Design und Forschung, oder …
Kann, soll, darf Wissenschaft als Schutz vor dem Scheitern dienen?
von Roman Holland, Konstanz
An der HTWG Konstanz (Fakultät Architektur und Gestaltung) werden Grenzen durchbrochen. Vor einer Woche stellten sich Prof Dr. Michael Erlhoff und Prof. Dr. Uta Brandes (International School of Design, Köln) dem Thema »Design als komplexe Kompetenz«.
Ausgehend von der Bedeutung internationaler Design-Konferenzen und -Initiativen sowie den Bemühungen der Hochschulen, zusammenhängend mit der Umstellung auf die Bachelor/Master Abschlüsse, zeichnet sich folgendes ab: Design wird verwissenschaftlicht. Es gibt Design-Hochschulen, die ihre Masterprogramme ganz der Forschung widmen.
Design und Forschung: können diese zwei Begriffe überhaupt zueinander finden?
Wenn sich Design als eine eigenständige Wissenschaftsdisziplin emanzipieren soll, tauchen Fragen auf wie:
Kann Design aus sich heraus Fragestellungen formulieren, die unsere ethischen Vorstellungen ergänzen oder gar ersetzen? Ist Design nicht eher eine Dienstleistung, die teilweise mit künstlerischem Können, intuitiven Bauchentscheidungen und zu guter letzt gutem Präsentieren/Verkaufen zu tun hat? Oder dient der wissenschaftliche Ansatz eher dem Schutz vor dem Scheitern als Designer. Hat die Designforschung das Potential, eine bessere Welt zu schaffen?
28 Kommentare
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Christian
Natürlich können Design und Forschung zusammen gehen. Jedes Logo und jedes Signet, das ich entwerfe, wird auf seine Wirkung untersucht – an meinen Kollegen. Design als gerichtete Formfindung kann sich messen lassen und Design kann aus sich heraus Fragestellungen entwickeln, die ohne Auftrag entstehen. (Gibt es DIE gute Form?)
Will die HTWG Konstanz denn einen empirischen oder hermeneutischen Forschungsansatz wählen?
Ich finde, dass eine solche Forschung aber besser bei den Geisteswissenschaftlern angesiedelt wäre, nicht bei den Designern.
formschub
Spätestens seitdem die Wissenschaft der Bionik das (Produkt-)Design beeinflusst, stehen doch Design und Forschung bereits in engem Kontakt. Allein daraus ergeben sich hochinteressante Fragen, z.B.: „Wie kommen Formen und Farben in der Natur zustande?“, „Ist die evolutionär perfekteste Form auch automatisch die, die von uns am schönsten empfunden wird?“, „Kommen wir effizienter zu besseren Designlösungen, wenn wir die Mechanismen verstanden haben, die in der Natur zu guten ,Designergebnissen’ führen – und sie gleich zu Beginn des Designprozesses anwenden können?“, „Ist ästhetisches Empfinden genetisch bedingt?“. Das spannt einen Bogen, der über 3D- und Produktdesign hinaus auch Grafik- und Kommunikationsdesign berührt.
Ich finde die Initiative schon deshalb extrem begrüßenswert.
fjord
Den Klick wert ist design2context, das Institut für Designforschung der Hochschule für Gestaltung und Kunst, Zürich. … Designforschung gibt es dort nämlich schon etwas länger.
ich ich ich
Zu Wissenschaftlichkeit gehört aber vor allem dass man sich mal Gedanken drüber macht, wie wissenschaftliche Methodik überhaupt funktioniert, und nicht einfach nur simulieren, wissenschaftlich zu sein. Da Designer gut Oberflächen simulieren können (siehe auch das Illustrationsbild), fällt das natürlich leicht. Bei Lichte betrachtet ist das meiste was dabei rauskommt aber exakt das was Richard Feynman (Physik, Nobelpreis) als „cargo cult science“ beschreibt.
