Ed Sheeran’s Album Cover Fail
Links: Original-Cover von ×; Rechts: ungefähr so hätte es eigentlich gestaltet sein müssen (Simulation: Fontblog)
Es gibt jede Menge Musiker und Bands, die ihr 10. Album einfach X getauft haben: Def Leppard (2002), Inxs (1990), Peter Maffay (2000), Air Liquide (2001), Chicago (2003), und andere … Der britische Singer-Songwriter Ed Sheeran hat gerade sein zweites Album herausgebracht, das nicht x heißt sondern ×, also »mal« oder im Englischen »multiply«; sein erstes Album hieß übrigens +. Leider zeigt das Albumcover einen falschen Titel, nämlich ein x.
Ein Paradebeispiel dafür, warum es in der Typografie auf Kleinigkeiten ankommt, die eine große Wirkung haben können.
19 Kommentare
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DerSiedler
Na hoffentlich wird statt des Minus ein Bindestrich auf dem nächsten Cover sein.
Jörg Hemker
Stimmt: ein x ist kein ×, aber ein × ist auch kein x :) Schaut zwar grafisch besser aus, ist dann aber ebenso falsch: das Cover vom Album xx der Band The xx:
Tomgrafik
Ganz schön spitzfindig finde ich. Toll, daß sich jemand die Mühe macht das so anschaulich darzustellen. Vielen Dank. Hoffentlich zeigt das nächste Cover wieder etwas emotionaleres. Das passt meiner Meinung nach viel besser zu seiner Musik.
carlos
Und wo wir schon bei Klugscheißerei sind: Das Apostroph im Titel ist natürlich falsch.
Lars
Wenn schon klugscheißen, dann richtig:
der Apostroph ist vollkommen richtig, da es ein englischer Titel ist. Im Deutschen hätte es sonst gehießen »Ed Sheerans Album-Cover-Fail« (keine Macht dem Deppenleerzeichen) ;-)
Gerhard
Hat noch jemand einen Tipp für das Mac-Tastaturkürzel?
Ralf H.
Am Mac gibt es leider kein Tastaturkürzel für das ×. Aber dafür hat Mac OS X (und auch iOS) ja die wunderbare Textersetzungsfunktion, siehe zum Beispiel hier:
http://www.typografie.info/3/page/tutorials/_/typografie-ios-apple
Wenn ich bei mir hier im Browserfenster die Folge !!x eingebe, erscheint ×.
Jürgen Siebert
Lars hat recht: Die Überschrift und die integrierte Bildunterschrift (erscheint mit dem Klick aufs Bild) sind in Englisch, weil ich direkt aus Twitter (wo ich überwiegend englisch kommuniziere) auf Headline und Bild verlinke; wer kein Deutsch kann, versteht den Beitrag auf diese Art trotzdem.
carlos
Deutscher Text mit englischer Überschrift. Erklärungen gibt es immer. Haha.
normativ
Ein Paradebeispiel dafür, warum dt. Grafiker oft glauben gutes Design kommt von der Beachtung solcher Typoklugscheißereien.
Jörg Hemker
Typoklugscheißereien find ich super :)
Das ist der Unterschied zwischen Professionalität und Dilettantismus. Warum haben Schriften eigentlich verschiedene Zeichen für Grave, Apostroph, Komma, Zoll etc.? Natürlich nicht weil mehr mehr ist, sondern damit sich durch die Form des Zeichens der Inhalt erklärt. Das ist gutes Design.
philipp
Feinheiten sind im Design nicht alles, aber wo sie nicht stimmen, ist oft auch alles andere vergeblich.
Daniel
Ich finde es seltsam, wenn man »richtig machen« schon als Klugscheißerei bezeichnet.
Jörg Hemker
„The details are not the details.
They make the design.“
Charles Eames
Michael
Wenn man das Cover von The xx sieht, ist es nachvollziehbar, dass man sich formal abgrenzen wollte. Ging leider nach hinten los. Da man die Aussage dadurch verfremdet, finde ich es keine Kleinigkeit. Im übrigen wäre die richtige Variante auch stimmiger im Bezug auf das Vorgänger Album gewesen.
normativ
@phillip, Daniel, Jörg: Mein Kommentar bezog sich auch auf die Artikel hier im Fontblog. Es ist äußerst selten, das wirklich frische Arbeiten mit „Wow-Faktor“ gezeigt werden. Stattdessen wird über Typo auf Fußcremes gebloggt.
In der Summe ergibt sich hier leider das Bild eines bloggenden Besserwissers (das K-Wort ist evl. etwas heftig), der beim Blick auf die Details das große Ganze vergisst.
Das bereits gepostete Cover von The XX ist das beste Beispiel. „Richtig gemacht“ sähe es schlicht langweilig aus.
Arne
@ normativ: Meine Güte, welche Laus ist dir denn über die Leber gelaufen?
Jürgen schliesst seinen Beitrag mit »Ein Paradebeispiel dafür, warum es in der Typografie auf Kleinigkeiten ankommt, …«.
Gerade weil im Fontblog auch diese Kleinigkeiten immer wieder ohne »Alarm für Cobra 11« thematisiert werden, bin ich regelmäßiger Leser.
Und hier noch ein wenig Klugscheißerei von mir: Auch »frische Arbeiten mit ›Wow-Faktor‹« machen fürchterlich die Grätsche, wenn die falschen Zeichen für die beabsichtigte Botschaft verwendet werden.
normativ
@Arne: „…machen fürchterlich die Grätsche, wenn die falschen …“
Genau das bezweifel ich. Arbeiten werden nur von Grafikern mit dem Blick auf Mikrotypo etc. angeschaut. Wenn die stimmt, fein. Wenn das Gesamtbild trotz Fehlerchen ansprechend ist, ist mir das lieber als dröge Arbeiten nach DIN Norm.
Karli Bergmann
Also meine Freunde der Schrift; diese Verbrechen hören niemals auf: Sie nennen sich BAREX und schreiben sich BARE×. Baremal also, hehe!
Bitte auch Österreich Nachhilfe anbieten!