Alice im iPad-Land

Harte Zeiten für das tradi­tio­nell gedruckte Buch? Eher für tradi­tio­nelle eBook-Reader … R.I.P. Kindle. Und ja, ein eBook muss nicht im Blocksatz gesetzt sein. Und es darf güns­tiger sein, als eine gedruckte Ausgabe – in diesem Fall 6,99 € (App-Store-Link).


30 Kommentare

  1. Bernd Georg

    Was für ein fürch­ter­li­ches Demovideo – mir ist jetzt noch Schwindlig.

  2. ganzunten

    Solange es noch kalt und dunkel draußen ist, kann man das iPad sogar mobil einsetzen :P

    Das Video beweist übri­gens, dass folgende Einschätzung bisher die passendste zu diesem Gerät ist: http://​www​.freedom​-to​-tinker​.com/​b​l​o​g​/​f​e​l​t​e​n​/​i​p​a​d​-​d​i​s​n​e​y​l​a​n​d​-​c​o​m​p​u​t​ers

  3. Jürgen Siebert

    @Christian Neukirchen: Mein Kollege Stephen Coles weist am (lieblos program­mierten) eBook-Beispiel »Winnie the Pooh« schlud­rigen Font-Einsatz und typo­gra­fi­schen Mängel nach. Das eBook »Alice for the iPad« wurde ganz offen­sicht­lich mit mehr Liebe und Sorgfalt entworfen (wie das Video oben zeigt).

    @ich ich ich: bitte TUAW lesen »Apple does not own ›pad‹ …«

    Und noch mal TUAW: »… we are loving the book (Anm.: Alice for the iPad) …«

  4. Sebastian Nagel

    ist das, was im video gezeigt wird, das tempo, mit dem ein heutiges kind ein buch konsumiert?

  5. Sebastian Nagel

    ein schöner kommentar auf youtube:

    LonePilgrimUK: I do all this and more in my head when I read this book (and others) – as impres­sive as this product is it repres­ents a limit on imagi­na­tion not an expansion

  6. Oliver Adam

    @Sebastian: Sehr schön! Darum glaube ich auch nicht, dass iBooks und Konsorten das »echte« Buch nicht verdrängen werden, sondern ergänzen. Dennoch: Die Präsentation finde ich schon toll :-) .

  7. Stephan

    @Oliver: die iBooks könnten aber die Fantasie des Lesers verdrängen, weil nur noch konsu­miert wird. Bei den echten Popup-, Schiebe-Büchern ist die hapti­sche Erfahrung sehr intensiv und die Auseinandersetung mit der analogen „Animation“ viel indi­vi­du­eller und fanta­sie­voller. Interaktive Bücher mit Wii Zapel-Charakter stellen wohl einen ganz Ansatz im Geschichtenerzählen dar.

    Ob das IPad eher zum Lesen anregen als ein herkömm­li­ches Druckwerk oder mehr zum herum­wa­ckeln, weiß ich nicht. Dann stünde der Effekt und nicht das Lesen im Vordergrund, was weder für eBooks noch für klas­si­sche Bücher gut wäre.

  8. Christian

    Oh Gott, jetzt ist mir schlecht.

    Aber das Buch ist kool.

  9. Heinrich

    stellt euch doch andere anwe­dungen vor, es gibt viele nütz­liche sachen die man durch bewe­gung darstellen kann, das hier ist doch nur ein beispiel, gerade beim lern­bü­chern für kinder kann man mit einer anima­tion so viele sachen besser erklären.

  10. HD Schellnack.

    Nette Novelty und es zeigt, wie sehr das «Lesen» auf dem iPad und Co eben das Ende von echtem Lesen ist, sondern eine Art Internet/Animations-Ding, einfach eine andere Form von Unterhaltung. Gerade im Kinderbereich wird man hier sicher schöne Sachen machen können… aber wenn es sich durch­setzt wird es nicht so sehr so sein, dass man das Buch/Comic/Magazin aufgibt und digital «liest», sondern die Formate werden durch etwas völlig neues ersetzt. Was, ganz nebenbei, ein Grund ist, warum Print hoffent­lich nicht ganz so tot ist wie prophe­zeit – ich zumin­dest will den Spiegel aber auch jedes Buch eigent­lich nicht als Video/Text/Photo/Animations-Kiste, sondern als schönes stati­sches Ding, das ich einfach in aller Ruhe lesen kann. Less = More.

