Neue Alternative zur Comic Sans
Sie kommt von Jens Kutilek und heißt Comic Jens. Die Schrift besteht aus einem Regular- und einem Bold-Schnitt im modernen OpenType-Format. Beide enthalten je 303 Zeichen, darunter Ligaturen, kontextsensitive Buchstaben, Pfeile und lustige Symbole.
Jens Kutilek arbeitet bei FSI, dem Herausgeber der angesehenen FontFont-Schriftenbibliothek, und weiß daher, wie man eine ordentliche OpenType-Schrift herstellt. Comic Jens ist sein Privatvergnügen, und deshalb bietet er sie zum kostenlosen Download an, Creative-Commons-lizenziert. Mit anderen Worten: Für den Einsatz in Kindergärten, Vereinen, im Büro und zu Hause gibt es keinen Grund mehr, die allgegenwärtige Comic Sans zu verwenden … Hier klicken zum Downloaden von Comic Jens.
26 Kommentare
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Alexander
Ganz großes Tennis! :)
formschub
Einfach zum Knuddeln. Da möchte man doch sofort Grundschulstundenpläne, Reiterhofferienflyer oder Softeiswerbung gestalten …
Danke, Jens, für dieses längst überfällige Antiserum gegen die Typoseuche Comic Sans!
Sebastian Nagel
Hab sie gestern runtergeladen und angesehen. Produktionstechnisch erste Klasse, und allein schon weil nicht millionenfach gesehen eine willkommene Alernative.
An einigen Formen könnte man natürlich rumfummeln, ohne sie kaputt zu optimieren; z.B. erscheint das „t“ oder das „B“ etwas fett, durch die durchgezogenen Stiftbewegungen (statt abzusetzen).
Matthias
Wirklich eine nette Alternative. Obwohl mir die von HVD besser gefällt.
Jan
Vielen Dank für diese super süße verspielte Schrift… Wenn ich jung genug wäre, würde ich jetzt gerne eine Einladungskarte zum meinem „Kindergeburtstag“ gestalten ;-)
Benni
Ich finde die Schrift sieht ein wenig nach „Was mach ich denn mal in meiner Mittagspause?“ aus. Nen bisschen lieblos, vor allem der Bold-Schnitt und die Ligaturen wollen mir gar nicht gefallen.
Dazu das Vorschaubild: „sprachbegabt und einfach viel pfiffig“.
Bin ich der Einzige der sich daran stört?
Marc B.
Bitte erwähne immer, welche CreativeCommons Lizenz jemand verwendet. CC ist ein Baukasten für Lizenzen, man kann unter CC beliebig frei oder restriktive Kombinationen bilden.
Jens Kutilek hat hier die CC-by-nd gewählt. Das bedeutet, er verlangt als Urheber genannt zu werden (by = attribution) und er erlaubt nicht, dass sein Werk durch Dritte verändert und weitergegeben wird (nd = non derivative). Er hat auf den Baustein nc (= non commercial) verzichtet, was bedeuet, dass sein Werk beliebig, auch im kommerziellen Kontext verwendet werden darf.
Mehr zu den Bausteinen und zu CC-Lizenzen natürlich unter http://www.creativecommons.org – rechts oben, Sprache bzw Rechtsordnung auswählen zB für D-A-CH.
Florian
Hehehe!
1 mit Riesennase, ›French Seven‹ und z mit Querbalken? Damit wirst Du den amerikanischen Markt niiie erobern können! Aber wer Lang-s-Ligaturen und U+262D einbaut, schert sich wohl einen feuchten Kehrricht um die Sehgewohnheiten der transatlantischen Kulturimperialisten. ;-)
Schließe mich Sebastian an: für t/f und tt/ff könnten Alternativformen mit weniger Farbe her.
Supersache, Jens!
Jürgen
@ Marc B.: Danke für die Aufklärung über CC.
yumyum
Ach Benni.
Du verstehst keinen Spaß.
Matze S.
Nichts für ungut, aber für Grundschulen und Kindergärten denke ich ungeignet.
Da fühle ich mich gerade(zu) genötigt, erstmals in meinem Leben eine Lanze für Comic Sans brechen.
Behold:
1. Comic Sans ist zwar zum Brechen hässlich, aber aus Buchstaben zusammengewürfelt, die die Kinder so oder ähnlich lernen und reproduzieren müssen.
Denn in Kindergärten oder der ersten Klasse sitzen erstmal vornehmlich Analphabeten, die sich das Schreiben und die einzelnen Buchstaben noch mühsam erarbeiten müssen..
2. Wenn jetzt ein Erstklässler beim Schreibenlernen f,t,B,… aus der niedlichen Comic Jens zum Vorbild nimmt, dann gibt es aber völlig zu Recht mit dem Rohrstock auf die kleinen Fingerchen.