Simon Wehr
Sind Designer Wissenschaftler? Ich meine, haben die Leute, die Design studieren wollen das Zeug zum Wissenschaftler? Können sie so denken wie Wissenschaftler? Wollen wissenschaftlich denkende Menschen gute Designer sein?
Vielleicht sollte man Wege gehen, wie in der Musik. Es gibt den Studiengang Musik (u.Ä.) und Musikwissenschaft. So sollte es vielleicht auch Design und Designwissenschaft geben.
s
In Zürich oder Essen gibt es Designforschung schon länger…
Jürgen
@ Simon Wehr: Das Wissenschaftliche sollte als Ergänzung zur Design-Ausbildung gesehen werde. Nach wie vor bleibt der Beruf ein Handwerk, eine Dienstleistung, eine kreative Tätigkeit …
MiSc
Design and Science can work together:
http://www.smashingmagazine.com/2007/08/02/data-visualization-modern-approaches/
http://www.smashingmagazine.com/2008/01/14/monday-inspiration-data-visualization-and-infographics/
But is it one job? Desience?
Alex
@ fjord
Ich habe an der HGKZ studiert. Design2context hat mit allem möglichen zu tun. Am allerwenigsten mit Wissenschaft.
vanja
Die Frage sollte nicht sein, ob Design zur Forschung passt oder nicht. Betrachtet man hier die junge Geschichte des Designs hat sich selbst das Bauhaus und die HFG Ulm bestimmten Fragestellungen und Forschungsansätze zur Hilfe eines besseren Designs unterzogen. Betrachtet man das insbesondere Lehrsystem, wurden mehrere Disziplinen miteinander verbunden um ein besseres Verständnis für das zu lösende Problem bzw. Aufgabenstellung liefern zu können. Hier wurde nicht nur das Handwerk gelehrt sondern auch wie Technik oder Soziologische Aspekte in unserer Umwelt das Design beeinflussen. Design ist ein so genannter Hybrid aus künstlerischen Fähigkeiten und Zielorientierten Handeln.
Natürlich werden hier in unserer heutigen Zeit viele neue Themen und Ansätze in der Designforschung erörtert und besprochen, dennoch wurde der Grundstein vor fast einem Jahrhundert gelegt.
Design sollte nicht als gesonderte Disziplin betrachtet werden, betrachten, denn unsere geschaffene Umwelt ist Design und mit ihr die Dinge die es beeinflusst. Design ist nicht zu trennen mit den Wissenschaften unsere Zeit sondern eine Form durch die sich unsere Gesellschaft ausdrückt und verändert.
christoph_z
design ist keine wissenschaft, aber es spricht ja nichts dagegen, wenn man das, was man erforschen kann, auch erforscht.
wenn sich designer wissenschaftlich geben passiert aber leider in der regel nicht viel mehr als schaumschlägerei. wenn ich irgendwas zum thema in die hände bekomme, lese ich in der regel unendlich viel einleitendes geschwurbel über design als wissenschaft und wie unglaublich wichtig das ist und wie furchtbar wichtig das noch wird und wenn man dann auf der suche nach echten inhalten oder gar ergebnissen immer weiter blättert findet man am ende: nichts. oder vielleicht eine kleine pipiumfrage, mit vorhersehbaren ergebnissen.
wahrscheinlich kann die disziplin designwissenschaft nur von leuten aufgebaut werden, die auch tatsächlich eine wissenschaftliche ausbildung haben. ansonsten wird das von designern betrieben, die ihre bildungsbürgerkomplexe abarbeiten und die versuchen, ihre gestaltungsarbeit mit etwas klappentextbildung unendlich hochzujazzen.
Alex
DANKE christoph_z.
Meine Frau, die Wissenschaftlerin ist, lacht sich regelmässig tot über das was ich manchmal aus der Designerecke an Wissenschaftlichen Erkenntnissen mitbringe. Sie meint, und das leider zurecht, wir Designer könnten noch nicht mal korrekt zitieren.