  11. thomas junold

    schul­bü­cher im iPad mit sinn­vollen animationen/filmchen etc. wäre wirk­lich eine mehr als schöne neue­rung der meisten gnadenlos schlechten schul­bü­cher, mit denen die schüler zum lernen gezwungen werden.

  12. Detlef D. Seiner

    Print wird nach dem ipad genauso „tot“ sein wie die Malerei nach der Erfindung des Fotos. Also nie wirk­lich verschwinden. Analoges foto­gra­fieren ist auch nicht tot, im Gegenteil.
    Die schlimme Tendenz ist nur an allem dieser Ansatz Konsum kontra „selbst produktiv (lesen & die eigene Phantasie zu benutzen) zu sein“. Wir leben heute im Konsumismus, der aus dem Kapitalismus hervor­ging. Manche merken gar nicht, wie sie nur noch konsu­mieren – sei es physisch wie psychisch. Das Leben verkommt zur puren Unterhaltung, immer Kind sein, nie diese Phase verlassen und sich darauf verlassen das andere ihr Denken übernehmen.

  13. Holland

    Effekthascherei.


    es wird nicht mehr gelesen, sondern nur noch konsumiert.

  14. HD Schellnack.

    Detlef, die Malerei hat sich nachdem die Kamera sie im Nachbilden photo­rea­lis­ti­scher «Natur» über­trumpft hat, radikal neu erfinden müssen und ist in der Moderne – wie «Kunst» gene­rell – ein völlig anderes Biest als vor der tech­no­lo­gi­schen Revolution. Das Sprechtheater hat eine ähnliche Wandlung durch Film und Fernsehen hingelegt/hinlegen müssen (auch wenn tragi­scher­weise immer mehr Theater in letzter Zeit Filmadaptionen auf die Bühnen bringen). Die klas­si­sche Konzertmusik hat diesen Wandel nicht hinge­kriegt und krän­kelt deshalb enorm, weil sie sich nicht neu erfinden/verjüngen konnte. Bin gespannt, ob das Buch einen solchen Wandel hinkriegt. Ich bin da durchaus nicht ganz schlechter Dinge – Genußlesen gibt es auf iPhone und iPad einfach nicht und nach einiger Zeit tut es auch ganz schön in den Augen weh mit diesem Display. Ich denke, es wird vom Einzelfall und Einsatzgebiet abhängen. Comics dürfte das iPad durchaus massiv unter Druck setzen bzw zum medialen Umzug bringen – sofern die Verlage die Preise realis­tisch halten und entspre­chende Modelle anbieten und vor allem DRM weglassen. Normale Belletristik – denke ich – wird weitest­ge­hend in Print bleiben, die Druckkosten sind auch nicht so hoch. Koch- und Schul/Sach/Fachbücher kann ich mir sehr gut inter­aktiv vorstellen. Die Jamie-Oliver-App fürs iPhone gibt da einen Vorgeschmack, mich wundert eher, dass G&U da nicht längst wach geworden ist und mit Basic Cooking ein ähnli­ches Konzept fährt. Auch hier wird es noch Print geben, aber Interactive Content macht hier echt Sinn. Den Spiegel, ganz ehrlich, die Zeit und auch einen Roman brauch ich nicht mit animiert, mit Video, mit Wackelbildern und Flugtypographie. Sondern schön gedruckt, liebe­voll gemacht, toll geschrieben (was ja immer seltener wird).

