Braucht »Atomkraft? Nein Danke.« ein Redesign?

Die Süddeutsche Zeitung fragt sich: »Laufzeitverlängerung für Atomkraftwerke? Das gilt auch für den Widerstand. Es wird also Zeit, über ein neues Design für ein altes Protestbild nach­zu­denken.« Die berühmte Sonne mit dem Schriftzug »Atomkraft? Nein Danke.« wurde 1975 von einer Bürgerinitiative gegen Kernkraft im däni­schen Aarhus entwi­ckelt. Im Original hieß er »Atomkraft? Nej tack«. Die SZ meint nur: »Nur weil die Politik einen Salto rück­wärts gemacht hat, müssen wir das nicht auch tun. Wir wollen einen neuen Look. Laufzeitverlängerung für die alten Chiffren und Logos lehnen wir ab. Also haben wir den großen deut­schen Gestalter und Typographen Erik Spiekermann gefragt, ob ihm ein paar zeit­ge­mäße Versionen zum alten Klassiker einfallen.«

Spiekermann schickte vier Varianten und seine Thesen dazu, darunter ein nur leicht aktua­li­sierter Entwurf (oben rechts), der an die zeit­lose Stärke des Originals anknüpft: die höfliche Gewaltlosigkeit. Die Alternative dazu wäre eine Verschärfung der Tonart. Süddeutsche: »Redet ihr nicht mit uns, mauschelt ihr eure Deals mit der Atomwirtschaft, nehmt ihr unser Anliegen und eure eigenen Versprechen nicht mehr ernst, dann reden wir auch nicht mehr mit euch.«


83 Kommentare

  1. Daniel

    Ich denke nicht das das Logo ein Redesign benö­tigt. Nicht immer muss etwas auf Teufel komm raus verbes­sert werden. Das Logo exis­tiert nun schon so seit vielen Jahren, wird überall erkannt und hat einfach seinen Standpunkt.

  2. Thomas Hühn

    Das rechte hat sicher den Vorteil, daß es jeder zeichnen kann (wenn man mal selbst Plakate malen will), aber es sieht mir doch sehr nach Kindergartenzeichnung aus. Speziell mit dem viel zu weit hoch­ge­zo­genen Mund. Die Schrift ist auch weniger plakativ. Obwohl, durch das Negative viel­leicht doch nicht so leicht. Weiße Eddings sind seltener als rote oder schwarze.

    Da hat das Original links etwas viel Fertigeres. Und was Verträumtes, was es auch sympa­thisch macht.

    Unabhängig davon, mal ne prak­ti­sche Frage aus Interesse:

    Wie ist das über­haupt mit Schrift im Halbkreis? Gibts da so Daumenregeln wie „over­shoo­ting“ auch dafür? Also wenn die Grundlinie eben ein Bogen ist. Und wie macht man die Spationierung? Die müßte sich ja auch ändern, weil kein konstanter Abstand zwischen den „Buchstabenboxen“ mehr existiert?

  3. Julius

    Nunja, wir haben es bereits einem Redesign unter­zogen und in das Web 2.0-Zeitalter übersetzt.

    http://​www​.vru​-berlin​.de/​2​0​1​0​/​0​9​/​a​t​o​m​k​r​a​f​t​-​w​tf/

    (Natürlich ist mir klar, dass es sich eher um eine Modifikation handelt und von Offline-Menschen nicht sofort verstanden wird.)

  4. Dave

    Horror! Ich meine die neuen Varianten.
    Sie wirken einfach tech­nisch, unper­sön­lich, kühl, beliebig …
    Genau wie die Gegenbewegung der Atomkraft nicht sein will und auch nicht ist!
    Ein Redesign ohne Bezug zu den Menschen die dieses Zeichen tragen.
    Mein „alter“ Professor hätte wohl gesagt: Thema verfehlt. Neu machen!

    Ausserdem ist der ange­lehnte Acid Smiley seit 1988 OUT!

    Gruß

  5. jlnr

    Ein meiner Meinung nach mitt­ler­weile histo­ri­sches Logo, das nicht erneuert werden muss. Symbolisiert eine so späte Rundumerneuerung nicht auch, dass das Logo zwangs­weise noch lange benö­tigt wird?

  6. Julius

    @Dave Schrecklich sind sie auf jeden Fall! Aber der Acid-Smiley ist doch seit 2007 wieder voll in!

  7. Thomas Hühn

    Wenn ich so drüber nach­denke: Wahrscheinlich müßte man die Buchstabenformen ändern (ebenso beim quer­ge­stellten Druck), oder?

    So wegen Strichstärkenwahrnehmung, vertikal wird zu hori­zontal und so.

    Hat damit mal jemand experimentiert?

  8. Sven

    Ich finde, das alte Logo hat seinen Reiz in der Unvollkommenheit und dem hand­ge­machten Look. Das ganze jetzt optisch weich­zu­spülen und gefäl­liger zu machen finde ich völlig über­flüssig und auch inhalt­lich unpas­send. Letzten Endes drückt das Logo (und die Bewegung an sich) ja auch eine gewisse Konsumkritik und einen Gegenpol zur glatt­ge­bü­gelten Öberflächlichkeit von Trends etc. aus. Ich hoffe wirk­lich, dass der Logo-Redesign-Wahn an diesem Signet vorübergeht.

  9. erik spiekermann

    Es ging weder um eine gute rein­zeich­nung noch ernst­haft darum, das alte zeichen zu ersetzen. Ich habe nur der bitte der redak­teurin entspro­chen, schnell mal darzu­stellen, wie sowas heute aussehen könnte. Also habe ich das (zusammen mit unserem prak­ti­kanten Ferdinand) in weniger als eine halben stunde in Indesign gemacht, ein paar sätze ins doku­ment geschrieben und als pdf wegge­schickt. Mir ist völlig egal, mit welchem logo die „bewe­gung” heute auftritt und denke sowieso, dass wir profis von manchen dingen die finger lassen sollten. Ich arbeite für auftrag­geber, und hier gibt es keinen.

    Das kann man jetzt prima disku­tieren, aber bitte nicht gleich wieder so verkniffen, als wenn es um die zukunft der gestal­tung ginge.

  10. Andreas

    Es wäre eine gute Idee dem Sticker ein neues Design zu geben. Die alte Version, die mitt­ler­weile mehr zum Zeitgenössischem 70er-Jahre Deko-Stück degra­diert ist, verharm­lost das Thema. Den alten Sticker nehme ich mitt­ler­weile eher als „Accessoire“ statt als Statement war.

