Designer mit iPhone leben gefährlich

Der Berliner Kurier meldet heute auf seiner Titelseite, dass ein Jung-Designer (26) im Steglitzer Ruth-Andreas-Friedrich-Park nieder­ge­sto­chen wurde, »weil ein paar neidi­sche Gewalt-Typen sein schi­ckes ›iPhone‹ haben wollten.« Nach einer bangen Nacht im Krankenhaus ist das Opfer außer Lebensgefahr. »Ich kann nicht glauben, dass solche Typen wegen eines Handys töten.« sagte er gegen­über der Zeitung. Die ergänzt: »Schon der Hype um den iPod führte in der Vergangenheit zu Raubtaten. Junge Leuten ›tarnen‹ die Geräte deshalb und tragen lieber Billig-Kopfhörer statt die origi­nale Marken-Ware, die die Räuber anlockt.«


48 Kommentare

  1. Der Alex

    …unsere Hauptstadt – vorbild­lich für die Nation. Gleich einweisen, die Verrückten.

  2. Markus Luigs

    Ansporn für eine nette Geschäftsidee. Die Hauptstadt-Handy-Oberschale. Was soll drauf? Ein be Berlin Kampagnenmotiv? Und was ist mit Hamburg? DownPimp my Mobile?

  3. hiob

    daran wird man sich wohl gewöhnen müssen.
    die verlierer in unserer postdemokratischen
    zeit werden immer agressiver.

  4. Andrew

    Be Berlin!

    Mein Gott…. wie ich diese Stadt und das dege­ne­rierte Hartz IV Volk manchmal hasse!

    In den nächsten Tagen wird sich bestimmt raus­stellen, dass die feinen Herren Messerstecher einen Migrationshintergrund haben. Wie fast immer…

  5. V

    Andrew: wie meinen?

    Bitte geh sterben.

  6. thomas | BFA

    na endlich bekommen wir desi­gner mal aufmerk­sam­keit in unserer gesell­schaft. danke BILD.

  7. Jürgen

    nicht BILD: Berliner Kurier

  8. thomas | BFA

    kommt doch unterm strich aufs gleich hinaus. express oder bild morgen­ku­rier oder bild sind doch nur regional gefärbte ableger der grossen zeitung.

  9. Ignuz

    Boah, Jung-Designer (26) mit iPhone. Wenn die Tat nicht so ätzend wäre würde ich sagen verdient. So bleibt mir nur, den Kopf zu schüt­teln on Andrews kommentar.

  10. thomas | BFA

    aber wir müssen jetzt NICHT die frage disku­tieren, ab WANN man sich solch schnick&schnack leisten kann, oder ignuz?

  11. tom

    In vielen kleinen Design Büros in Prenzlberger und Kreuzberger Hinterhöfen wird regel­mässig einge­bro­chen und alles mitge­nommen was geht. Allerdings kommt da niemand zu schaden und deswegen schreibt keine Zeitung darüber. Was die Täter angeht, sind das orga­ni­sierte Banden, die profes­sio­nell und schnell vorgehen. Und in dieser Hinsicht hat Andrew recht, dass es sich meist um Leute mit Migrationshintergrund (was fürn Wort!) handelt.

  12. tino

    Es ist nun einmal das teuerste Gerät neben einem Notebook, das ein „Jung-Designer“ (was designt der eigent­lich?) bei sich hat. Also ob es nun am „Kult“ oder am „schick“ liegt, mag bezwei­felt werden.

  13. tom

    Man sollte bei dieser Geschichte bedenken, dass auch Leute ohne iPhone mit Messern bedroht, zusammen geschlagen und ausge­raubt werden. Dazu braucht es kein iPhone, man muss nur zur falschen Zeit am falschen Ort sein. Normalerweise gibt man den Leuten in so einer Situation was sie haben wollen. Das ist jeden­falls das klügste.

  14. D.

    tino: Er entwirft Basecaps. Ihn nun gleich als „Jung-Designer“ und das iPhone als Motiv hinzu­stellen, finde ich typisch für solche Schmierblätter.

