Die 10 peinlichsten Weihnachtsgrußfehler
In 6 Monaten wird die Weihnachtspost verschickt. Wohl den Designern, die auch dieses Jahr wieder den Auftrag bekommen, für einen oder mehrere Auftraggeber eine individuelle Karte zu gestalten (Mein kostenloser Profi-Tipp: Jetzt den Job an Land ziehen … die Wirtschaft boomt).
Von den rund 200 Grußkarten, die bei FontShop eintreffen, bereiten mir nur wenige die erhoffte Freude … ja, viele ärgern mich regelrecht. Und so habe ich im Dezember 2006 beschlossen, die Festtagspost 2007 hier im Fontblog gnadenlos zu verreißen (und auch zu loben), frei nach Henrik M. Broders Motto: » … selber schuld, wenn Sie mir schreiben!« Fairerweise kündige ich das heute schon mal an.
Ihr habt also in einem halben Jahr die Wahl: entweder streicht ihr mich aus dem Verteiler, oder ihr vermeidet alle der nachfolgende aufgeführten Top-10-Fehler.
Die Top-10-Peinlichkeiten geschäftlicher Weihnachtspost
10: Die Grüße treffen erst kurz vor (> 18. 12.) oder nach Weihnachten ein
09: Karte stammt aus Unicef-, SOS-Kinderdorf- oder Misereor-Beständen
08: Grüße gesetzt aus Zapfino, Snell Roundhand oder Kuenstler Script
07: enthält: Raffael-Engel, lustige Weihnachtsmänner, schneebedeckte Tanne(n)
06: 08-15-Karten aus dem Gewerbekunden-Katalog
05: selbst gedichtete Verse
04: herausfallende Teile (Flitter, Flocken, Sterne, …)
03: Ihr schickt keine Karte, spendet stattdessen und protzt damit herum
02: Grüße per Fax
01: Ein Link zu einer Flash-Animation
Abbildung: Photodisc
22 Kommentare
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robertmichael
hahaha, geile idee!
wir haben diesmal eine gaaaanz großartige idee für unsere karte, wirst sehen. ich wette ich bin mit dabei, bei deinem veriss. faxglückwünsche gehen wirklich überhaupt nicht.
Stephan
11: Karten, auf denen in -zig Sprachen Fohe Weihnachten drauf steht
12: Karten, bei denen der vorweihnachtliche Handschweiß die Schrift verwischt hat
13: Druck- und Papiermuster als Karte zum Protzen
14: Karten, auf denen »… Ihnen und Ihrer Familie.« steht auch wenn man ledig ist
15: Karten, die schon am 01. Dezember eintrudeln
simon wehr
Bei Punkt 10 habe ich eine andere Meinung. Das christliche Weihnachtsfest dauert vom 24.12. bis zum 06.01. (mindestens). Warum sollte man da die Weihnachtsgrüße nicht an den letzten zwei Arbeitstagen versenden dürfen? Ich jedenfalls habe noch nie Weihnachstgrüße VOR dem 21.12. verschickt.
Gegen selbst gedichtete Verse habe ich auch nichts einzuwenden, wenn sie denn gut sind. Aber ich gehe davon aus, dass es auch so gemeint war.
Ansonsten werde ich dieses Jahr wohl wirklich ernst mit der Idee machen, mir dann Ende August die erste Packung Spekulatius zu kaufen und mich mit ihr ins Freibad zu setzen …
Jürgen
Private Weihnachtskarten sollen natürlich fleißig am 21., 22. und am 23. Dezember eintrudeln. Im Business geht die Uhr anders … da ist an diesen Tagen oft schon die halbe Firma in Urlaub … und man sollte dem Empfänger auch die Gelegenheit geben, sich noch vor Weihnachten zu bedanken (bzw. noch selbst eine Karte – als Antwort – los zu schicken).
anke
simon, ich bezweifle ob du im august spekulatius kaufen kannst.
Jürgen
Also: Spekulatios und Dominosteine im September habe ich vor 3 Jahren erlebt (ich erinnere mich, wegen meines Geburtstages in diesem Monat). Kann gut sein, dass es jetzt schon im August los geht.
Michael
Punkt 8 schmerzt mich dann doch – und das nicht nur an Weihnachten. Und zwar weil ich mir vor drei Jahren die Zapfino quasi als private „Haus-Schreib-/Kalligraphie-Schrift“ auserkoren hatte. Sah auf allen Hochzeitsdrucksachen auch prima aus. Erst danach ist mir aufgefallen, wie inflationär die verschiedenen Zapfino-Varianten (natürlich meist superlangweilig ohne Verwendung jeglicher Alternativzeichen oder Ligaturen) mittlerweile verwendet werden :-( Ich bleibe trotzdem dabei. Zum Glück sind unter meinen Freunden nur wenige Typografen und Grafiker, denen die Zapfino überhaupt auffällt ;-)
Kai
zu 08: Was böte sich denn dann ausser OCR-A noch an? ;-)
Jens Kutilek
Zum Spekulatius: Meine Freundin hat Mitte August Geburtstag, da ist es ein beliebter Gag, daß sie einen Schokoladenweihnachtsmann und eine Sonnenblume bekommt …
Zur Zapfino: An sich mag ich sie, aber da sie auf Macs vorinstalliert ist, hat sie das Schicksal aller Systemschriften erlitten und wird zu oft für No-Budget-Gestaltung verwendet, sei es im privaten Bereich oder für Honig- und Marmeladeetiketten … schade eigentlich.
Jens Kutilek
@ Kai: Wie wär’s mit Snow Cap oder Snow Caps? ;-)
Paßt auch gut zu den verschneiten Tannen …
ganesh
ok, ok… aber nur wenn die ultimative Weihnachtsschrift, Comic Sans, nicht zur Hand ist. Weiter gehts bei
http://www.pixelgraphix.de/log/2006-12/xmasrudolph-die-weihnachtsschrift.php
Fröhliche!
Henning
… hmm, per SMS wär für dich in Ordnung, seh ich das richtig, Jürgen?
Oder besser gleich als MMS mit einer fetzigen Clipart-Animation mit schunkelnden und prostenden Weihnachtsmännern?
Johanna
Schade, dass an Menschen Weihnachtskarten gesendet werden, sicher auch oft mit netten Gedanken und Wünschen, die dann so schlecht ankommen.Ich freue mich jedenfalls über jede Weihnachtspost, egal welche!
Jürgen
Johanna: Mir geht es bei meiner Kritik ausschließlich um geschäftliche Weihnachtspost, nicht um private Grüße.
Benjamin Kleinert
09: Karte stammt aus Unicef-, SOS-Kinderdorf- oder Misereor-Beständen.
*no comment*
alex
Hallo Jürgen, du meinst sicherlich Henryk M. Broder!
Jürgen
Genau den meine ich … den mit y im Namen. In Berlin fährt er mit einem Auto durch die Stadt, auf dem ganz groß seine Webadresse geschrieben steht. J
Lars Schulz
zum Thema: „03: Ihr schickt keine Karte, spendet stattdessen und protzt damit herum“
kann ich nur sagen, das ist doch kontraproduktiv, das als nono zu bezeichnen. Schliesslich kann man so Leute auf bestimmte Initiativen und Nonprofits aufmerksam machen… Ich kann daran nichts schlechtes sehen… Wenn das den Nebeneffekt hat sich ein bisschen positiv darzustellen sei es vergönnt…