Bionade macht aber auch alles richtig
Erst der richtige Herstellungsprozess zur richtigen Zeit. Dazu der unschlagbare Name, der praktisch eine Getränkegattung für sich beansprucht. Und jetzt die wunderbare Werbekampagne auf allen Kanälen: Plakate, Funkspots und Video. Alles auf dieser Seite zu bewundern.
35 Kommentare
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Hans
danke! danke! danke! jürgen siebert, für die würdigung dieser leistung. ich stand bisher nur ehrfurchtsvoll vor den plakaten: die um die fotografierte BIONADE drumherum drapierten früchte und lebewesen sind überaus gekonnt aquarelliert. für mich erst auf den zweiten blick erkennbar. wunderbar.
jpf
Verzeihung, das »Köstlich!« war natürlich für diesen Beitrag vorgesehen…
Jürgen
»Köstlich« passt immer … ;-)
jpf
Das ist wahr – und es verbleibt zu wünschen (bei diesen Temperaturen ): Wohlsein!
Jürgen
Ich trinke Bionade seit 8 Wochen regelmäßig und musste feststellen, dass man die vier Aromen nur mit sehr viel Gefühl auf den Geschmacksknospen unterscheiden kann. Macht mal den Blindtest unter Freunden! Ist echt nicht einfach … Gut gekühlt schmecken alle vier Sorten fast gleich, bei Zimmertemperatur erkennt man die Unterschiede.
chriz the wiz
Heute hat mich die Hitze auf dem Tag der Schrift in Kiel auch dazu getrieben die gekühlte Geschmacksrichtung Hollunder zu trinken. Nicht mein Fall und einen großen Unterschied zu anderen Sorten die ich vorher irgendwann mal getrunken hatte konnte ich tatsächlich nicht wirklich feststellen. Aber dieses »köstliche« Design hat mich einfach dazu verführt ein Stück Natur zu kosten. Funktioniert!
Jürgen
Holunder ist anders, auch durch die kräftige rote Farbe (Psychologie). Aber versuch mal Kräuter, Litchi oder Ingwer-Orange herauszuschmecken … gekühlt fast unmöglich … im warmen Zustand schon eher zu unterscheiden.
Benjamin Hickethier
Gibt’s auf der Typo08 Bionade? Wollte ich sowieso schon vorschlagen. Kathrin?! ;-)
fhuber
Alles richtig?
Moment, wir sind ja hier im FONTblog.
Und wer die Bernhard modern so klein und mit so geringem Durchschuss aber mit erzwungenem Blocksatz setzt auf dem Etikett, den bestraft die Lesbarkeit.
Das ist jetzt nicht so »richtig«
Die Kampagne ist aber trotzdem genial :)
Jens
die Logogestaltung (nicht der Name) wirkt für ne Limo ungewöhnlich streng, finde ich. Könnte ich mir auch gut für eine Zigarillomarke oder sowas vorstellen. Vielleicht hängt das mit den Farben oder dem vom Royal Air Force-Logo stark inspiriertem ‚O‘ zusammen.
http://img505.imageshack.us/img505/9452/raf2fb78e4ee2ro0.png
‚A‘ und ‚N‘ sieht von weitem aus wie der Niveafont (Metro-Bold). So wirkt das ganze zwar etwas Retro, aber das ist wohl Absicht. Sonst aber gelungen… :)
microboy
über die details auf dem etikett hab ich mich auch schon geaegert – die kampange ist dafür umso besser! und anscheinend gibts auch ne neue sorte – bionade forte! was auch immer das sein soll. vorerst bleib ich bei kraeuter … :)
Valentin Beyer
an Jürgen und Co:
Bionade schmeckt wahrscheinlich desshalb weniger unterschiedlich, weil sich das Gehirn an die fetten Aromen der Chemieindustrie gewöhnt hat und feine subtile Geschmäcker so keine Chance mehr haben.
Viele Grüße
Marc
Eine stille, leise Bitte für eine bessere Welt:
Bitte noch am Bionade Logo feilen: Das Versal »D« (vor allem) und »B« im Schriftzug sehen im Detail der Konturen »gurkig« aus, das kann man doch besser machen in einer besseren Welt. Das »O« hat auch keine »gurkigen« Konturen, insofern sind die Konturen des »D« nicht schlüssig.
Nick Blume
Na, was passiert, wenn man ne Bionade ins Tiefkühlfach legt… Hier bei flickr…
Nick Blume
Dadurch daß ich gerne Biosachen esse und auch die Geschmacksnuancen feiner (vielleicht liegt´s daran) unterscheiden kann, merke ich schon den Unterschied. Man muss es schmecken… aber Hand auf Herz: es ist nicht einfach.
Marc
Tja Nick und wer muss dann aufwischen?
Alex
Ich weiß, es ist irrational, aber immer wenn ein Hype um Dinge gemacht wird, vergeht mir jegliche Lust darauf. Ich trinke schon seit Jahren keine Bionade mehr, eben darum. Und natürlich auch, weil es mir nie besonders gut geschmeckt hat (wie verdünntes Fruchtschorle, aber wer’s mag…), dann lieber Wasser.