    Die gezeigten Alternativentwürfe wären mir aller­dings zu kühl, unemo­tional und zu wenig Ausdruckskräftig was nicht unbe­dingt zur Protestbewegung und dem Thema passt.

  11. Dave

    @ Julius: Stimmt ich trage seit dem auch die alten T-Shirts auf, die noch im Schrank lagen!

    :)
    [Bitte einen Kreis drum herum zeichnen!]

  12. Jakob

    Unverständlich wie man in dem strah­lendem Teilchen eine rote Sonne sehen kann.

  13. erik spiekermann

    Spiekermann: »Redet ihr nicht mit uns, mauschelt ihr eure Deals mit der Atomwirtschaft, nehmt ihr unser Anliegen und eure eigenen Versprechen nicht mehr ernst, dann reden wir auch nicht mehr mit euch.«

    Jürgen: woher ist denn dieses zitat? Steht nicht in der Süddeutschen.

  14. Jens

    Das ist alles schon passiert: Greenpeace benutzt u.a. diese aktu­elle Form des „Atomkraf? Nein Danke.“-Logos. Davor gab es die Variante als Aufkleber, Aufnäher u.v.m. im Greenpeace Magazin seit September 2002. Der Klassiker hat auch nach wie vor Bestand vor den diversen Eigenbauten die es gibt.

  15. Jürgen Siebert

    Ich habe es der (oben verlinkten) SZ-Site entnommen (Online-Seite 2) … Hier ist es in einer Form einge­setzt, als wären es Zitate aus Deinen Begleittexten. Wenn dem nicht so ist, korri­giere ich das gerne. 

  16. erik spiekermann

    @Jürgen:
    habe dir gerade das pdf geschickt, das an die Süddeutsche ging. Mehr habe ich dazu nicht gesagt oder geschrieben.
    Meine favo­ri­sierte vari­ante habe ich dir gerade geschickt.

    Noch eines zu meinem eigen-briefing:
    Nach dem deal der regie­rung mit den ener­gie­un­ter­nehmen ist wirk­lich schluss mit lustig. Da helfen keine lustigen aufkle­ber­chen über dem paläs­ti­nenser-tuch. Hier geht’s ums geschäft.

  17. Jürgen Siebert

    Eriks Favorit:

    Die Erläuterungen dazu:
    »Die sach­liche Variante. Das offi­zi­elle Zeichen für Radioaktivität, ursprüng­lich vom US Verteidigungsministerium entwi­ckelt, steht für die tödliche Gefahr. Die Form ist die eines amtli­chen Verbotszeichens, aller­dings auf gelbem Grund. Warnend statt moti­vie­rend, eindeutig und daher ohne Worte.

  18. erik spiekermann

    Nein, Jürgen. Mein favorit ist das durch­ge­stri­chene zeichen für radio­aktiv, das du oben in der kolumne nicht abge­bildet hast.

  19. Jürgen Siebert

    OK, ich hab’ es korrigiert.

  20. Simon Wehr

    Es gäbe Wichtigeres, als über die grafi­sche Form eines Protestzeichens zu disku­tieren. Zum Beispiel sie direkt auf einer Demo oder einem der zahl­reich statt­fin­denden Montagsspaziergänge einfach zu präsen­tieren. Wie Erik schreibt: Es ist wirk­lich Schluss mit Lustig. Hier wird gerade eine Art von Demokratie prak­ti­ziert die sich mit meiner Vorstellung von Demokratie nicht deckt! Auch Menschen die nicht auf Ökostrom stehen, sollten ob dieser Vorgänge auf die Straße gehen.

  21. Tom aka Bonobo

    Um Himmels willen, nein! Zwar gefallen mir einige der neuen Designs durchaus, auch Eriks »sach­li­cher« Favorit, aber mit dem alten Design sind mindes­tens andert­halb Generationen emotional verbunden; es wird auch heute noch sofort wieder­erkannt, selbst aus Entfernungen, die das Lesen des Textes unmög­lich machen etc. etc.

    Warum also etwas daran ändern?

    Für mich ist die einzige Alternative zu diesem Klassiker die kurz danach enstan­dene Variation mit der gereckten linken Faust.

    Den Text darf man aller­dings m.E. gerne anpassen, z.B. »Atomkraft? Wat’n Schiet!« oder auch das hier erwähnte »Atomkraft? WTF?«

    Herzlichst, Tom

  22. erik spiekermann

    Warum also etwas daran ändern?

    Nochmal: design ist ein intel­lek­tu­eller prozess. Es ging auch der Süddeutschen nicht um die form eines neuen stickers, sondern darum, wie sich die visu­elle kultur geän­dert hat, ob es neue ausdrucks­formen braucht, wie man über das thema disku­tiert, was sich geän­dert hat seit Brokdorf. Diesen prozess kann man anstoßen mit sinn­fäl­ligen und sicht­baren symbolen. Wir sollten hier nicht die form meiner skizzen disku­tieren, sondern inhalt und form der poli­ti­schen ausein­an­der­set­zung. Wie das ding nachher im detail aussieht, ist mir wirk­lich recht egal.

  23. Dominik

    Das alte Logo ist einfach eine Institution. Jeder erkennt es und verbindet etwas damit. Das durch­ge­stri­chene Radioaktivitätszeichen halte ich noch für geeignet, aber der moder­ni­sierte Entwurf der alten Version wirkt lang­weilig, brav und desinteressiert.

  24. Benjamin Hickethier

    Aber wenn es darum geht, wie sich die visu­elle Kultur geän­dert habe, warum dann zu noch älteren und noch ikoni­sier­teren Symbolen und Formsprache greifen, also zB. dem allge­meinen Zeichen für Radioaktivität? Mir ist natür­lich völlig klar, dass dies eine Überforderung gewesen wäre, für eine halbe Stunde. Aber hättest Du Dir vorstellen können zu antworten, Erik, das Symbol brauche keine grund­le­gende Änderung? {die Schrift dafür umso mehr!}
    Die poli­ti­sche Debatte ist natür­lich eine ganz andere Frage.

