Cartoon: Kardinalsünden beim Präsentieren

Der Schweizer Seminarveranstalter Hichert+Partner AG ist spezia­li­siert auf die Kommunikation von Managementberichten (MIS). Im Focus seiner Schulungen stehen Geschäftsdiagramme, verständ­liche Inhalte und wirkungs­volle Präsentationen. Das Büro wirbt mit sympa­thi­schen Cartoons, die mir eben als Postkarten (16 Motive, 12 € Netto) in die Hände fielen; es gibt sie auch auf einem Poster. Sie stammen aus der Feder von Götz Wiedenroth und sie spre­chen mir aus der Seele:

Wer hat diese Situation nicht schon mal in einem Konferenzraum oder auf einem Kogress erlebt: »Sie können das zwar nicht lesen, aber ich zeige es Ihnen trotzdem.« Wie um Himmels Willen kann man PowerPoint-Präsentatoren und Folienschleuderern abge­wöhnen, die Anwesenden mit zu viel und zu klein gesetztem Text zu lang­weilen. Hichert+Partner wird es wissen … und sensi­bi­li­siert poten­ti­elle Kunden mit dieser netten Karikatur.

Besser kann man das Problem mangelnder Selbstidentifikation (oder über­stei­gertes Selbstbewusstsein) nicht verdeut­li­chen. Ich buche eine Präsentation der Firma XYZ, ich bezahle für die Präsentation von XYZ, ich werde begrüßt von XYZ und jedes Dia erin­nert mich daran , dass XYZ spricht. Und wie war noch mal der Inhalt der Präsentation? Unterzeile des Cartoons, der eine Szene des Films »Casablanca« zitiert, mit dauer­haft einge­blen­detem Firmenzeichen der Filmgesellschaft Warner Brothers: »Ich schau Dir auf Dein Logo, Kleines«.

Die Ergänzungsdisziplin zum Malen nach Zahlen ist das Lügen mit Zahlen. Dazu gehört bei Balkendiagrammen das Verschieben des Nullpunkts nach oben, so dass sich kleine Schwankungen wie große Sprünge darstellen. »Bilder lügen oft«, sagt Hichert+Partner und zeigen ein Tortendiagramm, in dem 5 % einfach mal so groß wie 25 % darge­stellt sind. Das merkt doch keiner … die meisten Zuhörer haben sowieso schon nach der 3. Folie abgeschaltet.

Weitere 20 Cartoons und die Merkregeln dazu … (Abbildungen mit freund­li­cher Genehmigung von Hichert+Partner).


5 Kommentare

  1. Ralph

    Die erste Zeichnung sagt wesent­lich mehr aus als die berühmten tausend Wörter des Spruchs: „Ein Bild sagt mehr aus als tausend Wörter!“

    Danke für diesen sehr hilf­rei­chen Link, denn im Alltag schleicht sich der Fehlerteufel gern ein und mit Hilfe der Zeichnungen kann man selbst fest­stellen, ob man noch mit seiner eigenen Grafik auf dem rich­tigen Wege ist.

    Ralph

  2. Diuk

    25 %?
    25 min?
    egal… ;-)

  3. Jacques

    sehr inters­sant. Jeder sollte sich mal selbst damit über­prüfen. Dann wären einige Präsentationen sogar anhörbar ;)

  4. viv

    5% – genial!

  5. mirQue

    Ähem, unter der ersten Abbildung fehlen die abschlie­ßenden Anführungszeichen. Die werden soo verkauft?

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