Die neue FAZ: typografische Analyse

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In den vergan­genen Wochen brachte es die Frankfurter Allgemeine Zeitung ihren Lesern scho­nend bei: Bald gäbe es Farbbilder auf Seite 1 und die Fraktur werden als Überschrift-Type in den Meinungsspalten verschwinden. Gestern redete sich das Traditionsblatt die Reform ein letztes Mal schön: »Mehr als drei Viertel der befragten Leser ziehen das neue Erscheinungsbild dem bishe­rigen vor. Die Neugestaltung wird in allen Alters- und Lesergruppen begrüßt, von Abonnenten wie von gele­gent­li­chen Lesern. Besonders stark ist der Zuspruch bei Frauen und jüngeren Lesern. Doch auch sieben von zehn Lesern, die älter sind als 50 Jahre, heißen die Layout-Reform gut…«. Wenn alle so doll begeis­tert sind, könnte man sich eigent­lich zurück­lehnen, in Frankfurt. Tatsächlich scheint in der Herausgeberetage jedoch mehr Angst als Vaterlandsliebe zu herrschen.

Nun liegt sie vor uns, die refor­mierte FAZ. Auf den ersten Blick ist es nicht mehr die alte, aber auch keine moderne Zeitung. Schauen wir uns die erste Seite genauer an.

Das domi­nie­rende Foto ist unglück­lich gewählt: Was gibt’s denn da zu feiern? Doch nicht etwas das erste Farbfoto auf Seite 1. Nein, die korea­ni­schen Präsidenten Kim Jong-il und Roh Moo-hyun begießen ihre Friedensinitiative offen­sicht­lich mit einer Batterie Alkohol. Sicher: Man kann sich die Top-Nachricht des Tages nicht aussu­chen, wohl aber das zur Meldung und zur Zeitung passende Foto. Ein seriö­seres, ein raffi­nier­teres, einen Blickfang hätte der Premiere besser zu Gesicht gestanden. Das heutige sieht aus wie ein Handy-Party-Schnappschuss.

Kommen wir zur Typografie. Die Frakturschrift über den Kommentaren im Politik- und im Wirtschaftsteil zählte seit der Gründung der FAZ zu ihren Erkennungsmerkmalen. Sie zu elimi­nieren ist für die Stammleserschaft ein Politikum ersten Grades: die altver­traute Typografie stand für Tradition und Vertrauen, die Kernkompetenzen der FAZ. Warum entfernt man die Fraktur in einer Zeit, in der diese Schrift – sogar im anglo­ame­ri­ka­ni­schen Sprachraum – einen nie gekannten Zuspruch erfährt? Weil Frauen und jüngere Leser sie nicht lesen können? Tatsächlich gibt es keinen trif­tigen Grund, die auf 3 Seiten verteilte, homöo­pa­thi­sche Dosis Fraktur pro Tag zu entfernen. Es ist ein unnö­tiges Bauernopfer, eine typo­gra­fi­sche Hexenverbrennung, um einen (opti­schen) Neuanfang herbei­zu­reden, der in Wirklichkeit – zumin­dest typo­gra­fisch – nicht statt­findet, vor allem jedoch inhalt­lich erfor­der­lich ist.

Und was folgt der Fraktur: die fast 100 Jahre alte Times New Roman … Fortschritt sieht anders aus. Man hat sich zudem für die enge (condensed) Version entschieden, und so wirken ab heute die Überschriften der FAZ-Kommentare wie mit leiser, gepresster Stimme vorge­tragen. Geduckte Meinungsäußerung.

Die neue Typografie auf Seite 1: Times Condensed statt Fette Gotisch für die Headlines der Kommentare, Autorenzeile in einer leichten Myriad, links­bün­dige Artikelüberschriften in einer modi­fi­zierten Times Semibold, Sublines in Times Regular, rote Myriad-Bold-Headlines in der Inhalts-Spalte, Grundschrift: Times 10

Was ist noch neu? Die bisher zentrierten Überschriften sind nun links­bündig ausge­richtet, das ist gut so; die Trennlinien zwischen den Spalten sind verschwunden … eben­falls eine rich­tige Entscheidung. Das erfor­dert bisweilen etwas brei­tere Spaltenzwischenräume, was die Seiten auflo­ckert. Längere Artikel auf den Innenseiten wird eine kurze Zusammenfassung voran­ge­stellt, eine längst über­fäl­lige Hilfe für den Schnellleser.