    Eine etwas neuere Variante in der Bildsprache der AntiAtombewegung ist das (gelbe) ‘X’, das ursprüng­lich für den Tag X der Castortransporte ins Wendland steht (und deren Blockade). Es gibt ein frühes Gorleben-Blockade-Plakat (Vor-Castor) mit Motiv von Joseph Beuys, wo zumin­dest das X schon eine gewisse Aufmerksamkeit erlangt hat (u.a. wg. Verbot des Plakates).
    Wer mal im Wendland war, weiß, welch beein­dru­ckende Wirkung und Verbreitung diese Xe erreicht haben – und was für ein geeig­netes Symbol sie sind. Wer noch nicht im Wendland war, sollte sich im November dorthin aufma­chen. Transparente mit Vorschlägen für neue Antiatomsymbole, nicht nur von Edenspiekermann, sind dort gern gesehen. [www​.ausge​strahlt​.de]

    Hübsche Adaptionen des alten AntiAtom-Motives gibt es übri­gens auch von Mawil: http://​www​.mawil​.net (etwas runter­scrollen, leider Flash). ‘Atomkraft? Och nö, lasst mal lieber…’

  25. Jürgen Siebert

    Ich bin doch über­rascht, wie konser­vativ eine vermeint­lich fort­schritt­liche poli­ti­sche Gruppe argu­men­tiert, wann eine Zeitung oder ein Designer es wagen, ihr alt einge­führtes Symbol zu disku­tieren. Der Tenor fast aller ableh­nenden Kommentare ist das beam­ten­artig spie­ßige: Das haben wir schon immer so gemacht!
    Während die Anti-Atomkraft-Bewegung ihre argu­men­ta­tiven Waffen ständig neu schärft und den aktu­ellen Argumenten der Gegner anpasst, darf ein Symbol jahr­zehn­te­lang nicht ange­tastet werden.
    Selbst wenn das Signet seit 35 Jahren für »die Bewegung« steht und der Bewegung bestens steht … es bestünde ja durchaus die Möglichkeit, mit einer über­ar­bei­teten visu­ellen Kommunikation neue Mitstreiter anzu­spre­chen … viel­leicht sogar zu mobi­li­sieren. Kann doch eigent­lich nicht schaden, oder?

  26. Julius

    @Jürgen Siebert: Nun, das ist ein klas­si­sches Problem. Sobald man einen Entwurf in den Raum stellt, und sei es nur, um zu demons­trieren, in welche Richtung es gehen könnte, wird dies als fertiges Ergebnis ange­sehen. Da hagelt es natür­lich sofort Proteste. Generell ist aber natür­lich nichts gegen neue und zeit­ge­mäße Ideen zu sagen. Ich denke, ein wenig Nostalgie spielt immer mit, wenn es um die Veränderung von in die kollek­tive Netzhaut einge­brannten Symbolen geht.

  27. Florian Pfeffer

    die frage nach einem neuen symbol ist in der tat berech­tigt. es gibt für poli­ti­sche orga­ni­sa­tionen eine interessante/brisante problem­stel­lung mit namen „moder­ni­sie­rungs-falle“. wenn sich eine bewe­gung insti­tu­tio­na­li­siert und sich dann in der folge erfolg­reich ausbreitet, läuft sie gefahr, ihre basis zu verlieren. wenn sie sich aller­dings weigert, auf neue umstände entspre­chende antworten zu geben und sich auf eine nost­al­gi­sche rein­heit der lehre beruft, läuft sie gefahr, margi­na­li­siert zu werden.

    das lässt sich hevor­ra­gend am beispiel von „bündnis 90/die grünen“ studieren, die sich trotz der „falle“ mehr­mals moder­ni­siert haben und nun bei 19% liegen. wie es auch anders herum gehen kann, zeigt die spd, die sich moder­ni­siert hat und in der folge umfra­ge­werte eben­falls bei 19% getestet hat.

    die 19%, die die grünen laut umfragen im moment errei­chen könnten, speisen sich mit sicher­heit nicht nur aus den alten/verdienten kämpen der anti-atom­kraft bewe­gung der 70er.

    die chance ist gross, dass die anti-atom­kraft-bewe­gung ihr ziel tatsäch­lich errei­chen könnte, wenn sie in der lage ist, mehr menschen mit anderen sozio-kultu­rellen hinter­gründen zu inte­grieren. auch diese menschen müssen sich das symbol der bewe­gung ans auto kleben können – auch (und gerade dann) wenn das auto eher geho­bene mittel­klasse ist – oder viel­leicht etwas umwelt­scho­nender: an das revers einer strenesse-bluse.

  28. heiner glück

    oder spitzer formu­liert: wo erik spie­ker­mann drauf steht, erwartet man auch erik spiekermann.

    @jürgen siebert: viel­leicht hilft folgende hintergrundinformation 

    erik spie­ker­mann: Es ging weder um eine gute rein­zeich­nung noch ernst­haft darum, das alte zeichen zu ersetzen. Ich habe nur der bitte der redak­teurin entspro­chen, schnell mal darzu­stellen, wie sowas heute aussehen könnte. Also habe ich das (zusammen mit unserem prak­ti­kanten Ferdinand) in weniger als eine halben stunde in Indesign gemacht, ein paar sätze ins doku­ment geschrieben und als pdf weggeschickt.

    in deinem beitrag, die diskus­sion in eine andere rich­tung zu lenken.

  29. Pascal

    Hi, ich kann bei den neuen Entwürfen keinen Vorteil erkennen. Abgesehen davon finde ich das alte unter gestal­te­ri­schen Gesichtspunkten lang­weilig, aber es hat eine hohe Wiedererkennung und mein Votum würde genau aus diesem Grund für das alte sein. Wiedererkennung vor Minimalstverbesserung. Eine neue Idee, die mich jetzt begeis­tert kann ich in den Scribbles nicht entde­cken, die eine Veränderung recht­fer­tigen würde. Dann lieber die naive Lachsonne…

  30. Greenpeace Blog

    Hallo! Was für ein Zufall: Greenpeace stellt gerade heute ein neues Logo vor, das nicht nur gegen Atomkraft, sondern auch für Erneuerbare ein Zeichen setzt. Das Logo ist Gewinner eines Design-Wettbewerb auf dem Online-Kreativmarkt jovoto​.com. Zu besich­tigen ist es mit anderen Wettbewerbsbeiträgen unter: http://​blog​.green​peace​.de/​b​l​o​g​/​2​0​1​0​/​1​0​/​0​6​/​a​n​d​-​t​h​e​-​w​i​n​n​e​r​-​i​s​-​k​r​e​a​t​i​v​-​f​u​e​r​-​d​i​e​-​e​n​e​r​g​i​e​r​e​v​o​l​u​t​i​on/

  31. Dave

    @ Greenpeace Blog

    Super! Knapp 300 Ideen für 2500 Euro!

