausragenden Personen ein sonniger Platz eingeräumt wird und dass sie bei vielen Politikern als legitimer Ansprechpartner gelten – nach dieser Aktion wohl noch mehr.
Crowdsourcen wir mal eine schicke Idee für ein Mailing an alle Abgeordneten zu dem Thema?
Georg
ich bin überhaupt kein Fan von Crowdsourcing – trotzdem bin ich auf die Veranstaltung am Mittwoch gespannt. Das Thema ist es jedenfalls wert, den Wettbewerb (trotz fragwürdiger Rahmenbedingungen) nicht gleich zu verteufeln.
Was mich jetzt bei einigen KommentatorInnen aber doch stört, ist die Idee Design für eine „gute Sache“ müsste umsonst oder eben schlecht bezahlt sein. Ich hoffe der Anspruch gilt dann auch für den Moderatoren am Mittwoch (Michael Mittermeier), die beratenden Agenturen und Experten, das Radialsystem, den Drucker der Einladung, etc. – ach, die bekommen alle Honorar? Na so was. Und der Imbiss wird auch nicht den Berliner Tafeln gespendet? Hmm. Na ja, vielleicht bin ich eben auch zu kleinlich.
Falls ich doch mitmachen sollte und überraschender Weise gewinne (was bei der Konstellation aus Crowdsourcing und Jury praktisch ausgeschlossen ist) dann spende ich den Gewinn an Amnesty – versprochen!
Albert
Nein, es wird nicht funktionieren weil es nicht funktionieren kann. Ein Symbol entsteht aus einer Bewegung heraus nicht umgekehrt.
Menschenrechte müssen erkämpft werden. Sie sind mit Waffengewalt gegen diejenigen durchzusetzen die Sie missachten.
Könnten die Initiatoren denn mal folgendes ausführen:
1. Wer soll das Symbol verwenden und?
2. Wann soll das Symbol verwendet werden und wann nicht?
3. Wer soll der Empfänger der Botschaft sein?
4. Wer soll überhaupt angesprochen werden?
5. Haben es Menschenrechte nötig „symbolisiert“ zu werden?
Das „Peace“-Symbol ist Teil einer demokratischen Diskussionskultur innerhalb der es definiert und verwendet wurde. Das „Rote Kreuz“ ist ein Wegweiser zu medizinischer Hilfe.
Man könnte auch mal annehmen, dass ein Symbol aus einem Zweck heraus entsteht. Diese Situation ist in so einem Wettbewerb überhaupt nicht gegeben.
Es scheint mir das hier aus rein egozentrischen Beweggründen eine Aktion ins Leben gerufen wird, die einigen Leuten nützen wird sich als Weltverbesserer zu fühlen indem man den Leuten vorgaukelt man könne mit einem läppischen Symbol etwas in der Welt verändern.
Designer mögen ja gerne glauben das ein „Atomkraft – Nein Danke“, „Ein Herz für Kinder“ oder andere Aufkleber oder Buttons etwas Bewegen. Die Wirklichkeit ist aber, dass die Mechanismen in der Welt nun doch andere sind (oder warum kaufen die Menschen noch Zigaretten obwohl draufsteht das es krank macht).
In dieser Aussage ist die Antwort doch enthalten, es lässt sich nicht anstossen. Hier wird versucht von oben einen Prozess anzuregen der von unten kommen soll… Klar wer auch immer gerade unter der nichteinhaltung der Menschenrechte leidet wird jetzt aufatmen können, Designer malen ein Symbol, die Welt kommt wieder in Ordnung. Das hatte ja bisher gefehlt…
Kirsten
Je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr verstärkt sich mein Unwohlsein.
Ich habe meine Gedanken in einem
etwas längeren Text zusammengefasst.
Nana
Der Zweck heiligt nicht die Mittel.
Auch wenn diese Aktion einer guten Sache dient, warum muss man sich unfairer Marketingmethoden bedienen? Crowdsourcing klingt nett, ist hier aber nichts anderes als ein gewöhnliches Casting-Prinzip, à la DSDS, GNTM usw.
Jeder arbeitet gegeneinander, nicht miteinander. Es entstehen mehr Verlierer als Gewinner. Entscheidungsprozesse sind nicht wirklich transparent. Entspricht aus meiner Sicht nicht unbedingt den Prinzipien und Idealen der Menschenrechte.
Das ein kommerzielles Unternehmen wie jovoto, das nicht unumstritten ist, an dem Wettbewerb beteiligt ist, lässt das Ganze nur noch zweifelhafter erscheinen.
Kurt
Kann ein Zeichen weltweit unmissverständlich und zugleich beliebt sein? Ich denke nicht!
Selbst das Peace-Logo ist unverständlich, das muss einmal gesagt werden. Dass man es heute versteht, ist keine Leistung des Zeichens an sich, sondern es ist eine Marketing- und Werbeleistung über Jahre hinweg. Eigentlich gibt es selbsterklärende Logos so gut wie nie. Allem Verständlichen geht die ständige Wiederholung, die ständige Wiederholung, die ständige Wiederholung … in den verschiedensten Medien voraus. Und blättert man mal im Buch „Wirklich gute Logos erklärt“ herum, fällt einem sogar dort auf, dass alle möglichen Argumente fehlschlagen. Wenn einem nun die Bedeutung ins Gedächtnis gesetzt wird, versteht man sofort, worum es geht. Zumindest glaubt man seinem eigenen Wahn nach, dass man es immer schon richtig interpretiert habe – war doch und ist doch alles ganz simpel und alles klar. Da spielt uns die Psychologie oft seltsame Streiche.
Psychologen behaupten folgendes regelmäßig:
Sina
Ich mache bei diesem Wettbewerb mit weil ich spaß am designen hab und ich mich freue wenn ich als Abiturientin ein Symbol , eine Sprache geschaffen habe die weltweit anerkannt wird. Es wird kein wert auf viel stilistische Mittel gelegt und man brauch auch nicht mehrere Wochen um sich ein Zeichen auszudenken. Menschen wie du und ich können sich für menschenrechte einsetzen mit dieser Aktion. Also kritisiert nicht so viel herum!
Stephan
der Ton macht die Musik. und bisher haben alle Beteiligten hier bestens zu dieser Stimmung beigetragen. Ein herrlich durchgequirltes Gemisch aus Meinungen, Mutmaßungen und der Wahrheit :D … Fontblog live eben.
E. K.
An Stephan:
Fürs Gehirn … nicht für’s Gehirn (das hieße: für es Gehirn!). Wenn Sie „für das Gehirn“ schreiben wollen, lieber Stephan, müssen sie ein Spatium setzen: für ’s Gehirn!
Das ist keine negative Kritik; sie soll ausschließlich dabei helfen, Ihre „Site“ bezüglich der letzten Zeile des zweiten Absatzes zu verbessern.
Melanie Kerschb.
Und, Sina, wie ist es dir ergangen? Welche Erfahrungen hast du machen können?