    Das Ding ist ja, dass bereits die Produktion von «platt­form­un­a­b­än­gigem Content», auf den sich jetzt Woodwing und Co stürzen, ein total spaß­loses Ding ist. Effizient, sicher – aber jede «Plattform» ist anders, man kann ein Buch nicht zur Site machen, Texte müssen anders sein, mediale Lösungen sind anders. Am Ende – hoffent­lich – emer­gieren sicher neue mediale Formen von Unterhaltung, von Interaktivität, von Austausch und von Konsum und Produktion. Aber ein gutes Buch ist ein gutes Buch und wird nicht unbe­dingt ein guter Film, ein gutes Hörspiel und ebenso wenig eine tolle iPad-App o.ä. Nicht zuletzt, ganz selbst erfahren, weil meine Konzentrationsspannen vor einem Bildschirm anders sind. Buch am iPhone geht nur, wenn es kurz und eher Thrill-orien­tiert ist. Spiegel oder Zeit am iPhone – laaang­weilig, ich schmeiß zwischen­durch immer etwas anderes an. Auf dem Papier findet eine andere Art von Eintauchen statt und ich kann – ohne Sprünge – konzen­triert durch­lesen. Ich finde auch nach wie vor albern, und das iPad macht das ja enorm, dass ein Ding, das per se ein Computer ist, so plump versucht, ein anderes Interface (Buch/Moleskine) zu emulieren. Das ist anfangs nett, vor allem für Einsteiger, limi­tiert dann aber am Ende den Computer massiv und führt zu unglück­li­chen Hybridlösungen.

  15. Oliver Adam

    Ich stimme HD im Wesentlichen zu. So wie das Fernsehen das Radio nicht verdrängte, so wenig wird das iPad das Buch verdrängen. Es wird eben ein neuer, frischer Ast im Medienbaum sein – mit ganz eigenen Vor- und Nachteilen. An diesem Ast wiederum werden sicher einige Blätter verdorren – und das könnte eben der Kindle sein.

  16. Sebastian Nagel

    Ich bin auch weiter gespannt, ob man auf einem „inter­ak­tiven Lesegerät“ die Qualität des eigent­lich Inhaltes ebenso schnell erkennen kann, wie bei einem gedruckten Buch.
    Beim Buch hat das Medium an sich recht wenig Möglichkeiten, davon ablenken, wenn ein Inhalt schlichtweg nicht befrie­di­gend ist – auch große bunte Bilder können die miese inhalt­liche Qualität eines Kinder- oder Kochbuches nicht wirk­lich cachieren.
    Beim inter­ak­tiven Lesegerät könnte das den Herstellern womög­lich besser gelingen – ein paar gut gemachte, aber eher sinn­freie Effekte, und das ganze täuscht eine Qualität vor, die eigent­lich gar nicht vorhanden ist.
    (das betrifft jetzt natür­lich nicht Sachen wie Alice im Wunderland, man muss abwarten, was tatsäch­lich neues dafür produ­ziert wird.)

  17. Detlef D. Seiner

    Erst versuchte die CD die Vinylplatte in der Musikwelt zu verdrängen, dann versuchte es das mp3 und seine Finalscratch Ableger. Ich stimme da dem „neuen Medienast“ Ansatz zu. Das ipad wird in den kommenden Jahren schon immer prak­ti­scher werden, von update zu update. Ich habe persön­lich auch kein Problem damit, daß Apple sich immer als Monopol verein­nah­mendes Etwas zeigt. Ich bin auch deshalb damals vom Windows PC auf Apple umge­stiegen, wegen der Kompatibilität und weiteren drag&drop Vorzügen.
    Hier ist noch ein Link, der zwar weniger mit lesen zu tun hat, aber eben zeigt wie sich wahr­schein­lich auch das DJing ändern wird;
    http://​www​.ipad​mixr​.com

  18. HD Schellnack.

    in Sachen DJaying übri­gens die Ausnahme – DJay ist eine Software, die Turntables simu­liert – also auch ein analoges Interface nach­ahmt -, die aber einfach Spaß macht, vor allem auch mit der dazu­ge­hö­renden iPhone app :-D
    Die Möglichkeiten, solche mobilen Rechner einzu­setzen – von Logistik bis zu Mediaexperimenten, als Autozubehör, als multi­me­diale Fernbedienung, als Skizzenboard und und und, werden in den nächsten Jahren mit der drum­herum wach­senden Hardware zunehmen. Das iPhone an sich ist ja auch nüscht dolles – aber die Apps und die kompa­ti­blen 3rd-Party-Hardwares machen es halt so nett «ubiqui­tous». Oft, wie ich finde, TROTZ und nicht wegen Apple.

