Datenvisualisierung eines Social Networks
Der 26jährige Felix Heinen – er hat gerade sein Diplom an der FH Nürnberg mit 1 abgeschlossen – praktizierte unter anderem in Melbourne, Passau und bei Jung von Matt in Hamburg, wo er an Projekten für BMW und Bild mitwirkte. Das Thema seiner Diplomarbeit war die Visualisierung von Daten eines Social Networks, also so etwas wie mySpace oder Qype.
Zwei einprägsame Poster, entnommen der 50-seitigen Arbeit, verdeutlichen die Power seiner infografischen Begabung. Das erste zeigt ein Datencluster aus Aktionen, User-Profilen und Einlog-Zeiten – chaotisch und doch übersichtlich aufbereitet. Für das zweite Poster hat Heinen die Daten nach einem Kriterium geordnet, und zwar nach der geografischen Position der User, basierend auf einer Landkarte. Das Ergebnis ist ein ästhetisches, geordnetes System. Sein Ziel war, den Betreibern eines Networks eine andere Sichtweise auf ihre Community zu geben, als es das pure Scannen der Datenbank erlauben würde. (Via: Agenturblog)
17 Kommentare
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Marc
Errinnert an die Pläne/Versuche des Innenministers mehr Einsicht/Übersicht in das Verhalten der Internet-User zu erlangen. Vielleicht hat er einen Job für Felix?
Jürgen
Es ist noch mal ein Unterschied, ob ich als Unternehmer – befugt von meinen Kunden – deren Daten für interne Zwecke auswerte, oder diese dem Innenministerium zur Verfügung stelle. Ersteres passierte schon immer und ist legal, zweites soll demnächst passieren und ist (noch) illegal.
Heinrich
ich bin schon bei dem anderem thema auf seine seite gestossen, tolle arbeiten! die poster mit den infografiken sehen sehr gut aus und zeigen wie ästhetisch man komplexe vorgänge darstellen kann.
auch die anderen arbeiten sind sehr gut.
Martin
Es geht ja nicht um die Auswertung der Daten, sondern vielmehr darum Aktivitäten anders darzustellen als in einer langweiligen Excel-Tabelle mit noch langweiligeren Zahlen. Weit genug anonymisiert ist das eine sehr spannende Geschichte. Bei den Laufwegen Fussballspielern auf dem Platz gibt es das doch schon ewig (ich erinner da mal an Ronaldos 5m-Kreis zur WM).
Und ganz nebenbei, ein optisches Highlight ;)
Marc
Ja es ist eine sehr schöne Diplomarbeit, aber eine thematische Verknüpfung zur Auswertung für Marketingzwecke, Terrorismusbekämpfung oder Demoskopien darf doch noch erlaubt sein.
Felix
Vielen Dank für das Lob und den Bericht über meine Diplomarbeit.
Meine Arbeit ist vor allem aus zwei Gründen entstanden:
1. Ich wollte Zusammenhänge in der Datenbank der Community darstellen, die alleine durch rein programmierte Abfragen nicht, oder nur schwer zu begreifen waren.
und 2. Den Betreibern des Social Networks die Möglichkeit zu geben gezielter Offline- und Online-Werbung zu schalten. Durch beide Graphen und dem daraus entwickelten Flash-Programm kann man sich sowohl aus geographischen als auch demographischen Daten seine Schwachstellen der Zielgruppe herausfiltern und darauf eingehen.
Dass dann das Ergebnis auch noch visuell ansprechend aufbereitet wurde, versteht sich für mich als Designer von selbst.
Jürgen
Du bist ein guter Designer, Felix. Nur wenige sind in der Lage, diese Qualität an Infografiken zu liefern … mit dem enormen Anteil an ästhetischem Überschuss.
robertmichael
wie sind den die poster entstanden?
ist das alles handarbeit in illustrator?
Felix
@Jürgen: Vielen Dank.
@robertmichael: Die Poster sind ausschließlich mit Hilfe von InDesign, Illustrator und Photoshop in Handarbeit entstanden. So wurden wochenlang tausende von Linien bewegt.
Wobei die zweite Stufe meiner Diplomarbeit darin bestand dieses Design in eine benutzbare Flashanwendung mit Datenbankanbindung zu transferieren, die alle Linien selbstständig zeichnet.
Marc
Könntest du das Design der einen Flashanwendung auf den anderen Inhalt ohne Probleme übertragen? So als würde man aus einem Tortendiagramm ein Balkendiagramm per Knopfdruck machen?
Also das selbe Design für unterschiedliche Inhalte der beiden Plakate in Flash anwenden?
Felix
Nein, das geht nicht und würde auch keinen Sinn machen, da für die geographische Darstellung teilweise andere Daten verarbeitet werden als sie für die demographische Visualisierung verwendet werden.
Es ist allerdings so, dass einige Datensätze, die verarbeitet werden bei beiden Graphen Verwendung finden. Nur eben einmal mit der Ausrichtung auf die Örtlichkeit und einmal auf die Masse der Mitglieder selbst.
joelle
Wenn man die Grafiken auslesen kann und dabei noch zu einer Erkenntnis kommt, dann macht die Datenvisualisierung tatsächlich einen Sinn. ;)
Jan
Leider kann ich das zweite Poster nicht im Detail auf der Website betrachten. Wenn es sich (bei dem Element in der Mitte des Posters) mehr oder weniger nur um eine Landkarte mit der geographischen Verteilung der Benutzer handelt, wäre da sehr viel „non data ink“ (E. Tufte) verwendet, um relativ wenig Daten darzustellen. Das Verhältnis „non data ink“ : „data ink“ wäre extrem niedrig und die Abbildung zwar schön, aber nicht praktisch. Daher meine Frage: Was alles wird auf dem zweiten Poster dargestellt?
Schön sehen die Arbeiten aber auf jeden Fall aus.
Felix
Da hast du natürlich vollkommen recht. Die Literatur von Herrn Tufte hat mir da auch recht gut weitergeholfen.
Allerdings ist es bei meiner Arbeit so, dass die Poster lediglich ein „Screenshot“ mit ALLEN Darstellungsmöglichkeiten der Flash-Anwendung sind. Im Programm selbst können die Linien und Grafiken ein- und ausgeblendet, kombiniert oder auch einzelne Werte herausgegriffen werden.
Felix
Falls es hier noch jemanden interessiert: Seit einiger Zeit kann man sich nun die Graphen auf meiner Webseite genauer ansehen.
Außerdem gibt es ein neues (kleineres) Projekt einer Datenvisualisierung. Eine Veranschaulichung der komplexen Vorgänge von Immobilienfinanzierungen.