    Tipp: Warum nicht gleich ein Design Studentenwettbewerb?
    Dann hättet ihr noch mal Geld sparen können.

  32. R::bert

    Natürlich funk­tio­niert Erik’s Favorit als Zeichen am Besten. Bei einem Redesign würde ich aber eher für ein Logo plädieren, welches etwas radi­kaler die Folgen aufweist und nicht verharm­lost. Finde daher folgenden Ansatz von Kombi aus altem Logo und offi­zi­ellem Zeichen für Radioaktivität recht gut und durchaus zeitgemäß:

    Sollte man ausbauen. Im Angesicht dieses ernsten und bristanten Themas lacht mir der Totenkopf jedoch noch zu sehr.

    Totenkopf hier besser:

    @ Jens
    Durchaus inter­es­sante Ansätze, die man hier ruhig mal zeigen sollte …

  33. christoph

    »Es ging auch der Süddeutschen nicht um die form eines neuen stickers, sondern darum, wie sich die visu­elle kultur geän­dert hat« (…) »Also habe ich das (zusammen mit unserem prak­ti­kanten Ferdinand) in weniger als eine halben stunde in Indesign gemacht«

    es ging also darum zu zeigen, dass heut­zu­tage so etwas von prak­ti­kanten lieblos runter­ge­schrubbt wird? ach so.

  34. erik spiekermann

    es ging also darum zu zeigen, dass heut­zu­tage so etwas von prak­ti­kanten lieblos runter­ge­schrubbt wird? ach so.

    Mein gott, wird denn alles miss­ver­standen? Kann niemand mehr sorg­fältig lesen? Ich habe das selbst entworfen und Ferdinand hat mir geholfen mit der rein­zei­chung. Das erwähne ich, weil es sich so gehört und ich nicht der einsame design-held bin. Aber es wurde nicht „geschrubbt“, sondern ledig­lich skiz­ziert um genau die inhalt­liche diskus­sion anzu­regen, die hier zum teil statt­findet. Jeder gestalter sollte wissen, dass so eine skizze ein notwen­diger ausgangs­punkt ist, nie aber das ergebnis.

  35. R::bert

    … Deutschland und sein unge­dul­diger Perfektionismus – daran gehen wir noch zugrunde.

    Zurück zum Thema:
    Bin für neues Design, egal ob Redesign oder komplett neuen Ansatz, um der Kampagne frische Kraft einzu­hau­chen und zu zeigen: das Thema ist uns immer noch ernst. Ich denke aber die »Wie Du mir so ich Dir«-Taktik hat doch geschicht­lich mehr als oft gezeigt, dass sie nicht des Rätsels Lösung ist.
    Ich kann daher die Aussage »Redet ihr nicht mit uns, mauschelt ihr eure Deals mit der Atomwirtschaft, nehmt ihr unser Anliegen und eure eigenen Versprechen nicht mehr ernst, dann reden wir auch nicht mehr mit euch.« nicht nach­voll­ziehen. Ist das nicht Kindergarten?

  36. erik spiekermann

    Danke, R::bert. Genau darum geht es. Ich dachte bisher, nur unsere auftrag­geber könnten nicht mehr unter­scheiden zwischen idee, konzept, skizze und umset­zung. Aber anschei­nend ist das ein allge­meines phänomen.

  37. R::bert

    @ erik spiekermann
    Gern. Vielleicht sind unsere »Skizzen« aber auch manchmal schon zu »perfekt«, als dass sie als solche wahr­ge­nommen werden und schüren deshalb zu hohe Erwartungen.

    Gibt es noch eine Stellungnahme zu meiner Kindergartenfrage von Dir? ; )

  38. tom

    Ja, irgendwie muß das Zeichen radi­kaler sein als das gezeigte. Die dras­ti­schen Folgen eines Atomunfalls sollten irgendwie gezeigt werden. Aber Missbildungen und vebrannte Erde lassen sich schlecht in ein Logo verpacken.

    Die Tatsache, daß das alte Logo noch immer in Verwendung ist, zeigt doch, daß sich sich seit den 1970er Jahren nichts verän­dert hat. 40 Jahre Kampf gegen Windmühlen. Die Atomkrafwerke produ­zieren weiterhin Störfälle und der strah­lenden Müll wird nach wie vor im Wendland verklappt. Die Schöpfer der „Atomkraft? Nein Danke!“ Sonne sind mit Sicherheit von einer kürzeren Halbwertzeit des Logos ausgegangen.

  39. BAR M Grafikdesign

    Dass das alte Design ohne große Veränderungen viel Potential hat, beweist die Verwendung in der letzten Zeit.


    Sicherlich ist eine Modernisierung und stän­dige Erneuerung des Key Visuals der Bewegung nicht nur wünschens­wert, sondern notwendig. Da helfen auch nicht die gut gestal­teten Signets von campact und .ausge­strahlt, die Entwürfe auf dem Greenpeaceblog oder die mehr­fache Modernisierung der Grünen (tolle Sidebanner).

    Die Latte ist mit der gut veran­kerten, kämp­fe­risch-mensch­li­chen roten Sonne sehr hoch gelegt. Aber es ist nicht unmög­lich. Machen wir uns dran.

    Vorschläge sind vorzu­legen: Bitte gut sichtbar in Formaten ab DIN A0 aufwärts am Samstag, 6. November, 13 Uhr, auf dem Marktplatz von Dannenberg (Elbe).

    Eigne Erweiterung des Briefings erwünscht, krea­tives Texten in deutsch und neudeutsch ausdrück­lich erlaubt.

  40. BAR M Grafikdesign

    PS.: Da ist die Auftaktveranstaltung zu den dies­jäh­rigen Castor-Tagen. Die Gelegenheit, mit Schwarz-Gelb zu kommunzieren.

    Wer nicht kommt, muss seinen Teil Atommüll im eigenen Garten vergraben.