  19. thomas junold

    sebas­tian: »Ich bin auch weiter gespannt, ob man auf einem “inter­ak­tiven Lesegerät” die Qualität des eigent­lich Inhaltes ebenso schnell erkennen kann, wie bei einem gedruckten Buch.«

    das kannst du doch bei einer webseite schon sehen, dass das funk­tio­niert :) inter­aktiv oder digital ist ja per se nicht verkehrt. es doch immer nur die frage ob nütz­lich oder nicht. oder? ;)

    ein koch­buch mit lausigen rezepten oder grafisch schlecht aufbe­rei­teten rezepten wirst du nur 1x aufschlagen verwenden und danach nie wieder.

  20. mühsam

    Ich hab mal wieder Wahrnehmungsstörungen. Aus meiner (sicher falschen) Sicht kann man auf dem iPad schreiben, malen, Fotos bear­beiten, lesen, ein Tonstudio betreiben – viel­leicht anders als bisher, aber von reinem Konsum sehe ich nichts. Gegensatz zu hoch­ge­lobten Geräten wie der Wii oder xBox.
    Es gibt sogar einen Vorteil gegen­über dem gedruckten Buch, ich kann mir einen Screenshot der Seite machen und drin rummalen – ohne das Orginal zu verändern.

    Als Medienersteller kann ich das gejammer über den Konsum auch über­haupt nicht verstehen, wollt ihr zurück in die Steinzeit?

  21. sukisouk

    Video ist wirk­lich furchtbar hektisch. Kann Sebastians Comments nur zustimmen. Ich seh schon das Kind schnell Alice „durch­blät­tern“, wie verrückt das iPad schüttlen und dann in die Ecke schmeißen. Bzw, weiter youtube gucken.
    „Und, wie hat dir Alice gefallen?“ – „Ach das ist dort wo die Köpfe so komisch wackeln.“ …hm …ja genau…

  22. Thomas

    Ich bin ein Freund der gedruckten Bücher. eBooks kann ich einfach nicht lesen, zumin­dest nicht am Computer. Ich kann da einfach nicht bei der Sache bleiben.

    Natürlich ist das gezeigte Beispiel ja ganz nett. Schön gestal­tete und lustige Effekte, aber in meinen Augen mehr eine effekt­ha­schende Spielerei als ein Buch. Im Grunde wird durch sowas doch die Phantasie beschnitten und das Lesen an sich gerät in den Hintergrund.

    Aber ich könnte mir auch überaus sinn­volle und berei­chernde Nutzungen solcher animierten Illustrationen vorstellen. Beispielsweise könnten in Fachbüchern komplexe Schnittgrafiken anschau­lich in 3D durch­fahrbar gemacht werden oder komplexe Diagramme animiert werden. Auch Barrierefreiheit bekommt mit elek­tro­ni­schen Büchern eine ganz neue Bedeutung.

    Als Schulbuch kann ich mir das iPad nicht so recht vorstellen, genauso wie ich auch der Nutzung von Laptops in der Schule eher kritisch gegenüberstehe.
    Früher hat man bei gähnender Langweile im im Heft rumge­krit­zelt, heute spielt man wohl Half-Life oder surft im Internet. Früher hat man die Hausaufgaben bei anderen abge­schrieben, heute gibt es sicher nur noch Copy and Paste ;)

    Die Sache mit den nonde­struk­tiven Ergänzungen, die ja in eBooks möglich sind, sind natür­lich eine feine Sache. Aber geht dadurch nicht auch ein biss­chen was verloren?

