Die erste große FontBook-Rezension …

… hat HD Schellnack verfasst. Liest sich sehr gut. Ich freue mich, dass er das Auspacken eines signierten Buches noch­mals ausführ­lich beschreibt. Es scheint genau so viel Vergnügen zu bereiten wie das Entpacken eines Macintosh, wenn auch unser Karton bei weitem nicht so elegant gestaltet ist wie die von Apple.

Zu den Foundries/Lieferanten und zum Verständnis. HD bemän­gelt, dass es bei den Schriftdarstellungen keine Hinweise mehr gibt, von welchem Hersteller die gezeigte Schrift ist. Schellnack meint die fehlenden FontShop-Nummern (zum Beispiel FF 1534 für FF Trixie), die früher in den gelben Flächen standen.

Hierzu erläu­tere ich in der Einleitung des FontBooks: »Parallel dazu hat die Redaktion die so genannte FontShop-Nummer aus dem gelben Balken ober­halb der Schriftmuster heraus­ge­nommen, die viel­fach als Kaufempfehlung miss­ver­standen wurde. Mit dieser Entscheidung unter­streicht die Redaktion ihr Anliegen, keinen Verkaufskatalog, sondern ein Referenzwerk vorzu­legen. Im Vordergrund stehen bei der Darstellung einer Schrift(familie) Aussehen und Herkunft, nicht der gewerb­liche Zuschnitt oder ein Lieferant. Gleichwohl ist Letzteres nicht entfallen, sondern in das diskre­tere Inhaltsverzeichnis inte­griert, das – neutral gestaltet – der refe­ren­zi­ellen Nutzung dient.«

Mit anderen Worten: Es gibt sie noch, die FontShop-Nummern, jedoch sind sie ins Inhaltsverzeichnis umge­zogen. Dort findet man auch alter­na­tive Lieferquellen, das sind die FS-Nummern ohne Seitenzahlverweis. Dann gibt es auch Herstellerkürzel ohne Ziffern, also zum Beipiel nur ein FF. Dies kommt immer dann vor, wenn wir in Pakete aufge­teilte Familien bei der Darstellung zusam­men­ge­führt haben, zum Beispiel die FF Kievit, die als Kievit 1, Kievit 2 und Kievit 3 zum Verkauf ange­boten wird … ja, juchu: die Kievit 3 ist auch berücksichtigt.


7 Kommentare

  1. HD Schellnack

    Die Erklärung habe ich gelesen, und die Bestellnummern auch gesehen, aber anhand der Bestellnummer (C 10 7082) habe ich nicht einfach und schnell die Foundry. Mir geht es eher darum, auf einen Blick zu sehen: Triplex, Licko, Emigre. Ich verstehe, warum das wegfiel – weil z.T. einfach die glei­chen Typen von verschie­denen Anbietern sehr ähnlich vorhanden sind und man die Officina nicht dreimal zeigen kann usw –, aber etwas unprak­tisch ist es schon. Weil man als User mit der Angabe der Foundry meist etwas tiefer auf der Hersteller HP in die Schrift einsteigen kann und weil es – aus meiner Sicht – eine wich­tige Informationsebene ist. Du würdest ineiner Übersicht über globale Kraftfahrzeuge auch toll finden, wenn da nicht nur die Wagenbezeichnung stünde und der Industriedesigner, sondern eben auch die Marke :-D.

  2. Jürgen Siebert

    Meine Erfahrung ist, dass nur wenige Menschen mit dieser Tiefe nach Schriften suchen … denen helfen wir gerne auch tele­fo­nisch weiter. Der KFZ-Vergleich passt nicht.

  3. Jürgen M

    @ Jürgen Siebert

    Sind die Fontbooks wenings­tens gut gepols­tert, für den Versand, so das sie nicht beschä­digt werden können?

  4. HD Schellnack

    Jürgen, *du* hast nach Kritikpunkten gefragt, hier war meiner :-D. Ist kein großer, weil man ja fix mit Schriftnamen und Google die Foundry hat, aber ich selbst hätte es eben für mich als User brauchbar gefunden. Ich kann mir wie gesagt denken, warum ihr das vermieden habt, aber es fiel mir halt auf, als ich Raffael schnell sagen wollte, nimm doch die Giza von… äh, von… und dann gott­sei­dank die Foundry ohnehin kannte, und auch David Berlow zuordnen kann, aber ein kurzes Font Bureau wäre schon nett gewesen.

  5. HD Schellnack

    Und laß uns nicht an den Foundires fest­beißen, Mann. Das Buch ist super. wers nichthat, ist selbst schuld. Ganz ganz groß­ar­tige Leistung von eurem kleinen Team, chapeau.

  6. franz

    Mir geht es, ohne daß ich ein FontBook auf dem Tisch habe, ähnlich, ich würde gerne die Lieferanten zu jeder Schrift sehen, einfach weil jeder mit etwas Erfahrung (und ich glaube nicht, daß Lieschen Müller die Zielgruppe des FontBooks ist) weiß, wenn die Schrift von einer gewissen Firma aus Chicago, Ill (die verkauft Ihr eh nicht, nur so als Beispiel:) ist – »Oh, das wird nicht billig, und Einzelschnitte verkaufen sie auch nicht« oder so seine Erfahrungen mit der Qualität von Outlines verschie­dener Hersteller hat, was durchaus ein Kauf- oder eben Nichtkauf-Argument sein kann.
    Aber abge­sehen davon soll hier keines­wegs der Eindruck entstehen, hier würde gleich nach der Geburt, wenn das Kind ein paar Tage alt ist, daran rumge­me­ckert werden, noch dazu nach diesen Geburtswehen (die ja hier auch ein- und nach­drück­lich doku­men­tiert wurden)!
    Im Gegenteil, wenn sich heute Leute die Mühe machen und sich hinsetzen, einen umfas­senden Überblick in Sachen erhält­li­cher Schriften zu geben, nötigt mir das doch einigen Respekt ab, wenn man bedenkt, daß nie so viele Neuveröffentlichungen von so vielen Foundrys in so kurzer Zeit auf den Markt kamen wie heute.
    »Respekt«, wie diese jungen Menschen im Fernsehen immer sagen :-)

  7. franz

    zu lange getippt, hätte ich mir nach HD Schellnacks Bemerkungen kneifen können…

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