Fazit: Anders als ihre Schwester, die Sonntagszeitung, dürfte die werk­täg­liche FAZ in den kommenden Monaten sicher keinen Designpreis gewinnen. Die Leser werden sich bald an das Neue gewöhnen, manche Veränderung sollte von der Redaktion noch mal fein­jus­tiert werden. Die benutzten Schriften sind altba­cken und geben dem Blatt kein Profil. Die FAZ verdient eigent­lich eine Exklusivschrift, so wie das klei­nere briti­sche Blätter vorma­chen. Die Fraktur hätte nicht sterben müssen. (Abbildungen: FAZ, Montage Fontblog)


38 Kommentare

  1. Harki

    Hm. Ich bin auf die FAZ abon­niert seit ich zwanzig bin, das heißt seit nun zwanzig Jahren, gehöre also wohl zur „Stammleserschaft“.

    Diese Drohungen mit Abonnementskündigungen, wie man sie in diesem Milieu aus schon gerin­geren Anlässen oft liest, sind lächer­lich. Aber dennoch, hier geht unzwei­fel­haft etwas zu Ende. Eine Kontinuität reißt ab.

    Ich möchte nicht zu sehr in die Saiten greifen, aber hier ist schon etwas kaputt gegangen. Durch alle Höhen und Tiefen des Studiums und dessen, was danach kam, durch all die bunten oder auch grauen Tage während dessen oder danach: Meine olle FAZ war immer da. Es war die Zeitung, die immer gleich aussah und die dennoch defi­nieren konnte, worüber man geredet hat und was wichtig war – und was eben nicht.

    Es war (fast) immer höchstes jour­na­lis­ti­sches Niveau, oft sehr fein ironisch, das aber niemals durch Graphiker-Einfälle ruiniert wurde. Die FAZ war eine Säule und ein Fels.

    Und die graue FAZ in irgend­wel­chen Schmuddelkneipen zu lesen, das war so lange Jahre gleichsam der billige, aber umso kost­ba­rere Mercedestern, das geis­tige Statussymbol. Die graue Titelseite aufge­rollt im Bundeswehrrucksack auf dem Fahrrad – das war *das* Erkennungs-Zeichen: „Wir sind hier die Elite, nicht Du.“

    Ich werde die Zeitung natür­lich weiter lesen, weil es eben bis auf weiteres nichts Besseres gibt, weder in D, noch sonstwo. (Die NYT ist ein armse­liges Krakelblatt, vergli­chen mit der FAZ.) Aber mit diesem Edel-Status wird’s ab morgen vorbei sein. Sie sieht eben aus wie irgend ’ne Provinzzeitung.

    Wer wir nun den Mercedesstern erben? Die Junge Freiheit? „Eigentümlich Frei“? Kaum. ;) Ich sähe da leider nichts Überzeugendes…

    Schade.

    Das ist wirk­lich das Ende eine Epoche.

  2. Stefan

    Das neue Layout ist für mich keine mutige Erneuerung. Aber in einem Zeitungsverlag arbeiten viele Leute, die mitspre­chen und mitent­scheiden wollen. Auch ohne die nötige Kompetenz. Ich arbeite selbst in einem Zeitungshaus und weiß wovon ich rede. Manchmal sterben gute Ideen grundlos…

  3. thomas

    es gibt so schöne moderne prägnante seri­fen­fonts. sowohl im head­line-, als auch im fließ­text­be­reich. die times, naja, mit mehr luft um wich­tige elemente und sogar die times kann schön aussehen. aber so siehts aus, wie ein kleines provinzblättchen.
    ___

    harki: was bitte sind graphiker-einfälle? verbes­se­rung der lesbar­keit? oden­t­li­chen spal­ten­breiten? regis­ter­hal­tig­keit? korrekte interpunktionen? 

    btw. ich glaube grund für die ände­rung am layout der seite 1 war eine geplante verjün­gung der ziel­le­ser­schaft. also JUNG ist an dieser zeitung rein gar nichts.

  4. Wilhelm

    eigent­lich sollte man sich freuen. Oder man sollte zumin­dest über­rascht sein. Aber leider ist es nur nett; nett aufge­räumt; nett über­sicht­lich; nett modern …

  5. HD Schellnack

    Kennt ihr das? Wenn man auf der Autobahn so halb­dö­send nachts zu weit nach links driftet und wach wird, korri­giert man auto­ma­tisch zu viel und bricht nach rechts aus. So wirkt das hier. Die alte FAZ – Bleiwüste par excel­lence und als solche geliebt und gehasst – weicht einem Schaumdings, mit viel Luft und wenig Substanz. Ein Wechsel war notwenig und sicher auch an der Zeit. Der Spiegel und Die Zeit haben es erfolg­reich vorge­macht, wie sich ein klas­si­sches Blatt mit einer (wie immer im links­li­be­ralen Bereich) hoch­gradig konser­va­tiven Leserschaft erneuern kann. 

