Aus für das neues Logo der Region Stuttgart

Vor einigen Wochen wurde ein neues Marketing-Konzept für die Region Stuttgart vorge­stellt (Fontblog berich­tete). Die dazu­ge­hö­rige Wort-Bild-Marke war das Ergebnis eines rund sechs­mo­na­tigen Markenbildungsprozesses, den die Stuttgart-Marketing GmbH und die Regio Stuttgart Marketing- und Tourismus GmbH gemeinsam mit der Berliner Agentur Embassy gegangen sind.

Nun berichtet die Stuttgarter Zeitung, dass es wegen der harten Kritik an dem Entwurf – vor allem aus der lokalen Kreativszene –  einen erneuter Suchlauf für ein Signet geben soll. »Wir wollen den Aufsichtsgremien Ende September und Anfang Oktober vorschlagen, dass wir für das Logo noch einmal einen Wettbewerb machen, der dann grund­sätz­lich offen ist«, teilte der Aufsichtsratsvorsitzende der Stuttgart Marketing, Erster Bürgermeister Michael Föll, am Montag auf Anfrage der Zeitung mit.

Gegenüber dem Art Directors Club hat der Touristikchef Armin Dellnitz in einem Antwortschreiben zusätz­lich Fehler beim bishe­rigen Verfahren einge­räumt. »Möglicherweise sind wir zu schnell und zu prozess­ori­en­tiert vorge­gangen und haben uns für das letzte Stück im Prozess zu wenig Zeit genommen und damit diesen Teil unter­schätzt«, schrieb Dellnitz an den Vorstand des Art Directors Clubs, Jochen Rädeker.

Laut Stuttgarter Zeitung reagiere die lokale Kreativszene positiv auf die Kehrtwende. »Ich freue mich, dass die Verantwortlichen die Möglichkeit schaffen wollen, dass Stadt und Region adäquat auftreten können. Fehler zuzu­geben ist nicht leicht, dafür gebührt Herrn Dellnitz unser aller Respekt«, zitiert die SZ Rädeker.


9 Kommentare

  1. Simon Wehr

    Regional- und Städtelogos erscheinen mir zuneh­mend als Geldverschwendung.

  2. Armin Stroß-Radschinski

    Wenn Eiscreme doch aus Stuttgart kommt. Warum nicht?

  3. Philipp Schilling

    Wenn Stuttgart nur bei anderen Themen ähnlich einsichtig wäre …

    @Simon: Ganz deiner Meinung. Einer Stadt ein Touristik- und am besten gleich noch ein Naturschutz-, ein Wirtschaftsförderungs- und ein Gleichstellungsbeauftragten-Logo aufzu­zwingen ist in meinen Augen über­flüssig und aus Markensicht auch eher kontraproduktiv.

    Wenn eine Stadt neben ihren Insignien noch ein vernünf­tiges Corporate Design und vor allem eine gute PR-Abteilung unter­hält ist das in meinen Augen genug, um auch solche Aufgaben zu bedienen. Das funk­tio­niert aller­dings nur, wenn diese Anforderungen bei der CD-Entwicklung auch tatsäch­lich erkannt und entspre­chend gewür­digt wurden. Und da beißt sich die Katze dann leider meis­tens in den Schwanz.

  4. Stephan

    täuscht der Eindruck, dass Marketinglogos in letzter Zeit immer mehr als einen Anlauf brau­chen? Cottbus flopt, Ingolstadt flopt, Stuttgart flopt … (übri­gens der zweite Anlauf von Cottbus ist auch unterste Schublade)

    Ist das sympto­ma­tisch für aktu­elle Marketinglogos oder eher für die Projektform „Wettbewerb“ oder ein Resutat von Ideenlosigkeit?

    Ein schönes Zitat zum Logo Lennestadt mal so am Rande. Man beachte den india­ni­schen Bezug :-D
    »Die Feder steht daher für eine leben­dige, facet­ten­reiche Kulutur(-landschaft). Außerdem ist sie das india­ni­sche Symbol für Freundschaft und Zusammenhalt sowie zugleich Ausdruck von Tradition.«

  5. Immer noch die gleiche Vroni

    @ robert­und­mi­cheal

    Wow, die Seite ist gut!

  6. Stephan

    @robertmichael: inter­es­sante Seite. Sie zeigt auch, zumin­dest in dieser Form der Darstellung, das zuneh­mend Logos den Platz der Wappen einnehmen.

  7. sascha

    Das Problem bei der Ausführung dieser Wettbewerbe ist, dass die Jury in den meisten Fällen nicht aus dem Fachbereich des Corporate Designs sind. Hier entscheiden Berater, Stadtverwalter und andere Dillgurken, die nicht annä­hernd was mit dem Thema am Hut haben. Diese Wettbewerbe sind grund­sätz­lich nicht falsch und sicher­lich steht auch eine Stadt wie Stuttgart unter Konkurrenzdruck und muss die Region attraktiv für Investoren und anderen Gewerbetreibenden machen. Aber letzt­end­lich macht sich keiner Gedanken um die Kommunikation selbst. Ein neues Corporate Design bringt nicht direkt Geld in die Stadt, sondern viel­mehr die Kommunikation. An dieser Stelle wird dann gespart und man schiebt den Misserfolg auf die Gestaltung.
    Letztendlich find ich das Logo nicht wirk­lich gut, weil es meiner Meinung nach nicht den Anforderungen gerecht wird, die eine Marke haben sollte. Aber das ist nun mal Ansichtssache und viel­leicht auch ein stück­weit Professionalität;)

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