Chriz the Wiz
Mich würde interessieren inwieweit sich der Studiengang denn genau mit Wissenschaft und Forschung beschäftigt. Designer die forschen kann ich mir leider nur schwer vorstellen. Ich denke eher dass die Designer sich den Forschungserkenntnissen aus anderen Bereichen bedienen, um Design funktionaler/emotionaler/nachhaltiger zu gestalten. Forschung und Design sind ja gar nicht unbedingt so weit voneinander entfernt (s. Werbewirkungsforschung, Marktforschung etc.) Allerdings fehlen Designern für tiefgründige wissenschaftliche Untersuchungen die fundierten Kenntnisse. Gibt es denn Beispiele aus der Praxis in denen Designer(!) etwas erforscht haben, neue Erkenntnisse durch gezielte Forschung gewonnen haben? Forschungen die sie selbst durchgeführt und nicht extern in Auftrag gegeben haben? Diese Idee der Hochschulen Design und Wissenschaft zusammen zu führen, ist finde ich ein etwas fragwürdiger Versuch, die Kompetenzen des Designers zu erweitern um sich möglichst weit von den Amateur- bzw. Massendesignern abzugrenzen. Bisher vertraue ich auf die Idee nicht wirklich, denke dass ganze würde zu oberflächlich ablaufen. Aber ich bin gespannt wie sich das entwickelt und würde gern genaueres über das Programm des Lehrplans wissen.
Henry
Im Rahmen eines Lehrauftrags an der Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig versuche ich derzeit gerade, Kommunikationsdesigner (3./4. Semester) an das Forschen heranzuführen. Die Reaktion auf die zwei einzigen Texte überhaupt – theoretische, erklärende, gut verdauliche Texte zur Methode der Inhaltsanalyse – war eindeutig: „Grässlich“, „viel zu lang“, „nichts verstanden“, „habe danach schlecht geschlafen“. Doch ohne Wissen über die Methode, wird das mit dem Forschen nun mal nichts. Dementsprechend schwer fällt den Studierenden nun die Entwicklung des – Achtung, so nennen die Wissenschaftler das wirklich – „Forschungsdesigns“. Ihnen fehlt das Wissen um die Methode. Und sie interessiert sie auch nicht. Designer wollen nicht lesen und nicht forschen, sie wollen gucken und gestalten.
OK, also keine Texte lesen lassen …
Meine Idee ist jetzt, Wissenschaftsbücher komplett visuell umzusetzen: Keine Texte, nur Bilder, Bilder, Bilder, Design, Design, Design, Gestaltung, Gestaltung, Gestaltung – und am Ende des bei Designern so beliebten Bilder-Blätterns wissen sie dennoch alles über Inhaltsanalyse. Und die Zusammenfassung dürfen sie auch mit Markern skribbeln.
Geniales Konzept! Ich werde reich!!
tom
Das Problem ist doch, dass die Wissenschaft so sehr spezialisiert ist, dass keine zwei Wissenschaftler gegenseitig beurteilen können, was sie tun. Es werden lauter Fachidioten herangezüchtet, die durch ein Elektronenmikroskop auf isolierte Bausteine der Wirklichkeit starren. Es kommen leider nur wenige Menschen auf die Idee, Atomphysik mit Musik, Biologie, Ethologie und Design zu verbinden. Auf einer gewissen Betrachtungsebene ist es sogar unmöglich diese Dinge zu trennen wenn man ein komplexes Bild haben will. Design gehört unbedingt dazu wie man in der Natur beobachten kann. Form folgt dem Zweck.