    Was passiert eigent­lich wenn das iPad beim lesen in die Badewanne fällt? Ein Buch wird ja nur etwas nass und wellig.

  23. Detlef D. Seiner

    […] wollt ihr zurück in die Steinzeit?

    @ 22 | mühsam:
    Und Ich kann dieses faule Gegenargument „Steinzeit“ nicht mehr hören. Natürlich kann man mit dem ipad auch nicht nur konsu­mieren. Ich finde es nur im allge­meinen bedenk­lich, wenn einem in jedem Bereich alles Denken/Vorstellen/Phantasie abge­nommen wird. Ich empfinde das als zombie­ar­tigen Zustand des Seins. Eine Verfilmung eines guten Buches geht auch oft genug in die Hose. Ich muss jetzt hier nicht erklären wieso, dass kann sich der mündige Leser auch selbst vorstellen – hoffe ich doch. Denn gerade das ist das was ich bedenk­lich finde. Mensch benutze deinen Kopf, sei kreativ, koche selber, anstatt Convenience Essen, lese ein Buch ohne Animationen (ob analog oder digital), geh draußen spazieren anstatt im second Life… bla bla bla! Ich weiß klingt alles sooo welt­ver­bes­se­risch verträumt. Ist aber gar nicht so schwer, man muss es halt nicht verkrampft angehen. Und ja ich gebe allen recht, so eine Animation im zum Beispiel wissen­schaft­li­chen Bereich kann auch echt sinn­voll fürs z.B. räum­liche Verständnis sein.

  24. HD Schellnack.

    >heute gibt es sicher nur noch Copy and Paste ;)
    Photo mit der Handycam von der Tafel bzw dem Beamerdisplay. Was ich als Dozent immer irgendwie uncool fand. Ich mag nicht, wenn Leute mitschreiben wie irre, aber ich find auch sehr denk­faul, alles nur «for later» zu knipsen – schaut man sich doch EH nie wieder an, oder?

    Mein iPhone ist mir bisher noch nie in die Badewanne gefallen – Bücher hingegen andau­ernd :-D

  25. David

    Also, ich sehe das ganze etwas pessi­mis­ti­scher, was den Fortbestand des klas­si­schen Buches an sich angeht. Natürlich wird es nicht aussterben, genauso wenig wie die analoge Fotografie oder Schallplatten. Aber jetzt mal ganz im Ernst: Wer (und damit meine ich die Mehrheit einer konsum­fä­higen und -freu­digen Gesellschaft, insbe­son­dere in jüngeren Generationen) nutzt noch Platten und analoge Kameras? Ein paar Nerds, Menschen mit spezi­ellem Geschmack, Spezial-Interessierte (an Technik, Klang, Authentizität). Und da zähle ich mich mal mit rein, teil­weise zumin­dest. Und hier sind auch sicher noch einige anzu­treffen; Menschen, die mit Gestaltung und Ästhetik zu tun haben.

    Ich weiß, das klingt jetzt wie ein bla bla, das man ständig hört (und man ähnli­ches auch wohl schon über die MTV-Generation der 90er gesagt): Aber die Kids, die heute so selbst­ver­ständ­lich ein iPhone mit mobilem Internet haben und den MP3-Player ständig dabei, sind einen _völlig anderen_ Medienkonsum gewöhnt, als wir – sagen wir mal – über 30-jährigen. Wenn mal also hier nicht früh­zeitig ansetzt und den nach­fol­genden Generationen die wunder­baren Alternativen aufzeigt (wie bspw. analoge Bücher via Eltern, Schule, Verlage, Buchhandel, …), dann wird das Thema lang­fristig im Sande verlaufen. Nicht von heute auf morgen, aber inner­halb der nächsten 20 bis 50 Jahre. Denn wenn diese Kids die „alten“ Möglichkeiten nicht weiter­geben, ist hier lang­fristig einfach Schluss. Die Steintafel ist auch ausge­storben, weil sie einfach mal grob unprak­tisch war :-) Und genau das wird der Großteil der Jugendlichen über Bücher denken, zumal eine völlig andere „Informationsaufnahmebereitschaft“ vorhanden ist. Häppchen statt lang­fris­tiger Beschäftigung.