  15. jamie oliver

    @ andrew & tom

    das hat doch nichts mit Migrationshintergrund zu tun sonder mit der gesell­schaft­li­chen Stellung. Ich selber hab auch einen Migrationshintergrund und raub keine Menschen aus.

  16. ole

    Nur zum Thema, dass man nicht alles glauben sollte, wie es geschrieben steht: http://​bild​blog​.de/

  17. Raketentim

    Ich glaube, ein guter Designer zeichnet sich nicht dadurch aus, Probleme zu sehen, sondern dadurch, die Ursache zu finden. Wenn man dem globale, über das Design hinaus gehende Gültigkeit gibt, zweifle ich an den gestal­te­ri­schen Fähigkeiten einiger Kommentatoren.

  18. Chrisse

    Ich schließe mich Raketentim an. Es beweist wiedermal, dass progressiv desi­gnen (ich gehe mal davon aus, dass hier haupt­säch­lich Designer mitdis­ku­tieren) noch lange nichts mit progres­siver Einstellung zu tun hat.

  19. Konsta

    Sonst nur stiller Leser.
    Aber dass sich hier bei einem Kommentar wie 4. so wenig Widerstand regt, ist dann schon eher traurig.

  20. tom

    @ jamie

    Es hat auch nicht unbe­dingt mit der gesell­schaft­li­chen Stellung zu tun. Kriminelle findet man genauso bei den Großverdienern in den Aufsichtsräten und Chefetagen. Es ist eher eine Frage der Einstellung.

  21. jamie oliver

    @ tom

    ich meinte nicht das Kriminelle ansich sonder das Ausrauben. Ich wollte egent­lich einfach sagen, dass Raub und einfache Diebstähle verbunden sind mit Ausbildung und Bildungsstand. Wer keine Zukunft hat hat auch keine Zukunft. Viele Ausländer haben eine schlechte Ausbildung und wenig Chancen. Dies ist aber nicht ein Problem der Migration sonder betrifft alle Menschen mit schlechten Startchancen egal ob mit oder ohne Migrationshintergrund….

  22. jamie oliver

    oups wollte schreiben: ..wer keine zukunft hat, hat auch nichts zu verlieren…

  23. tom

    ..wer keine zukunft hat, hat auch nichts zu verlieren…
    Und das ist eine Frage der Einstellung. Du bist doch das beste Beispiel.

    Zur Abwechslung mal was lustiges: Bis zur Astra-Werbung scrollen.

    http://​www​.ivisuell​.de/​t​a​g​/​w​e​r​b​u​ng/

  24. clonyphone

    ich als berliner, jung-desi­gner, iphone benutzer find sowas echt traurig…

    ob migra­ti­ons­hin­ter­grund oder nicht, ich frag mich wer da wirk­lich versagt hat…und da ist es schnurz­piepe ob das opfer aus berlin kommt, jung-desi­gner ist oder nen iphone hat(te).

    ums prinzip geht es. die gene­relle entwick­lung was werte und perspek­tiven der jugend­li­chen angeht macht mir da kopfschmerzen…migration hin oder her.

  25. Chrisse

    Naja, Überfälle gab es aber auch schon immer. Und früher vermut­lich mindes­tens genauso häufig wie heute, um Mal das Ganze zu entschärfen.

  26. Chrisse

    Solche Kommentare, wie die von Andrew und von denen, die ihm sogar noch Schützenhilfe geben, zeigen wieder mal, dass es keiner NPD in Deutschland bedarf, um Gedanken von rechts-außen zu vertreten.

  27. tom

    @ chrisse
    Das war jetzt genauso an der Schmerzgrenze, wie der Kommentar von Andrew. Gedanken in rechts und links einzu­teilen ist auch eine sehr begrenzte Sichtweise.

  28. Konsta

    tom: Schwachsinn.

    „dege­ne­rierte Hartz IV Volk“ ist NPD-Rhetorik . Fertig aus.

    Diese Art von latenter Fremdenfeindlichkeit und menschen­ver­ach­tender Weltsicht ist mindes­tens so schlimm, wie NPD und andere Schergen (Gerne auch tiefer graben..), da sie sich tarnt in Bürgerlichkeit und so salopp daher­kommt, dass es hier kaum einem auffällt.