Prof. Eku Wand
An der HBK Braunschweig wurde der Studiengang Kommunikationsdesign schon lange vor der Jahrtausendwende als wissenschaftliches Fach akkreditiert. Er existiert also neben dem Studiengang Medienwissenschaft und dies nicht erst im Zuge der gestuften Neuausrichtung durch den Bologna-Prozess. Und natürlich kommen dabei in beiden Fächern ganz unterschiedliche Arbeits- und Forschungsmethoden zum Einsatz. Selbstinduzierte und angewandte Design- und Medienforschung fördern jedoch mitunter neue Entwicklungen und Erkenntnisse zu Tage, die wiederum Anlass für neue Grundlagenforschung geben können. Der ganze Computerspiel-Bereich steckt beispielsweise noch völlig in den Kinderschuhen. Die Grundlagenforschung hat gerade mal begonnen, sich mit Game-Studies zu etablieren, während im akademischen Kontext schon längst über weitreichendere Szenarien nachgedacht und geforscht wird. Im Zeichen konvergierender Disziplinen, dürfen wir durchaus den schärfenden Blick über den Tellerrand wagen und werden zukünftig, dort wo es gerechtfertigt ist, auch Abschlüsse mit dem Titel „practise-based“ PhD verleihen können. Es geht dabei keinesfalls um eine inflationäre Verwässerung methodischer und systematischer Arbeit. Die wissenschaftliche Form muss unbedingt gewahrt werden, aber über eine etwas progressivere Wahrnehmung und Reflexion sollten wir alle mal nachdenken. Unsere Welt ist definitiv schneller und komplexer geworden!
Uta Brandes
ich freue mich sehr über die Diskussion – wobei ich klarerweise jene Positionen unterstütze, die die Hoffnung (noch) nicht aufgegeben haben, dass:
• Design auch (und immer wichtiger werdend) eine Forschungsdisziplin
ist
• Designerinnen (es gibt da ja auch weibliche) und Designer nicht zu
dumm oder desinteressiert sind, sich mit Forschungsansätzen und
-methodolgien auseinanderzusetzen (ich treffe inzwischen auf
erfreulich viele Studierende, die daran Spaß haben und zum Teil ihre
Abschlussarbeiten in diesem Bereich schreiben und gestalten).
Noch ein Lektüre-Tipp (das soll bitte nicht selbstbezogen wirken, aber soooo viel gibt es ja tatsächlich – gerade im deutschsprachigen Bereich – nicht): Michael Erlhoff/Tim Marshall (Hg.): Wörterbuch Design, Basel (Birkhäuser) 2008 (gibt es übrigens auch als englische Ausgabe) – da gibt es mehrere Texte von mir, zwei davon zu: „Forschung“ und „Beobachtungsforschung“. Aber auch einige andere Essays (Designprozess etc. = nicht von mir) sind Bausteine zu einer Entwicklung von Designforschung. Und dann gab es in einer Nummer des DesignReport einen ganz lustigen Diskurs zwischen einigen Vorstandsmitgliedern der – ja, die existiert bereits – DEUTSCHEN GESELLSCHAFT FÜR DESIGNTHEORIE UND -FORSCHUNG (www.dgtf.de) zu dem Forschungsbegriff im Design (dummerweise finde ich die Nummer gerade nicht; ist schon bestimm ein Jahr her….)
Danke für rege Diskussion!
Jan Jürgens
Einige Vorlesungen von Prof. Dr. Erlhoff gibt es z.B. hier:
http://netzradio.kisd.de/vorlesungen_2006.html
ich ich ich
Es ist jedenfalls für Designer hilfreicher sich mit echten Wissenschaften auseinander zu setzen (auch schon mal ein guter Lackmustest), als so zu tun als ob Design irgendwie wissenschaftlich wäre. Die ganze Grundlage von Design, also etwas gestalten zu wollen, ist konträr zum ergebnisoffenen wissenschaftlichen Konzept. Aber wenn es dort nichts zu lernen gibt, dann doch woanders, also ran an Mathematik, Physik usw. Der Grad an Abstraktion, Stringenz und Ästhetik den die reine Mathematik hinlegt wäre auch eine gute Messlatte, und ist eine interessante Inspirationsquelle.
