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Typophile rief die besten Schriftentwerfer der Welt dazu auf, ein Bild ihrer aktu­ellen Arbeit zu veröf­fent­li­chen. Wir sehen dort Work-in-progress von Nick Shinn (Shinntype), Alejandro Paul (Sudtipos), Jürgen Weltin (für Linotype), Jeremy Mickel (Village), Goran Soderstrom (Psy/Ops), Mark Simonson, Sebastian Nagel, Tim Ahrens (Abbildung oben) und vielen anderen Designern.

Da die FontFont-Schriftentwerferinnen und -entwerfer diskret sind, verlieren sie vor der Veröffentlichung ihrer Neuheiten kein Wort über ihre Arbeit. Das ist gut so, danke. Ich werde hier auch keine Neuentwürfe zeigen, möchte aber schon mal den Relaunch zweier Klassiker ankün­digen, bei denen die FontFont-Techniker die OpenType-Technik ausge­spro­chen raffi­niert einsetzen.

FF Trixie OT HD (Arbeitstitel)

Die Original-Trixie (links) von Erik van Blokland erschien 1991 im PostScript-Type-1-Format. Um sicher mit der Schrift arbeiten zu können, war die Zahl der Stützpunkte begrenzt. Dabei enthielt Trixie Text noch mal weniger Stützpunkte als Trixie Plain, damit eine DIN-A4-Seite gesetzt aus Trixie (Text) in akzep­ta­bler Zeit aus dem Laserdrucker kam. Ihr kantiger Charme war ein tech­ni­scher Kompromiss, verhin­derte aber nicht den Erfolg der Schriftfamilie.

Heute gibt es diese tech­ni­sche Einschränkung nicht mehr, so dass Erik van Blokland seine Trixie-Familie jüngst komplett über­ar­bei­tete und mit intel­li­genter OpenType-Technik verknüpfte. Die neue Familie glie­dert sich in drei Pakete. FF Trixie OT und Pro (2. von links) basiert auf den alten Konturen, ist die Brücke zur Vergangenheit und der Garant für Kontinuität und Kompatibilität (zum Beispiel beim Aktualisieren alter Dokumente bzw. Templates). FF Trixie Rough (3. von links) basiert auf den altbe­kannten Konturen, weist jedoch ein Vielfaches an Details auf, so dass sie auch auf Plakaten und in Headlines authen­tisch »wie Schreibmaschine« wirkt. Ein opti­scher und tech­ni­scher Leckerbissen wird FF Trixie HD (rechts), die komplett neu gezeichnet ist. Auffälligstes visu­elles Erkennungszeichen ist die Farbbandstruktur der Buchstaben. Das ist nicht wirk­lich neu … doch für jedes Zeichen gibt es 7 alter­na­tive Glyphen, so dass Trixie-Headlines und -Texte noch leben­diger aussehen werden; in Adobe InDesign werden die Alternativen auto­ma­tisch über die OT-Funktion »kontext­be­dingte Variante« durch­ge­spielt. Weitere zuschalt­bare Effekte sind Grundlinienversatz, histo­ri­sche Formen sowie »Zensur«- und »Schmier«-Schnitte. Die HD-Pro-Version bietet neben den reinen kyril­li­schen und grie­chi­schen Glyphen zwei Spaßvarianten, die ich noch nicht verraten möchte. Die neue FF Trixie wird in einigen Wochen erscheinen.

FF Dingbats OT 4C (Arbeitstitel)

Seit über zwei Jahren arbeitet Johannes Erler (Factor Design) an einer neuen FF Dingbats. In den letzten Monaten unter­stützt ihn Henning Skibbe, worauf das Projekt einen großen Schritt nach vorne machte. So viel kann ich verraten: alle Symbole wurden neu gezeichnet, verein­heit­licht, ergänzt und sinn­voller sortiert. Selbstverständlich sind auch eine Unmenge neuer Zeichen hinzu­ge­kommen. Das Raffinierteste wird die Möglichkeit des einfa­chen, blit­zer­freien Einfärbens der Innenräume und der Konturen sein, wiederum gelöst mit OpenType-Technik. Lasst Euch über­ra­schen. Die neue FF Dingbats wird voraus­sicht­lich zum Jahresende 2008 erscheinen.


6 Kommentare

  1. Matze

    Villeicht sollte man ange­sichts der neuen Möglichkeiten über eine Umbennenung von »FF Dingbats« in »FF Cliparts« nachdenken.

  2. Elbumbum

    Bei dem Erler-Ding riecht es sofort nach Factor. Einfach unver­wech­selbar. Sauber!

  3. Sebastian Nagel

    Die Dingbats sind klasse :) Farben (naja, hat weniger mit dem Font zu tun) Strichstärken und Formen sind wunderbar aufein­ander abgestimmt.
    (und Danke für die Erwähnung da oben – auch wenn ich mich ganz klein fühle zwischen den anderen …)

  4. Jürgen

    Ich freue mich, Sebastian, dass der Charme und die Qualität der FF Dingbats auch mit so wenigen Beispielen zu erkennen ist. Hier noch ein weiteres Preview mit neuen und alten (über­ar­bei­teten) Symbolen, darunter WiFi-Station, iPod, iPhone, USB-Stick und digi­tale Spiegelreflexkamera – alles Geräte, die es damals noch nicht gab:

  5. nicetype

    Ich würde so gerne wissen, wie das mit den Farben funk­tio­nieren soll, wenn das nicht zuviel verlangt ist :) Mit Ebenen, für die Striche und für die »Füllung«?

  6. Ivo

    Ich bin mir sicher, dass Jürgen das bei Veröffentlichung sehr gern in aller Breite erklärt. Er hat es mir heute schon mal gezeigt, ich war begeis­tert. Das wird ein Superfont!

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