  41. christoph

    »Ich dachte bisher, nur unsere auftrag­geber könnten nicht mehr unter­scheiden zwischen idee, konzept, skizze und umsetzung.«

    wenn man neben das exis­tie­rende sonnen­symbol ein rede­sign stellt, das eine formal verän­derte sonne zeigt, wird ja keine neue idee skiz­ziert sondern eine neue umset­zung zur diskus­sion gestellt.

  42. Sonnendeck

    Das bishe­rige Signet zeigt ein Nutzenversprechen, eine fröh­lich schei­nende (nicht strah­lende) Sonne.

    Die Umgestaltungen zeigen oft nur Warnung, Tod und den drohenden Kollaps. Das ist aber mehr oder weniger bewusst. Will ich moti­vieren oder schockieren?

    Ich bin für moti­vieren mit neuer Power, die nicht durch ein mono­tones und super­de­signtes Zeichen daher­kommt, sondern durch Masse und Bewegung. Warum nicht eine Art Baukasten mit einigen grafi­schen Grundformen, an dem sich alle bedienen und die alle kombi­nieren können? Je nach mögli­chem Medium und Budget.

    Und nicht nur Wut und Ohnmacht durch ein bedroh­li­ches Zeichen ausdrü­cken sondern an sich und die Kraft der Mitstreiter glauben…. mit einer sonnigen und zukunfts­wei­senden Gestaltung…

  43. Mark

    sorry aber das alte logo ist für mich einfach immer noch der favorit, es wirkt irgendwie verträumt, liebens­würdig, als würden menschen hinter diesem logo stehen und nicht bloß eine organisation.

    die neuen logos sehen aus wie in 30 minuten in inde­sign hinge­klatscht. zu tech­nisch, zu behäbig. hat nichts mit aktua­lität zu tun. ein gutes logo ist zeitlos und nicht aktuell.

    BITTE bleibt beim alten logo!

  44. anderer tom

    Anstatt der lachenden Sonne hätte man besser Frau Merkel in die Mitte gesetzt. Mit herun­ter­ge­zo­genen Mundwinkeln natür­lich. Klarer kann man’s wohl kaum kommunizieren.

  45. anderer tom

    @ Greenpeaceblog

    Wenn das so weiter geht mit den flächen­de­ckenden Windrädern und »Windparks«, wird man demnächst wohl ein Logo-Design gegen diese Umweltverunstaltung entwi­ckeln müssen, die im übrigen auch immer noch Atomstrom braucht.

  46. Zippo

    Ein Logo, das vom Schüler bis zum Rentner jeder kennt und sofort wieder­erkennt (auch auf Distanz) braucht kein Redesign. Ein solches Logo ist perfekt.

    Viele Grüße von Zippo!

  47. jamie oliver

    Gewisse Dinge scheine ich auf Fontblog nicht zu verstehen. Da macht man in einer Halbenstunden schnell mal ein Logo und regt sich dann auf und findet die Leute spiessig die lieber das alte wollen als irgend etwas das ganz schnell mal skiz­ziert wurde. Entweder man macht was richtig, steht dazu, dann muss man sich auch nicht verste­cken und raus­reden. Aber sorry über Entwürfe solcher Qualität muss man nicht disku­tieren find ich. Da bin ich gerne spiessig und sage auch lieber das Alte. Vielleicht auch noch weil ich als kleines Kind mit diesem Zeichen fried­lich demons­triert habe und als Erwachsener mit meinen Kinder wieder.

  48. bianca

    : keeps smiling.

  49. Immer noch die gleiche Vroni

    Eriks Favorit ist zu „desi­gnig“.

    Da es das Logo einer Bürgerinitiative war und ist(?), also vom Volk kommt und nicht von Werbeprofis, halte ich das zu Designige in diesem Fall für einen mittel­schweren Tonality-Fehler. Und nicht nur für eine geschmäck­le­ri­sche Angelegenheit, für die man sein kann oder nicht. Hat auch dann mit spießig nichts zu tun.

    Sorry Erik und Jürgen

  50. paullsen

    Ich kann die über­raschte Reaktion von erik spie­ker­mann nicht verstehen.
    Woran sollte denn ein Leser erahnen, dass diese Designs
    nur mal eben das spon­tane Werk einer schnellen halben Stunde
    waren und nicht das Ergebnis eines ausge­tüf­telten Auftrags?

    Übertragen in die Wirtschaft: Wenn ein Kunde ein neues Logo sieht,
    denkt er ja auch nicht darüber nach wie lange wurde daran gearbeitet,
    sondern sagt nur gerade heraus „gefällt mir“ oder „gefällt mir nicht“.
    Punkt.

    Und genau das ist hier auch passiert – und dann wundert ihr euch?
    Wenn man nach­träg­lich erfährt, dass dafür nur eine hektische
    halbe Stunde Zeit gebraucht wurde, kann man sagen „Respekt!“
    aber gleich­zeitig ist es auch erlaubt, wenn man diese Designs
    trotzdem nicht unbe­dingt besser als das alte findet.

    Und auch die Betonung darauf, dass es eigent­lich garnicht
    um diese neuen Beispiele gehen würde, sondern lediglich
    um ein „Gedankenexperiment“ und eine völlig allgemeine
    Diskussion, ob man das alte Logo erneuern soll, geht so
    nicht aus dem Artikel klar hervor und wurde dann nur als
    Kommentar nachgereicht.

    Also wenn der Artikel für jeden Leser so aussieht,
    dass es hier um die Wahl zwischen diesen Beispielen geht,
    dann finde ich es schon seltsam, wenn ihr euch nachträglich
    beschwert, dass die Leser euch ihre Wahlentscheidung mitteilen.

    Deswegen habe ich auch gar kein Verständis für die Art,
    wie Jürgen Siebert hier die Leute angreift
    und als „beam­ten­artig spießig“ diffamiert.
    Das ist ja wohl eine Reaktion wie aus dem „Bilderbuch
    der Vorurteile“ von Künstlern und Kreativen:
    Wenn dem Kunden oder anderen Leuten mein neues Design
    nicht gefällt, dann sind die anderen einfach zu doof diese Kunst
    zu verstehen oder ist der Kunde eben ein kleiner Spießer,,,
    Ja, die Welt kann so einfach sein. Dass das alte Design
    einfach besser ist, als mein neues würde der Kreative
    also garnicht in Betracht ziehen?