    Ich find das auf den ersten Blick einen Schritt in die Beliebigkeit. Das ist das Layout für eine Zeitung für Bad Knickenhausen, aber nicht für die FAZ. Wo ist die Strenge, wo die Grandeur, wo der Wahn? Zumal das ganze ohne redak­tio­nelles neues Konzept daher­kommt, nur Verpackungsdesign bleibt. Die Zeit, immerhin, hatte sich mit dem neuen Konzept auch inhalt­lich komplett neu aufge­stellt. Mutig, so einen Schritt zu machen, schade, dass man nicht besser beraten wurde dabei. 

    Und, wie bei der Zeit, nervt mich, wenn eine Zeitung einen solchen Umbruch AUF DER TITELSEITE lang­atmig erklärt. Das ist genauso anst­re­gend wie die Party, die der öffent­lich-recht­liche Rundfunk auf allen Sendern anläss­lich des jüngsten Gerichtsurteiles machte. Etwas weniger Nabelschau wäre toll. Zumal es hier echt nichts zu Schauen gibt. Absurd, wenn man bedenkt, wie weit die FAS aus dem eigenen Hause dagegen ist. 

    Ich warte immer noch auf eine Zeitung, die sich vom Konzept der Zeitung mal wirk­lich dauer­haft – jenseits von TAZ-Experimenten – weiter entfernt. Drucktechnisch gibt das Medium heute fast alles her und die alten Zielgruppen sterben, neue sind nur durch andere Visualisierungen, andere News, tiefere Inhalte, stär­kere Vernetzung anzu­spre­chen. Die Zeitungen sterben nicht – aber sie weigern sich leider, zu mutieren.

  6. stefano picco

    „Die benutzten Schriften sind altbacken …“

    sowas dachte ich mir auch grade als ich myriad und times new roman gelesen habe, das sind so schriften die man im system duldet, aber eigent­lich nicht mehr benutzt :|

  7. thomas

    stefan: myriad = apple und ort eigent­lich sehr schön!
    times = meiré, zumin­dest dort viel verwendet aus ganz bestimmten gründen. also nicht mehr benutzen finde ich etwas übertrieben.

    eine frea­kige moderne sans hätte auch nicht zur FAZ gepasst, aber ein wenig mehr eleganz und noblesse hätte ihr nicht geschadet.

  8. Andreas

    Na ja, das was hier abgeht ist jammern auf hohem Niveau. Klar hätte man dort oder besser sollte man hier, und da, und da. Hätte.
    Times und Myriad reißen sicher niemanden mehr aus dem Hocker. Selbstverständlich hätte es durchaus bessere, prägnan­tere und edlere Schriften für ein FAZ-Redesign gegeben, aber hat wirk­lich jemand erwartet, dass das ausge­rechnet bei der FAZ passieren würde?
    „Die Schriften wirken altba­cken.“ Ja, das tun sie – aber das sollen sie wohl auch.
    Stellt Euch das Gejammer vor, hätte man moderne Zeitungsschriften verwendet. Auf der einen Seite wird über altba­ckene Schriften wie Times und Myriad gemault, auf der anderen Seite will man die Fraktur zurück – dass ich nicht lache!
    Die Zeitung wirkt aufge­räumter und frischer – sicher auch belie­biger, konven­tio­neller. Trotzdem besser als jede Provinzzeitung die ich je gesehen habe.

  9. robertmichael

    die times an sich ist ja nicht schlecht, aber sie macht die zeitung (vorallem im zusam­men­hang mit der myriad) viel zu beliebig. hallo? so eine starke zeitung braucht eine starke eigene schrift, einen corpo­rate font. statt­dessen nimmt sie sich der schrift einer anderen großen zeitung an, dazu eine myriad – wie gewagt. aber da sieht man mal schön – die großen gehen auch nur aufs klo. das foto ist echt ein witz. was soll das? FAZ goes boule­vard? trotzdem sieht sie im großen und ganzen noch ange­nehm aus, lesbar, über­sicht­lich und das ist nun mal der punkt der für die allge­mein­heit zählt. schade finde ich den absprung von der fraktur, da wirft man wieder einmal ein stück geschichte von board. wahr­schein­lich will die FAZ wirk­lich ein jüngeres publikum anspre­chen (25+?). ich finde „wenn schon, dann richtig“ der jetzige entwurf ist irgendwie halb­herzig umge­setzt. warum solche „wischi­wa­schi“ schriften, warum lassen sie es nicht richtig knallen? das alte layout hatte auf jeden­fall mehr charakter.