Christoph Päper
Dass ein Designstudium an einer Universität wissenschaftlich zu sein hat, sollte jedem einleuchten. Tut es aber nicht, wie man sowohl an den Bewerbungsverfahren (Mappen!) als auch an den Bewerbern sieht. Die meisten davon sollten für ihren Berufswunsch besser eine Ausbildung oder ein FH-Studium absolvieren. Das betrifft aber bspw. auch die Ingenieurswissenschaft, aber da das akademische System durch die Backalörisierung ohnehin endgültig zu einem weiteren Zweig der gezielten Berufsausbildung verkommt – was z.B. angehende Schullehrer überhaupt an der Uni zu suchen haben, will mir einfach nicht in den Kopf –, ist eine Besserung nicht zu erwarten.
Vroni
Ich begrüße es.
Die Kluft zwischen dem aus kommerziellen Abgrenzungsgründen wissenschaftlich sich Gebärden und wirklich wissenschaftlich sein, wird in den Kommentaren hinreichend aufgezeigt.
Mit fällt dazu ein Vergleich aus einer anderen Sparte ein: Medizin. Ähnlicher Sachverhalt.
Ein Medizinstudium gilt in der Öffentlichkeit als seriös-wissenschaftlich, dabei ist es kaum echte Wissenschaft, sondern vorwiegend auf Empirie und – später – Intuition, Menschenkenntnis und Erfahrungen des Arztes begründet. Echte Wissenschaft dagegen ist für mich Mathematik.
Ein fertig ausgebildeter Arzt forscht nicht, er macht, er heilt, er geht mit Menschen um. Aber er muss um die wissenschaftlichen Dinge wissen, sie gelernt haben, sie abwägen, vergleichen.
Ein ausgebildeter Designer forscht nicht, er gestaltet, er geht mit Menschen, mit Kunden um. Aber er muss um die Dinge von Wahrnehmung, Kommunikation und dem neuestem Stand der Forschung wissen. Um dann ab und an doch seinem Bauch, seine ganz persönliche Erfahrung sprechen zu lassen. Er weiß jedoch, warum und wo er wissenschaftliche Regeln bricht und teilt das mit.
Einem Deigner, der ausschließlich nach wissenschaftlichen Regeln designt und das herumtönt, dem würde ich sehr misstrauen. Ihm fehlt der menschliche Blick. Heraus kommen langweilige seelenlose Autos ohne Gesicht, die nur nach cw-Wert designt sind. Heraus kommen Häuser, die nur am Computer überzeugend durchdesingt wirken, aber beim echten dran Vorbeilaufen einem die Gänsehaut einjagen, weil sie plötzlich übegroße, seelenlose Bunker mit nackten Fassaden ohne Struktur sind.
Also wenn Wissenschaft, dann eine vom Menschen und seiner Wahrnehmung, von der Psychologie und der Semiotik der Dinge. Sonst ist das Rolle rückwärts zum Zwecke des Beeindruckens vorm technik- und wissenschaftsgläubigen Kunden.
Ja, und es sollte Designforschung geben, ich halte sie für wichtig. Damit gutes Design für den Menschen gemacht wird, nicht für überkommene ästhetische Prinzipien. Bauhaus gehört für mich auch dazu.
gro
„Oder dient der wissenschaftliche Ansatz eher dem Schutz vor dem Scheitern als Designer?“
Die Frage ist für mich nicht nachvollziehbar. Warum sollte ein Designer das tun? Sich lieber das komplexe Regelwerk des wissenschaftlichen Arbeitens aneignen um nicht frei gestalten zu müssen? Und gutes Scheitern kann doch die Basis für zukünftige Erfolge sein.