    Was ihr aber völlig igno­riert (und da gehe ich gerne
    nochmal auf den Punkt Grundsatzfrage und Diskussion ein),
    ist doch allerwichtigste:
    Veränderung bringt nur dann einen Vorteil, wenn man sich
    zum besseren verän­dert. Es bringt also nichts zu fragen,
    würdet ihr theo­re­tisch viel­leicht irgendwie irgendeiner
    jetzt noch völig unbe­kannten Änderung zustimmen???

    Ja hallo, das ist doch DER Punkt: Wenn mir jemand
    ein bessers Logo zeigt, sag ich sofort JA her damit,
    wir wollen das neue, weil es besser ist.
    Aber einfach nur theo­re­tisch zu fabu­lieren, ob man
    es viel­leicht irgendwie verbes­sern könnte ist völlig
    ziellos, unpro­duktiv und am Thema vorbei.

    Deswegen finde ich so einen Wettbewerb wie
    den von Greenpeace auch sinn­voll, nur so schafft
    man konkrete Ideen und Vorschläge auf die man eine
    Antwort geben kann. (obwohl ich leider auch das neue
    Design von Greenpeace nicht viel besser finde).

    Also von Leuten zu forden, sie sollten einfach auf
    Teufel komm raus alles verän­dern ohne dass
    klar ist was über­haupt verän­dert werden soll,
    ist Unsinn. Wenns am Ende schlechter als vorher
    aussieht, bringt das keinen Gewinn einfach dem
    hippen Zeitgeist hinerher zu rennen und zu glauben
    nur weil etwa neu ist ist es auto­ma­tisch „besser“.

  51. BigWhoop

    Ein Logo für Atomkraftgegner ist voll­kommen unnötig und deplat­ziert, weil viel zu harmlos und nicht ernst zu nehmen.

    Demonstranten sollten Transparente auf die Demos tragen auf denen man Fotos mit kotzenden Strahlenkranken sieht, denen Blut aus den Ohren tropft. Missgebildete Kinder und wuchernde Tumore. Alles andere kann man zu gut ausblenden. Eine lachende Sonne oder ein durch­ge­stri­chenes Warnzeichen ist doch selbst schon eine Verharmlosung. Selbst der Totenkopf von Greenpeace ist zu sehr Pop und könnte auch das Logo einer Band oder eine Videospiels sein.

    Nach dem Unglück in Tschernobyl ordnete die russi­sche Regierung das Militär an die Aufräumarbeiten durch­zu­führen. Das waren Tausende Beteiligte, Wer sollte das in Deutschland machen wenns zum GAU kommt? Mir fällt niemand ein der sich, auch bei Androhung von Strafe, dafür hergeben würde. Deshalb könnte der visu­elle Ausdruck und Ton auch gerne bis an die Schmerzgrenze gehen.

  52. Thomas Hühn

    Oder eine Entgegnung zu meiner „Kindergarten“-Anmerkung?

    Ich bin Laie, kein Designer. Aber ich denke, ich habe ganz hand­feste Gründe genannt, warum ich eines der Logos unpas­send und auch hand­werk­lich ungünstig finde. Hier im Blog reden doch immer alle davon, daß es „funk­tio­nieren“ muß, nicht nur schön aussehen. Ich sehe noch immer nicht, wie man das als poli­ti­scher Aktivist „mal eben“ schnell auf ein Bettlaken malt.

    Jetzt kann man mich natür­lich als „vermeint­lich poli­tisch fort­schritt­lich“ abkan­zeln. Man könnte mir aber auch erklären, *warum* dieser Logoentwurf so ist, wie er nun ist.

  53. DanU

    liebe kollegen, verbraten wir die zeit lieber auf der demo. da kann man auch ordent­lich disku­tieren. ;) trotzdem – danke erik, jürgen und die anderen das thema irgendwie anzu­schieben und publik zu machen. welches symbol man der atom­lobby und dieser „regie­rung“ entge­gen­hält ist mir in diesem fall voll­kommen latte – retro, desi­gnig, sogar gesetzt in comic sans ;) shitegal, haut­sache sie sehen viele menschen mit in die luft gerreckten armen. in stutt­gart haben wir gestern den landtag umzin­gelt… leute, auf die strasse! und da gibts noch mehr themen wo „sie“ uns verschau­keln wollen!

  54. Jürgen Siebert

    Gewisse Dinge scheine ich auf Fontblog nicht zu verstehen. Da macht man in einer Halbenstunden schnell mal ein Logo und regt sich dann auf und findet die Leute spiessig die lieber das alte wollen als irgend etwas das ganz schnell mal skiz­ziert wurde. 

    Einfach alles lesen, Jamie, dann wirst du es verstehen (ist leider inzwi­schen viel Text geworden, was ich gar nicht erwartet hatte). Erik hat mehr­fach betont, das es nie um ein Redesign oder um den Austausch des alten Zeichens ging. Die Redaktion der SZ fragte schlicht, ob man heute ein solches Zeichen anders sieht oder anders gestalten würde. Zu diesem Zweck war Erik einge­laden, (schnelle) Idee zu senden – mehr nicht.
    Unterm Strich bleibt: Manche wollen es gar nicht richtig verstehen, sondern haben Spaß daran, eine »heilige Kuh« zu vertei­digen (die niemand schlachten wollte). Ein biss­chen so wie: Hauptsache Demo, egal gegen was.

  55. der andere Christoph

    ich mag Spiekermanns Acid-Sonne. Sieht nicht so nach Jute-Beutel aus.

  56. erik spiekermann

    Wäre einfach toll, wenn alle emsigen schreiber hier zuerst den artikel in der Süddeutschen Zeitung gelesen hätten. Dann wüssten sie, dass es keinen auftrag geben kann, der „bewe­gung“ ein neues zeichen zu verpassen. Wer soll denn der auftrag­geber sein? Die frage der redak­teurin war genau, wie Jürgen es oben zitiert. Leider sehen unsere digi­talen skizzen auch nach einer halben stunde Indesign immer schon fertig aus. Hätte ich ande­rer­seits mit filzern oder bunt­stiften analog skiz­ziert, hätten mich die glei­chen leute der nost­al­gi­schen verklä­rung bezich­tigt oder sich beschwert, dass man repros solcher skizzen schlecht erkennen kann.

