Artenreine Haustierentsorgung in Aachen

Wer gestern an der Altglassammelstelle am Pontdriesch im Aachener Studentenviertel vorbei­ge­gangen ist, staunte nicht schlecht: Statt Altglas sollte man in die Container unge­wollte Haustiere einwerfen, getrennt nach Hund, Katze und Nager. Aus dem weißen Container hörte man einen Hund bellen. Erst als die empörten Passanten an der Leine zogen, die aus dem Einwurfsloch heraus­hing, merkten sie, dass die Haustiercontainer eine clevere Inszenierung des örtli­chen Tierheims in Zusammenarbeit mit Studierenden der FH Aachen, Fachbereich Gestaltung war.

Die fünf Studierenden Birke Brunker, Markus Clausing, Natascha Ferrest, Christina Koch und Julia Schipper entwi­ckelten unter der Leitung von Professor Christoph Scheller ein Konzept, wie man möglichst kosten­günstig und öffent­lich­keits­wirksam für einen guten Zweck werben kann. »Wir wollten weder mit dem erho­benen Zeigefinger drohen, noch auf die Tränendrüse drücken«, erläu­tert Natascha Ferrest. »Stattdessen wollten wir mit einer unkon­ven­tio­nellen, provo­kanten Aktion die Öffentlichkeit für diese Problematik sensi­bi­li­sieren«, fügt Christina Koch hinzu. Quelle und weite Informationen bei der Pressestelle der FH Aachen.


12 Kommentare

  1. thomas | BFA

    einer der neuen profs und schon passiert was. das ist wunderbar! so sollte es sein.

  2. Oliver Adam

    Exzellent!

  3. vk

    witzige idee!!

  4. Vroni

    Auf den ersten Blick sehr krativ.

    Komm noch nicht ganz mit der Wahl der Location und der Erstzielgruppe zurecht: Leute, die brav Altglas, Papier und Alu trennen, sind m. E. nicht unbe­dingt die Aso-Kandidaten, denn man klar machen muss, dass man ein lebendes Hündchen nicht einfach in die Luke schmeißt.

    Was etwas bringt, können dann nur Presseberichte sein.
    (Also über die Bande spielen, um damit eine richtig große Öffentlickeit zu erzeugen.) Wenn es so gedacht wa, dann bin ich mit dabei.

  5. Sanddorn

    Praktisch, aber wie bekommt man einen Bernhardiner durch das kleine Loch?

  6. Jan M.

    @Sanddorn: So einen gibt man doch nicht weg. Aber zumin­dest gibt es dann eine gute Entsorgungsmöglichkeit für die „Accessoire“-Hündchen, falls die mal aus der Mode kommen ;)

    Topic: Gute Idee, teile Vronis Bedenken, denke aber auch, dass es „über Bande“ seinen Erfolg haben wird. Weiter so, Aachen!

  7. Vroni

    Gibts den Aufkleber auch größer als Bild?

  8. Fjord

    @ Vroni (#4)

    Leute, die brav Altglas, Papier und Alu trennen, sind m. E. nicht unbe­dingt die Aso-Kandidaten

    Da wäre ich mir ja nicht so sicher. … ;-)
    Der Spießbüger ist zu so ziem­lich jeder Sauerei fähig. Das kann man in fast jedem Krimi nach­lesen. – Oder anders: Je akri­bi­scher jemand Müll trennt, desto gereizter reagiert er unter Umständen auf chao­ti­sche bzw. unbe­herrsch­bare Elemente. (Beispielsweise Tiere.) Der große Frust: Kontrollverlust.
    Im Übrigen geht das Thema jeden an. Ob er nun selbst ein elender Tiereaussetzer ist oder nur ein Zuschauer. Deshalb: Super gemacht! Danke! Herrlisch! Und mehr davon bitte!

  9. Natascha Ferrest

    Das sind ja klasse Kommentare – vielen Dank! Vielleicht noch zur Erklärung: Wir wollen darauf aufmerksam machen, dass allein im Aachener Raum jähr­lich über 1500 ausge­setzte Haustiere im Aachener Tierheim landen. Eine erschre­ckende Zahl. Und da fragen wir uns einfach, wie es einer­seits sein kann, dass die meisten Menschen pflicht­be­wusst ihren Müll trennen und entsorgen, und dass auf der anderen Seite aber so viele Menschen ihre Tiere einfach irgendwo „wegschmeißen“, anstatt sie im Tierheim abzu­geben? Was für eine verquere Welt ist das?
    Und wer tatsäch­lich noch mehr davon haben will, der sollte mal hier schauen:
    http://​www​.wdr​.de/​m​e​d​i​a​t​h​e​k​/​h​t​m​l​/​r​e​g​i​o​n​a​l​/​2​0​0​9​/​0​1​/​2​0​/​l​o​k​a​l​z​e​i​t​-​a​a​c​h​e​n​-​h​a​u​s​t​i​e​r​e​n​t​s​o​r​g​u​n​g​.​xml

  10. Oliver Adam

    @Natascha Ferrest
    Ich denke genau wie Du. Daher noch einmal: Toll!

  11. Birgit

    sehr gute und offen­sicht­lich wirkungs­volle Idee!

  12. Norbert

    Schade, dass ich nicht dort war.

    Tolle Öffentlichkeitsarbeit!

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