    Oder über­wiegt doch die stille Zustimmung?

  29. tom

    Ich habe den Beitrag nicht als NPD Rethorik verstanden. Da sprach eher die Wut über bestimmte Zustände in dieser Stadt. Und diese Wut kann ich nach­voll­ziehen, wenn jemandem drei mal das Büro ausge­räumt oder jemand Opfer eines Raubüberfalls wurde.

    Generell das „dege­ne­rierte Hartz IV Volk“ zu hassen ist natür­lich fern jeder Diskussionsbasis.

  30. soophie

    das ist nicht nur in Berlin so. Manchmal werden Menschen schon für weniger nieder­ge­sto­chen. Das liegt weder an Apple-Produkten noch an Hauptstadt und Hauptstadt-Claim. Das ist ein Bild unserer Gesellschaft.

  31. Chrisse

    Ich kann Konsta da echt nur beipflichten. Es ist eben ein Fehlschluss zu sagen: „Das hat doch nichts mit der Nazidenken oder links und rechts zu tun“.

    Natürlich ist es immer so eine Sache mit der Nazikeule. Aber gerade bei den den hier vertre­tenen Ansichten kommen doch sofort Assoziationen zu den bekannten NPD-Sprüchen auf (die handeln nämlich auch meist von der „Wut über bestimmte Zustände in dieser Stadt“). Und es ist diese schöne Bürgerlichkeit, die Konsta meinte, die dem ganzen Denken noch einen besseren Anstrich verleiht.

    Das tut mir natür­lich EHRLICH leid mit deinem Büro. Und dass Probleme nicht totge­schwiegen werden sollten ist auch absolut korrekt. Aber wie Raketentim es schon sagte, Ursachen mit Wirkungen zu verwech­seln ist offent­sicht­lich ziem­li­cher Mist.

    Ich bin, ehrlich gesagt, immer wieder geschockt, dass Designerinnen und Designer, von denen man irgendwie annimmt, dass sie vorwärts denken (um mal nicht von links und rechts zu spre­chen), häufig gerade das Gegenteil vertreten.

  32. Chrisse

    Und diese fata­lis­ti­sche Ansicht, dass es in unserer Gesellschaft immer mehr bergab geht, weil irgend­welche Werte verschwinden, finde ich auch nicht ganz nachvollziehbar.

  33. Raketentim

    Großes Tennis, K.I.Z. im Fontblog. Bei RapBlog​.ch gibts den Song auch incl. der letzten Strophe.

  34. tom

    Ich wäre froh wenn man die Taten in aller Öffentlichkeit aufklären würde und natür­lich auch die Täter vorführt. Statt dessen wird ein Mantel des Schweigens darüber gedeckt und die Zeitungen schreiben so einen Unsinn wie in diesem Fall. Wut finde ich gut und richtig. Um so mehr Wut in der Bevölkerung herrscht um so schneller lässt sich die Lage verbes­sern. Diese Wut darf eben nur nicht von Parteien wie der NPD für auslän­der­feind­liche Parolen miss­braucht werden. Aber Unterdrückte Wut ist viel gefährlicher.
    So kommt es, dass diese Tätergruppen oft schon weit mehr als 30 Straftaten verübt haben und unter anderem mehr­mals wegen Raub und Körperverletzung verur­teilt wurden. Im Klartext, jeder dieser Kriminellen dürfte nur 3 Chancen vom Staat bekommen und müsste danach für ein paar Jahre wegge­sperrt werden. Und von der Presse erwarte ich, dass ehrlich über solche Dinge berichtet wird und nicht ein iPhone als Tatmotiv herhalten muss.

  35. Raketentim

    Die Täter vorführen, wie beim mittel­al­ter­li­chen Pranger, um den Tätern ein „normales“ Leben in der Gesellschaft zu verbauen? Sehr nachhaltig!

    Und mit Parolen wie „Um so mehr Wut in der Bevölkerung herrscht um so schneller lässt sich die Lage verbes­sern.“ kaufst du dir die nächste Fahrkarte für’s Boot in dem du (hoffent­lich) nicht sitzen willst.