  10. David

    Ganz ehrlich? Für mich sieht das aus, als hätte ein Zehntklässler die Berliner Woche in Word gesetzt.

  11. Sharif

    Wunderbar. Mir gefällt das neue Layout sehr gut. Endlich Schluß mit Bleiwüste und Fraktur-Schrift. 

    Einzige Auffälligkeit: Die Titel der Bücher sind mir zu groß und in der falschen Schrift (Walbaum?) gesetzt. Passt – meiner Ansicht nach – nicht ganz so gut zur Times.

  12. Jens

    schade, mir hatte die alte Typo auch wesent­lich besser gefallen, als das was jetzt daraus wurde. Ich finde, es hat viel mehr Charakter, eine Linie die sich bewährt hat weiter zu verfolgen, als auf Teufel heraus ein Redesign zu wagen, das mit der typo­gra­fi­schen Tradition bricht.

    Der Druck, der auf der Redaktion durch Abonnentenschwund lastet, muss schon enorm sein, das man hier so radikal vorgeht und ausge­rechnet mittels der Typo eine Zäsur umsetzt bzw. der alten Typo womög­lich den Schwund anlastet. Vermutlich werden sie dadurch mehr Abonnenten verlieren als gewinnen.

    Ein behut­sames Redesign wäre m.M.n. besser gewesen.

  13. Jan

    Verglichen mit den Fotos die bisher auf der ersten Seite der FAZ standen ist das von heute fast schon peinlich.

    Insgesamt kommt das neue Layout nicht wirk­lich in modernen gefilden an und zerstört das gewach­sene Gefühl der Tradition für die erste Seite. Gereicht hätte es schon, die links­bün­digen Überschriften und Trennlinien wegzu­lassen. Fotos ein wenig öfter; Aber sicher­lich nicht wenn sie so unre­flek­tiert aus der letzten Schülerzeitung stammen könnten wie das heutige.

    Die Schriftenwahl erin­nert ein wenig an die SZ. Times hätte man sich sparen können. Gut gewählt finde ich Myriad auf der unteren linken Seite mit roten Überschriften sowie die aufge­räum­tere Zeile mit Datum, Herausgebern und Preis

  14. Jürgen W.

    Ich habe vor ca. einem halben Jahr eine studen­ti­sche Gruppe ein Redesign der FAZ machen lassen (als Semesterprojekt). Das ganze wurde umge­setzt mit der FF Quadraat und der Foundry Sans (diese nur dort, wo jetzt die Myriad verwendet wird). Überschriften auch links­bündig gesetzt. Die Fraktur wurde ausge­tauscht mit der fetten Quadraat Italic.
    Der Entwurf hatte Klasse. Sah immer noch so seriös aus, wie die FAZ sein will, hatte aber einen Schuss mehr Modernität. Seblstverständlich gab es kein Foto auf dem Titel.

  15. Tom

    Wer war nochmal im „alte-Rechtschreibung-Pakt“?

  16. Florian

    Jürgen W., hast Du dazu ein, zwei Bilder, die Du hier zeigen willst? Das wäre toll.
    F

  17. Jürgen W.

    @ Florian
    Leider grad nicht. Da muss ich erst bei meinen Studenten nochmal nach­haken. Wir hatten damals versucht, ein Redesign auf Basis eines klei­neren Formats (Berliner) zu machen, ohne den Gesamteindruck der origi­nalen Zeitung komplett zu verändern.
    Ich schau mal, dass ich ein PDF herbe­komme. Wenn das dann noch jemanden interessiert.

  18. Till Westermayer

    Mich würden ja, ganz neben der FAZ-Sache, die Gründe von Méire für die Times interessieren.

    Und zur FAZ: vorher sah man ihr ihre Ansichten wenigs­tens an. Das hatte was von Ehrlichkeit. Erinnert an eine CDU in Orange und eine FDP im Spaßwahlkampf. Passt nicht. Zumindestens eines der etablierten Merkmale (Bleiwüste, Striche, Fraktur) hätte m.E. beibe­halten werden müssen.

  19. Nick Blume

    @ Jürgen W. Ja, bitte – es wäre sehr span­nend und fördert die Diskussion um die FAZ – wer war eigent­lich verantwortlich?

  20. Harki

    Und zur FAZ: vorher sah man ihr ihre Ansichten wenigs­tens an. Das hatte was von Ehrlichkeit. 