Für mich hat wissenschaftliches Arbeiten etwas mit der Neugier und Suche nach möglichst objektiven Erkenntnissen zu tun. Da gibt es im Designbereich genügend offene Fragestellungen, die auch oben schon genannt wurden.
Ob die Ergebnisse der Forschung dann immer für die Design-Praxis relevant sind, mag dahingestellt und umstritten sein. Manchmal könnten daraus jedoch auch neue Dinge entstehen.
CHR15
wissenschaft ist ungleich forschung.
deswegen: designFORSCHUNG.
Bonk
Alter Hut. An der ADBK in Nürnberg wird Architektur- und Stadtforschung schon seit Jahren als wissenschaftliche Disziplin betrieben.
Rosner, Daniel
In der deskriptiven Ebene gesprochen:
„…Design wird verwissenschaftlicht…“ bräuchte es noch ein paar gute Beobachtungen, also Argumente, welche diese These stützen. Das haben die Kommentare hier ja geliefert.
Es gibt seit Bestehen der Menschheit die Zeichen (z.B. Höhlenmalereien) später nannte man die Lehre bzw. Forschung dazu Seminiotik.
Ist es möglich dass Design und Forschung nicht zusammenfinden? Zumindest Im Kommunikationsdesign geht es nicht um Formen, Farben oder Ästhetik sondern um die Frage „Wie kann der Kommunikationsprozess“ erzeugt werden oder aufrecht erhalten werden.
DOD
… und ewig kreist die fliege um den braunen, unergründlichen Gegenstand …
Nebst der „Frage aller Fragen: Was ist DESIGN (im allgemeinen), gilt hier was versteht Design Research unter Design?
Wer Design als wissenschaftliche Disziplin versteht hat unweigerlich ein spezielles, weniger restriktives Verständnis des Begriffs. In manchen Fällen sogar als eigenständigen Zweig neben Natur- und Geisteswissenschaften – Designerly Ways of Knowing (Nigel Cross)
LESETIPP:
: Alain Findeli, 2008 „Research through Design and Transdisciplinary: A Tentative Contribution to the Methodology of Design Research“, inProceedings of Focused, Swiss Design Network Symposium 2008, Berne, Switzerland, p67-91
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hier ein paar Weblinks und Namen die dem Thema „design research“ gerecht werden:
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LINKS:
http://www.iit.edu/
http://www.ideo.com
https://www.designresearchnetwork.org/drn/
http://www.designresearchsociety.org
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NAMES:
John C. Jones
Charles L. Owen
Bruce Archer
Christopher Alexander
Nigel Cross
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Nigan Bayazit
Alain Findeli
Wolfgang Jonas
—
und viele viele mehr …
Lesen, Lesen, Lesen !!!
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DOD
s
Mir stellt sich hier nicht die Frage, was ist Design sondern was ist Wissenschaft? Die Freiheit der Forschung ist durch Geldmangel und Auftragsarbeiten aus der Industrie stark beeinträchtigt. Ist somit nicht der Designer durch seine „unwissenschaftliche“ freie Arbeitsweise, welche er natürlich konzeptionell jederzeit begründen kann der eigentliche Forscher dieser Zeit? Zudem ist der Designer nicht zu verwechseln mit dem Mediengestalter, welcher (ausgehend vom reinen Ausbildungsziel) lediglich die Werkzeuge zu beherrschen lernt.
Ein schönes Beispiel für ein solches Forschungsinstitut ist z.B.: http://www.tii.se/
Dennis
Ich bin da ja ein großer Fan von Manfred Kröplien, der schon immer (im Wortlaut) sagte, daß Kommunikationsdesign eben nichts mit Geschmack und nichts mit hin und herschieben von Elementen zu tun hat. Und das stimmt, nicht erst seit das Raster Einzug in die Gestaltung hat, ist diese mess- und steuerbar. Deswegen wurde es früher auch (viel treffender) Gebrauchsgrafik, und nicht Kunstgrafik genannt.