3. Es gibt einen »Grund, die allgegenwärtige Comic Sans zu benutzen«.
Matze S.
Ok, noch besser:
»Die Comic Sans ist allgegenwärtig, weil sie so gut ist.«
Niclas
@Benni, wenn du dir den Satz genau anguckst, dann steht dort: „sprachbegabt und einfach viel pfiffigr“
Es passt also, auch wenn dort ein e vergessen wurde und man stark an Flickr erinnert wird :D
Jürgen
Vorher hatte ich pfiffig-rützelmützel geschrieben, das hat keine verstanden. Dann habe ich das r drangehängt … jetzt sieht es wie falsch geschrieben aus. Ich habe einfach zu viel in einem Wort zeigen wollen: 2 Ligaturen und Fluch- bzw. Sympathiesymbole.
Jürgen
Ach so, noch etwas: Weder Comic Sans noch Comic Jens wollen Kinderschriften sein, schon gar keine Schulausgangsschriften. Kinder benutzen die gar nicht, sondern Eltern, die Kindern etwas »lustig« mitteilen möchten. Und natürlich können/sollen/müssen Kinder auch Zeichen lesen, die sie ganz anders gelernt haben … denkt nur an das Antiqua-a. Ich habe mit 8 die Kinderbücher meinen Mutter gelesen, und mich so spielerisch mit die Fraktur vertraut gemacht.
formschub
Was hat das fontblog nur angerichtet? Seit den Beiträgen zur Comic Sans hat sich ungewollt meine selektive Wahrnehmung derart geschärft, dass ich sie jetzt auf Schritt und Tritt wahrnehme, wo sie mein Unterbewusstsein vorher gnädig ausgeblendet hatte: auf Plakaten für Volks-Radrennen, auf Aushängen im Schaufenster eines Holzmöbelladens, in der Sortenübersichtstafel einer Eisdiele, sogar in einer Fernsehdoku als Textschrift in einer PowerPoint Präsentation eines Teilchenphysikers am CERN (!). Fühle mich langsam wie in einem Invasions-SciFi-Film aus den Fünfzigern.
„Aaaargh! Es ist überall!!!“
Matze S.
Richtig, Comic Sans ist nicht als Ausgansschrift konzipiert. Das Problem ist hier wohl, dass nicht nur Eltern und so sie für Einladungen, Rundbriefe, etc. benutzen, sondern Comic Sans leider Gottes auch die Lieblingsschrift aller (vieler) Lehrer für Arbeitsblätter, Klassenarbeiten usw. ist.
Das wird traurigerweise auch die Comic Jens nicht ändern, sondern erst ein Auslieferungsstopp von Seiten Microsofts.
Frank Rausch
Ja, deshalb sollten alle Grundschullehrer das hier gelesen und verstanden haben:
Gerrit Noordzij: Kind und Schrift
Comic Sans ist nicht für Schulbücher geeignet, weil sie ein schlechtes Vorbild ist. Schreiben ist etwas anderes als Buchstaben malen. Siehe dazu auch Gunnlaugur SE Briems Texte über richtiges Schreiben.
Hans Eduard Meiers neue Schulschrift für die Schweiz könnte als attraktiver Ersatz für die Comic Sans funktionieren.
Celly
@Matze: Der Auslieferungsstop würde da bei der Vehrmehrungsrate nichts nützen. Das ist wie bei Herpes; man muss damit einfach leben. :))
JeriC
„denkt nur an das Antiqua-a“ – wie heißt sowas eigentlich? Also, ein a in der Form? Gibt es dafür einen bestimmten Begriff? Ich habe mir das mittlerweile auch angewöhnt, so zu schreiben.
Sebastian
Gottseidank! Verflucht seien die Wondows-Systemschriften!
Sebastian
Oh – ich meinte natierlüch „i“…
Dr. Azrael Tod
sieht nett aus :-)
Nicole
Vielen Dank, genau das was ich vor ein paar Tagen zufälligerweise gesucht habe! Comic Sans hin oder her: Ich kann’s einfach nicht mehr sehen.
Frakturfreund
Heute iſt die Verſion 2.0 ›Pro‹ der »Comic Jens« erſchienen: Sie iſt beſſer ausgebaut (Griechiſch, Kyrilliſch, Diakritika), im TrueType-Format (zwecks höherer Kompatibilität), hat mehr (naturgemäß recht verſpielte) OpenType-Ligaturen (ſſ, ſi, lol, wtf …) und iſt auch als Webfont für die Einbettung in Webſiten verfügbar :).
Herr Bergauer
Finde sie einfach nur: pfui. Aber meine Meinung ist ja nur eine einzelne, weshalb jeder Font seine Berechtigung behält.