    Hm. Das stimmt nicht so ganz. Es gibt den alten, etwas größen­wahn­sin­nigen, aber letzt­lich tref­fenden Schnack eines Mitherausgebers der FAZ (vergessen von welchem): „Die Farben der FAZ sind Schwarz, Rot und Gold.“

    Schwarz halt für den semikon­ser­va­tiven Politikteil, Rot für das linke Feuilleton, gelb für den libe­ralen Wirtschaftsteil.

    Gerade das macht halt den Reiz der FAZ aus.

    Noch dazu:

    Und, wie bei der Zeit, nervt mich, wenn eine Zeitung einen solchen Umbruch AUF DER TITELSEITE lang­atmig erklärt.

    Na. Das unter­schätzt aber die Knurrigkeit eines FAZ-Hardcore-Lesers… Schon, als vor knapp zwei Jahren ein farbiges Element auf der Titelseite und farbige Fotos einge­führt wurden, hat das zu Recht einen Sturm der Entrüstung hervor­ge­rufen. Und so ein Klopfer wie heute muß einfach von einem Leitartikel begleitet werden.

    Und noch eine ganz nahe­lie­gende Bemerkung: Die FAZ hat heute ihr Alleinstellungsmerkmal aufge­geben. Seit die NZZ – die andere wirk­lich brauch­bare Zeitung im deut­schen Sprachraum – bunte Bildchen auf Seite 1 bringt, war die FAZ die einzige in stolzer Bilderlosigkeit.

  21. 100% Typolyester

    […] der »Bleiwüste« zuleibe gerückt, statt durch zaghaftes Anschubsen […]

  22. headsign

    Ich finde das Foto sehr gelungen. Farbenfroh und absurd, fast wie eine Komposition von Jeff Koontz oder ein Bild von Gerhard Richter. Was das neue Layout angeht: schade. Alles sieht immer glei­cher aus. Ein Argument gegen die Fraktur ist warschein­lich daß viele sie nicht gut lesen können und daß sie den Eindruck einer Zeitung für greise, konser­va­tive alte Herren ist. Ist sie doch auch, oder? ;)

  23. Jürgen W.

    @ Nick Blume
    Ich hab die Beispiele noch nicht (die Studenten sind mitt­ler­weile irgendwo im Job, aber benach­rich­tigt); wenn ich sie bekomme, zeige ich sie gerne.
    Wer war wofür verant­wort­lich? Für das jetzige Aussehen der FAZ? Da muss ich passen.

  24. Peter M

    Gratulation zur Entscheidung die Kommentar-Fraktur durch eine Antiqua zu ersetzen: Es war doch ohnehin kaum ein Redakteur in der Lage diese korrekt zu setzen.

    Schlimmer finde ich die Verwendung des Flattersatzes in den Überschriften: Diese ist leider nicht so idio­ten­si­cher einfach wie die Verwendung des Mittelachsensatzes, da sich bei laien­haftem und lieb­losem Herunterklappern der Zeilen „Treppenstufen“ einschleichen.

  25. Harki

    Es war doch ohnehin kaum ein Redakteur in der Lage diese korrekt zu setzen

    Es ist in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung meines Wissens ganz unüb­lich, daß Redakteure Texte setzen.

  26. Harkie

    Lieber Harki!
    Normalerweise schreibe ich keine Kommentare, da ich derglei­chen für Zeitverschwendung halte. Ich lese aber gerne die mitunter etwas merk­wür­digen Äußerungen von akuten NetzteilnehmerInnen. Ich muss sagen, dass ich den obigen Text (Nr. 1) für eine Beleidigung halte und mich etwas ange­griffen fühle, da ich die FAZ nicht unbe­dingt als Mercedesstern sehe, sondern eher als Bauernblatt und biedere Kurzinformation zum jewei­ligen Tagesgeschehen für Möchtegern-Manager und BWL-Diktatoren. Solche Zeitungen gewollt auszu­breiten sind ein pein­li­cher Akt, sich mit einem Medium glei­cher Art zu iden­ti­fi­zieren mehr als erbärmlich.
    Es mag dahin­ge­stellt bleiben, ob die Typografie besser oder schlechter ist, einen gutbür­ger­li­chen Mercedesstern wird sie auf jeden Fall zum Blinken bringen. Ansonsten kann ich hierfür geeig­nete Mittel aus dem Teleshop empfehlen, hierbei hört man ja auch, dass sie ganz gut seien.
    Beste Grüße
    Harkie

  27. wedding dresses with sleeves 2013

    Really good quality article! This is one of the most inspi­ring pieces of work I’ve read a long time. Too many times writers don’t care what they write. It’s obvious that you do. Thank you.

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