Der tägliche Buchtipp (4): geschenkt!

Dieser Tip ist extra für JackJohnJameson, der fragt, ob ich denn auch Bücher empfehlen werde, die es nicht bei FontShop gibt. Wollte ich eigent­lich nicht. Nun tue ich das heute schon zum zweiten Mal. Schließlich macht Slanted auf ein Buch aufmerksam, das meine Handelswelt auf den Kopf stellt. Anders als bei FontShop, wo die Bücher etwas kosten und der Versand frei ist, bietet der Terrashop ein Buch an, das nix kostet jedoch mit 3,95 € Versandpauschale zu Buche schlägt. Es heißt Typo Digital, wurde von Veruschka Götz geschrieben und beschäf­tigt sich mit den Lesesituation am Bildschirm: mit welchen tech­ni­schen Veränderungen lässt sich Schrift besser darstellen, welche Kriterien beim Schriftentwurf für den Bildschirm sind zu beachten und wie über­trägt man Corporate Identities von Papier auf den Monitor.  Hier kann es bestellt werden. Dort steht dann auch jede Menge mehr zum Inhalt des 159-seitigen Werkes.


14 Kommentare

  1. Steff

    Nun, es wundert mich wenig, dass dieses Buch nun verschenkt wird: Gill Sans – die ich sehr schätze – in Schriftgrößen Pi x Daumen zwischen 5pt und 7pt auf teil­weise kräftig getönten Hintergründen, deren Druckraster bei übli­chen Leseabständen noch deut­lich sichtbar ist … da wendet sich die Zielgruppe mit Grauen ab.

  2. Nick Blume

    Leichte Kritik kommt hier auch auf…

  3. Rolden

    Ich habs mir ja auch bestellt bei dem Preis … nachdem auf den ersten Seiten Helvetica, Frutiger und Futura als „seri­fen­be­tonte Linearantiquas“ einge­ordnet wurden hab ich es mal wieder weggelegt.

  4. alican

    Also, Inhalt ist teil­weise gut, aber auch falsch. Es wird im Grunde aber auch nichts Neues gezeigt, nur Sachen die man auch so wissen müsste. Dieser Versuch von „Gestaltung“ ging hier über Lesbarkeit. Man weiß auf den Seiten nicht wo man mit dem Lesen anfangen soll, es geht kreuz und quer. Auf Seite 18 wird die Helvetica als Serifenbetonte Linearantiqua bezeichnet, lauter solcher Fehler. Ich würde das als Katastrophe bezeichnen und verstehe nicht wieso das hier empfohlen wird. Die Buchtipps hier im Blog sind ja nicht mal rich­tige Tipps, sondern nur Werbung zu den eigenen Produkten.

  5. Ivo

    Zunächst sollte man wohl fest­halten, dass FontShop in der Regel schon bei den Büchern, die sie anbieten, eine Art Vorauswahl trifft. So wird nicht jeder halb­wegs thema­tisch passende Schinken ins Programm genommen. Über das in diesem Beispiel empfoh­lene Buch ist nun auch genug geschrieben worden. Es ist eben umsonst und einem geschnenkten Gaul … naja, als Quelle für eine Doktorarbeit sicher eh nicht geeignet.

    Dass der Fontblog dann und wann mal Werbung für eigene Produkte macht ist für einen Corporate Blog auch legitim. Konkret macht das doch aber – nach eigenen Empfinden – keine 15% des Inhalts hier aus, von der das Gegenteil sugge­rie­renden aufein­an­der­fol­genden Buchtippreihe einmal abgesehen.

  6. Jürgen

    Ich bin ja irgendwie froh, dass das Buch nichts taugt. Es war der unver­ant­wort­liche Versuch ein Buch zu empfehlen, das ich nicht kenne, mit anderen Worten: das »nicht bei FontShop zu kaufen ist« (Hallo, JackJohnJameson … bist Du noch dran?). Und »umsonst« ist in meinen Augen kein vertrau­ens­wür­diges Argument, diese Lektion ich in meinem kapi­ta­lis­ti­schen Privatleben schon vor Jahren gelernt.

  7. Cedric Kiefer

    mann mann, muss ich mich jetzt über die 3.95 EUR ärgern die ich inves­tiert hab… naja mal abwarten, amüsant auf jeden Fall

  8. Bernd

    Die alte Regel: Jeder bekommt, was er bezahlt. Das Buch ist sowas von mit Fehlern bestückt, das hab ich das letzte Mal mit Fachliteratur 2001 mit dem Kompendium der Mediengestaltung in erster Auflage erlebt. 

    Fazit: Spar dir die Versandkosten!

  9. Simon Wehr

    Ich kenne das Buch eben­falls und füge dem Gesagten jetzt nichts hinzu.
    Naja, doch:
    Ich muss an ein Zitat von Willberg denken, dass singemäß lautete, dass man nicht einfach alles glauben sollte, was in Büchern steht. Und Lehrmeinungen ruhig des Öfteren hinter­fragen sollte.
    … ob die Helvetica wohl doch eine seri­fen­be­tonte Linearantiqua ist? 

    Warum Werbung zu den eigenen Produkten kein rich­tiger Tipp sein sollte, erschließt sich mir jedoch nicht.

  10. Ivo

    @ Bernd: Die Ausgabe des Kompendiums hatte ich auch. Allerdings war das alles andere als umsonst. Kulanterweise hat der Verlag die 2. Auflage eine Zeit lang den Käufern der 1. im Tausch über­lassen. Wussten aller­dings nur Wenige. Aber ich schweife ab …

  11. Bernd

    @ivo: Das hab ich erst erfahren, als ich mit der Schule fertig war :-) Naja, lieber zu spät, als nie ;-) Ich kann mich auch nur noch daran erin­nern, weil einige Schüler mit falschen Farbmischsystemen gear­beitet haben. Mittlerweil hab ich es eh bei ebay vertickt (mit Angabe auf Fehlern).

  12. Mario Donick

    Tja … das Buch kam heute bei mir auch an und der Helvetica-Fehler auf Seite 18 ist schon krass (wenn­gleich auch später im Buch nicht wieder­holt). Ich tippe mal auf ein schlechtes Lektorat bei der Übersetzung (das Original erschien ja trotz der Autorin auf Englisch).

    Um das Layout gut zu finden, muss man erstmal ne halbe Stunde darüber nach­denken, was die Gestalterin wohl damit bezweckt hat. Dann, wenn auch viel zu spät, erschließt sich eine gewisse Nützlichkeit.

    Bestimmte Sachen (hell­grau auf grün in einem Teil, in dem es um die Lesbarkeit von Farben geht) hefte ich gedank­lich mal unter Selbstironie ab …

    Fazit, ich bereue die Portokosten nicht, würde meinen Studis aber doch andere Literatur empfehlen.

  13. Christian Büning

    Jemanden ernst zu nehmen, der über Lesefreundlichkeit spricht und dann so ein Buch gestaltet, dürfte einem nach­träg­lich den Schulabschluss kosten. Wirklich lausig, schade ums Porto, pein­lich für Rowohlt.

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