    Also, liebe kollegen: keine angst, der Spiekermann nimmt euch diesen auftrag nicht weg. Die diskus­sionen mit einem solchen „auftrag­geber“ würde ich nicht aushalten. Ich habe genü­gend diskus­sionen mit auftrag­ge­bern aus der alter­na­tiven szene hinter mir (u.a. übri­gens mit den Bündnisgrünen 1990, als Alex Branczyk bei uns das logo neu gezeichnet hat) und weiss, dass gestal­tung nicht basis­de­mo­kra­tisch funktioniert.

  57. erik spiekermann

    Eriks Favorit ist zu “desi­gnig”.

    Aber vroni, ich habe doch nur das echte zeichen für radio­ak­ti­vität genommen und rot durch­ge­stri­chen. So sieht jedes verbots­zei­chen aus. Was ist daran denn „desi­gnig“? Generischer geht es kaum.

  58. erik spiekermann

    Gibt es noch eine Stellungnahme zu meiner Kindergartenfrage von Dir?

    R::bert: auch du soll­test den artikel lesen. Das zitat ist nicht von mir. Das hatte Jürgen auch schon miss­ver­standen. Und falsch zuge­ord­nete zitate muss ich nicht kommentieren.

    So, schluss für heute.

  59. heiner glück

    jürgen siebert: Einfach alles lesen, Jamie, dann wirst du es verstehen (ist leider inzwi­schen viel Text geworden, was ich gar nicht erwartet hatte). Erik hat mehr­fach betont, das es nie um ein Redesign oder um den Austausch des alten Zeichens ging. 

    … oder einfach deine eingangs-post korrigieren.

  60. R::bert

    @ erik spiekermann
    Daher habe ich auch nach­ge­fragt, weil ich mir schon denken konnte, dass es so sicher nicht von Dir gemeint war. Aber leider konnte ich in den bishe­rigen Kommentaren nicht lesen, wie es dann gemeint war, auch nicht im Artikel der Süddeutschen. Ich nehme an, Du bleibst dialog­be­reit. Wie auch immer: das Böse ist nur mit Gutem zu überwinden ; )

    In diesem Sinne
    lieben Gruß!

  61. Uwe Borchert

    Hallo,

    das alte Logo hat einen hohen Wiedererkennungswert und kann sehr leicht von Hand nach­ge­zeichnet werden. Diesen Vorteil würde ich nicht für ein dumpfes Nachblöcken von Mode aufge­geben wollen. Diese Beurteilung basiert auf meiner Tätigkeit als Propagandahilfskraft und harten Randbedingungen im Felde. Die sind ganz weit weg von den weichen und trockenen Sesseln im warmen Büro. Inverse Smileys auf alten Bettlaken von Hand nach­malen lassen? Bitte macht einen Realitätscheck! Hier geht es um wich­tige Ziele und nicht nur um Design.

    Des weiteren miss­fällt mir das sauer­töpfig-pessi­mis­ti­sche. Wenn schon dann einen posi­ti­vis­ti­schen Spruch wie ,,Atomkraft ist totsi­cher!“. Immer dieses nega­tive Weltbild … einfach schrecklich. ;-)

    MfG

  62. Jürgen Siebert

    Ich glaube es hilft, wenn wir alle mal selber nach­lesen, was die Redakteurin geschrieben hat. Sie zitiert NICHT Erik Spiekermann, sondern inter­pre­tiert seine Skizzen:

  63. erik spiekermann

    Wunderbar. Leider ist das thema nicht mehr so heiter und lustig.

  64. p5

    Der Subtext der meisten hier disku­tierten Entwürfe (alt und neu) erzählt doch – unge­wollt – von Technik-Unwissen. Wenn ich heute das Zeichen neu gestalten wollte, würde ich daran arbeiten zu zeigen, dass man eben Atomkraft nicht abschaffen kann (sowenig wie Erdanziehungskraft), dass man aber aus guten Gründen gegen den Betrieb von Atomkraftwerken sein sollte. Daher ist der Spiekermann-Entwurf ja auf dem rich­tigen inhalt­li­chen Weg. Aber der Spruch müsste geän­dert werden. Man kann ihn nicht so plakativ verkürzen, ohne falschen Subtext zu senden. „Atommüll? Nein danke!“ vielleicht.

  65. Till

    Die neuen Entwürfe lassen meiner Meinung nach die Hälfte der Botschaft, die im alten Logo steckt, weg – nämlich die, dass hinter dem Protest eine leben­dige Bewegung steckt. Spiekermann argu­men­tiert ja damit, dass ein neues Logo „mehr Härte“ ausstrahlen müsse, um den Ernst der Sache rüber­zu­bringen – für mich geht’s aber auch darum, dass es eben nicht um tech­no­kra­ti­sche Variante A vs. B geht, sondern um eine dezen­trale, fehler­freund­liche, offene Technik, die gegen­über der zentra­lis­ti­schen GAU-Technologie befür­wortet wird. Und das kommt für mich gerade in der „Unbeholfenheit“ des 35 Jahre alten Logos richtig rüber.

  66. R::bert

    @ Jürgen
    Frage mich gerade wozu diese Diskussion nütz­lich ist, wenn es sowieso kein Fazit gibt, keine Entscheidung, keinen Auftraggeber. OK – das Thema wurde wieder in den Fokus geholt. Aber trotzdem auch schade für die Mühe vieler Kommentatoren, Ihre guten Ansätze (sowohl inhalt­lich, als auch gestal­te­risch) einzu­bringen, wenn diese dann doch im Nirvana eines FB-Archivs verschwinden werden, oder? Was möch­test Du mit dieser Diskussion bezwecken?

  67. Jürgen Siebert

    Das musst Du die Süddeutsche Zeitung fragen. Ich habe mir das Thema nicht ausge­dacht. Ich habe es ledig­lich aufge­griffen, um es mit Designern zu disku­tieren. Da gehört es eher hin als an baye­ri­sche Stammtische. Ansonsten: Jeder entnimmt der Diskussion die Erkenntnisse, die ihn weiter bringen.

  68. gromek

    meine güte, was kann man doch hierzu hin und her disku­tieren… ein wenig über­ra­schend für mich ist aber, dass es kaum einer der neuen entwürfe wirk­lich mit aus“strahlung“ und prägnanz des origi­nals aufnehmen kann. außer viel­leicht der graue von Greenpeace mit dem toten­kopf. wobei ich tatsäch­lich – nach zunächst spon­tanem „farb­ver­missen“ nicht sicher bin, ob das „tote“ grau hier nicht irgendwie sogar seine berech­ti­gung hat…

  69. yve

    ich habe die anderen vorschläge nur über­flogen und fest­ge­stellt, dass das scheinbar nur beispiele sind:
    dann häten lieber keine gemacht werden sollen!das ist doch lächerlich.
    die alte ist SUPER!nicht alles muss erneuert werden…!