Ehrlich gesagt empfinde ich die Kampagne als einen relativ scheinheiligen und plump gemachten Köder, der der bio-geilen Masse hingeworfen wird. Wieder mal wird ein Stück Kultur von einer Marke vereinnahmt und alle jubeln. Und es wundert mich, daß die Kampagne im sonst so kritikfreudigen Fontblog so gut ankommt.
Till Westermayer
Marc hat Recht mit dem „D“, finde ich. Und ansonsten: meinem Empfinden nach schmecken die Geschmacksrichtungen durchaus unterschiedlich — Holunder erst recht, aber auch Orange und Kräuter sind durchaus differenzierbar. Und Litchi mag ich nicht …
Marc
Nachdem ich heute durch diesen Blog angeregt Ingwer-Orange und Kräuter gekauft und getrunken habe (bei Zimmertemperatur), sehne ich mich jetzt nach einer Kanne Grünen Tee oder einem Espresso und Leitungswasser. Mir ist die Bionade zu süß und zu klebrig und eine bessere Welt konnte ich auch nicht entdecken. Unterscheidbar finde ich sie schon, aber nur jeweils der erste Schluck, danach nur noch chininartiger prickelnder Klebegeschmack. Trotzdem wünsche ich den Unterfranken viel Erfolg. Nachdem sie sich selbst gerettet haben, können sie ja nun, aus der wirklich schönen Rhön heraus, die Welt retten und Coca-Cola unbeabsichtigt Marktanteile abluxen. Erstaunlich für ein Bioprodukt!
Daniel
Dass sich bisher noch keiner über die Webseite beschwert hat, wundert mich aber doch. Die finde ich grausig.
Und Bionade ist nicht immer gut :)
http://www.3dmax.de/?jump=208306
Simone
Naja, ich wüsste ja gern, worum es überhaupt geht. Aber so ein bisschen hab‘ ich’s jetzt mitbekommen. Und eine Limonade mit so einer Aufmachung hätte in Italien sowas von keine Chance. Genauso wie alles, was Bio ist. Nicht weil man nicht gesund ist, sondern eher weil das meiste, was man ist in der Region hergestellt wird, also von sich aus schon bio ist. Da wäre man bei ‚bionade‘ scon eher sehr skeptisch.
Zum Rest kann ich mich nicht äußern, leider, weil ich’s nicht kenne, nicht gesehen habe.
Jürgen
Für Simone: Bionade ist eine biologisch hergestellte Limonade, die ähnllich wie Bier durch Vergärung hergestellt wird. Der Braumeisters Dieter Leipold hat das Verfahren 1995 erfunden (und patentiert) und damit eine vor dem Konkurs stehenden Privatbrauerei gerettet.
Nachdem das Getränk zunächst in Kurkliniken, Fitnessclubs und Bioläden Abnehmer fand, nahm 1997 ein Hamburger Getränkegroßhändler Bionade ins Sortiment auf. Die Marke hielt Einzug in Hamburger Kneipen und wurde zum Szenedrink: ein nichtalkoholisches Getränk in einer Bierflasche.
In den letzten 24 Monaten hat sich Bionade zum ernsthaften Konkurrent von Coca Cola entwickelt, wobei auch der exzellente Vertrieb seinen Beitrag leistet: Man kriegt Bionade in allen gut sortierten deutschen Supermärkten, Gatsstätten und inzwischen sogar in Tankstellen. Mit der jetzt gestarteten, sehr raffinierten Werbekampagne stellt Bionade klar, dass man Coke ein ernsthaftes Stück vom Softdrink-Kuchen wegnehmen möchte. Die Erfolgsstory eines mittelständischen deutschen Unternehmens, das mit Bio (und viel weniger Zucker) eine Weltmarke angreift.
kiwikawa
Die Bionade-Kopie gibt es auch schon: Sie wird in einer riesigen Frankfurter Brauerei (an der Oder) von einem Bekannten von mir hergestellt, wird erst einmal nur im Sixpack (2,99 EUR) von Plus vertrieben und ist in vier Geschmacksrichtungen erhältlich. Und natürlich auch Bio. Mir schmeckt sie sogar besser als Bionade, wobei ich immer noch am liebsten Apfelschorle trinke.
Zur Kampagne: Die Radiospots finde ich fürchterlich, die Plakate dagegen toll. Der Spruch mit der besseren Welt ist hart an der Grenze, aber mit Humor ist er genial.
andrea
Verraten und verkauft? Zur Info: Bionade und Coca Cola sind nicht nur Konkurrenten, sondern auch in gewisser Weise Partner: Wie in einem Bericht auf BR-online vom 24.07.2006 zu lesen ist, hat Coca-Cola den Vertrieb der heißgeliebten Bio-Limo übernommen. „Man kann natürlich sagen, wir haben unsere Seele an den Teufel verkauft. Man kann aber auch sagen: Bionade ist so gut, dass selbst Coca-Cola nicht dran vorbeikommt“, so Herr Kowalsky (Hersteller) im Interview mit dem online-Magazin. Und bei genauerem Hinsehen ist eine Nähe zu früheren Coca-Cola-Anzeigenmotiven (Ornamente) auch nicht zu übersehen. Dennoch: Ich finde die Kampagne visuell sehr ansprechend.