    Wir mögen das Lesen auf einem Display als unan­ge­nehm empfinden, als unhand­lich, unschön; aber im Laufe der Evolution wird das völlig selbst­ver­ständ­lich sein, zumal sich die Technik auch weiter­ent­wi­ckelt. Klar, das Buch wird weiterhin als Produkt bestehen, Zeitschriften ebenso. Aber ob ich in 25 Jahren zu Dussmann gehen kann und in Millionen von Büchern stöbern? Vielleicht ja, viel­leicht nein; ich bin mir da nicht mehr so sicher. Letztendlich wird es für Verlage über die Quersubvention gehen: elek­tro­ni­sche Medien müssen die Drucksachen mitfi­nan­zieren. Und die Konsumenten von morgen und über­morgen dürfen nicht verlernen, dass es das klas­si­sche Buch über­haupt noch gibt – und wie man es anwendet.

  26. mühsam

    25 | Detlef D. Seiner

    Was wird mir denn abge­nommen? Das stun­den­lange vor der Kiste sitzen um Viren zu finden oder Treiber/SW mit tausend Tricks zum laufen zu bringen. Hab gerade am Wochenende einige Stunden wegge­worfen, weil Windows 7 sich nicht auf einer SATA Platte instal­lieren lassen wollte. Dann noch einen Work around ausge­dacht und ausge­führt – alles verlo­rene Zeit. Für Übermorgen steht auch schon wieder ein Termin, PC fixen für jemanden der eigent­lich nur Mail und einen Browser braucht.
    Die meisten Leute wollen gar nicht kreativ am Computer sein, lieber im Garten, der Küche oder im Umgang mit anderen Menschen.

  27. HD Schellnack.

    Das nur-Konsumieren ist ja auch so ein Urban Myth bei iPhone/iPad. Was es allein an gran­diosen Musikapps gibt, mit denen man durchaus kreativ arbeiten/scribbeln kann. Von der schieren Wirkung, die das iPhone auf digi­tale «Lomographie» hat, mal ganz zu schweigen. Was natür­lich (noch) nicht geht ist profes­sio­neller Videoschnitt oder Indesign oder PSD-Bearbeitung mit 20 Ebenen und Plugs. Was viel­leicht, je nachdem wie Apple und Adobe sich in Zukunft mögen, ja auch nur eine Frage von Zeit, Cloud-Computing und Prozessorpower wäre. Aber tatsäch­lich schiebt das iPhone die «Demokratisierung» (die nur eine soge­nannte sein kann) von Content-Erzeugung ganz schön an. Schau man sich nur an, wie sich Video bei YouTube verän­dert, seitdem es mit dem iPhone im Wortsinn ein Kinderspiel ist, einen Video zu drehen, cutten und hoch­zu­laden. Wohlgemerkt alles drei vier Jahre nach Aufkommen der Technologie, die ja noch total in den Kinderschuhen steckt und sich immer noch weiter selbst erfinden muss/kann.

  28. Andreas Levers

    Das Eintauchen das HD Schellnack in seinem Kommentar beschreibt schaffe ich eben­falls nicht am Rechner oder iPhone. Bei Kindle und Co. gelingt mir das aber, weil die Geräte keine Ablenkungen wie Mail, Twitter oder ähnli­ches bieten. Die Interaktiven Vorteile sehe ich, wie viele Kommentatoren vor mir, beson­ders bei Sach- und Lehrbüchern.

    Nicht zuletzt finde ich e-Ink-Displays für das Lesen langer Texte deut­lich ange­nehmer als das stän­dige Starren in eine Lichtquelle. Dazu kommt der Vorteil, das man e-Ink-Displays auch bei grellem Sonnenschein mühelos ablesen kann.

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