  70. M

    Hab grad das hier gesehen :)

  71. phanta.sia

    aus aktu­ellem anlass habe ich mich durch die diskus­sion gelesen. mir ist aufge­fallen, dass viele die lachende sonne als 

    irgendwie zu fröhlich

    und 

    zu positiv

    erfahren.

    aber genau das will diese lachende sonne auch sein. denn diese lachende sonne, ob mit oder ohne gereckte faust (hinter der dann mehr nach­druck steckt) bietet neben der text­aus­sage „atom­kraft? nein danke“ gleich die alter­na­tive an.

    darum ist dieses logo so freundlich:
    menschen, die es verwenden, machen neben dem, wogegen sie sind, gleich­zeitig öffent­lich, wofür sie sind.

    ich als gestal­te­ri­sche laiin bin total verwun­dert, dass diese so einfache symbo­li­sche botschaft von allen kommen­tie­renden profis offenbar niemand wahr­ge­nommen hat.

    oder habe ich da was überlesen?

  72. Mel Ich

    Ich stimme phanta.sia zu. Das ist nämlich der Punkt. Alle Alternativen mahnen an (mit Totenköpfen etc.), während das Original einen mögli­chen Ausweg zeigt. Zudem ist es gerade durch seine unper­fekte Art sympa­tisch und lädt es auch Leute dazu ein es von Hand auf Transparente zu zeichen. Ich finde es super so.

  73. christian

    also ich als grafiker in der werbe­brache kann diesen re-design nichts abge­winnen. wozu etwas verän­dern, wenn es sich seit jahr­zehnten bewärt hat? schon mal etwas von wieder­erken­nungs­wert gehört? wenn das thema -speziell heute- nicht zu ernst wäre, könnten ein paar schlau­meier ja auch den spon­gebob-kopf rein­setzen. der slogan selbst wurde merk­wür­di­ger­weise von keinem selbst­er­nannten desi­gner ange­tastet und verän­dert! „wozu atom­strom? bei uns kommt der strom aus der steckdose!“

  74. Silbia

    Wettbewerbe finde ich blöd: Die Geschmäcker sind zu verschieden. Mir persön­lich gefällt auf der Greenpeace-Homepage aber die dritte Idee am besten. Und nimmt man Werbewettbewerbe in Österreich her, so fällt mir der Twister ein, zu dem sich viele Firmen melden und viel Geld dafür bezahlen, da sie glauben, der beste würde gewinnen. Leider ist jedes Jahr eine neue Klagenfurter Agentur unter den Gewinnern, die mit der Agentur vom Vorjahr eine Geschäftsverbindung hegt oder die Gewinner teilen sich die Jobs eines Ausbildungszentrums der Wirtschaftskammer, manche Agenturbesitzer sind sogar mitein­ander verwandt. Wer diese Leute einmal kennen­ge­lernt hat, weiß wie’s läuft. Traurig aber wahr! Sogar der Wiederholungsfaktor ist ekla­tant: immer wieder die glei­chen Namen. Denn: Wer einen Twister im Büro hat, gilt als beson­ders toller Hansel und bekommt die Aufträge nur so zugeschmissen.
    Silbia Garcia

  75. Kurt

    @ paullsen

    Ich gebe dir recht, Paullsen! Zumindest größ­ten­teils. Dennoch sollte man nicht glauben, dass, was die Allgemeinheit annimmt (meis­tens sind dies einfache und/oder lustige Darstellungen), auch das Beste ist. Um es als (hier!) Aufkleber zu verkaufen schon, aber trotzdem nicht, um etwas in den Gedanken der Kunden zu veran­kern. Klingt wie ein Widerspruch – ist es aber leider („leider“ gilt für Werber!) nicht, was die Sache doppelt kompli­ziert macht. Was nützt jemandem die sprach­liche Genialität, wenn ein Großteil der anzu­spre­chenden Zielgruppe an anomi­scher Aphasie leidet (dies­be­züg­lich hast du recht!) und umge­kehrt? Muss er sich dann fügen oder darf er auch mal dane­ben­liegen? Nein, darf er nicht! Also besteht die große Kunst (beson­ders bei Logos, Photos …) darin, unter­schwellig zu agieren, viel­leicht gar tachisto­sko­pisch (nein, funk­tio­niert auch nicht), will man nicht nur kurz­fris­tige Verkaufserfolge erzielen. Sonst gibt’s ein kurzes Donnerwetter, danach aber, da herrscht Ebbe.

  76. Kurt

    Wenn ich mir die Aufkleber noch­mals ansehe, muss ich fest­stellen, dass doch die ältere Version am besten in den Köpfen veran­kert bleiben dürfte; sie fällt von den vier vorge­stellten einfach am meisten auf. Aber diese Graphik ist nicht effektiv genug, um eine Anti-Atom-Haltung auszu­lösen: Solche Haltung muss schon vorher bestehen, um dann einen Kaufanreiz für den Kleber auszu­lösen. Der umge­kehrte Fall wäre für die Graphikerin die bessere Reputation. Jene Grafik am LKW (Daves Wunschlogo) mit einem entspre­chenden Spruch funk­tio­nierte dies­be­züg­lich besser.

  77. K. E.

    An Paullsen und an alle,

    die ich jemals (zumin­dest bisher!) mit dem @-Zeichen versucht habe zu kontak­tieren: Ich bin bisher nicht sehr vertraut gewesen mit euren Zeichen. Ich habe nicht gewusst, dass ihr dieses Zeichen: @ dafür verwendet(,) um auszu­drü­cken, dass man über etwas lacht. Ich habe gedacht, es bedeu­tete: (zum Beispiel) „an“ Paullsen. Sorry, dass ich dadurch einen falschen Kontext herge­stellt habe. Ab heute werde ich dieses Zeichen richtig anwenden und deswegen vermut­lich nicht mehr brau­chen. Denn: Zu lachen gibt es leider selten was!

  78. Stefan

    Was Silvia da sagt, sollte man immer im Hinterkopf behalten!

  79. Silbia

    @ Stefan

    Silbia mit „b“ – nicht mit „v“!

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