    Erst denken, dann schießen.

  36. sukisouk

    andrew, auch „südländer“ können rassisten sein, überraschung.
    deine zwei meldungen beweisen gar nichts.
    ich könnte jetzt den fall aus wien anführen, wo n 70jähriger totge­schlagen wurde. zuerst hieß es „das waren sicher wieder die kanaken“, aber es waren gar keine, so ne enttäu­schung. oder der 40jährige wiener arzt, der vor n paar monaten nen bosnier zum krüppel geschossen hat. diese dinge beweisen gar nichts.
    sie lenken ledig­lich von tatäch­li­chen problemen im zusam­men­leben von leuten verschie­dener herkunft ab, die es ja offen­sicht­lich gibt.
    was willst du mit deinen gewalt­ver­bre­chen-news errei­chen, was ist die moti­va­tion dahinter?

  37. tom

    @Raketentim

    Ich denke wenn über die Täter in den Zeitungen berichtet wird, ist das hinsicht­lich der Verbrechensbekämpfung wahr­schein­lich effek­tiver als ein paar Tage gemein­nüt­zige Arbeit im Schutze der Anonymität. Und was hat hier höhere Priorität, die Zukunftschancen eines mehr­fach vorbe­straften Kriminellen oder der Schutz mögli­cher weiterer Opfer?

    Wenn die Wut berech­tigt ist, dann ist daran nichts auszu­setzen. Es ist eine ganz normale Reaktion auf solche Art der Gewalt und Kriminalität.
    Spätestens dann wenn man selber betroffen ist.

  38. Raketentim

    Der (mediale) Pranger führt dazu, dass Menschen, die einmal auf die schiefe Bahn kommen, wie meine liebe Oma das nennen würde, auch oft dort bleiben, weil ihnen der (Wieder-) Einstieg in die „heile Gesellschaft“ erschwert wird, was wiederum weitere krimi­nelle Taten fördert. Willst du mir wirk­lich erzählen, dass du nicht so weit denken kannst, dass der „Schutz mögli­cher weiterer Opfer“ in direktem Zusammenhang mit den (posi­tiven) „Zukunftschancen eines mehr­fach vorbe­straften Kriminellen“ stehen? Du wirst kein Opfer dadurch schützen können, dass du Zustände forderst, die wiederum fördern, dass Menschen nichts oder nicht viel zu verlieren haben.

  39. tom

    Das ist schön gedacht und macht in der Theorie auch viel Sinn. Die Wirklichkeit sieht aber leider anders aus. Wäre es so wie Du schreibst, dann hätten wir kein Problem.

  40. Raketentim

    …und wieder denkst du schwarz-weiß…

  41. Chrisse

    Hihi, die liebe viel­be­schwo­rene Wirklichkeit …

  42. zetwo

    HUCH, hat hier jemand „Migrationshintergrund“ gesagt?

    Jehoooova, Jehooooova……

    250g Kieselsteine – 5Euro
    Backsteine je 3,50Euro

    Wer hat noch nicht, wer will nochmal?

    Mann, lauft Ihr blind durch die Gegend? Achso, ich vergaß‘ – ihr müsst ja immer ein Auge auf Euer schniekes iPhone haben.

  43. Jürgen

    Der Berliner Kurier meldet heute: »Handy-Räuber geschnappt«
    Weiter: »Der schnelle Fahnder-Erfolg ist einem 14-jährigen Jungen zu verdanken. Auch ihm klaute die Gewalt-Bande das Handy. Am 2. Mai hatte sie ihn an der Hansabrücke überfallen. …«

  44. Meuchel Mike

    Hmmm…ich hoffe das Handy hat es noch auf den Schwarzmarkt geschafft…Designer sind halt Opfers mit ihren recht­eckigen Brille und Emo-Klamotten…

  45. Andrew

    „Um die südlän­di­schen Jungs jetzt wieder­zu­finden, machten Polizisten mit dem Opfer eine Fahrt zum Tatort. Dort erkannte es erst einmal zwei der Handyräuber (beide 16) wieder.“….

    Q.E.D.

  46. Chrisse

    quod erat stupidum.

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