Quelle: http://www.br-online.de/umwelt-gesundheit/artikel/0605/04-bionade/index.xml
Jürgen
Interessante Ergänzung … das wusste ich nicht. Es erklärt aber ein Phänomen, über das ich mich seit Wochen wundere … der perfekte Vertrieb von Bionade.
microboy
hauptssache sie kommen dann mit der entstehenden nachfrage zurecht. letztes jahr im sommer war bionade ueber wochen immer wieder „ausverkauft“ und konnte nciht geliefert werden …
Simone
Vielen Dank – Jürgen und auch Euch allen. Das ist ja eine tolle Story. Klasse, jetzt kenne ich die Details. So muss der Sonntag anfangen…
Und vertriebsstrategisch war Cocoa Cola da ja sehr schlau – Hut ab. Eigentlich die einzige Möglichkeit für Coca Cola die Konkurrenz irgendwie ‚zu beeinflussen‘. Was auf der anderen Seite die Ernsthaftigkeit der Konkurrenz beweist. Man sagt ja auch ‚mach Deine Feinde zu Freunden‘.
Im Großen und Ganzen sind das Dimensionen von denen man Italien ja nur Träumen kann – hier ist alles immer schön ‚klein-klein‘ oder höchstens mittelständisch und darunter leidet das Land wirtschaftlich, leider.
Kilian
Die Hochglanzkampagne im arty Illustrationsstil macht mir die »kleine Bionade« eher unsympatisch. Dadurch geht der (faktisch durch den Vertrieb über Coca-Cola eh schon lange verlorene) alternative »David-gegen-Goliath-Charakter« verloren, der ja anscheinend noch bei vielen gewirkt hat. Gut, so gesehen ist das wenigstens ehrlich.
Dass alle möglichen Marken jetzt beanspruchen, für eine »bessere Welt« zu stehen und zu implizieren versuchen, man täte durch deren Kauf/Genuss etwas für eine solche, ist allerdings derart peinlich, dass mir dass die an sich leckere Bionade nachhaltig(!) vermiest.
Noch schicker (und im »independend« Illustrationsstil), aber inhaltlich ähnlich debil, finde ich die Kampage für das »Szene-Getränk« Motley Bird (http://www.motleybird.com), hier geht’s um Kreativität und auch »ein-Stück-weit-irgendwie um eine bessere Welt«: »… to boost the influence of imagination in our materialistic driven society. This makes Motley Bird a statement.« (siehe: showroom).
Meine Güte. Was man mit einer durchgefeierten Nacht alles bewirken kann. Das Leben kann – nun endlich auch auch für Gutmenschen – so leicht sein.
Jürgen
Im aktuelen SPIEGEL gibt es einen mehrseitigen Artikel über »moralische Marken« (Headline: »Heitere Apokalypse«). Im letzten Absatz wird das von Dir kritisierte »für eine bessere Welt konsumieren« vom Kopf auf die Füße gestellt: »Marktforscher haben festgestellt, dass es ihnen (den Verbrauchern. JS) in der Tendenz eher um ›Selbstverwöhnung‹ gehe als um ›Weltverbesserung‹ … Es kommt offenbar doch erst mal nicht darauf an, den Planeten zu retten, sondern das gute Gewissen.«
Heinrich
es gibt immer mehr von solchen ideen.
http://www.premium-cola.de/index.html
david
Hallo. Sehr schade, dass eine so glaubwürdige Marke wie Bionade nicht davon gefeit ist, sich an anderen zu orientieren. Und zwar erinnert der Kolibri sehr an die Marke Motley Bird und auch wenn es ein anderer Look ist… der Imagefilm den Strange Matter und Psypo produziert haben scheint als Vorlage gedient zu haben. Handzeichnung + Vogel ….. schaut es euch selbst an, der Film zirkuliert im Interne, einfach nach „Motley Bird + Psyop“ googeln oder bei http://www.motleybird.com reinschauen
Nick Blume
In der aktuellen PAGE von 08/2007 steht auch einiges über den interessanten Herstellungsprozess dieser Werbeplakate drin – sehr seriös mit Aquarell und Schere in feinster Technik umgesetzt.
JanOne
http://www.br-online.de/studio-franken/aktuelles-aus-franken/bionade-uebernahme-2009-kw40-ID1254459239470.xml
soviel zur »Erfolgsstory eines mittelständischen deutschen Unternehmens, das mit Bio (und viel weniger Zucker) eine Weltmarke angreift«